Erste Niederlage für Nagelsmann nach Freakspiel - 1:2 gegen die Eintracht

Macht m.E. schon einen Unterschied, ob man unbedrängt beim Aufbau sich die Bälle in der eigenen Hälfte zuschieben kann, oder weiter vorne unter Druck abspielen muss. Was meine allgemeine Bemerkung zu dem Verhältnis von Gegentoren und Verlustpunkten angeht, nehme ich gar keine Bewertung der jetzigen Situation vor, sondern sage lediglich, dass es (für mich) auf das Verhältnis ankommt. Vergleiche mit der Vorsaison sind problematisch, weil sehr viele Variablen mitspielen (Gegner, Form, Verletzte etc.), aber die Unterschiede sind marginal. Bei mehr Gegentoren hatten wir aber gleichzeitig mehr Punkte.

20/21 1. Platz: 6 gewonnen - 0 unentschieden -1 verloren 27:11 (+16) 18 Pkt.
21/22 1. Platz 5 - 1 - 1 24:7 (+17) 16 Pkt.

Oben scheinst Du zudem anzudeuten, dasss du hauptsächlich Hernández für die geringere Zahl an Gegentoren verantwortlich machst. Falls dem so ist, sehe ich dafür keine hinreichende Evidenz. Will dir aber auch auch nichts unterstellen, es klang halt so.

Ich gebe dir Recht, dass Vergleiche problematisch sind.
Trotzdem haben wir einen neuen Trainer, nicht eingespielte Verteidiger und dennoch in 7 Spielen 4 Tore weniger kassiert.
Das ist unter den Umständen eben nicht marginal, sondern schon eine ziemliche Ansage.
Eine abschließende Bewertung können wir nach der Saison vornehmen, aber ich wage zu prophezeien, dass wir deutlich weniger Gegentore vorweisen werden.

Oben scheinst Du zudem anzudeuten, dasss du hauptsächlich Hernández für die geringere Zahl an Gegentoren verantwortlich machst. Falls dem so ist, sehe ich dafür keine hinreichende Evidenz. Will dir aber auch auch nichts unterstellen, es klang halt so.
Nein, das tue ich nicht. Weiß auch nicht, was da so geklungen haben könnte. Da spielen mehrere Faktoren rein und sind nicht an einem Spieler festzumachen.

Weiß auch nicht, was da so geklungen haben könnte.

Na ja, ich habe meine Meinung ausgedrückt, dass ich 80 Millionen für Hernández als zu hohe Transfersumme erachte, und du schriebst als Reaktion dazu:

Vergleicht man unsere Defensive mit den Vorjahren, find ich das Geld super angelegt.

Da kann man schon mal auf so einen Gedanken kommen.

Sagen wir, ich halte es mit Thomas Müller und bin sehr froh, dass er in unserer Mannschaft ist.
Die verbesserte Defensivleistung ist deswegen aber kein Alleinverdienst von ihm.

