Schiedsrichter - Respekt, Fingerspitzengefühl & Regeln

Hallo zusammen!

Das ist ein Thema, was mir schon länger durch den Kopf geht und jetzt, durch die gelb-rote Karte gegen Dahoud wieder mal an die Oberfläche getragen wurde, eigentlich sind es sogar mehrere „Bereiche“ unter dem selben Thema.

1. Wird den Schiedsrichtern allgemein zu wenig Respekt gegenüber gebracht?

Man sieht es immer wieder: Der Schiri will einen Spieler ermahnen (sei es mündlich oder mit Karte) und der Spieler dreht ihm den Rücken zu bzw. läuft weg und der Spielleiter darf ihm erstmal hinterherlaufen oder muss ihn mehrmals auffordern, dass er sich doch jetzt mal bitte herbewegt. Das Abwinken von Dahoud gehört für mich in die selbe Kategorie, da es eben auch den fehlenden Respekt zeigt. Diese Dinge werden meiner Meinung nach viel zu selten bestraft, auch wenn das bei Dahoud jetzt nicht unbedingt sehr gut gehandhabt wurde von Aytekin.
Was für mich auch, zu einem gewissen Teil, zum Thema Respekt gehört, ist die Rudelbildung und das Fordern von Karten. In anderen Sportarten ist das entweder viel besser geregelt oder wird einfach strikter angewendet. Beim Rugby darf z.B. nur der Kapitän zum Schiedsrichter, alle anderen haben da nichts verloren. Beim Fußball ist die Rudelbildung und das Fordern von Bestrafungen zwar auch untersagt, Karten dafür gibt es aber auch nicht wirklich oft.

2. Werden Dinge wie „unfaires Spiel“ oder „Zeitschinden“ zu wenig geahndet?

Bei so gut wie jeder Freistoßentscheidung kann man es sehen: Ein Spieler der Mannschaft, gegen die der Freistoß gepfiffen wurde, tritt entweder den Ball ein Bisschen weg, nimmt ihn ein Stück mit oder stellt sich erstmal direkt in den Weg, um so ein schnelles Weiterspielen zu unterbinden. Natürlich machen das alle, weswegen da jetzt nicht einer bestimmten Mannschaft ein Nachteil daraus entsteht, mich nervt es aber schon seit Ewigkeiten, da es eben auch, wenn überhaupt, nur in Ausnahmefällen bestraft oder angesprochen wird vom Schiedsrichter. Gleiches gilt auch, wenn der Torwart der in Führung liegenden Mannschaft sich gefühlt ne halbe Ewigkeit Zeit lässt, um den Abstoß auszuführen, oder wenn es eine/n Ecke/Einwurf gibt und dann erstmal der Spieler von der anderen Seite des Platzes angetrottet kommt, um auszuführen. Anders hingegen sehe ich da so Dinge wie Ecke ausführen aber Ball an der Eckfahne abschirmen, da hierfür auch schon ein gewisses Maß an Können nötig ist.

Wie seht ihr es bei Punkt 1? Sollte Schiedsrichtern generell mehr Respekt gegenüber gebracht werden? Das wirkt sich ja auch auf die Amateure und Jugendmannschaften aus, wenn die sehen, wie das im Profifußball gehandhabt wird und man hört ja schon seit längerer Zeit, dass es in den unteren Ligen immer schwerer wird, Schiedsrichter zu finden, da keiner mehr Lust auf den Stress bzw. die Angst hat. Ich weiß aber auch nicht, wie das mit dem Nachwuchs im Schiedsrichterwesen bei anderen Mannschaftssportarten ist.

