Habe ihn gehört.
Auch hier geht es immer nur um Reglementierungen zur Umsetzung 50+1y
Es wird aber überhaupt kein Beispiel angeführt wo ein erfolgreicher Investor erfolgreich einen Fußballclub ohne 50+1 führen lässt.
Genauso wie DFB/DFL damals eine bessere Vermarktung verpasst haben, genauso verpasst man jetzt die Möglichkeit zu schaffen, das große Investoren in Fußballclubs investieren um hier mehr Wettbewerb zu schaffen.
Überall in Frankreich Italien Spanien investieren große Investoren und Investorengruppen. Auch in England verkaufen kleinere Hobbyinvestoren an große Investoren.
Der Ansatz das mehr Reglementierungen und Umverteilung zu mehr Wettbewerb hierzulande führt (wie ein Theoretiker aus St.Gallen meint), führt in die Irre, wie schon immer. Sie wird auch nicht zu mehr Einnahmen aus TV und Sponsoring führen.
Das perfide ist doch…
Fans schiessen gegen RB, Hoffenheim etc.
„Hassen“ PSG, ManCity und Co
Veröffentlichen geschmacklose Plakate gegen das Katar Sponsoring
Aber fordern Abschaffung von 50+1
Der Punkt ist doch Folgender: Hast Du „gute“ Investoren, dann läuft es wie bei Liverpool und - im Sinne des Vereins(!) - wie bei City, Chelsea und PSG.
Läuft es schlecht, dann wie bei 1859 oder den beiden Chaos-Clubs aus Mailand.
Alles geht - und auch nichts. Bisher hatten die Clubs auch in schlechten Zeiten ihre Identität. frag nach bei S04 und dem HSV.
Wenn 50+1 entfallen würde, könnten Clubs heute von chinesischen und morgen von russischen Eignern gehalten werden, übermorgen dann von saudischen.
Ja, das wäre das freie Spiel der Kräfte. Manche würden gewinnen, einige verlieren. Würde es die Identität der Clubs bewahren? Da habe ich so meine Zweifel.
Im Endeffekt wäre auch da nur mehr Geld in der Verlosung - „gib dem Junkie seinen Stoff“.
Aus meiner Sicht müsste die Geldspirale eher zu- als immer weiter aufgedreht werden. Ergibt doch keinen Sinn, wenn Durchschnittskicker in der PL 4 Mio. / J. verdienen.
Ob das aber realistisch machbar ist, steht auf einem anderen Blatt.
„Flieht Ihr Narren, flieht!“ Musste ich mal sagen.
Genau das. Es soll ja eigentlich um sportlichen Wettbewerb gehen, und nicht nur noch darum, wessen Besitzer das größte Konto hat.
Die Anzahl der Weltklasse-Spieler ist halt auch endlich. Selbst wenn man selbst eine Milliarde für den Kader auf den Kopf hauen kann, dann gibt es irgendwo wieder einen Club, der 2 oder 3 Milliarden zur Verfügung hat. Ausgeglichenheit kann es nur geben, wenn es entsprechende Regeln gibt. Ansonsten bleibt es, wie es ist, nur dass die Summen jährlich steigen.
@918: Du argumentierst ja bei deiner Argumentation gegen 50+1 und für das Potential von Investoren im Fußball immer rein wettbewerbsorientiert und ökonomisch, losgelöst davon, was ein solcher Schritt in anderen Hinsichten für die Vereine und die Liga bedeuten könnte (Tradition, Verankerung in der Gesellschaft, Akzeptanz bei den Fans usw.). Dein Argument ist ganz pointiert: Mehr Investoren → mehr Wettbewerb.
Aber selbst auf dieser Ebene hat deine Argumentation ein logisches Problem: Es kann niemals eine Bundesliga geben, in der gleichzeitig Investoren Geld verdienen können UND in der ein ausgeglichener Wettbewerb herrscht.
