Einfach schwer von außen zu beurteilen, ob das Problem in der Mannschaft liegt oder beim Trainer. Mir persönlich wäre Ten Hag lieber, der den FC Bayern kennt, der nicht vor unpopulären Entscheidungen zurück schreckt und der auch schon nachgewiesen hat, dass er schönen und erfolgreichen Fußball spielen kann. In der sportlichen Beurteilung schneiden beide Recht ähnlich ab: Wechselhafte Leistungen in einem schwierigen Umfeld, in dem auch einige Trainer davor nicht immer erfolgreich waren.
Ich habe bei Tuchel die Sorge, dass wenige gute Leistungen über eine Saison hinwegtäuschen, in der wir keine drei guten Spiele am Stück gemacht haben. Ausgenommen natürlich die letzten Champions League Spiele, wenn man berechtigterweise die irrelevanten Bundesligaspiele zwischendurch ausblendet. Und es passt einfach nicht zu meinem Verständnis von Leadership, nach außen immer so ehrlich kritische Interviews zur Leistung der Mannschaft zu geben. Kritische Ehrlichkeit nach innen ist unverzichtbar, nach Außen sehe ich den Vorteil nicht. Da wäre aus meiner Sicht sinnvoller, als Einheit und Team aufzutreten.
Ich wäre auch nicht traurig, wenn Tuchel bleibt. Ten Hag wäre mir als neuer Anlauf dennoch lieber.
Valider Punkt. Würde z.B. Flick Trainer - wer würde nach dieser komplett unprofessionelen WM-Verfilmung dann noch zu den Bayern wechseln? Auch ten Hag würde m.E. nicht ziehen.
Eberl soll ja nach wie vor die Idee Tuchel nicht ad acta gelegt haben. Vielleicht sieht er das Ganze.
Es trifft den Kern der Sache , das es gegen Saarbrücken (!) den 100 mio (plus x) Mann Kane braucht, um zu gewinnen, weil die andern Spieler, von denen beinah jeder einzige einen höheren Marktwert hat, als die ganze Mannschaft von Saarbrücken zusammen, es sonst nicht schaffen….
Na für Spieler wäre der Trainer Flick doch toll. Die Kohle kommt in rauhen Mengen- und wenn man zb unpünktlich zu einer teambesprechung kommt, wird man nicht mal persönlich kritisiert. Was will ein moderner Profi denn mehr?
Lieber @cj76, wiederum vielen Dank für Deine Antwort. Ich mag es, herausgefordert zu werden.
Du hast selbstverständlich recht: Die Punkteausbeute eines Trainers in einer bestimmten Saison wird von weit mehr Faktoren beeinflusst als einzig seiner intrinsischen Qualität als Trainer.*
Aber Dir wird vielleicht aufgefallen sein, dass ich eine Art synoptischen Gesamtblick auf Tuchels sportliche Erfolge beim FC Bayern zu werfen versucht habe, der mehr berücksichtigt als lediglich seinen Punkteschnitt, von welchem meine Bewertung damit auch nicht alleinig abhängig ist. Selbst wenn Tuchels Punkteschnitt zu 100 Prozent durch externe Faktoren erklärt werden könnte, blieben von meiner Bewertung immer noch die anderen Punkte bestehen.
In meinem zweiten Beitrag ging es dann vor allem um das Anlegen gleicher Maßstäbe an gleiche Sachverhalte in vergleichbaren Situationen als Übung der intellektuellen Redlichkeit. Dein berechtigter Hinweis auf den Einfluss externer Faktoren auf die Erfolge eines Trainers muss doch für andere Trainer auch gelten, wenn er für Tuchel gilt. Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber ich habe den Eindruck, dass bei der Bewertung von Tuchels ausbleibenden Erfolgen in diesem Jahr vieles externen Faktoren zugeschrieben wird, was, wenn der Trainer heute Nagelsmann hieße, aber ansonsten alles gleich wäre, stattdessen Nagelsmann persönlich zugeschrieben würde. Ich mag mich irren.
(Tut mir leid, dass ich ständig Nagelsmann erwähne, aber der war nun mal der letzte Trainer der Bayern.)
*Dem Umstand wird sich auch ein Xabi Alonso im Laufe seiner Karriere noch ausgesetzt sehen, dem man dann, wenn es mit seinem Team mal so richtig schlecht läuft, genauso alles Schlechte zuschreiben wird, wie man ihm heute alles Gute zuschreibt. Wenn das bereits nächste Saison der Fall sein sollte, wird’s unter Bayern-Fans heißen: „Gut, dass er nicht zu uns [den Bayern] gekommen ist, ist noch ein totaler Trainerneuling, und bei Leverkusen passte einfach auch alles zusammen.“ Mark my words.