Wie steht ihr zu Punkt 2? Es wurde ja schon einmal angedacht, dass man im Fußball auch mit genau gestoppter Zeit arbeiten sollte. Einerseits fände ich das gut, da es Zeitspiel unterbinden würde, andererseits kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, das beim Fußball zu sehen, es „passt“ für mich einfach nicht. Das würde aber auch nur das Zeitspiel unterbinden, die „unfairen“ Aktionen, um z.B. die schnelle Ausführung eines Freistoßes zu verhindern würde es trotzdem noch geben. Sollten die härter und/oder schneller bestraft werden? Also vielleicht einmalig ansprechen und beim nächsten Mal dann direkt ne gelbe Karte für den Spieler? Bei anderen Sportarten hat man durch Zeitstrafen da natürlich auch ganz andere „Erziehungsmaßnahmen“, ich weiß aber auch nicht, ob und wie das beim Fußball helfen würde.

Grundsätzlich wirkt sich ein Platzverweis im Fußball ja auch viel stärker auf den weiteren Spielverlauf aus als etwa eine Spieldauerstrafe beim Eishockey oder Handball, was dann ja vielleicht doch wieder für Zeitstrafen sprechen würde.

Bin auf eure Meinungen zu dem Thema gespannt!

Björn

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Wann geben sie endlich den Mannschaften die Entscheidung eine Spielsituation überprüfen zu lassen selbst in die Hand ? 3-4 x ein Veto pro Mannschaft ob Elfmeter oder rote Karte u.s.w. Abseits wird in Zukunft vollautomatisch geprüft ohne menschlichen Fehlern. Soll ja bei der WM das 1.mal getestet werden. Dann würde ein Spiel wie Dortmund-Bayern neulich nicht in eine solche Hassdiskussion unter gehen . Ist schade drum ! :slightly_smiling_face:

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[https://www.bild.de/sport/fussball/fussball/nach-zoff-bei-bvb-gegen-bayern-pfeift-felix-zwayer-nie-wieder-ein-fussball-spiel-78774032.bild.html###wt_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F&wt_t=1641767861008]

Respekt, zeigt mal wieder was man mit entsprechend schäbigem Verhalten erreichen kann.
Der Schiri wird für die eigenen Spielen nicht mehr nominiert, er wird zeitweise aus der Liga gemobbt, niemand hinterfragt das öffentlich.
Ziel erreicht: Die nächsten Schiedsrichter die den BVB pfeifen, haben diese Geschichte natürlich im Hinterkopf.

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Kommt jetzt darauf an, wie die anderen Schiris die Vergangenheit Zwayers bewerten.
Im Normalfall würde jetzt jedenfalls die Loyalität der Schiedsrichter untereinander eher dazu führen, dass sie - wenn auch unterbewusst - bei knappen Entscheidungen tendenziell eher nicht für Dortmund pfeifen.
Im vorliegenden Fall könnte es allerdings sein, dass manch einer froh darüber ist, dass die Protegiererei für den nur durchschnittlichen Schiedsrichter Zwayer aktuell dann wohl erledigt ist und sie selbst bessere Chancen haben, nach oben zu kommen.
Auf ihr Verhalten in Spielen des BVB hätte das aber m.E. keinen Einfluss, soviel Vertrauen darf man in die Unparteilichkeit der Schiris schon haben.

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dein letzter Halbsatz klingt so logisch und richtig…aber wenn es so wäre, hätte sowohl die Zwayerdiskussion als auch das ganze „Bayernbonus“ Gerede ja gar keine Grundlage. Denn beidem liegt ja die Annahme zu Grunde, dass Schiedsrichter eben nicht ganz Unparteiisch sind.

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ein weiteres Beispiel für unsere völlig degenerierte Gesellschaft…

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Aber auch ein schönes Beispiel, dass es noch Gerechtigkeit im Leben gibt.

Zwayer verschiebt mit seinem Kumpel Hoyzer Spiele, als alles auffliegt stellt er sich als Kronzeuge zur Verfügung und haut seine Kumpel in die Pfanne, geht dadurch nahezu straffrei raus, darf wieder Bundesliga pfeifen, wird trotz sehr fragwürdigem Auftreten und zwayfelhaften Entscheidungen sogar zum FIFA-Schiedsrichter befördert.
Und jetzt klappt sein Kartenhaus zusammen, ausgerechnet nach einem Spiel in dem er nichts falsch gemacht hat. Karma is a bitch.

