Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Ich denke eher, die FIFA macht das, worin sie sich auskennt:
Sie wird einzeln die Verbände bestechen, bis sie umfallen.
Bei der OneLove-Binde waren es doch auch ursprünglich noch mehr Teams, dann hat u.a. Frankreich den Rückzieher gemacht. Andere - wie die Südamerikaner und Ostasiaten - waren ja von vornherein gar nicht dabei, oder?

Deshalb muss man eben vorher oder hinterher austreten, garnicht erst die Qualifikation spielen etc.

Es ist eben absurd zu glauben, es während des Turniers zu machen, nachdem man sich qualifiziert und mit den Spielern hingefahren ist.

Man hat es vorher verpasst. Man kann aber ab Januar sofort daran arbeiten, Infantino und die FIFA zu boykottieren

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Das habe ich auch nicht geschrieben. Wobei auch Habeck seinen Bückling bei den Saudis machen musste.

Gerade einen „goldenen Satz“ in der FAZ gelesen. Der sagt mehr als alles, was in den letzten 3 tagen diskutiert und geposted wurde:

Die Fußballer sollen sich Despoten verweigern, vor denen Politik und Wirtschaft katzbuckeln.

Der ganze Artikel ist leider hinter der Paywall.
Hier noch der Schluss: „One love“ ist nicht überall von gleicher Wichtigkeit, „One Gas“ schon eher. Niemand muss sich alles bieten lassen. Aber wer nur noch als bigott wahrgenommen wird, dient nicht den Menschenrechten.
Quelle: Bigotte Reaktionen auf die Fußball-WM in Qatar: One Fake

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Lieber @Mehmet68, ich schätze deine üblicherweise nüchterne Kommentierung und finde mich oft mit dir einer Meinung wieder, aber dieser Beitrag von dir ist mir dann doch um einiges zu platt und populistisch.

„Covid-Krise schlecht gemanaged“ - Woran genau machst du das fest, jenseits von Bauchgefühl und Twitter-Alarmismus? Könntest du mir mal ein paar plausible Argumente oder Evidenz dafür liefern? So wie ich das sehe, hat „Deutschland“, aller haarsträubenden Fehler in Einzelfragen zum Trotz, die COVID-Pandemie summa summarum eigentlich ganz gut gemanagt. Hindsight is always 20/20. Wo hätte wer, was und wann deiner Meinung nach im Blick nach vorne substantiell anders und besser machen müssen?

„industriell in vielen Branchen abgehängt“ - So? Wo denn genau? Selbe Bitte wie gerade. Und bitte mit Evidenz.

„Energiewende verpennt“ - Dass die Energiewende in Deutschland rein technisch gesehen in den letzten 20 Jahren viel schneller hätte ablaufen können, da gebe ich dir recht. Aber Deutschland ist immer noch eine freiheitliche und individualistische Gesellschaft mit starken individuellen Grundrechten. Du magst es aus technischer Sicht beklagen - man hätte viel mehr Windräder viel schneller bauen und viel mehr Kohle- und Kernkraftwerke viel schneller abstellen können -, aber ist es nicht eher eine Stärke unserer Landes, dass hier, Stichwort NIMBY, einzelne Bürger robuste Rechte haben, für die sie wehrhaft und mit Chancen auf Erfolg eintreten und kämpfen können? Ist es nicht eine Stärke unseres Landes, dass hier politische Entscheidungen sozusagen den „Bürgertest“ bestehen müssen und nicht einfach von oben herab verordnet werden können, weil jemand meint, das letzte Wissen entdeckt zu haben? Ist es nicht eine Stärke unseres Landes, dass komplexe Fragen wie die nach der Energieerzeugung in einem möglichst breiten gesellschaftlichen Konsens unter Berücksichtigung möglichst vieler Interessen getroffen werden, statt etwa wie in China einfach per zentraler Anordnung umgesetzt?

„Spaltung der Gesellschaft seit 20 Jahren zugelassen und gefördert.“ Wärst du bereit, mir auch dies näher zu erläutern? Was genau meinst du?

„… die im eigenen Land gar nichts auf die Kette bekommen…“ (gemeint sind wohl die deutschen Politiker). Siehst du das so? Woran machst du das fest? Ist das Leben in Deutschland en gros in den letzten 20 Jahren wirklich schlechter geworden? Haben Kinder heute weniger Chancen? Sind wir als Volk ärmer geworden? Haben wir größere Volksaufstände erlebt? Also ich für meinen Teil fühle mich eigentlich ganz gut regiert. Visionslos, ja, anspruchslos auch, inspirationslos erst recht, technokratisch, bürokratisch, überreguliert und gänzlich ohne Begeisterung zu entfachen - all das.