Das liegt daran, dass die Bundesliga immer genau 18 Startplätze hat. Das heißt, dass es selbst in einer Welt, in der jeder einzelne Verein über einen Investor Milliarden von Euro in Spieler und technische Anlagen investieren kann, am Ende der Saison immer drei Absteiger geben wird und 14 Vereine, die die Champions League nicht erreichen. Unter den folgenden vier sinnvollen Prämissen, dass
A) der sportliche Wettbewerb in der Bundesliga desto offener ist, je ähnlicher die finanziellen Möglichkeiten der beteiligten Vereine sind;
B) ein Investor mit seinem Investment am Ende immer eine positive Rendite erzielen möchte (im Unterschied etwa zu einem Mäzen oder Patron);
C) wirtschaftlicher Erfolg mittelbar (Markenstärke) und unmittelbar (CL-Platz, TV-Gelder …) über sportlichen Erfolg generiert wird; und
D) sportlicher Erfolg im Gegenzug mit der Höhe der Investitionen in den Kader und die sportlichen Rahmenbedingungen im Verein positiv korreliert,
mündet dies in letzter logischer Konsequenz in einen Zustand, in dem es zwar einen offenen Wettbewerb gibt, aber keinen Verein mehr, der Geld verdient.
Denn unter diesen Bedingungen ist es für jeden einzelnen Verein subjektiv rational, stets mindestens genauso viel Geld in seinen zukünftigen sportlichen Erfolg zu investieren wie der Verein, dessen Position er einnehmen möchte (Prämisse D). Beispielsweise muss jeder Verein, der nicht absteigen möchte, immer mindestens genauso viel in seinen sportlichen Erfolg zu investieren wie der erste Nichtabsteiger, um nicht kurz- bis mittelfristig selbst zu den Absteigern zu gehören. An der Tabellenspitze muss jeder Verein, der irgendwann einmal Meister werden möchte, immer mindestens genauso so viel investieren wie der gegenwärtige Meister, um eine realistische Chance zu haben, ihn kurz- bis mittelfristig von seiner Position zu verdrängen. Gleichzeitig ist es für jeden Verein, der seine aktuelle Position behaupten möchte, zB den Meister und den ersten Nichtabsteiger, seinerseits rational, stets mindestens genauso viel Geld in seinen zukünftigen sportlichen Erfolg zu investieren, wie er gerade noch so über den damit verbundenen wirtschaftlichen Erfolg generieren kann (höhere TV-Einnahmen, höherer Absatz von Merchandise, CL-Platz, Nichtabstieg, …), um die Chance zu maximieren, seine aktuelle Position zu behaupten ohne dabei Geld zu verlieren (Prämisse B).
Das heißt also, dass jeder Verein mit seinen Ausgaben und Einnahmen stets bestenfalls bei einer schwarzen Null herauskommt, nur um seine aktuelle Position zu verteidigen. Wenn du nun noch die Bedingung einführst, dass die Bundesliga ein wirklich offener Wettbewerb sein soll, in dem theoretisch jeder Verein Meister werden - oder auch absteigen - kann (das ist ja dein erklärtes Ziel hinter der Abschaffung von 50+1; plus Prämissen A und C), heißt das in logischer Konsequenz, dass jeder Verein immer mindestens so viel Geld in seinen sportlichen Erfolg investieren muss wie der Ligaprimus (um ihn perspektivisch überholen zu können) und dieser immer so viel, wie er operativ gerade eben noch verdienen kann (um seine Spritzenposition zu behaupten ohne dabei Geld zu verlieren).
Selbst wenn man das Ziel eines offenen Wettbewerbs opferte, würde diese Logik in letzter Konsequenz dazu führen, dass sich kein Gleichgewicht einstellt, in dem es sich irgendein Verein leisten kann, weniger zu investieren als der aktuelle Ligaprimus, nur allein um die Liga zu halten. Denn der aktuell 18., 17. und 16. in der Tabelle müssen zukünftig mindestens genauso viel investieren wie der 15., um selber der 15. zu werden und nicht abzusteigen, während der 15., 14., und 13. wiederum die drei Vereine vor ihnen verdrängen müssen, um sicher zu sein, nicht zu den drei Vereinen zu gehören, die von den (gegenwärtigen) 18., 17. und 16. verdrängt werden usw. bis hinauf zum Tabellenersten.
