Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Dann sag das doch auch.

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(Fast) off topic, aber interessant: Was immer wieder interessant ist, im Kulturwesen, wo immer sehr auf wokeness und Haltung insistiert wird, gibt es einen interessanten weißen Fleck: Die Architekten, die die Stadien entwarfen, oder Museen, oder auch alles andere, das im Nahen Osten gebaut wird, sind praktisch von jeder Kritik ausgenommen (in der taz wurde es thematisiert). Auch Künstler stellen sehr gerne dort aus. Kulturschaffende sind teilweise extrem flexibel.

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Glaube, das Problem ist vielschichtig. Zumindest im lokalen Umfeld kann ich nicht erkennen, dass die Fußballvereine Nachwuchsprobleme haben. Und der Top-Verein (komme nicht aus München) schafft es auch genügend z. B. 10jährige (und älter) zu begeistern, die 4x die Woche trainieren und das Wochende bei Spielen / Turnieren verbringen. Aber auch hier ist es wie beim Bayern Campus, bis „nach oben“ schaffen es nur sehr sehr wenige. Liegt das nur an den Spielern, oder auch an deren Ausbildung?

Ebenso scheint man mti Blick auf die Nationalmannschaft fast nur noch (offensive) Mittelfeldspieler „zu produzieren“. Das war vor Jahren mal unsere Schwachstelle, aber mittlerweile fehlt es dafür auf fast allen anderen Positionen.

Glaube um das Jahr 2000 herum (die „Ribbeck-Ära“) hat man doch glaube ich Anstrengungen beim DFB unternommen, um die Nachwuchsförderung zu verbessern, vermutlich auch mit Hinblick auf 2006. Für 2024 ist es wohl zu spät, aber m. E. sollte man nach der WM die Ausbildungsprozesse für Spieler und Trainer wohl mal wieder auf den Prüfstein stellen.

Respekt, wie Du Dich in der Debatte engagierst. Beim Lesen der vielen - häufig gut argumentierenden - Beiträge springt natürlich ins Auge, dass es für fast jede Position ähnlich viele Pros wie Contras gibt. Ich will da nun nicht noch etwas Eigenes draufpacken, so viel Neues habe ich auch nicht. Allerdings finde ich, dass wir mal wieder mit einem Dilemma konfrontiert sind, das durch den sehr kategorischen Satz „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“ ausgedrückt wird, hier exemplarisch in der Frage der Billigproduktion in Indien angespielt; aber auch für die ganze Debatte zu Qatar, Russland, Klima etc. gültig. Häufig wenn der Vorwurf der Verlogenheit (nicht immer völlig aus der Luft gegriffen) erhoben wird, schwingt ebenfalls die Frage mit, ob man mit den Problemen dieser Welt eigentlich angemessen umgehen kann. Auf einer abendlichen Autofahrt hörte ich zufällig vor einigen Monaten dieses nicht nur informative, sondern mich auch bestens unterhaltende Feature zu der Frage, ob Adornos Postulat denn überhaupt zutrifft und wenn ja, welche praktischen Konsequenzen dies für das eigene Leben hat. Grandios, auf was für Ideen die Leute kommen, bei eingebauter beachtlicher Fallhöhe selbstverständlich.

Aus der Dlf Audiothek | Freistil | Theodor W. Adorno im Praxistest – Das richtige Leben im falschen Theodor W. Adorno im Praxistest - Das richtige Leben im falschen

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Danke! Höre es mir gerade an.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob uns Texte aus der Spätmoderne wirklich weiterhelfen können :wink:

Klar, reine Textexegese wäre heute nicht mehr relevant. Das Dilemma als solches besteht aber weiter. Und wie Menschen sich heute dazu stellen, finde ich interessant. Ob’s weiterhilft? Keine Ahnung. Dümmer wird man jedenfalls nicht davon; vielleicht etwas gelassener.

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Adornos Kühlschranktür-Einlassung hatten wir mal in einer Diskussion über Türen, dieser Satz klingelt mir heute noch in den Ohren. Köstlich.