Aber gemessen an dem, was man erwarten darf von der Regierung einer freien und individualistischen Gesellschaft, in der jeder Einzelne seine ganz persönlichen und oft zu denen der anderen völlig inkompatiblen Bedürfnisse äußern können und erfüllt sehen möchte, fühle ich mich wirklich ordentlich regiert. Unter dem Strich läuft bei uns doch eigentlich alles erstaunlich friktionslos und ohne größere Systemabstürze ab. Es gibt nicht so wahnsinnig viele andere Staaten auf dieser Welt, in denen ich mir eher vorstellen könnte, mein Leben zu verbringen, kannst du?

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Guten Morgen Alex,

danke für Deine kritischen Einlassungen zu meinem Kommentar! Mag sein, dass er etwas zu polemisch war, nachdem mich die medial aufbereiteten Wellen der Empörung rund um die „Binden-Thematik“ zusehends irritiert haben.

Dennoch gerne ein paar inhaltliche Konkretisierungen, die Du ja angefragt hattest:

  1. Covid-Krise schlecht gemanaged: Die getroffenen Maßnahmen waren unverhältnismäßig. Man hätte sich deutlich früher darauf konzentrieren können, vor allem die Risikogruppen zu schützen, anstatt zweimal einen kompletten Lockdown auszurufen. So mussten Menschen und ganze Branchen (Handel, Gastro…) leiden.
    Hier ein aktuelles Beispiel: "Die Bürger eingesperrt": Kritik an Söder nach Corona-Urteil | BR24

  2. In einigen Industrien abgehängt: Haushalts- und Unterhaltungselektronik wird kaum noch hierzulande produziert. Die Grundigs, Siemens, ITT Schaub-Lorenz, Metz etc. spielen keine oder nur noch marginale Rollen. Die legendäre deutsche „Apotheke der Welt“ kämpft mit massiven Qualitäts- und Lieferproblemen, weil - Überraschung! - die Billigproduktion von Arzneimitteln in Indien nicht so recht funktioniert. In Robotik und Maschinenbau haben wir Platz 1 schon verloren. Kuka, KrausMaffei und einige mehr sind chinesisch geführt. In der Autoindustrie kann genau das passieren, wenn weiter so langsam an Alternativen zum Verbrenner gearbeitet wird. Erst jetzt beginnt man zu verstehen, welcher Abfluss an Technik und Knowhow hier in den letzten 30 Jahren stattgefunden hat. Ich selbst arbeite mit vielen Industriekunden und bin daher ggf. etwas vorbelastet.

  3. Spaltung der Gesellschaft: Dass die Konzentration von Gütern, Immobilien und Kapital auf immer geringere % in Deutschland in den letzten 20-30 Jahren drastisch zugenommen hat, hast Du sicherlich selbst schon gelesen.
    Hier nur eine Quelle. Wie sind die Vermögen in Deutschland verteilt? - Hans-Böckler-Stiftung.

Insgesamt sollte das aber gar keine Fundamentalkritik sein. Du hast recht: Es geht uns noch immer sehr gut. Auch ich lebe gerne hier und möchte ganz sicher keine andere Regierungsform.

Was mich - entschuldige bitte - auf die Palme bringt ist, dass Politik und Wirtschaft Saudi-Arabien, Katar, China und Russland seit 30 Jahren hofieren. Zwar mit einem entschuldigenden Achselzucken, aber eben doch. Habeck musste ja auch schon bei den Saudis um höhere Lieferungen bitten.
In diese Abhängigkeiten hat man sich sehenden Auges hinein manövriert und die o. a. Entwicklungen mit toleriert.

Und jetzt wird von 20- bis 30jährigen Jungs gefordert, den Widerstand und Mut aufzubringen, den sonst 30 Jahre lang Niemand hatte. Da wird es für mich scheinheilig.

Ich hoffe, meine Gedankengänge sind nun klarer dargelegt und nachvollziehbarer. Populismus ist - wie du ganz richtig beobachtet hast - sonst nicht mein Ding.