Somit landet man in der Theorie in einem Gleichgewicht, in dem alle Vereine gleich viel Geld investieren, aber nur der sportlich erfolgreichste Verein gerade noch so eine schwarze Null schreibt, während alle anderen Geld verlieren. In der Praxis wird es aber mit Sicherheit so sein, dass auch der wirtschaftlich erfolgreichste Verein rote Zahlen schreibt, weil er in der Vergangenheit mehr in den sportlichen Erfolg investiert hat, als er in der Lage war darüber wieder einzunehmen, um überhaupt in diese Position zu kommen (sprich den theoretischen Schwarzen-Null-Meister der Vorsaison zu überholen). In der Ökonomie nennt man so eine Situation „Rattenrennen“ („rat race“). Alle Konkurrenten in einem Wettbewerb investieren unter dem Strich mehr, als sie in der Lage sind über diese Investitionen wieder einzunehmen, in dem verzweifelten Versuch sich den anderen gegenüber einen Vorteil zu verschaffen. Dieses Rattenrennen in der Bundesliga hängt zentral mit der Besonderheit dieses Formats zusammen, dass dort eine begrenzte Anzahl an Plätzen auf eine potentiell unbegrenzte Anzahl an Wettbewerbern um diese Plätze trifft.
Fazit: Selbst - bzw. gerade - in einer Welt, in der private Investoren unbegrenzt in die Bundesligavereine investieren dürfen, einer Welt ohne 50+1, gibt es langfristig keinen theoretisch denkbaren Zustand, in dem diese Investoren sowohl einen Profit erwirtschaften können, als auch ein offener sportlicher Wettbewerb mit gleichen Chancen für alle besteht.
So, das war jetzt eine rein logische Argumentation gegen die Abschaffung von 50+1, die sich ausschließlich in den von dir angeführten Kategorien bewegt, bei der ich bewusst alle außerökonomischen Aspekte wie Bedeutung für die Fans usw. außen vor gelassen habe. Ich hoffe, du kannst mir folgen und ich hoffe, du musst mir zustimmen. Ich freue mich schon auf deinen und euren Widerspruch.
Eine andere - logische - Erklärung dafür, dass 50+1 langfristig nicht funktionieren kann ist, wie oben geschrieben, dass ein krankes System (Profifußball) nur weiter alimentiert und aufgeblasen wird. Wie bei einem Akoholkranken, der immer größere Schlucke aus der Pulle benötigt.
Mit der Abschaffung von 50+1 hätte man perspektivisch statt 3-4 Vereinen, die sich Haaland und Konsorten leisten könnten, eben 10-12. Dann kostet das 5 Jahres-Paket nicht 300, sondern 800 Millionen. Gewinnen würden dadurch einzig Spieler und Berater, da die Vereine, bedingt durch Preissteigerungen, ihre erhöhte Liquidität einfach durchreichen müssten. Wenn dann auch nur eine Kleinigkeit schief läuft, platzt dieser Ansatz, siehe Barca.
Insofern: Ja, die Abschaffung von 50+1 würde kurzfristig zu mehr Wettbewerb führen. Allerdings käme es mittelfristig zu Preisexplosionen, bei denen sich auch wieder die Spreu vom Weizen trennen würde.
@Alex
Vieles hatten wir ja schon. Wir gehen grundsätzlich von verschiedenen Überlegungen aus.
Zunächst bin ich der Auffassung das quality investors (wir reden da nicht von Windhorsts), nicht auf yields sondern wenn überhaupt auf capital gains schauen. Gerade für viele amerikanische Investoren ist das eine zumindest 10 Jahre Perspektive (ähnlich klassischen private equity guys), die sehen am Ende den return beim exit über capital gains. Sie denken ja in der Regel noch nicht einmal an leverage wie die Glazers. Sie wissen eben das dieses Geschäft ein wachsendes entertainment business ist. Schau Dir die letzte Schlacht von CBS und Disney/ESPN mit Comcast/NBC über die EPL Rechte in den USA an. Verdreifacht in der Pandemie!
Fußball= content.
Und natürlich führen massive investment von quality investors dazu, das sich der Wettbewerb vergrößert. Siehe EPL wo das Duopol ManUnited/Arsenal durch Chelsea ManCity gebrochen wurde. Spurs Leicester und auch Everton massiv aufgerüstet haben.