Mein Mitleid mit ihm hält sich in Grenzen.
Zumal ich mir sicher bin, dass er finanziell ausgesorgt hat.

Der Tag, an dem Zwayer seine Karriere beendet ist ein guter Tag für den Fußball.

Was hat denn bitte der psychische Zustand eines Menschen damit zu tun, ob er finanziell ausgesorgt hat?

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Dass es wahrscheinlich nicht die beste Idee war, ihn jemals wieder ein Spiel im Profifußball pfeifen zu lassen, da gehe ich mit. Morddrohungen sind aber sicher nicht gerechtfertigt.

Ich finde es sehr problematisch, dass in einem Sport, in dem es um Milliarden geht, immer noch Amateure die Spielleitung innehaben. Warum gibt es keine professionellen Schiedsrichter?

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Was mich an der ganzen Angelegenheit am meisten stört ist wie ungeschoren der BVB in der ganzen Angelegenheit davon kommt. Da gibt es keine Kritik, keine Reflektion, nichts.

Das hätten wir uns mal erlauben sollen. Zum Beispiel als Zwayer uns den Pokal 2018 geklaut hat.
Da war die einzige Sorge der Medien ob wir Spalier stehen oder nicht.

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Es interessiert ja auch niemanden, dass es den Elfmeter niemals gegeben hätte, weil es vorher abseits war. Es bleibt einfach nur hängen, dass wir einen 50/50 Elfmeter bekommen haben und Dortmund eben nicht. Und das bei Bellingham war ja auch nur ein junger Spieler, dem muss man sowas halt mal verzeihen (lol). Aber wehe das hätte Pavard oder Stanisic von den Bayern gemacht, da wäre ganz Deutschland und ihre Mütter auf die Barrikaden gegangen und hätte sich über den ach so bösen FCB beschwert, der ja eh immer von den Schiedsrichtern und der „DFL Mafia“ bevorzugt wird.

Ich verstehe sowieso nicht, was es der DFL bringen soll, uns zu bevorzugen. Damit schwächen sie ja ihr Produkt, da ja potentielle Kunden im Ausland keine Lust drauf haben, Geld für eine Liga auszugeben, in der immer nur eine Mannschaft Meister wird. Das aber nur am Rande.

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Das ist der Elefant im Raum. Aber über den spricht man bekanntlich nicht.

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Ohne das Verhalten des BVB irgendwie gutheißen zu wollen, muss man schon sagen, dass wir uns in dieser Geschichte nicht als die moralisch über jeden Zweifel erhabenen Sittenwächter aufspielen sollten. UH hat mal offiziell in den 90er Jahren bezüglich Hellmut Krug gesagt, dass „wir ihn künftig ablehnen werden“. Auch die Aussagen nach dem CL-Viertelfinalaus in Madrid 2017 nach etlichen Fehlpfiffen auf beiden Seiten waren vom Niveau her nicht viel besser als das, was aus Dortmund kam.
PS: Als Anhänger des BVB könnte man schon fast einen gewissen Verfolgungswahn kriegen, wenn man sich die letzten fast 10 Jahre so ansieht und die Entscheidungen, die falsch getroffen wurden bzw. bei denen Bayern großes Glück hatte.
2013: Beim Pokal-VF hat Javi großes Glück, dass er für ein übles Foul an Lewandowski nur gelb sieht; beim CL-Finale wäre rot für Ribery denkbar gewesen und Dante hätte nach dem Elfmeterfoul an Reus eigentlich auch zwingend seine zweite gelbe Karte sehen müssen.
2014: dem BVB wir ein klares Tor von Hummels im Pokalfinale aberkannt.
2015: mindestens ein Elfmeter für Dortmund wurde übersehen (von Alonso an Aubameyang)
2019: das Handspiel von Boateng hätte durchaus einen Elfer nach sich ziehen können.
Im gleichen Zeitraum fällt mir eigentlich nur eine Entscheidung ein, bei der der BVB wirklich Glück hatte und das war die ausgebliebene rote Karte für Lewandowski nach seinem Tritt auf den Fuß von Boateng beim CL-Finale.
Daraus eine Verschwörung zu konstruieren ist natürlich lächerlich. Andererseits bin ich mir sicher, dass viele Bayern-Fans auch Schnappatmung kriegen würden, wenn es eine vergleichbare Serie an unglücklichen Entscheidungen gegen Bayern geben würde.