Meiner Ansicht nach war das gestrige Spiel schon ein Argument pro Tuchel. Die Mannschaft hat sich reingehauen und eine Taktik umgesetzt, die ihnen sicherlich nicht behagt, aber in dieser Situation halt die einzig rationale war. Trainer und Spieler waren eine Einheit, da war nichts zu merken von der Ratlosigkeit ob der Nicht-Befolgung seiner Anweisungen, die bei Tuchel diese Saison so oft durchschien. In den entscheidenden Spielen kann das Team offensichtlich sein Maximum abrufen, das gestern halt einfach auf diesem Niveau nicht gereicht hat.
Was vor allem dagegen spricht: was macht so eine Rolle rückwärts mit der Autorität des Trainers? Auch eingedenk dessen, was da zuletzt von Hoeness kam. Jeder wüsste, dass Tuchel eigentlich nicht mehr da sein sollte, aber dass einfach keine überzeugende Alternative verfügbar war. Das wären ähnlich schlechte Voraussetzungen wie damals bei Kovac. Andererseits kann man natürlich auch sagen, dass jeder andere, der jetzt angeheuert würde, genau dasselbe Problem hätte. Es sei denn, es kommt noch jemand auf den Markt (ten Hag?), der nicht Teil der ursprünglichen Auswahl war und deshalb nicht mit dieser verglichen würde.
Kein Spieler wird besser, viele schlechter, selbst gegen Heidenheim oder Bochum gibt es kein Konzept wie man mutig verteidigende Teams knackt, jedes Spiel scheppert es 2x hinten und ständig hört man „keine Ahnung warum“.
Aber hey, die Spieler tragen in einem CL Halbfinale keine „Tuchel raus“ T-Shirts und verzichten auf den Sitzstreik im Mittelkreis. Da gibt es Licht am Ende des Tunnels lasst ihn behalten!!!
Wen außer deinen geliebten Allegri, zu dem es absolut Null Hinweise oder Gerüchte gibt, schlägst Du denn vor @Zip ?
Finde es immer spannend, dass bei vielen die Devise „Hauptsache Tuchel weg!“ gilt, obwohl es keine gleichwertigen oder sogar besseren Alternativen (mehr) zu geben scheint.
Allegri, Mourinho oder falls verfügbar LvG. Die bringen auch so einen mausgrauen Salzstreuerverschieber mit….allerdings als Cotrainer
Immer diese Forderung der in der D Jugend in den Blockflötenunterricht gewechselten „Analytiker“ nach einem Taktikgenie der über 5 Jahre Dreiecke einstudiert und am dritten Spieltag hat es Ole Werner mit seinem Team entschlüsselt und der XY Ball ist verpufft. Und eben weil der Trainer selbst ein „auf Spielverlagerung klatschen aber alle“ Typ ist, sind genau diese Sslzstreuerschieber unflexibler als die Persönlichkeiten um die 60.
Daher braucht es schlicht eine mit allen Wassern gewaschenen Persönlichkeit mit einem starken Team und da sehe ich keinen Mangel.
Derzeit sehe ich eben folgendes:
Salzstreuertrainer: 2 Absagen (Nagelsmann, de Zerbi)
Funktionäre: 1 Absage (Rangnick, welcher wohl eher auf die Eberl Position gepasst hätte)
Stylos: 1 Absage (Alonso)
Bislang gab es folglich auch erst zwei Anfragen an o.g. Kriterien. Einer ist eigentlich kein Trainer mehr und einer ist sich mit Real einig
Naja, das wäre nicht das Problem, die gäbe es schon auf dem Markt.
Aber die sind ja dem FC Bayern offenbar nicht gut genug oder nicht deutschsprachig genug, deshalb gibt es da wohl auch keine Gerüchte (Conte, Mourinho, Zidane, ggfs. Allegri etc.).
Wieso man sich nicht einfach so einen international erfahrenen Mann holt für eine Saison plus Option, kann ich nicht ganz verstehen. Trainer sind bei diesem Club ja eh nur maximal 1,5 Jahre im Amt, da braucht man sich doch nichts vormachen und mal wieder vom nächsten Langzeitprojekt schwafeln.
Da bin ich ja deiner Meinung. Aber es gibt halt überhaupt keine Gerüchte zu diesen oben genannten Typen und einige davon wären schon lange verfügbar.
Wie steht es eigentlich um Tuchels Fähigkeiten bzgl. des Kadermanagements?
Das Thema Verletzungen wird immer wieder thematisiert, aber wo es zuletzt (und auch zumindest in Teilen der Vorrunde) keine personellen Probleme gab, war die Innenverteidigung.
Und da passierten Sachen, die einen schon zumindest zweifeln lassen können, ob Tuchel hier nicht seine Defizite hat.
In der Hinrunde war es mMn nicht nur den Verletzungen von de Ligt geschuldet, sondern auch Tuchels Nichtberücksichtigung, dass der mit Abstand beste Abwehrspieler der Vorsaison und für viele Experten prädestinierte Abwehrchef der nächsten Jahre, teilweise ziemlich durch den Wind war.