Voraussetzung für ein erfolgreiches Investment ist natürlich ein gutes management und ein klarer Plan.
Quality Investors mit langem Atem, gutem Managment und Plan engagieren sich aber nur wenn sie die Kontrolle haben. Halbe Sachen wie bei Hertha HSV S04 VFB etc sind mMn eigentlich zum Scheitern verurteilt.
Und deshalb meine Auffassung das der 50+1 Deckel weg muss.
Es ist mir auch klar das der Club idR immer nur einen shot hat. Die Wahl des Investors ist natürlich maßgeblich und entscheidend um überhaupt die Voraussetzungen für Erfolg zu haben.
Leute wie der bei 1860 (der ja durch den EPL KYc check durchgefallen ist, Windhorst etc sind natürlich die sehr schlechten Beispiele .
Und natürlich muss die DFL Leitplanken einsetzen, die verhindern das Du hier MBS Deripaska etc hast.
Und natürlich funktioniert das ganze nur mit klaren FFP Regeln die es in EPL und LaLiga gibt. Haben wir ja auch ausgiebig diskutiert- payroll cap, Begrenzung der Beratergebühren etc.
Mir ist klar das diese Vorstellungen konträr zu Bestrebungen der aktiven Fanszene stehen, die aber mMn naiv und nicht zielführend sind.
@918: Dein Punkt mit den Profiten über Wertsteigerungseffekte bei Veräußerung ist well taken. Diesen Aspekt habe ich in meiner Betrachtung in der Tat vollkommen außen vor gelassen. So wäre es theoretisch denkbar, dass ein Investor einen Verein kauft, über 10 Jahre hält, dabei jedes Jahr mehr Geld reinbuttert, als er damit einnehmen kann, und dann den Verein mit einem so satten Aufschlag an den nächsten Investor weiterverkauft, dass er unter dem Strich trotzdem noch einen Gewinn macht.
Aber das setzt natürlich en enormes dauerhaftes Wachstum des Fußball-Business insgesamt über die gesamte Periode voraus, damit die Valuation des potentiellen Abnehmers hoch genug ausfällt, damit die Wette für den gegenwärtigen Eigentümer finanziell aufgehen kann. Momentan ist das sicherlich noch der Fall, aber wer kann garantieren, dass der Fußball auch über die nächsten 10, 20 oder 30 Jahre noch ein solcher Wachstumsmarkt bleibt, dass es immer genügend interessierte Folgeinvestoren gibt, die die nötigen Aufschläge zu bezahlen bereit sind? Insbesondere, wenn die Folgeinvestoren merken, dass der Fußball mit jedem weiteren einsteigenden Investor sich immer mehr dem von mir skizzierten Rattenrennen annähert, in dem operativ gar kein Geld mehr zu verdienen ist.
Korrekt, aber stell dir vor, ALLE Vereine haben einen quality investor und ALLE Vereine sind hervorragend gemanaged - dann kommt es zu diesem Rattenrennen, in dem die einzige Möglichkeit sich von der Konkurrenz abzusetzen ist, noch mehr Geld als sie zu investieren. Vergiss nicht, dein Ziel war ja explizit mehr Wettbewerb.
Die Premier League liefert mit ihrem Wettbewerb an der Spitze im übrigen eigentlich ziemlich gutes Anschauungsmaterial dafür, wie ein solches Rattenrennen in seiner Endstufe aussehen könnte. Der Wettbewerb unter den Top 5, 6, 7 ist ja jetzt schon ein reiner Finanzwettbewerb, in dem der mit den tiefsten Taschen gewinnt. Jetzt kommt Newcastle mit Saudi-Arabien hinzu. Ein weiterer Verein mit nun effektiv unendlichen finanziellen Möglichkeiten, der theoretisch die Möglichkeit hat, die Top 5, 6, 7, mittelfristig zu einer Top 6, 7, 8 auszudehnen. Und den Fall Newcastle kannst du dann durchdeklinieren. Wenn sich irgendwann 20 Investoren für alle Clubs der PL gefunden haben werden, die je über praktisch unendliche finanzielle Möglichkeiten verfügen, dann wird von Platz 1 bis Platz 20 der gesamte Wettbewerb rein über die Frage entschieden, wer mehr Geld ausgibt.
