Früher gab es noch so was wie die berühmte Pingpong-Diplomatie. Klar, nicht in Deutschland.
Heute ist der Sport leider oft nur noch ein Vehikel um das Trennende zu betonen.
Mit Sicherheit. Aber zu dem Zeitpunkt als die Daten veröffentlicht wurden, lagen offensichtlich noch nicht alle vor.
Beim klassischen Fernsehen wird es aber wohl weiter bei den ausgewählten Haushalten bleiben. Ich habe jedenfalls noch nichts anderes gehört.
Deshalb muss man so sagen, hat ein individueller Boykott, so man nicht zu diesen Haushalten gehört, gar keinen Sinn, da völlig ungehört verhallend.
Ist so wie wenn ich mir einen fetten Burger kaufe und den zuhause in die Mülltonne werfe um gegen die Fleischindustrie zu protestieren.
Auszug aus einem Interview mit Mark Pieth, ehemaliger Vorsitzender der FIFA-Governance-Kommission, in dem er schön erklärt, wie die Einflussnahme arabischer Autokraten auch außerhalb des Sports bestens funktioniert:
Blockzitat Zum Schluss noch ein anderes, aber durchaus verwandtes Thema: Bei der Credit Suisse steigt die Saudi National Bank mit 10 Prozent ein. Rund ein Fünftel der zweitgrößten Schweizer Bank liegt wohl fortan in den Händen arabischer Investoren. Was sagen Sie dazu?
Blockzitat Wir haben ja darüber gesprochen, dass reiche Autokratien gegenüber den Demokratien auf dem Vormarsch sind. Das tun sie, indem sie sich überall einkaufen, sei es bei Banken, Firmen oder eben im Fußball. Dahinter steckt das Ziel, Kritik zu neutralisieren und Abhängigkeiten zu schaffen. Dieser Vormarsch ist antidemokratisch, weil er über kurz oder lang die Meinungsfreiheit tangieren wird. Solche Investoren sind trojanische Pferde in der Demokratie. Die Leute, die das Sagen haben in der Credit Suisse, beeinflussen die öffentliche Meinung. Indem der Vorstand der Bank den umstrittenen Einstieg der Saudis erklärt und verteidigt, ergreift er verharmlosend Partei für das dortige Regime.
Das ist, glaube ich, unstrittig. Aufs Individuum reduziert, kann es dennoch sinnvoll sein: nämlich dann, wenn es der eigenen Klarheit dient. Auch gegen vieles andere, das wir mit Überlegung tun - sei es etwa in Fragen der Ernährung oder der Reiseaktivitäten -, lässt sich ja mit einigem Recht die fehlende Relevanz fürs große Ganze einwenden. Was auch häufig geschieht. Deshalb muss es aber nicht verkehrt sein. Nur lassen sich daraus i.d.R. keine Forderungen an die anderen ableiten.
Das ist ziemlich plump.
Es gibt immer ein cross over, wo eine Abhängigkeit entsteht, diesen Punkt darf man nie überschreiten. Ansonsten sollte man denjenigen, die die Kontrolle haben, schon auch zubilligen, das sie wissen wo dieser Punkt ist und dich eben nicht verkaufen.
Ist aber für einige nicht immer so verständlich.
Pieth hätte eigentlich konsequenter gegen Blatter u d Infantino handeln müssen, anstatt sich jetzt über 10% Investments der Saudis an der CS zu verlieren.
So wie Blatter und Infantino die „Kontrolle“ hatten/haben?
Und bei deinem leicht Whataboutism-artigen Argument würde ich Pieth zur Seite springen: er wurde gefragt, hat also was dazu gesagt, kam ja nicht von ihm das Thema. Heißt ja nicht, dass er in seiner anderen Funktion, wenn auch mit geringem Erfolg, es nicht auch versucht hat.
Empfinde eher Dein Argument als solches.
Pieth ist Jurist- einer der gescheitert ist, Blatter und Infantino die Grenzen aufzuzeigen, solange er im inneren der Fifa war.
Von Wirtschaft und Politik scheint er eher keine Ahnung zu haben. Die CS wird nie von Saudis dominiert werden, genauso wenig wie die DB, VW oder Daimler.
Jedenfalls nicht wenn es drauf ankommt.