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Zum Thema Kinder:
Es ist auf jeden Fall erschreckend, wie wir sehenden Auges unser Bildungssystem an die Wand fahren. Das Niveau wird immer schlechter (durch Vergleichsstudien bewiesen), der Zustand der Schulen ist in manchen Bundesländern marode, es gibt viel zu wenige Lehrer, so dass tausende Quereinsteiger die Schüler unterrichten müssen. Das sind alles überprüfbare Fakten. Erwiesen ist auch, dass sich das zwangsläufig auf die Wirtschaftskraft eines Landes auswirken muss.

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Du hast sicher genug Empathie, um zu erkennen, dass wir uns gestern in einer affektiven Disbalance befunden haben : - )
Abgesehen von der Covid-Krise hat er jedoch recht. Aus dem Stegreif kann ich jetzt keine Fakten nennen, aber ich hoffe, sie die nächste Zeit nachliefern zu können.
Aber wie gesagt - gestern war ein besonderer Tag … und ich wiederhole an dieser Stelle meine These, wonach unsere Mannschaft weder mental noch spielerisch Weltklasse ist. Ich gehe noch weiter: wir werden es auch in nächster Zukunft nicht mehr sein – vielleicht überhaupt nich mehr: Demographie, veränderte Freizeitgestaltung und die Mentalität der nächsten Generation(en) führe ich als Argumente an.

Ich bin im übrigen der Meinung, das ganze Umfeld, die Instrumentalisierung der Spieler für politische Zwecke haben ihr übriges zur Leistung beigetragen. Sie sahen sich gezwungen, vor dem Spiel noch IRGENDEINE Aktion zu starten, statt sich auf das Spiel zu konzentrieren.
Die Spieler spielen die WM an einem Ort, den sie nicht gewählt haben. Trotzdem werden sie in politische Mithaftung genommen.
Ich stelle gerade fest, dass mein Affekthaushalt immer noch nicht ausbalanciert ist.

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Und hier ergänzend zum Thema Pandemiemanagement: Was unseren Kindern in der Zeit völlig evidenzlos angetan wurde war ein Verbrechen, das wir auch als Gesellschaft noch lange büßen werden müssen. Und ja, man hätte es wissen können, es gab genug von der Regierung und Medien diffamierte Experten, die immer gesagt haben, dass die Kinder keine Pamdemietreiber sind und mittlerweile gibt es sogar Lauterbach zu (weil er nicht mehr anders kann). Die Pandemie haben wir alles andere als gut gemanaged!

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Volle Zustimmung und eine kleine Ergänzung: wir managen die Pandemie immer noch nicht gut.

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Ich kann gut leiden, was du da schreibst:)

Man kann die Spiele ja nicht nur auf den öffentlich-rechtlichen Sendern verfolgen daher ist nicht klar wie viele Menschen wirklich Fußball gucken, aber das Interesse ist auf jeden Fall gesunken.

Hallo @Mehmet68, im Prinzip habe ich gegen etwas populistische Triebabfuhr hin und wieder nichts einzuwenden, das dient ja auch der geistigen Hygiene - und selbstverständlich sollst auch du daran teilhaben dürfen. :wink:

Vielen Dank für deine Erklärungen. Bei der Bewertung des Handlings der COVID-19-Pandemie durch die Politik bin ich aufgrund der Außergewöhnlichkeit und Ungewissheit der Situation um einiges nachsichtiger als du, aber ich akzeptiere selbstverständlich, dass du zu einer anderen Bewertung kommst und möchte dir die auch gar nicht streitig machen.

Den Zustand der deutschen Industrie und insbesondere des Mittelstandes kann ich anhand des Mangels eigener Erfahrungen nur abstrakt auf Basis zentraler Kennzahlen wie Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung oder auch anhand der Zahl der Patentanmeldungen sowie fachlichen Expertisen und Paneelen von KfW, anderen Banken und Interessenverbänden beurteilen, und da sieht es im big picture doch eigentlich gar nicht so schlecht aus. Die deutsche Industrie, der deutsche Mittelstand wächst und gedeiht. Der deutsche Maschinenbau ist übrigens einer der größten und innovativsten der Welt, laut BMWK ist Deutschland der drittgrößte Maschinenproduzent weltweit.

Dass allerdings nicht alle Branchen gleichermaßen immer nur wachsen und gedeihen können, sondern es auch Verlierer gibt, halte ich für ganz normal und überrascht mich auch nicht. Wenn es z. B. in Indien deutlich billiger ist als bei uns, Pillen zu produzieren, ist es doch im Sinne einer global wohlfahrtsmaximierenden Arbeitsteilung und Ressourcenallokation sogar gut, wenn Generikaproduktion in Indien passiert und sich deutsche Unternehmen auf andere Dinge konzentrieren können, bei denen sie einen höheren relativen Mehrwert stiften können. Für das einzelne Unternehmen ist das natürlich schlimm und dann liegen dir die Vorstände in den Ohren, das verstehe ich, aber volkswirtschaftlich habe ich nichts dagegen einzuwenden.