… und deshalb stimme ich diesem Befund von dir auch völlig zu. Ein Wettbewerb, der offen sein, aber nicht in einem Rattenrennen enden soll, in dem alle Vereine operativ Geld verlieren, weil sie gezwungen sind, immer und immer mehr zu investieren nur um ihre gegenwärtige Position halten zu können, ist nur möglich, wenn es klare, verständliche, allgemeine, gleiche und durchsetzbare Regeln für alle Vereine gibt, die den Ausgaben Grenzen nach oben setzen. (Aber, du hast Recht, das haben wir schon tausendmal diskutiert. And yet, it never gets old… ).
Man kann es drehen und wenden wie man will, aber je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir, dass ein wirklich offener Wettbewerb mit dauerhaft mindestens ähnlichen Gewinnchancen für alle Teilnehmer eigentlich am besten im amerikanischen Franchise-System umgesetzt wird. Versteh mich bitte nicht falsch, ich bin kein Verfechter der Idee eines Franchise-Systems im europäischen Fußball, aber es hat eine gewisse systematische Eleganz, die mir in ihrer Wirksamkeit und logischen Stringenz einfach Respekt abnötigt.
Die ESL hat ja gezeigt, das sich die Top Clubs auf klare Regeln bzgl FFP Beratergebühren etc verständigen können.
Ich bin nach wie vor der Meinung, das eine ausgegliederte franchise wie die bisherige ESL der falsche Weg ist. Der bessere Weg wäre, eine europäische Profiliga durch ein ECA/UEFA JV, analog der existierenden nationalen Profiligen EPL DFL LaLiga etc, die dann von den politischen Zwängen der UEFA weitestgehend losgelöst agieren könnte. Damit müssten sich ähnlich hohe Einnahmen erzielen lassen, wie sie die ESL mit JPM prognostizierten.
Eine durchstrukturierte ProfiEuropaLiga in drei oder vier Klassen mit Auf und Abstieg, ermöglicht allen ECA Clubs europäisch zu spielen, und trotzdem weiterhin in ihren nationalen Ligen zu konkurrieren.
Das Problem erscheint mir zzt das Khelaifi und co klare harte transparente FFP Regeln, wie sie ja schon in der ESL skizziert wurden, durch Strafzahlungen zu konterkarieren.
Wenn Ceferin und co jetzt nicht die Chance nutzen und klares FFP implementieren, dann befürchte ich, wird es einen anderen Anlauf der ESL Initiatoren geben, der aber besser durchdacht, inklusiver und breiter aufgestellt, dem nahekommt, was sich die meisten ECA Clubs vorstellen.
Dann könnten eigentlich auch gleich die ECA zusammen mit der EPFL diese Liga gründen, denn damit wären die neue europäische und alle nationale Ligen unter einem Dach organisiert und trotzdem noch Teil der UEFA, die sich dann zwangsläufig auf die Organisation der Turniere für die Nationalverbände FA DFB etc konzentrieren müsste/könnte.
Ceferin hat jetzt noch die Wahl, to be part and benefit or not benefit.
Zur Exit Strategie
Habe Dir ja schon einmal vorgerechnet wie clever es Abu Dhabi gemacht hat.
Recap
Investment in Mancity/CityFootballGroup ca 2 Mrd USD
Sale 12,4% CITIC/CMC 400 Mio USD 2015
Sale 10,4% Silver Lake 500 Mio USD 2019
Also man investiert über die Jahre (Kauf, Spieler, Stadion, Campus etc) 2 Mrd
Man erlöst für 22,8 % 900 Mio
Dh Netto Investment heute ca 1,1 Mrd
Wert Anteile an CFG 75,1% = ca 3-3,75 Mrd
Dh theoretischer Gewinn bei heutigem Exit ca 2-2,75 Mrd in 13 Jahren.
Not bad in my books
Und es gibt keinen Grund das Mateschitz Hopp etc das nicht auch könnten.