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Hernandez hatte gestern im Aufbau eindeutig zu viele leichte Ballverluste drin. 19 Fehlpässe sind wirklich sehr viel. Bei einer Gesamtanzahl von 131 (!!!) Pässen im Spiel relativiert es sich allerdings ein bisschen, zumal seine Passquote von 85% in etwa im gestrigen Durchschnitt liegt. Der Mannschaftswert lag bei 87% laut kicker.
Der Grund, warum er in der Kritik nicht so schlecht wegkommt wie andere Spieler ist einzig und allein der Tatsache geschuldet, dass er seine Defensivaufgaben (wie eigentlich immer) zuverlässig erledigt hat. Upamecano hatte gestern bei beiden Gegentoren massive Mitschuld und hatte kurz vor der Halbzeit enormes Glück, dass Hernandez den Querpass von Kostic, der nach Upamecanos Anfängerfehler frei Bahn hatte, noch entscheidend abfälschte, da sonst wohl das 1:2 gefallen wäre. Einen ähnlich krassen Bock schoss übrigens auch Davies, als er sich bei der Chance von Toure (dürfte so um die 40. Minute herum gewesen sein), wie ein Jugendspieler abdrängen ließ und Toure freie Bahn hatte.
Ich kann schon verstehen, wenn Herrispezial oder severalseasons Bedenken an der Ablöse von Hernandez äußern und dabei vor allem sein Passspiel und seine Spieleröffnung kritisieren. Hier ist er wirklich weit von Weltklasse entfernt. Ich finde es aber irgendwie auch etwas inkonsequent, dass bei einer Gesamteinschätzung seine Defensivfähigkeiten nicht mehr honoriert werden. Defensiv gesehen hat er mMn diese Saison und auch schon über weite Strecken der letzten Saison sehr gute bis herausragende Leistungen gezeigt. Was das betrifft steckt er mMn die Stamm-IV der letzten Saison gefühlt um Lichtjahre in die Tasche, wobei es eigentlich unfair ist, Alabas Zweikampfverhalten mit dem von Hernandez zu vergleichen, da Alaba eigentlich gefühlt jeden Defensivzweikampf vermeidet.
Ich habe allerdings auch ganz andere Vorstellungen an einen IV als manche andere in diesem Forum. Bei mir steht die Abwehrarbeit im Vordergrund und wirklich gelungene Abwehraktionen sind (wie es auch der Sky-Reporter am Mittwoch gegen Kiew nach einer tollen Klärung von Upamecano bemerkte) in meinen Augen ebenfalls ganz große Kunst und deshalb wird Hernandez bei mir immer einen Stein im Brett haben.
Hier noch eine eher allgemeine Einschätzung meinerseits:
Bei einem Mittelfeld, das aus Kimmich, Goretzka und Müller besteht, sollte man eigentlich etwas mehr Kreativität erwarten dürfen als gestern. Würden die drei ihre Passquote etwas erhöhen (Kimmich 87%, Goretzka 80% und Müller 72%), dann müssten die Abwehrspieler etwas weniger Spielaufbauarbeit übernehmen und könnten sich mehr auf ihre Defensivarbeit konzentrieren.
Allgemein würde ich zu gestern folgendes sagen:
Wirklich gut war keiner, die meisten waren an ihren eigenen Maßstäben gemessen eher leicht unterdurchschnittlich unterwegs und Upamecano war als einziger so richtig schlecht drauf.

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Schönes Wortspiel im Guardian

Bayern Munich caught in a Trapp by delirious Eintracht Frankfurt

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Bei all den Posts hier muss ein eingeschwebtes Alien ja vermuten, dass wir Abstiegskandidat Nr. 1 sind. :wink:

Aus meiner Sicht ein zäher Auftakt, dann eine starke Phase mit miserabler Chancenverwertung. Später dann 2 sehr vermeidbare Gegentore.

So schlecht gelaufen ist aus meiner Sicht zB das legendäre CL-Duell gegen Atleti. Überflüssig wie Trump als Präsi.

Bin auf die Trotzreaktion gespannt. Vielleicht werden wir ja doch erst in der Rückrunde Meister.

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‚Vorne die klaren Chancen nicht nutzen und hinten lächerliche Gegentore fressen, nicht nur wegen seiner Präsenz auf der Zuschauertribüne wehte Flickscher Wind durch die Allianz Arena.‘

Na hoffentlich weht im Frühjahr Flickscher Wind durch die Arena wenn die Titel vergeben werden. Euer wöchentliches Flick-Bashing ist nur noch peinlich, aber ihr wisst wohl was man beim FC Bayern von euch erwartet. Ziemlich traurig, die Entwicklung auf eurer Seite hier.

Zum Spiel, es hatte sich schon gegen Barça und Fürth angekündigt, dass Bayern vorne zu ungenau ist. Da hat man es dann jeweils mit drei glücklichen Abschlüssen erzwungen, gegen Frankfurt eben nicht. Und das lag nicht NUR an Trap.

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Die Ungenauigkeit (besonders im letzten Drittel) war auch schon gegen Barça und Fürth zu sehen, nur hat man da das Glück gehabt, dass jeweils irgendwie drei Aktionen zu Toren geführt haben. Eigentore, Ball kam vom Gegner oder die Schüsse waren abgefälscht. Daran wird hoffentlich gearbeitet, die Gwegner bisher waren kein wirklicher Maßstab…

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Schüsse aus der zweiten Reihe und Abpraller waren auch schon gegen Barça und Fürth das Mittel der Wahl…

Klar ärgere auch ich mich über die Niederlage, aber sie kam wirklich extrem unglücklich zustande.

