Fritz Walter, Seeler, Netzer, Breitner, Schuster, Völler, Matthäus. Es gibt bestimmt noch mehr.
Jeder Fall ein bisschen anders, aber immer ein jahrelanges Hin und Her mit Rücktritten vom Rücktritt, etc. (bei Popp meines Wissens noch nicht vorgekommen).
Die Gemeinsamkeit der Genannten: alle zu ihrer Zeit Toptop-Spieler, auf die man ungern endgültig verzichtete; genau wie Popp. Hat man ihnen daraus einen Vorwurf gemacht? Natürlich nicht, wobei man selbstverständlich wusste: es gab keine Garantie dafür, dass sie nochmal oder weiterhin das frühere Niveau erreichen würden. Dass bei der WM das Offensivspiel viel zu einseitig auf Popp zugeschnitten war, dürfte am wenigsten ihr selbst anzulasten sein.
Das glaube ich auch nicht.
Die Absagen von Khedira und Keller hatten ja offensichtlich finanzielle Gründe. Der dürfte bei WOB sehr viel mehr verdienen, und hat vor alllem kurze Entscheidungswege und keine Pappnase wie Rettig vor sich.
Interessant in diesem Zusammenhang finde ich auch, dass der Architekt des Erfolgs von Barca Zubizaretta nicht zum spanischen Verband sondern wohl zu ManCity wechselt um deren Frauenteam ähnlich von Grund auf aufzubauen.
Popp wirkt für mich inzwischen total aus der Zeit gefallen, ist für das schnelle Kombinationsspiel mMn völlig ungeeignet.
Die Gemeinsamkeit aller Genannten ist eher, dass es keine Gemeinsamkeit gibt. Was die alle mit Popp zu tun haben, erschließt sich mir gar nicht.
Und Vorwürfe gab es je nach Fall natürlich.
Das eine schließt ja das andere ja nicht aus, natürlich geht es auch immer um Kompetenzen, Khedira wollte ja offensichtlich garantiert Völler Nachfolger werden, denke aber nicht das er für 250.000 pa dort arbeiten würde.
Boerhoff hat ja auch deshalb viel mehr verdient weil er den Job von Rettig Völler Wolf und Frauen gemacht hat.
Wenn der DFB das jetzt auf viele Köpfe aufteilt, werden sie in Summe nicht mehr zahlen können oder wollen. Kessler wird bei der FIFA auch nicht wenig verdienen.
Für mich sieht eine Geldstrafe eben danach aus, dass dieses Verhalten egal ist, solange man sich freikaufen kann und das gilt eben leider auch in weiten Teilen der Gesellschaft.
Der entscheidende Fortschritt ist doch, dass er trotz seiner herausgehobenen Position und seiner Beschwichtigungsversuche (angebliche Einvernehmlichkeit) verurteilt wurde. Die Botschaft ist: auch so jemand kann sich nicht alles herausnehmen. Das empfinde ich als wichtig und positiv. Ein Kapitalverbrechen hat er dessen ungeachtet nicht begangen, ein Bestrafungsfuror ist daher nicht erforderlich.