FSG Kroenke gehen ja in ähnliche Richtung nur nicht exklusiv Fußball sondern Cross based NFL NBA MSL etc
@918: Das verstehe ich noch nicht. Sollen die Clubs in zwei Ligen parallel konkurrieren? Domestic und Europa? Und wie willst du das mit dem Auf- und Abstieg machen? Soll es möglich sein, dass beispielsweise ein gerade abgestiegener deutscher Erst- und jetzt Zweitligist gleichzeitig in der höchsten Profi-Europa-League-Klasse spielt, wenn er aus der nicht abgestiegen ist?
Zur Exit-Strategie:
€2-2,75bn Gewinn nach 13 Jahren bei einem initialen Investment von €1,1bn entspricht einer CAGR (jährliche Wachstumsrate) von 4,7-7,3%.
Soo pralle ist das dann auch wieder nicht, oder? Jedes bessere ETF-Index-Investment schlägt das. Von Immobilien ganz zu schweigen. Returns dieser Höhe kann man über denselben Zeitraum auch mit weit weniger Risiko verdienen bzw. bei gleichem Risiko einen deutlich höheren Return erzielen. Vom operativen Aufwand ganz zu schweigen.
@Alex
Ja 3-5% p.a.sind für die peanuts, aber auch kein unbegrenztes Zubuttern in ein Fass ohne Boden, wie es manchmal dargestellt wird.
Wenn Du Dir die sugardaddy US Investors in die US franchises anschaust, haben die oft über Dekaden oder Jahrzehnten die Clubanteile gehalten, ihren Spaßfaktor am Hobby, nebenbei woanders richtig verdient, und dann ohne großes Reinbuttern immer noch deep in the money.
Man darf eben kein katastrophales Management am Ruder haben, muss selbst deep pockets haben in einer Epidemie etc ggf. ausgleichen zu können, aber eben vor allem auch eine Situation verhindern, wo Mitglieder verleitet sind, einen populistischen Bartomeu zu wählen, unter dessen Ägide gerade Luis Enrique mit dem Team das triple gewonnen hat, aber dann nicht nur die Neymar Millionen verschleudert, sondern, wiedergewählt, den ganzen Club an die Wand fährt.
Zu der Liga Struktur:
Die 3 Staffelung gibt es doch schon heute, CL/EL/ConfL, und ja einige Clubs spielen national und international, wie heute. Und ja es könnte sein das ein abgestiegener Club, national in der zweiten Liga spielt und international in der EL. Die Clubs müssten dann schon definieren, ob die Qualifikation für die jeweilige internationale Liga jährlich durch den Erfolg in der nationalen Liga erfolgt (wie heute), oder einmalig definiert / gesetzt wird, mit der Konsequenz Auf und Abstiege in der internationalen Liga ausgespielt werden (Problem mangelnde Durchlässigkeit).
Wahrscheinlich ist der zweite Weg nicht mehrheitsfähig und es bleibt dabei, das die jährliche Qualifikation für die jeweilige europäische Liga über den nationalen Erfolg definiert wird.
@918: Alles richtig, aber damit bleibt nur der Schluss übrig, dass rein aus Investmentperspektive die Investition in einen Fußballverein insgesamt kein besonders vernünftiges Investment ist:
A) Es ist zuriskant, denn es gleicht mehr einer Wette mit Endfälligkeit, bei der man zwischendurch immer wieder Geld nachlegen muss in der riskanten Hoffnung, am Ende den großen Preis zu gewinnen, etwa wie bei einem Pokerspiel (nur dass im Unterschied zum Poker zudem auch die Höhe des Potts am Ende nicht garantiert höher ist als die Summe der eigenen Einsätze).
B) Es wirft zu wenig Rendite ab im Verhältnis zum Risiko. Index-Fonds oder Qualitätsimmobilien schlagen das locker.
C) Es ist zuarbeitsaufwendig im Verhältnis zur erzielbaren Rendite. Ein passiver Index-Fond etwa wirft die gleiche Rendite ab bei einem Aufwand von Null. Bei einem Fußballverein muss man aktiv managen, und zwar nicht zu wenig.