Lewas erste Chance (Kopfball) muss drin sein. Gnabrys 100%tige auch - ohne wenn und aber. Lewa hatte noch eine 1000%tige, die Trap mit viel Glück und Geschick vereitelte.

Das ändert natürlich nix an den Kritikpunkten. Das Thema Ungenauigkeit ist ja nun kein Neues, begleitet uns die gesamte Saison. Hier sind vor allem die Drei in der Mitte zu benennen, die für mich relativ unerklärlicherweise zu viele Fehler machen. Vor allem Müller - bei aller Wertschätzung - verfällt da wieder in ein Muster, dass ich eigentlich als abgelegt betrachtete.
Was Upa da veranstaltete, war schon haarsträubend. Und man hat ihm angemerkt - er wollte alles gutmachen, und das führte zu sinnlosen Halbfeldflanken in den gegnerischen Strafraum und zu noch mehr Unkonzentriertheiten in der Defensive. Aber solche Tag gibt es, muss man natürlich trotzdem beobachten, weil mir die Fehleranfälligkeit auch in Leipzig schon ab und an auffiel.

Die Einwechslungen (Sabitzer, Musiala) zündeten leider auch nicht, das macht mir schon ein wenig Sorgen, einzig ECM zeigte ein paar gefährliche Ansätze.

Alles in allem bin ich aber mit dem Saisonstart zufrieden, hatte da weit mehr Probleme befürchtet. Wir sind auf Tabellenplatz 1. Das ist schon mal besser als 17 Andere in der Liga dastehen. Aber trotzdem passt da noch einiges nicht. Aber nun gut, wir haben auch erst Oktober. Und wie das mit Nikolaus und Osterhase so ist, hat uns ja Uli schon vor Jahren erzählt…

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Wöchentliches Flick-Bashing? Da muss ich wirklich was verpasst haben. Ich kann schon rein inhaltlich recht wenig mit diesen Sätzen anfangen, weil ich sie nicht nachvollziehen kann. Und das fängt schon beim „Ihr“ an. Wir sind mehrere Autor:innen mit unterschiedlichen Meinungen. Wenn ich einen Artikel schreibe, kann es gut sein, dass der Rest der Redaktion das komplett anders sieht. Und andersherum. Das gesagt, finde ich es doch etwas anmaßend, uns zu unterstellen, wir würden dem FC Bayern irgendwelche Gefallen erfüllen, weil du eine abweichende Meinung zu Teilen des Inhalts des Artikels hast. Geht es auch eine Nummer kleiner als gleich eine vermeintliche Entwicklung hin zum Untergang der Seite festzustellen? Und wenn nicht, wäre wohl die letzte Konsequenz, uns nicht mehr zu konsumieren. Wäre schade, aber ich glaube nicht, dass du jemanden von deiner Meinung überzeugen wirst, wenn du sofort auf Konfrontation gehst.

Grüße

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Letzte Woche in deinem Beitrag war von ‚Altlasten aus der Flick-Ära“ die Rede, im Beitrag von Daniel wehte „Flickscher Wind“ durch die Allianz Arena“ da man vorne die Chancen nicht nutzt und hinten lächerliche Tore bekommen hat. Deswegen ist das „Ihr“ sehr wohl berechtigt. Ich finde das einfach nur arrogant und polemisch, es gab keinen Bayerntrainer in der Geschichte der in so kurzer Zeit so viel gewonnen hat wie Flick. Aber ihr werdet eure Gründe haben, warum ihr den Vergleich immer heranzieht, wenn etwas unter Nagelsmann nicht gut läuft. Vergesst nur nicht den Vergleich Flick vs. Nagelsmann auch im Frühjahr anzustellen wenn die Titel vergeben werden.

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Mal so aus der neutralen Position heraus:

Mir fällt schon auch auf, dass gerade Justin unseren Triple Trainer schon immer mit einer gehörigen Portion Skepsis gesehen hat.
Allerdings - es wird auch immer ganz gut begründet und ich kann da in vielen (nicht in allen) Punkten mitgehen. Flick ist halt permanent „all in“ gegangen - und hat damit großen Erfolg gehabt. Den vielleicht größten Erfolg, den unser Verein je hatte. Dafür würde ich ihm persönlich eine Statue bauen oder wenn ihm das lieber ist, ein Bier ausgeben.