Es sind schon teilweise Grenzen überschritten worden, Gas, Kokskohle, Stahl, Solar, Wind, aber noch nicht so weit das es ist korrigiert werden könnte.
Die Amerikaner haben verstanden, wir sind auf dem Weg.
Beispiel gefällig?
„Die US-Regierung verbietet den Verkauf und Import von Kommunikationsgeräten der chinesischen Smartphonehersteller und Netzwerkausrüster Huawei und ZTE. Sie stellten ein inakzeptables Risiko für die nationale Sicherheit dar, teilte die US-Telekommunikationsaufsicht FCC mit. „Infolge unserer Anordnung können keine neuen Geräte von Huawei oder ZTE genehmigt werden“, schrieb FCC-Kommissar Brandon Carr auf Twitter. Es bestehe auch die Möglichkeit, bestehende Genehmigungen zu widerrufen“
Die USA wollen unbedingt Kalter Krieg 2.0 spielen - und verpeilen so völlig, dass etwa der Kampf gegen den Klimawandel nur mit Russland und China zu gewinnen ist. Der Yankeestaat funktioniert nur mit Feindbild - Carl Schmitt lässt grüßen.
Ich habe selbst ein mobiles Endgerät eines pöhsen Chinesen - und werde das auch nicht ändern. Sorry, sleepy Joe…
Hört sich sehr nach Suppenkasper an, wie so einige Politiker. Entscheidend sind ja auch andere, und nicht die Schnackers.
Wir und Europa fangen jetzt an das zu machen, was man schon längst hätte machen müssen, Realitätsschock führt eben dann sehr schnell wieder zu Realitätspolitik. So langsam dämmert es den meisten, was man die letzten Jahrzehnte verträumt und versäumt hat.
Ja, jetzt läuft man verträumt den USA hinterher.
Und versäumt wird halt der Kampf gegen den Klimawandel.
Totrüsten ist jetzt wichtiger.
Man muss niemanden verträumt hinterherlaufen, nur mal mit Selbstvertrauen Führung übernehmen, die von allen, sogar der Amerikaner eingefordert wird.
Seit 20 Jahren laufen wir vor Verantwortung und Führung davon, wollen aber allen erzählen wie es geht.
Toller Post, aber kannst du bitte nicht Quatar schreiben?
Hielt ich für irgendwie schöner. Aber der Duden meint Katar. Nicht schön.
Aber ich muss hoffentlich nicht alles ausbessern, ich habe verdammt oft „Quatar“ geschrieben
Ich bin nicht immer Deiner Meinung, aber die Differenzen halten sich meist in Grenzen.
Aber: Dein politischer Kompass ist dermaßen im Arsch, dass es sich nicht einmal lohnt, ihn zu reparieren. Das heißt konkret: Ich werde nicht versuchen, mit Dir in eine Debatte einzutreten.
Aber einige kurze Anregungen möchte ich Dir doch auf Deinem Weg mitgeben: Frag doch mal die Anrainer Chinas oder Russlands, was die von ihrem großen Nachbarn halten. Und: wer rüstet tot? Wer hat einen Angriffskrieg begonnen?
Zurück zum Spocht.
Wer keine Debatten führen will, kann sie auch meist nicht führen.
Die Kriege der US of A auf einer Liste, deren Länge Russland und China nie erreichen werden.
Und laut Brasiliens neuem Präsidenten hat der Ukraine-Krieg mehrere Väter.
Ach, und Schnuckelchen:
Ich will nicht wissen, was bei Dir so im Arsch hängt…
Entweder Katar oder Qatar, nicht Quatar. Sonst kommst du bei Qark und Qittengelee ins Qarantäne-Qartier
Hab’s schon weiter oben verstanden, aber danke
„Quatar“ war eine rein sprachästhetische Entscheidung.
Nein, der Ukraine-Krieg hat genau einen Vater.
Allet juti.
Durchaus interessante Diskussion hier - von Adorno und der Frankfurter Schule über das Verbot von Huawei in den USA bis zu dem Hinterherlaufen Deutschlands hinter den USA - und der Threadtitel lautet „Weltmeisterschaft 2022 in Katar“. Sage noch mal bitte irgendjemand, Fußball sei unpolitisch - hier ist der real existierende Gegenbeweis.
Das haben wir doch gut hinbekommen, oder?
Keiner spricht mehr von dem Q(u)atar Quatsch