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Zum Teil richtig. Einige muss an einordnen, bzw. ergänzen.
2013: Rot für Ribery und Dante war auf jeden Fall möglich. Speziell beim CL Finale wurde nach der frühen roten Karte gegen Lehmann (2006?) eigentlich stillschweigend vereinbart, keine - frühen - Platzverweise zu erteilen. Und: die klarste rote Karte, war die gegen Lewa, die auch nicht gegeben wurde.
2014: klares Tor, stimmt. Der Freistoß zum Tor war aber eine glatte Fehlentscheidung, klare Schwalbe von Reus. Wird natürlich nie erwähnt auf BVB Seite.
2019: für mich persönlich nie ein Elfer bei Boa, speziell, wenn man sich die aktuelle Regelauslegung anschaut. Und: glasklarer Elfer gegen Lewa kurz vor Schluss.

Und auch jetzt 2022 ist nach genauer Betrachtung eigentlich klar, dass alle Entscheidungen von Zwayer beim Spiele BVB-FCB korrekt bzw. nachvollziehbar waren.

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Ich bin auch der Meinung, dass Zwayer nicht mehr im Profisport hätte pfeifen dürfen. Sich allerdings wie Dortmund 10 Jahre später aufzuregen und das Thema hochkochen zu lassen, ist albern. Das Thema Pisczeck möchte ich hier nur der Vollständigkeit erwähnen.

Zum Thema verschieben: da wäre ich ganz vorsichtig. Kein Gericht der Welt hat ihn diesbezüglich verurteilt. Man kann das dann glauben oder nicht. Aber dies felsenfest zu behaupten, ist nicht korrekt. Inwiefern sein Mitwirken bei der Aufklärung - und das ist nun mal kein „in die Pfanne“ hauen - da mit reinspielt, kann man spekulieren, mehr aber auch nicht.

ironischerweise war seine größte Fehlentscheidung natürlich gegen uns. Was ihn da im Finale gegen Frankfurt geritten hat, trotz Video den Elfer nicht zu geben, weiß nur er selbst.

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Der VAR bei Paderborn vs Werder hat heute auch nen Klugscheisser gefrühstückt^^

Die Regel bis zu 5 Spieler einzuwechseln bleibt wohl bestehen. Kommt Nagelsmann weiterhin entgegen auch die Talente weiter einzuwechseln.

Die Abseitsregel soll wohl auch entsprechend den Wenger Vorschlägen angepasst werden.

Five substitutions option to be made permanent by IFAB next month

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Danke fürs Teilen! dieser Vorschlag von Wenger würde wenigstens in die richtige Richtung gehen:

The meeting attendees will also be updated on trials of an alternative wording of the offside law advocated by Arsene Wenger, ​​FIFA’s chief of global football development.

The former Arsenal manager had proposed that an attacker be ruled onside if any part of his body was level with the second-last defender.

Und die Schlauberger im Keller werden trotzdem bei 30 Frames pro Abspiel mal das 7., mal den 19. und mal den 27. Frame mit dem Millimetermass zum Schultervermessen nutzen.
Chip in den Ball, Chip in die Schienbeinschoner und Messpunkte um den Platz und dann das ganze Torlinienmässig elektronisch ermitteln wenn die Druckkurve auf den Ball den Höhepunkt erreicht. Bei allem anderen Änderungen bekommst den gleichen alten VAR Klugscheisserwein in neuen Definitionsschläuchen

Ja klar, komplett bekommst Du die Diskussionen so nicht in den Griff. Wie geschrieben, „richtige Richtung“: Ich wäre ja ohnehin für eine komplette Änderung der Abseitsregelung, wie schon woanders beschrieben:

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