Andererseits sind und waren auch berechtigte Kritikpunkte zu sehen und die darf man m.E. auch gerne ansprechen. Ich glaube nicht, dass für Justin oder wem auch immer deshalb Flick ein schlechter Trainer ist. Von Bashing würde ich schon gar nicht sprechen, dazu besteht nun wahrlich kein Grund.

Ich meine auch herauszuhören, dass für Viele hier Nagelsmann der bessere Trainer ist. Die Zeit wird zeigen, ob man hier Recht hat. Das Ganze wird man dann wohl am Erfolg, an den Titeln bemessen, was aber für mich nicht das einzige Kriterium (wenn auch das Wichtigste) sein darf. Es geht aber auch um Struktur, um den Verein an sich, um ein langfristiges Konzept usw. usf.

Von daher war z.B. Van Gaal einer der besten Trainer für unseren Verein, auch wenn ihm die entsprechenden Titel fehlen. Aber ich würde mal behaupten (ohne es beweisen zu können): Ohne Van Gaal kein Triple.

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Wenn dies das einzig Valide Argument ist, ist man aber schon ganz nah am „Erfolgsfan“
Diese Lobhudelei, weil wegen Flick hat Titel xyz geholt kann einem nämlich auch gehörig auf den Geist gehen :wink:

Ich habe Flicks Ära mit sehr vielen positiven Artikeln begleitet und immer gesagt, wie viel Spaß der von ihm initiierte Fußball mir gemacht hat. Das vorweg.

Ich habe eher das Gefühl, dass Kritik deutlich schwerer gewichtet wird als Lob – insbesondere in Zeiten des Erfolgs. Was ich bei Flick immer angemerkt habe, ist, dass ich gern gesehen hätte, wie er nach diesen Erfolgen und mit den offenkundigen Problemen weitergearbeitet hätte. Ja, da ist „Sekpsis“ womöglich das passende Wort. Ich kann mir vorstellen, dass es recht bald eher bergab gegangen wäre. Allerdings bergab im Kontext dessen, was er erreicht hat. Also von exzellent hin zu sehr gut oder gut. Ich halte Flick für einen sehr, sehr guten Trainer, dem der FC Bayern viel zu verdanken hat. Und ich bin mir auch sicher, dass ich das in meinen Artikeln oft genug erwähnt habe. Ich kann mich gut erinnern, dass ich zu Beginn seiner Ära abgestempelt wurde von einigen. Zu euphorisch, zu Flick-positiv – und jetzt bin ich plötzlich jemand, der sich an „Flick-Bashing“ beteiligt? Das ist mir zu billig. Zumal ich die Vergleiche auch in beide Richtungen ziehe und ziehen werde und ich beispielsweise auch gegenüber Nagelsmann schon die eine oder andere Detailkritik äußerte – nur ist doch klar, dass man einen neuen Trainer nach erst 100 Tagen nicht so hart anpackt wie jemanden, der 1 1/2 Jahre da ist. Und selbst da habe ich immer auch Argumente pro Flick angeführt: Spielplan, Müdigkeit, keine echte Vorbereitung. Darf man nicht mehr darauf hinweisen, dass die Defensive unter Flick arge Probleme mit der Absicherung hatte? Insbesondere dann, wen es offensiv mal ausnahmsweise nicht so hervorragend lief? Gehört das nicht mit zur Wahrheit? Ich verstehe, wenn „Altlasten“ negativ ankommt. Das Wort hätte ich sicher besser wählen können, aber im Kern und im Kontext dürfte auch in dieser Debatte deutlich geworden sein, was ich tatsächlich meine. Nämlich nicht, dass Flick einen Scherbenhaufen hinterlassen hat, sondern dass es Bereiche gibt, in denen die Mannschaft Probleme hat, sich sofort auf das Neue umzustellen und die eben aus der Vergangenheit begründet sind.

Ich werde einen Teufel tun, jemanden historisch zu ranken. Flick gehört sicher irgendwo nach oben, aber das ist doch völlig egal. Meine These, dass Nagelsmann zum jetzigen Zeitpunkt dem Klub gut tut, wird sich entweder bestätigen oder eben nicht. Wir werden es sehen. Deshalb bashe ich aber sicher nicht Flick.