Privatvermögen setzen sich in Deutschland im Wesentlichen aus drei Positionen zusammen: Geld, Aktien und Immobilien. Der finanzielle Treiber dabei sind die Immobilien. Eine wesentlichen Ursache für die relativ hohe Vermögensungleichheit in Deutschland ist die im internationalen Vergleich sehr geringe und ungleich verteilte Quote an Immobilieneigentum in der Bevölkerung. Von 34 europäischen Ländern liegt Deutschland mit einer Immobilien-Eigentumsquote von knapp 50 % auf dem vorletzten Platz, untertroffen nur von der Schweiz (die Spitzenreiter haben 85, 90 %). Hier könnte man in der Tat argumentieren, dass es die Politik versäumt hat, die Eigentumsquote an Immobilien in Deutschland durch geeignete Maßnahmen und Instrumente bedeutend zu erhöhen, und das insbesondere auch in der ärmeren Hälfte der Bevölkerung.

Allerdings ist Immobilienvermögen insofern eine trügerische Größe, als dieses Vermögen, wie man 2007/08 in den USA sehen konnte, zugespitzt formuliert immer nur eine geplatzte Blase von der Wertlosigkeit entfernt ist und, umgekehrt, natürlich auch der reine Nutzwert eines Hauses nicht im gleichen Maße steigt, wie der Verkehrswert in Phasen des Aufschwungs. Habe ich etwa ein Haus in einer mittelgroßen deutschen Stadt, bin ich heute vielleicht ceteris paribus auf dem Papier doppelt so reich wie im Jahr 2010, aber geht es mir materiell wirklich doppelt so gut? Das Haus ist ja immer noch dasselbe und den Vorteil auf dem Papier hätte ich erst in dem Moment realisiert, in dem ich es veräußerte. die Vermögenskennziffer ist hier also als Indikator für den „wahren“ Wohlstand eher trügerisch.

Kurzum, die Vermögensungleichheit in Deutschland ist nicht wirklich in jeder Beziehung wahnsinnig aussagekräftig im Hinblick auf die Diagnose, dass die Gesellschaft immer ungerechter würde. Laut Bundesbank ist der Anteil am Gesamtvermögen der unteren 50% der Haushalte in den letzten Jahren sogar stark gewachsen und diese Haushalte halten traditionell vor allem Geldvermögen, was bedeutet, dass sie nicht nur eine asset price bubble erfahren, sondern tatsächlich relevant mehr Geld in der Tasche haben (aber jetzt leider auch sehr stark unter der Inflation leiden).

Deine moralische Empörung im Kontext der WM sei Dir unbenommen. :slightly_smiling_face: Ich finde es auch unglücklich, dass jetzt die ganze politische Erwartungshaltung dieser Welt auf ein paar hundert Fußballspielern lastet. Dabei ist doch „am Ende des Tages“ die Fußball-WM eigentlich immer noch eine Fußballveranstaltung, ein Sportevent und keine politische Weltverbesserungsmaschine. Ich finde es auch zu viel verlangt, dass jetzt der DFB und die anderen Verbände sozusagen durch ihr Verhalten auf dem Platz mit ein paar symbolischen Gesten und komprimiert auf ein paar Wochen all die politischen Wünsche transportieren sollen, die eigentlich kontinuierlich und über Jahre und Jahrzehnte über die üblichen Kanäle der Weltpolitik (UN, Außenpolitik, Diplomatie, Handel) transportiert gehören.

@willythegreat: Bei der Qualität des Bildungssystems lasse ich mit mir reden. Bei guten Argumenten lasse ich immer mit mir reden. :wink:

@jjs: In die sportliche Bewertung des gestrigen Spiels möchte ich mich gar nicht einmischen. Ich habe es nur im Radio verfolgt, aber besonders euphorieentfachend kann der Auftritt der deutschen Mannschaft wohl nicht gewesen sein. Deine affektive Dysbalance sei dir verziehen. Armin Lehmann und Michael Augustin hatten wirklich arge Mühe, in der Schlussphase noch berechtigte Hoffnung auf einen guten Ausgang des Spiels für die Deutschen aufkommen zu lassen.

