Wo steht die BuLi in Europa?

Nichts
Das ist ja das traurige.
Dieser thread wird jetzt genauso zerschossen wie der zur hervorragenden Analyse vom @Alex zur wirtschaftlichen Situation

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wenn man die Norbert Passagen auslagert, dann ist das doch wieder ein sauberer Thread.

Puh, eine solche Schätzung vorzunehmen würde bei mir gefährlich in Richtung schwer zu begründende Spekulation abdriften. Das kann ich seriöserweise kaum abschätzen. Aber ein Rückgang der Einnahmen aus den Übertragungsrechten für die DFL auf die Hälfte oder gar ein Drittel des gegenwärtigen Betrags halte ich für deutlich zu hoch gegriffen. Das hieße ja, dass die Bayern alleine 50% oder sogar zwei Drittel des gesamten medialen Vermarktungswertes des Produkts Bundesliga ausmachen würden. Never ever. Vielleicht 10%? Weniger?

Man darf bei dieser Rechnung nicht außer Acht lassen, dass der Vermarktungswert eines Vereins sich nicht nur aus seiner individuellen Attraktivität ergibt, sondern auch über seine Zugehörigkeit zu einem Wettbewerb zwischen vielen. Selbst der attraktivste Verein der Galaxis hätte keinen Übertragungswert, wenn es nicht mindestens einen Gegner gäbe, und sei er auch noch so unattraktiv, gegen den er in einem Wettbewerb antreten könnte.

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Ich denke es käme ganz auf das warum an.
Gäbe es eine Super League oder ähnliches als Konkurrenz zur Bundesliga oder würde einfach auf Einzelvermarktung umgestellt.

Gäbe es tatsächlich eine Super League und die würde gar noch in zeitlicher Konkurrenz laufen (z.B. an Wochenenden an denen Buli gespielt wird), wäre der finanzielle Verlust der Bundesliga auf mittlere Sicht wohl erheblich. Gelder aus Auslandvermarktung würden eh fast komplett wegfallen.

Es gibt ja Stimmen die genau so etwas befürworten. Gerade Herr Kaenzig aus Bochum hat am Montag in dieses Horn gestoßen.

@Hibbs
Natürlich gibt es viel extremere und augenfälligere Beispiele, keine Frage, aber deswegen sollte man die strukturellen, sozusagen externen Subventionen der Bayern nicht unterschätzen.
Ihre sportliche Vormachtstellung in der Bundesliga garantiert Einnahmen aus dem europäischen Wettbewerb und dem deutschen Markt, die keinem anderen Konkurrenten in dieser Größenordnung zur Verfügung stehen. Dass das alles wohl verdient ist, möchte ich nicht in Abrede stellen, aber anhand der Entwicklung in der Bundesliga drängt sich mir der Eindruck auf, dass dieser unvermeidliche, kumulative, strukturelle Vorteil des FC Bayern für den Wettbewerb innerhalb der nationalen Liga ruinös ist.

Als ein Oligarch unter vielen hat der FC Bayern im europäischen Kontext gewiss kein leichtes Spiel - aber als Monarch zu Hause…

@918 und @alle: Sorry, meine Schuld. Du hast vollkommen recht. Ich habe mich aufgrund Norberts ursprünglichem Kommentar zu einer thermenfremden Antwort hinreißen lassen und dabei den abzusehenden Fokusverlust der ursprünglichen Diskussion bewusst in Kauf genommen. Ich habe den gesamten thermenfremden Austausch daher inzwischen hierhin verschoben, wo er hoffentlich besser aufgehoben ist. Entschuldigt bitte!

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Sorry, weisst Du, was ein Oligarch ist?

Es werden langsam so viele, dass der Begriff kaum noch ausreicht.

Ein Oligarch ist jemand, der durch Korruption zu Geld, Macht und Einfluss gekommen ist. Abenteuerlich, den FCB hier in einem Atemzug zu nennen. Disqualiifiziert dich leider für eine seriöse Diskussion.

er hat es eher mit den alten Griechen. Da gab es noch keine Oligarchen.

Ein wirklich vielschichtiger und schillernder Begriff.

Der FC Bayern bezeichnet sich selbst als Mitglied des europäischen Fußballadels. In der ursprünglich verfassungsrechtlich-politischen Bedeutung der Begriffe war die Aristokratie die Herrschaft einer Elite, die vor allem das Gemeinwohl im Sinn hatte, während die Oligarchie die gleiche Klasse bezeichnete, die allerdings vornehmlich am Eigennutz interessiert war.

Diese Unterscheidung trifft dementsprechend den zentralen Punkt meiner gesamten Argumentation.
Dass der Begriff inzwischen auch einen noch anrüchigeren Nebensinn hat, war mir zwar bewusst, aber im Rahmen einer reißerischen Polemik wollte ich nicht auf ihn verzichten.

Weil ich das gerade zufällig lese, die Herrschaftsform der Oligarchie als Herrschaft der Wenigen zum Nutzen Einiger wurde erstmals systematisch von Aristoteles beschrieben. Der Begriff ist älter als die Russen. :wink:

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Als ich den Satz schrieb, beschlich mich schon so ein Gefühl der Unsicherheit :wink: .
Umso erstaunlicher, dass unser Altgrieche mit der Deutung des Begriffs nicht ganz sattelfest war.

