Nach wie vor schwebt über dem Duell der Elfer aus dem letzten Jahr. Und da griff der VAR sogar in der Nachspielzeit ein weil es so grausam brutal war
Warum eigentlich nicht? Die Fußballregeln sind da doch sehr klar: Stoßen, Halten, Ziehen (also alles, was man mit den Händen am Gegner machen kann) gibt direkten Freistoß … oder kurz: die Hand hat nichts am Körper des Gegenspielers verloren. Und auch mit einem leichtem Schubser bringt man den Gegner so weit aus dem Gleichgewicht, dass er nicht mehr kontrolliert abschließen kann.
In Zeiten, wo man dank VAR einen Elfmeter kassieren kann, weil man den Ball wegschlägt und im Ausschwingen des Beins noch den gegnerischen Fuß touchiert, soll man ein absichtliches Wegschieben des Gegners mit beiden Händen durchgehen lassen, nur weil der Schubser „nicht so schlimm“ war? Finde ich unlogisch.
Und das Grundproblem der Argumentation „das reicht nicht für einen Elfmeter“ ist doch, dass damit die Regeln ad absurdum geführt werden; ich darf also Fouls begehen, so lange sie nicht so schlimm sind, und im Strafraum liegt die Latte dafür nochmal höher …
Stimmen dem alle zu?
Nun, es wird zumindest nicht so erbittert diskutiert, wie wenn die Szene anders herum gewesen wäre.
Bei mir wirkt tatsächlich der Zeitlupen- und Wiederholungseffekt.
Zuerst dachte ich auch in dem Sinne „ob das reicht?“. Aber je öfter ich das gesehen habe, desto mehr wundert es mich, wie man da keinen Elfmeter geben kann.
Ich finde da fällt ein Musiala zu einfach. So wird bei jeder Ecke geschoben und Fußball ist eben körperlich. Deswegen kein Elfmeter für mich.
Dass es im Moment meistens so gehandhabt wird, ist mir schon klar.
Aber wenn seit Einführung des VAR jede mögliche Handspielszene bis ins Kleinste seziert wird und die oben schon angesprochenen Fußberührungen ebenso, dann sehe ich keinen Grund, warum die regeltechnisch genauso zu bestrafende „Handarbeit“ am gegnerischen Rumpf nur geahndet werden soll, wenn dabei der Gegner ein Schleudertrauma erleidet … !?
Generell würde ich weniger VAR-Eingriffe bevorzugen. Daher darf es gerne weniger Hanspieldiskussionen geben.
Körperlich ja, aber es ist ein Unterschied, ob ich nur meinen Körper reinstelle oder wie in diesem Fall mit meinen Händen den Gegenspieler aus der Balance bringe - der sich zudem in Ballbesitz befindet, also nicht mit gleicher Münze dagegenhalten kann. Natürlich ist das weit von einer Blutgrätsche oder einem Schlag entfernt, aber weniger wirkungsvoll ist es deswegen nicht. Wie @gerhard zurecht anmerkt, braucht es bei voller Bewegung nicht viel, um einen Körper aus der Balance zu bringen.
Die gleiche Szene würde im Mittelfeld in drei von vier Szenen als Foul gewertet werden, ohne dass sich einer aufregt.
Und wie auch schon gesagt: es besteht ein Missverhältnis, wenn man all die Elfer sieht, die heutzutage für viel, viel weniger direkte, absichtliche Dinge gepfiffen werden. Es ist eine aktive Handlung von Xhaka, die mit dem Ball rein gar nichts zu tun hat, vollzogen mit seinen Armen und Händen - wenn das nicht der berühmte Aber Kontakt war doch da-Moment ist, den sonst viele beanspruchen, um nach einem Windhauch umzukippen, dann stimmt da was nicht.
Übrigens versucht Musiala ja gerade nicht zu fallen. Aber so aus der Balance gebracht, kann er sein Dribbling nicht mehr entfalten.
Generell waren wieder einige Sachen dabei, die mir als neutralem Fan nicht gefallen und als FCB Anhänger gleich 3x nicht.