Jetzt sitzen ein Verteidiger, der vor 1 1/2 Jahren im WM-Finale stand und der beste Abwehrspieler der Serie A aus dem Vorjahr, die beide in der Vorrunde noch ziemlich gut spielten, in einem (zumindest scheint das so) desolaten mentalen Zustand auf der Bank und sind entsprechend für sich und die Mannschaft ein Sicherheitsrisiko.
Ich habe schon meine Zweifel, ob Tuchel es geschafft hätte, in anderen Mannschaftsteilen alle Spieler bei der Stange und vor allem in Form zu halten. In der Offensive hat Tel ja auch zwischendurch einiges an Leichtigkeit verloren. Wie es ausgesehen hätte, wenn alle Offensivspieler mal über einen längeren Zeitraum fit gewesen wären, wäre auch interessant gewesen.
Ich könnte mir vorstellen, dass es Trainer gibt, die Tuchel in taktischer Hinsicht zwar nicht das Wasser reichen können, die es aber schaffen, dass mehr Spieler im Kader in Form sind.
Sorry, Zip, das ist jetzt echt unterste Schublade. Hast du nicht mehr soviel um zu überkämmen und verspürst da etwa Neid ? Was soll diese Polemik ? Rumgeheule ?! Runterziehen ?
Deine persönliche Abneigung ist ja nicht zu überlesen, befremdlich ist deine Wahrnehmung und Einschätzung schon.
Sorry, Woman, aber so läuft das eben insbesondere im Herrenfussball. Erlebt man in allen Leistungsklassen, auch wenns ach so polemisch und politisch unkorrekt ist. Gibt es auch in anderen Führungspositionen, wo nicht die besten Theoretiker, sondern die gut aussehenden Persönlichkeiten sitzen. Das ist zweifelsohne hart für Gleichberechtigungsfanatiker.
Und nein, meine Frisur sitzt top da hatte ich mehr Dusel beim Gensatz als Tuchel
Tuchel jetzt auch noch die vielen Verletzungen und Abwehrprobleme zuzuschieben grenzt ja fast schon an Paranoia wenn nicht blindem Hass.
Wir haben mit Upa einen der zwar spielerisch besten aber halt leider auch den unsichersten Abwehrspieler.
Kim war entweder Verletzt oder konnte aus anderen Gründen (Wehrdienst, Turnier) keine Kontinuität bekommen.
De Ligt schleppt sich von einer Verletzung in die nächste und hatte bis zur 2. Saisonhälfte keinen optimalen Partner in der Innenverteidigung.
Bleibt Dier, der von den Engländern bereits als Enttäuschung gehandelt wurde, komischerweise aber unter Tuchel zum konstantesten Innenverteidiger wurde.
Es gab Gründe warum immer wieder Gerüchte um neue Innenverteidiger aufkamen, denn Konstanz sieht halt anders aus.
Upa war schon unter den Trainern davor nicht 100% verlässlig, De Ligt verletzungsanfällig und Kim hatte halt einfach Pech und für die chaotische Transferpolitik kann Tuchel nun wirklich nichts.
Aber Tuchel hat aus Dier wieder einen der besten IVs Europas gemacht und mit einem 100% fitten De Ligt und einem Kim mit mehr Vorbereitung/Konstanz könnte Tuchel sich mehr auf andere Probleme in der Mannschaft Gedanken machen.
Dennoch hat er in der Not wie so oft das beste draus gemacht.
Davies hatte schon unter Nagelsmann abgebaut und Maz ist keider auch verletzungsanfällig.
Ein Stanisic/Pavard wäre wohl echt cool gewesen oder?
Ähnlich sieht es ja auch mit dem Mittelfeld und dem Angriff aus.
Pavlovic ist auch ein notgeborenes Produkt des grauenhaften Transferfensters.
Dennoch wage ich zu behaupten, dass nur wenige Trainer in seiner Situation Kimmich wieder zum RV machen, Pavlovic zum angehenden Stammspieler machen und selbst in Laimer und Goretzka gute bis sehr gute Leistungen hervorholen - gerade in der CL.
Sane funktioniert unter Tuchel, leider ist er auch Dauerverletzt.
Kane hatte unter Tuchel seine beste Saison.
Müller baut zwar schon vor Tuchel nach und nach ab, aber Tuchel scheint mit ihm gut zu kommunizieren.
Tel hatte in der Hinrunde seine Stärken zeigen können.
Dass er wenig Starteinsätze erhält, ist zwar schade aber ich weiß nicht, was im Training abläuft - meine Vermutung: noch zu unkonstant.
Gerade die Cl zeigt, dass er das Optimum aus dieser Mannschaft rausgeholt hat.
Wenn Eberl schlau ist, wird er alles tun um Tuchel zu halten und seine Kollegen eines Besseren zu belehren.
Na, da haben wir vielleicht einfach auch einen anderen Geschmack. Fair enough! TT büst jetzt mMn aufgrund seines Haarstylings nicht wirklich an Attraktivität ein, aber Männer haben da ja grundsätzlich ein ganz eigenes Selbstverständnis-bzw.bewusstsein.