Es ist seltsam:
Ich stimme allem in @justin’s Artikel zu und freue mich auch, dass er trotz Leroys Abgang nicht in Drama oder Verzweiflung ausartet, sondern die positiven Möglichkeiten betont.
Und doch versuche ich anhand der vorgebrachten Argumente, mir konkret die Handlungsmöglichkeiten von Max Eberl auszumalen - und da wird’s dann trotzdem weird. Vielleicht kann ich heute auch nur nicht klar denken, weil mich Brian Wilsons Tod so niederdrückt, falls dem so ist, sorry für meine wirren Gedanken, aber ich versuche mich zu beschäftigen.
Also:
So wie das für mich klingt, gehen alle davon aus, dass trotz No Wirtz, Müller weg, Leroy weg immer noch die AR-Vorgabe des Sparens steht. Allein das will mir schon nicht so richtig in den Kopf, weil Sparen für mich automatisch heißt, dass man bereit ist, für einen langsameren Aufbau und mehr Campus-Vibes auch mal sportlich das Erreichen der höchsten Ziele gelassener anzugehen. Wäre dem so, hätte ich auch kein größeres Problem damit. Nur stelle ich ernsthaft in Frage, ob der AR mit einem Titel pro Saison zufriedenzustellen ist.
Aber gehen wir mal davon aus:
Dann verstehe ich wiederum nicht, wieso der Druck auf Eberl, jetzt „liefern zu müssen“, so exorbitant groß sein soll. Denn der Kader, den wir bereits haben, ist so schlecht nicht. Wiederum nur angenommen, es kommen lediglich noch ein, zwei Verpflichtungen für die Breite. Meine Stamm-Elf sähe dann (alle fit, keiner verletzt) so aus:
Neuer - Phonzie, Upa, Tah, Laimer - Kimmich, Pavlo - Jamal, Bischof, Olise - Kane.
Ganz richtig, das wäre dann eine klare Abkehr vom Flügelfokus, hin zu mehr Ballsicherheit im Mittelfeld-Zentrum. Vom System her wäre mein bevorzugter Stil sogar eigentlich auch eher ein 4-3-3 als ein 4-2-3-1. Also zwei Dreiecke vor der Kette mit Josh-Pavlo-Bischof sowie Jamal-Olise-Kane. Mir würde das wirklich gut gefallen, und es bräuchte keinen Neuzugang auf High-Level-Niveau. (Problem bleibt akut natürlich noch die Besetzung des LV, solange da Speed-Monster Phonzie fehlt. Denn die beiden defensiven Außen wären hier sehr gefordert, keine Frage.)
Gleichzeitig stelle ich mir vor, dass eventuell geplante oder mögliche High-Level-Transfers im Hintergrund strategisch nicht aus den Augen verloren werden und gegebenenfalls im Winter-Transferfenster nochmal auf den Tisch kommen, wenn sich die ersten Spieler wieder positionieren nach einem potentiell unbefriedigenden Halbjahr. Bei fehlendem sportlichen Erfolg wäre das für Eberl gegenüber dem AR dann auch einfacher zu verargumentieren, sollte man doch noch einmal eine große Lösung anstreben.
Bei all dem habe ich zugegeben auch immer wieder eine Wette auf die Zukunft im Kopf:
Ich würde nämlich wagen zu prophezeien, dass Lennart Karl in ein bis zwei Jahren durch die Decke geht. Käme jetzt etwa Williams, wären seine Positionen durch ihn und Olise zumindest schon mal optional eingeschränkt, auch wenn ich Olise für definitiv auch Zentrums-geeignet halte. So oder so, den Kaderplatz für Karl schon heuer fest bei den Profis fordere ich bewusst. Warum soll uns nicht auch einmal gelingen, was bei Barca offensichtlich fast die Regel ist?