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Oligarchie bezeichnet ganz allgemein ein System, in dem Macht und Geld (jeweils austauschbar) in den Händen einer kleinen, weitestgehend geschlossenen Clique konzentriert sind. Den Ist-Zustand der Bundesliga würde ich nicht so beschreiben, wohl aber den des europäischen Fussballs, und erst recht seine nahe Zukunft. Die Super League, aber auch der schon länger andauernde Wandel der Champions-League-Modi, sind klar von dem Bestreben geprägt, den etablierten Spitzenklubs einen ununterbrochenen Zugang zu den UEFA-Fleischtöpfen zu ermöglichen. Wer hat, dem soll gegeben werden, und zwar möglichst unabhängig von nervigen sportlichen Qualifikationskriterien.

Und was die Geschlossenheit dieser Elite nach aussen angeht, sind es tatsächlich die Bemühungen um ein Financial Fair Play, die eine Disruption durch externes Risikokapital verhindern sollen. Zumindest theoretisch, in der Praxis ist das bislang daran gescheitert, dass die europäischen Klubvereinigungen da entlang Länder- und Statusgrenzen gespalten sind, die neuen Investoren bislang mühelos Schlupflöcher gefunden haben, und die mit der Überwachung beauftragten Gerichte nicht funktionieren. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Edit: und ja, der Begriff ist natürlich griechischstämmig. Deren antike Staatstheoretiker hatten die mögliche Bandbreite politischer Systeme schon nahezu erschöpfend abgedeckt. Nichts neues unter der (mediterranen) Sonne.

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Rein des Spaßes halber, ohne Berücksichtigung ob das sinnvoll und durchsetzbar wäre und angenommen alles andere bliebe rundherum gleich:
Ich würde davon ausgehen, man könnte unter diesen Umständen statt ca. 100 Mio € um die 200-250 Mio € erlösen.
Die „Rest-BL“ würde dann vielleicht ein Viertel/ein Drittel der bisherigen Erlöse einbüßen. Das könnte bei den bisherigen Mit-Spitzenreitern in der Vermarktung (z.B. BVB, Bayer) Einbußen oberhalb der 10 Mio € bedeuten, bei den Tabellenschlusslichtern (z.B. Bochum, Bielefeld) in die Größenordnung einiger Millionen gehen.

Die Attraktivität zeigt sich darin, wer für neutrale Zuschauer ansehbaren Fussball liefert. Das ist zunächst keine Frage der individuellen Fähigkeiten, sondern des grundsätzlichen Mindsets. Daher mal wieder eine Umfrage:

Welcher Verein ist in der Lage eigenen Ballbesitzfussball zu spielen?
(Und hofft nicht nur auf Umschaltmomente bzw konzentriert sich nicht nur aufs stören des Gegners)

  • Bayern
  • Bvb
  • RB
  • Bayer
  • Freiburg
  • Union
  • Köln
  • Hoffenheim
  • Eintracht
  • Mainz
  • Gladbach
  • Wolfsburg
  • Bochum
  • Augsburg
  • Hertha
  • Vfb
  • Bielefeld
  • Fürth

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17 Teilnehmer und nur drei Teams attestieren über die Hälfte die Fähigkeit ein Spiel aufzubauen. Als heimlicher Ligue 1, Seria A und Espanyol Barcelona Fan würde ich mal behaupten, dass dies eine unfassbar schlechte Quote ist. Und genau darum schaut ausserhalb von Deutschland, Österreich und der Schweiz kein Mensch diese Liga bzw. hat mittlerweile kein ausländischer Spieler bock mehr als 5 Jahre hier in dieser Schrottliga zu spielen

Und das obwohl monetär in der Breite die zweitbesten Möglichkeiten vorhanden sind.
Von daher steht die Bundesliga wo sie in der 5 Jahreswertung steht: meilenweit hinter England und Spanien, hinter Italien und den Franzosen im Nacken

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und das zurecht und wird sich so wie es aussieht auch nicht wirklich ändern in naher Zukunft. Oder glaubst du an den Weihnachtsmann :hugs: (Spaß)

Man sollte halt nicht nur Laberschwaben als Trainer einstellen, die werben „eine klare Philosophie: kompakt stehen, Umschaltspiel perfektionieren, konsequente Arbeit gegen den Ball. Red Bull Rangnick Schule“
Und jeder Sportdirektor macht vor Freude Pipi in die Hose, weil er glaubt er hätte den ultimativen USP im Weltfussball gefunden. Und dann hast pro Spieltag 8 Partien bei denen sich beide dumm anglotzen weil beide kompakt stehen, Umschaltspiel suchen und nur konsequent gegen den Ball arbeiten wollen.

Baumgart wird als Trainerjesus durch die Republik getragen, weil er einen Weg gefunden hat wie er zu o.g. Ausrichtung noch die Komponente „Flanke auf Modeste“ hinzugefügt hat

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Das war und ist in der Tat der große Etikettenschwindel der BuLi: Der gute alte Konterfußball, auf chic getrimmt.

Ich persönlich finde Kloppo ja ziemlich lässig - müssen wir hier nicht weiter diskutieren - aber da hat er den schlechten Kopien eine blendende Rechtfertigung geliefert.

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