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Zum Spiel selbst habe ich nichts geschrieben, ich habe es selbst nur am Live-Ticker verfolgt.

  1. Wenn wir ehrlich sind, fehlt es uns auch an Nachwuchs, schon jetzt.
  2. Wir spielen jetzt zum dritten mal hintereinander ein verkorkstes Turnier.
    Das ist ein Trend. Das Spiel gestern ist ein weiteres Beispiel für diesen Trend, deswegen bin ich auch so über die Maßen bestürzt (isoliert betrachtet, darf man gegen ein technisch gut ausgebildetes und engagiertes Japan auch einmal verlieren).

Wir werden keine Fußball-Weltmeisterschaften mehr gewinnen, aber vielleicht Straßenkleberweltmeisterschaften. (Das war jetzt richtig polemisch, musste aber raus).
Fußball hat bzw. ist ein Generationsproblem. Generation Y und Z interessiert sich nicht mehr für Fußball.

Die Auswirkungen der Corona-Dauerlockdown-Politik auf das Bildungsniveau und auf die Heranwachsenden generell können noch gar nicht abgeschätzt werden. Der nächste Pisa-Schock dürfte alle vorhergehenden deutlich übertreffen - und dann tun alle Bildungspolitiker wieder fürchterlich betroffen.
Die absehbare Deindustrialisierung - als zwangsläufige Folge von Coronapolitik und Wirtschaftskrieg gegen Russland und China - dürfte dem weiteren massiven Abbau von Arbeitsplätzen Tür und Tor öffnen. Die Verdrei- bis Versechsfachung der Gas- und Strompreise werden Hunderttausende zu Sozialfällen machen, die heute vielleicht noch über Hartzer lachen.
Und die meisten haben ihre neuen Rechnungen noch gar nicht bekommen…

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Das beschreibt des Pudels Kern perfekt, Alex!

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@Mehmet68

Hallo
schon erstaunlich, wie kultiviert man manchmal Meinungen erfährt… und das in einem Fußball Blog :). Dafür schon mal herzlichen Dank (und das meine ich nicht sarkastisch)

Doch leider muss ich in der Sache widersprechen (zumindest einiges relativieren), weil die Daten ein anderes (nicht zwangsläufig besseres) Bild ergeben.

Fangen wir mal mit der Covid Thematik an. Bei einer Pandemie sind meines Erachtens 2 Punkte relevant:

  1. Wie viele Menschen sind durch die Pandemie gestorben?
  2. Wie hoch war der wirtschaftliche Schaden?

1: Die Letalitätsrate liegt bei 0,4% (Quelle: Corona Zahlen in Europa - aktuelle COVID-19 Statistik für Europa ). Damit liegen wir im vorderen Drittel, wenn man Sonderfälle wie die Farör Inseln, die Isle of Man und ähnliches raus rechnet, unter den Top 10, zusammen wie fast alle anderen Nord-/mitteleuropäischen Staaten.
Hätte man manches besser machen können? Ja sicher… aber was immer gern vergessen wird, wir reden von der schwersten Pandemie seit der Spanischen Grippe.
Ich finde hier das Anspruchsdenken mancherorts schon etwas überzogen.

  1. Hier wirds etwas schwieriger was belegbare und aktuelle Zahlen angeht… zum einen weil die Haushaltsgrößen innerhalb Europas sehr unterschiedlich sind zum anderen wurde das Thema Immobilienvermögen und dessen Aussagekraft ja schon ausgeführt.
    Was das Geldvermögen angeht, haben wir erst seit Kriegsbeginn einen Einbruch in der Entwicklung (Quelle: Geldvermögen der privaten Haushalte bis 2022 | Statista )
    Wenn man sich jedoch Einzelwerte wie BIP, Realwertvermögen, Verbindlichkeitsentwicklung und Überschuldungsquote ansieht, sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen… wie übrigens auch der Rest der „ehemaligen“ 1. Welt.

Und ganz ehrlich… Söder als Fehlplaner bei Corona zu erwähnen ist genauso überraschend wie das es bei der AFD haufenweise Rechtsradikale gibt und bei den Linken genau so viel Menschen, die immer noch nicht verstanden haben, dass es auf dieser Welt viele Menschen gibt, die erst schießen. Und dann nochmal schießen um sicher zu sein.

Dein nächster Punkt, das „Abhängen“ im Industriesegment.