Zeitspiel: bereits in der 8. Minute wurde der Keeper ermahnt. Und dann nie wieder! So was hört nur auf, wenn auch mal gelb gezeigt wird.
Schwalbe von Grimaldo: klare Gelbe, nichts anderes.
mein Highlight: nach der Chance von Olise setzt er sich anschließend an der Eckfahne gegen 2 Leverkusener durch. Und bekommt Freistoß gegen sich! Völliger Wahnsinn.
Und dass Wirtz, Xhaka und Co mit dem Schiri reden, wie sie wollen, ist auch normal, klar. Andrich hätte auch fliegen können nach seinem Foul, weil er gefühlte 20 Minuten mit dem Schiri meckert. Gräfe hat das auch angemerkt.
Bei Adli gegen Kane sehe ich zwar den Tritt, der ist für mich aber völlig unabsichtlich. Hätte man pfeifen müssen, aber sicher keine rote Karte.
Leider ja, das ist bei jedem Spiel von Bayer so.
Und der Andrich, der teilt aus wie ein großer, aber lässt sich bei jeder Kleinigkeit fallen und schreit also ob man ihm ein Messer reingerammt hätte – der ist für mich das volle Feindbild - könnte Kotzen bei dem Typen.
Da ist Mourinho endlich Laptoptrainer geworden.
Passt dem Schiri auch wieder nicht…
Das funktioniert in der Bundesliga recht gut.
Maxi Arnold z.B. ist in dieser Disziplin schon seit Jahren ebenfalls ganz stark.
Hilfe - wie jetzt, er fällt zu leicht? Das „Problem“ ist doch, dass er versucht weiterzuspielen. Lässt er sich fallen, rollt 3x ab, gibt das 100% Elfmeter.
Es ist schon seltsam, bei der kleinsten Berührung an den Füßen, egal wie unabsichtlich ich den Spieler von hinten beim Laufen berühre, ist es „natürlich“ ein Foul, da ist „ganz klar ein Kontakt“ und Halten (siehe Wirtz gegen Wolfsburg beim Tor von Tah), darf man in voller Absicht, den eigenen Spieler freizublocken und dem Gegner am Weiterlaufen zu Hindern, denn das „passiert ja tausendmal“ und „kann man ja nicht bei jeder Ecke pfeifen“… da stimme ich Willy (und den anderen schon zu).
Zum VfB: Da habe ich auch an die Vorteile einer Challenge gedacht. Dem Schiri (Tatsachenentscheidung, kein VAR weil „nur“ Gelb) sind die Hände gebunden, aber wenn da der Trainer den Check verlangen könnte, weil ja doch ein Platzverweis und damit massiv, würde das schon der Gerechtigkeit dienen.
Und echt, wenn ich mir das Zeitspiel der Leverkusener am Samstag so anschaue, inkl. dem vorher abgesprochenen „zu Boden gehen“ um den bayerischen Rhythmus zu brechen (!!!) - was Zwayer dann, obwohl er nicht muss, auch noch zur Unterbrechung veranlasst, dann ist das Argument, dass weitere VAR Checks durch eine Challenge pro Spiel pro Team zu zu vielen Unterbrechungen führen, doch lächerlich.
Sehr interessant
So viel Vernunft hätte man dem DFB kaum zugetraut.
Um die Erschütterung der Macht wieder auszugleichen, wird jetzt wahrscheinlich Ulreich gesperrt.
Am Ende läuft es, wie beim Handspiel, auf die gleiche Problematik hinaus. Der Strafstoß überkompensiert den Nachteil, der durch den Regelverstoß entsteht. Ein Strafstoß sollte bei der Verhinderung einer klarer Tormöglichkeit gegeben werden, unabhängig davon, wo das Foul stattfindet. Gleichzeitig sollten Fouls oder Handspiel im Strafraum zu einem Freistoß führen.
Wer es sich nicht vorstellen kann, sollte sich ein Handballspiel anschauen.
Warum die Regeln an schwache Schiedsrichter anpassen? Die müssen einfach nur wie Nils Petersen sein.
Das deutsche Schiedsrichterwesen hat weder auf noch neben dem Platz eine klare Linie
Eigentlich eher eine Fußball Regeldiskussion und hier wohl richtig…