Ich glaube, man muss sich von der Vorstellung verabschieden, dass die Investoren im Profifußball rein monetäre Interessen verfolgen bzw. auf der Suche nach der monetär lukrativsten Verwendung für ihr Geld sind. Ich glaube sogar, dass dieses Motiv vielleicht mit Ausnahme der Amerikaner um Glazer, Henry und Co. sogar eine eher untergeordnete bis gar keine Rolle spielt. Den anderen geht es mE wahrscheinlich eher um soziales Kapital wie gesellschaftliche Anerkennung und Glanz oder sogar persönliche Sicherheit, wie im Fall von Abramovich, politisches Kapital, wie im Fall von Katar und Abu Dhabi, oder vielleicht sogar sportliches Kapital, wie im Falle Chinas, das in den nächsten 20 bis 30 Jahren selbst eine WM ausrichten will, bei der die chinesische Nationalmannschaft wenigstens halbwegs kompetitiv mitspielen können soll.
Ich hätte an dieser Stelle noch eine Frage zur JHV: Warum war es den Oberen so wichtig, dass man weitere 5%(?) der Anteile am Verein veräussern kann ohne die Zustimmung der Mitglieder zu haben? Meinem Empfinden nach wurde ja fast schon gebettelt, dass man diesen Freiraum unbedingt benötigt um schnell handeln zu können. Jedoch fällt mir kein Szenario ein (mit nicht verschwindend geringer Wahrscheinlichkeit) bei dem der FC Bayern innerhalb eines Jahres Anteile abtreten muss um weiter zu existieren. Mir ist klar, dass man natürlich am liebsten ohne die Mitglieder entscheidet, aber die Art und Weise wie darum gebeten wurde, hat mich doch so überrascht, dass ich meine vielleicht etwas zu übersehen in dieser Thematik
Bayern kann nach meiner groben Rechnung bis zu 30 Millionen minus machen. (Saison 21/22) Kommt darauf an wie die Zuschauerzahlen bis Ende der Saison sich entwickeln + wie weit Bayern in der Champions League kommt . Pokal aus war finanziell auch nicht gut . Aber das Festgeldkonto hat ja noch stand Sommer 2021 rund 200 Millionen € . Die veräuserung der 5% der Anteile braucht man um in der großen Spur zu bleiben . Und der Weg muß in den nächsten Jahren noch größer werden , um bei den Top Big Playern auch weiter dabei zu bleiben .
Für gewisse Entscheide benötigt man eine Dreiviertelmehrheit (=75%). Derzeit sind je 8,33% an die drei Premiumpartner verkauft. Wenn nun noch mehr Anteile ohne Zustimmung des eingetragenen Verein verkauft werden könnten, könnte diesem die Dreiviertelmehrheit verunmöglicht werden
Unabhängig davon, das ich gegen einen möglichen Verkauf weiterer 5 % Anteile bin, ist dieser schon vor langer Zeit von der MV genehmigt worden. Der Vorstand hat nur bisher keinen Gebrauch davon gemacht.
Das Argument der Sperrminorität ist nur von Ott ins Spiel gebracht worden, um notfalls in das operative Geschäft eingreifen zu können. Die GO der AG schließt aber laut Präsidium aus, das Minderheitsaktionäre Mehrheitsbeschlüsse im AR blockieren können.
Daher ist erstens gefährlich so zu argumentieren, zweitens widerspricht nicht nur der bisherigen Praxis sondern allen Beschlüssen, Satzungen, GO etc.
Hainer hat ja richtigerweise darauf hingewiesen, das es bisher im AR immer einvernehmliche Beschlüsse gegeben hat. Wieso sollten Minderheitsaktionäre sich plötzlich gegen die Clubinteressen stellen.
Also unterm Strich eine sehr naive und theoretische Argumentation von Ott, die von der wirklichen Praxis weit entfernt ist.
Erklärt sich vielleicht auch rein psychologisch mit der Verlustaversion.
Der Vorstand hat aktuell das Recht dazu und alles was man hat gibt man nur sehr ungern auf. Auch wenn man es vielleicht gar nicht benötigt.
Hätte man das Recht bisher nicht, würde man sich im Gegenzug wohl nicht so sehr dafür verkämpfen, da keine akute Notwendigkeit besteht.