Deine Aussage an sich ist korrekt, nur ist das kein deutsches Problem.
Das fängt an bei den europäischen Autobauern (von Fiat über Volvo zu Peugeot), geht weiter über die europäische Pharma- und Chemiebranche usw. usf.
Gleiches (schlimmeres) gilt übrigens in den USA, die diese Entwicklung durch ein grundlegend liberaleres und aktienorientierters Finanzierungswesen auch noch fördern (Quelle: https://www.wsi.de/data/wsimit_2016_08_nienhueser.pdf ).
Kein einziges Stahlwerk in den USA gehört noch einem Amerikaner (amerikanischen Unternehmen), das gilt, Funfact, übrigens auch für die rüstungsrelevanten Unternehmen.
56,4% des Privatgrundes in Kalifornien gehört Ausländern, 38% der staatlichen Finanzierung in Texas wird gestemmt durch… trommelwirbel chinesische Banken.
Was wir aktuell erleben ist, das wir vom primären Nutznießer der Globalisierung zu einem „normalen“ Teilnehmer werden. Länder wie China, Indien, Südafrika, Argentinien, Mexiko sind schon lange keine reinen „Workbenches“ mehr und so lange die politischen Systeme so unterschiedlich sind wird dieses System weiter auf Konkurrenz und Kampf basieren als auf Kooperation.

Das liebe Geld. Dein dritter Punkt.
Auch hier kein Widerspruch. Und auch hier… kein deutsches Problem. Nur die extremere Ausprägung ist ein deutsches, und das liegt primär am fehlenden Immobilienbesitz. (Quelle: Vermögen im europäischen Vergleich | bpb.de. )
Wichtig ist bei der Quelle immer der Median, nicht der Mittelwert (anders, als das die Hans Böckler Stiftung in in ihrem Bericht macht. Methodik und Datenquellen sind immer gern Quelle der Unterhaltung, da man mit 2 identischen Zahlen gerne zu 2 komplett unterschiedlichen Ergebnissen kommt. Die Adenauer Stiftung hätte wahrscheinlich genau das Gegenteil rausbekommen.)

So to say, you are right, but…

Meiner persönlichen Meinung nach befinden wir uns in einer ähnlichen Periode wie zu Beginn der Industrialisierung und ich denke, dieses Mal werden wir die „Verlierer“ sein.
Und wir sind bedauerlicherweise selber daran schuld.
Von grundlegenden Fehlern in der Energiepolitik (Stichwort Thoriumsalz Reaktor), über den mangelnden Willen, ein größeres einheitliches Staatsgebilde in Europa zu schaffen, bis hin zum fast schon naiven Glauben, das die meisten Menschen es gut meinen (sind wir mal ehrlich, wir haben nach Gorbatschow und vor Ping doch alle daran geglaubt, das Russland und China „normale“ Länder werden).
Die USA werden die nächsten 20-30 Jahre mit sich selbst beschäftigt sein (sofern es keinen Bürgerkrieg dort gibt und ja, ich halte das durchaus für eine reale Option), China ist mit seinem 2050 Plan (zumindest von der rein intellektuellen Warte heraus) bewundernswert effektiv und konsequent, Indien geht einen ähnlichen Weg (leider noch gepaart mit einem extremen, fremdenfeindlichen Staatshinduismus), Afrika wird sich die nächsten 50 Jahre noch selber umbringen (wie auch der Nahe und Mittlere Osten) und Südamerika hasst die USA so sehr, das auch wir Europäer inzwischen in deren Dunstwolke zum Feindbild gehören.

Ich bin „gottseidank“ alt genug, um nur noch die Randerscheinungen mitzubekommen (von so Dingen wie Umweltkrise mal gar nicht zu reden) aber ich befürchte, für die jüngere Generationen wird ein alter arabischer Fluch gelten:

Mögest du in interessanten Zeiten leben.

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Im Moment können wir das Dilemma „Rohstoffe“ vs. „Werte“ nicht auflösen. Knicksende Wirtschaftsminister und One-Love-Binde-Tragende Mannschaften sind halt nicht in Übereinstimmung zu bringen.

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Ich finde die Aufregung über diese Verbeugung gelinde gesagt etwas lächerlich. Das wird so bei jedem gekröntem Haupt gemacht, egal obs King Charles oder halt ein homophober Sultan ist.

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Normalerweise halte ich mich bei der Fehlerkorrektur hier im Forum zurück, aber weil ich es jetzt doch in gefühlt jedem dritten neuen Posting lese:

Habeck war nicht in Saudi-Arabien, Habeck war in Katar.

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