Mir wäre eine Bundeskanzlerin Baerbock mittlerweile sogar sympathischer als die beiden Alternativen Scholz oder Merz. Dass ich das mal schreiben würde : - )
Vor 50 Jahren, am 11. September 1973, startete der Wertewesten im Namen der USA den völkerrechtswidrigen Angriff auf Chile und seine gewählte Regierung von Salvador Allende.
Neben CIA waren auch der deutsche BND und die Sekte „Colonia Dignidad“ tatkräftig beteiligt.
Verständlich, dass progressive Regierungen in Lateinamerika seitdem vom Westen nicht mehr viel wissen möchten.
Die Verhaftung löste in Chile Unruhen aus. Das Land war tief gespalten in Pinochet-Gegner und -Anhänger. Präsident Eduardo Frei Ruiz-Tagle forderte die Auslieferung Pinochets, um ihn vor ein chilenisches Gericht zu bringen.
Auch die Schweiz hatte ein Auslieferungsgesuch gestellt. Das spanische Gesuch hatte Vorrang. Hätte Spanien es zurückgezogen, wäre Pinochet wegen des Verschwindens des Schweizers Alexei Jaccard eventuell an die Schweiz ausgeliefert worden. Alexei Jaccard war – mutmaßlich auf Bitte Pinochets – in Argentinien festgenommen worden und seitdem dort „verschwunden“.’ (Wikipedia)
Dass Pinochet letztlich nie verurteilt wurde, liegt zu großen Teilen an seinem damals schon schlechten Gesundheitszustand und an der chilenischen Justiz. Das wird keine fortschrittliche chilenische Regierung einfach mal dem Westen anlasten. Chilenische Regimegegner fanden in westlichen Ländern wie der Bundesrepublik Asyl. Es gibt also hinreichend Gründe für eine differenzierte Betrachtung.
Der Schandfleck „Colonia Dignidad“ ist seit langem bekannt, naheliegenderweise nicht nur ein deutscher, sondern auch ein chilenischer. Keine deutsche Regierung wird aber hierzu eine relativierende Position mehr einnehmen. Was jetzt über die Rolle des BND herauskommt, ist abstoßend, wenn auch wenig überraschend.
Im vergangenen Jahr schrieb ich hierzu im Zuge der Debatte über das Pokalfinale RBL - SCF:
Vor 50 Jahren vertrat die CSU Positionen, die in vielem denen der AfD ähnelten und die mir persönlich damals genauso wenig behagten wie heute. Im Gegensatz zu Koryphäen wie dem lieben Franz oder später Uli - um nur die bekanntesten zu nennen -, die sich nicht scheuten, öffentlich ihre Präferenz für Strauß & Co. zu bekennen.
Und das soll jetzt aktuellen Bundesregierungen welcher Couleur auch immer bzw. dem Westen insgesamt angelastet werden? Das mag glauben, wer will.
Was dies nun wiederum mit Lula da Silva und seiner Position zu Putin und der Ukraine zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.
EDIT: Was allerdings schon befremdlich wirkt in diesem Zusammenhang, ist der aktuelle Streit darüber, wer der legitime Erbe von Strauß sei. Mindestens seit einem Jahr ist bekannt, dass Hubert Aiwanger hier Ansprüche anmeldet.
Möglicherweise sind ihm dessen damalige Sympathien für faschistische Regimes nicht bekannt; man möchte ihm ja nichts unterstellen.
Deine recht sprunghafte Argumentationsweise mache ich mir jetzt mal zu eigen und verlinke einen Artikel, der sich u.a. mit dem Gründer des von Dir zitierten Portals „Amerika21“ befasst.
Zitat: «RT Deutsch»-Onlinechef Florian Warweg ist Mitte dreissig, hat in Tübingen studiert – umgeben von «Linksliberalen». Nach dem Studium gründete er den Nachrichtenblog «amerika21»; 2015 fing er als einer der ersten Redaktoren bei «RT Deutsch» an. Weil er «das Projekt ganz spannend fand», wie er sagt.
Anina Ritscher ist freiberufliche Journalistin und lebt in Basel. Sie schreibt unter anderem für die deutsche Tageszeitung TAZ, die Schweizer Medien WOZ und «Das Lamm».](Was stimmt denn jetzt? – Republik)
Ist das Aninalein sauer, dass Florian Warweg vor unabhängigen Gerichten recht bekommt?
Beim nächsten Lammkotelett denke ich mitfühlend an Anina Ritscher…
Und ich weise Dich darauf hin, dass der Kommunist Allende einfach mal so viele ausländische Investments enteignet und verstaatlicht hat. Darunter die Anaconda Mining die seitdem unter Codelco firmiert und einen großen Teils des chilenischen Haushalts deckt.
Lula ist ein durch und durch korrupter Kommunist der seinem Land großen wirtschaftlichen Schaden zugefügt hat bzw. noch zufügt und in diesem Sinne Bolsonaro in nichts nachsteht.
Der Niger auch nicht. Hab ich das kritisiert oder Dir gar vorgeworfen? Du kannst nicht im Alleingang bestimmen, welche Aspekte der von Dir angerissenen Themenvielfalt behandelt werden dürfen und welche nicht.