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Das lass ich einfach unkommentiert da:

Selbst als ein Journalist der «New York Times» Vergleiche zu Xhakas Vater und dessen Kampf für Menschenrechte in Ex-Jugoslawien zieht, schweigt der Captain und verweist auf den Nati-Medienchef. Eine Ersatz-Geste, wie es die Deutschen gemacht haben, schliesst er aus. «Ich glaube nicht, dass wir als Schweiz etwas machen müssen. Fussball hat jetzt Priorität Nummer eins», so der 30-Jährige. Schliesslich wolle man in Katar mit der Nati sportlich «Geschichte schreiben».

Eden Hazard hat sich, nach der deutschen Mund-zu-Geste gefragt, ähnlich geäußert:

„Ja, aber dann haben sie das Spiel verloren. Sie wären besser dran gewesen, wenn sie es nicht getan und gewonnen hätten. Wir sind hier, um Fußball zu spielen, ich bin nicht hier, um eine politische Botschaft zu senden, dafür gibt es Leute, die besser geeignet sind. Wir wollen uns auf den Fußball konzentrieren.“

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Erstaunlich die ganzen Stimmen aktuell. Bekommen diese Spieler/Mannschaften in ihrer Heimat auch so einen Shitstorm ab?

ziemlich peinliche Statements in meinen Augen… schade!

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Deutsche mit kollektiven Armbewegungen und Signalbinden am Oberarm sorgen halt immer noch für Aufsehen… :upside_down_face:

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Deine Aussagen zeugen von einer Schlichtheit, die man fast schon als erhaben bezeichnen müsste. Rousseauesk.

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mit JJR verglichen zu werden, ist nicht das schlechteste, das mir heute widerfahren ist - deshalb: hab Dank :kissing_heart:

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Eden wandert nach dieser „Leistung“ auf jeden Fall auf dünnem Eis, was „gewinnen“ und „konzentrieren“ angeht. Kanada hätte noch 2 weitere Elfmeter bekommen können und aus ihren 25 (?) Torschüssen durchaus mehr machen können. Dann wäre das Interview wohl gänzlich anders gelaufen. Wenn er sich dann überhaupt gestellt hätte.

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Doch, ein wenig, wenn ich das richtig verfolgt habe.
Aber bei „uns“ ist das am Schlimmsten. Weil wir immer alles besser wissen. Wir werden uns das vermutlich nicht abgewöhnen können.

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Wird ja hier im Forum auch gelebt, das gute alte Besserwissertum! :smile:

(dazu vollkommen Off topic eine Anekdote, die mein 12 jähriger Neffe neulich aus einem Spiel erzählt hat: Sein Gegenspieler war wohl ständig am labern und Schiri kritisieren, worauf er gesagt hat: „du Besserwisser, halt endlich den Mund“. Der Gegner: „Hey Schiri, der hat Wichser zu mir gesagt“. Neffe: „nein, ich hab nur Besserwisser gesagt.“ (Schiri hat wohl nix gemacht) Auf meine Nachfrage, ob er wirklich nur Besserwisser gesagt hat: Naja, vielleicht hab ich auch „Scheiß Besserwisser“ gesagt.)

So, zurück zum Thema.

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Das ZDF spielt einen Werbespot der Emirates vor dem Live Spiel.

Also Herr Breyer , jetzt bitte schnell Koffer packen und eine Doku über Dubai machen, da gibt es auch sehr viele „Gastarbeiter“.

Und wie kann es sein das sich das ZDF von Dubai sponsorn lässt, aber den Vertrag von Bayern mit QA hinterfragt.

Merkwürdig

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Ist schon amüsant zu lesen, wie viel Angst doch einige von der Woke Kultur haben. Auf einmal scheint die Gewissheit, evtl. nicht für immer nur auf der Sonnenseite zu stehen , manchem weißen Hetero-Mann doch arg zuzusetzen.

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Bitte präzisieren, Allgemeinplätze helfen uns nicht weiter.

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