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Finde es schon witzig, wenn MSR und insbesondere Justin des Flick-Bashings beschuldigt werden.
Kovac wurde hier in seine Einzelteile zerlegt, Ja. Aber Flick? Kam mir persönlich immer zu gut weg.

Aber so unterschiedlich sind die Ansichten :innocent:

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Diese Diskussion verdeutlicht wieder einmal den quasi-religiösen Charakter des Fußballs. In regelmäßigen Abständen wird um den rechten Glauben gerungen wie auch um berechtigte oder nicht-berechtigte Heiligsprechungen (Guardiola z.B.). Man fürchtet (weder) Tod (Mourinho) und (noch) Teufel (Klopp). Es gibt Abtrünnige (Flick) und ein Ketzertum, dessen speziell Justin mal von dieser, dann wieder von jener Seite bezichtigt wird. Nach Art des Ratzinger (i.e. Benedikt) kämpfen einige um eine reine, von weltlichen Einflüssen befreite Lehre, während andere - sei es aus echter Überzeugung, sei es um ihre Pfründe zu sichern (DFB) - predigen, der Fußball müsse sich den drängenden Problemen der Gegenwart stellen. Wieder andere hängen keiner Lehre an, sondern zehren von der Offenbarung (Messi) oder hoffen auf sie (Musiala). Frauen fahren ihre Söhne zum Training und trocknen die Tränen der Enttäuschung, spielen aber ansonsten keine große Rolle; ob sie mit ihren fußballerischen Leistungen prominent gewürdigt werden dürfen, ist durchaus strittig. Ist es nicht eine wahre Lust, dieses Sittengemälde zu betrachten? Ein Breughel etwa, lebte er denn heute, fände hier Stoff für Werke, die den Kunstmarkt gewaltig aufmischen dürften.

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Taktisch werde ich nie ein Fan von dem sein, was Kovač angeboten hat. Auch nicht in seinen erfolgreichsten Zeiten bei Bayern. Ein paar Sachen würde ich heute aber wohl anders machen und schreiben. Womöglich resultierte daraus (neben der Tatsache, dass Flicks Ideen besser zum Team gepasst haben und es – mMn – eine vielversprechendere Herangehensweise war) auch der Versuch, bei Flick etwas fairer im Umgang zu sein und nicht eine Guardiola- oder Heynckes-Schablone anzulegen und ihn daran zu messen, ihn stattdessen aber eher an seinen Ideen zu messen und vor allem auch Umstände mit einzubeziehen, die sich mildernd auf das Urteil auswirken. Aber auch dieser Lernprozess gehört schließlich dazu. Ich blogge erst seit 2015 und arbeite erst seit 2018 für größere Medien. Ich bin Quereinsteiger und muss mir vieles selbst antrainieren und beibringen.

Ein nicht unwesentlicher Faktor dürfte sein, dass meine Emotionen vor ein paar Jahren noch stärker waren in Verbindung zum FC Bayern. Das macht die Einschätzung einiger Themen schwieriger. Insofern: Trotz inhaltlicher Differenzen sollte immer Respekt im Vordergrund stehen. Manchmal schießt ein jeder Mensch übers Ziel hinaus. Die Frage ist, wie man damit umgeht und reflektiert, finde ich.

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Wer „Generation Lahmsteiger“ gelesen hat, wird zugeben müssen, dass Du Dich zumindest da um eine ausgewogene Beurteilung der Ära Kovač bemüht hast - was aber bekanntlich wiederum manchen als eine der journalistischen Todsünden gilt: nämlich das Nicht-eindeutig-Farbe-bekennen-Wollen. Ich fürchte, es wird Dir nicht gelingen, jegliche harsche Kritik von vornherein zu vermeiden. Es sei denn, Du hältst es wie die Kollegen von „Spielverlagerung“ anno 2016, als der Glaubenskrieg um Guardiola seine bizarrsten Blüten trieb, und reagierst grundsätzlich auf nichts; das lässt den Furor erfahrungsgemäß bald erlahmen. Was aber dem Ganzen auch wieder einigen Charme nähme. Nah- und Fehlbarkeit sind schließlich auch Aspekte, die die Kommunikation bereichern.

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