Standardsituationen

Es handelt sich um eine punktuelle Schwäche die man in Kauf nimmt.
Bayern könnte auch ausserhalb der IV auf eher auf körperlich grosse Spieler setzen, das ginge dann halt zulasten der Spielstärke. Bis auf Goretzka kann halt kaum ein Mittelfeldspieler über nen 1,85 grossen Zaun schauen, der ist aber nicht so kopfballstark wie einst Martinez

Dennoch sollte man zb in der IV nicht nur auf die Spieleröffnung achten, sondern halt auch mal men Typ Marquinhos suchen.

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Zum Thema „besserer Effet“ hatten wir mal gelernt, dass der Ball sich immer vom Tor weg drehen soll:

  1. Mehr Druck beim Kopfball, wie schon oben erwähnt
  2. Schwieriger für den Torwart, der im Zweifel noch weiter als geplant raus muss. Anders herum kann er bequem im 5er bleiben.

Ausnahme: Scharfer Ball auf den kurzen Pfosten, der dann weiter verlängert wird.

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Schade. Trotz vieler wichtiger Kommentare und Anmerkungen von diversen Usern hier im Diskussionsforum haben wir uns letztlich immer noch nicht auf ein paar „belastbare“ und „griffige“ Kriterien dafür geeinigt, was genau nun einen guten oder schlechten Eckball(schützen) ausmacht.

Was den Effet des Eckstoßes betrifft, so nennen Hibbs und Mehmet68 gute Argumente dafür, dass (abgesehen von der Möglichkeit, den Ball scharf auf den kurzen Pfosten zu schießen, wo in dann ein eigener Mitspieler mit dem Kopf verlängert) eine „Auswärtsdrehung“ am chancenreichtsen sei, weil dann ein in den Strafraum reinlaufender Stürmer den Ball mit voller Wucht aufs Tor köpfen kann.

Andererseits sagt Faenger, dass für ihn als Torhüter die „einwärtsdrehenden“ Eckstöße am unangenehmsten gewesen sind.
Ergänzen möchte ich, dass, wenn der Torwart ihm nicht zuvorkommt, unser Stürmer dem Ball dann mit einer nur minimalen Berührung ins Tor abfälschen kann.

Vermutlich ist auch hier wieder die Variabilität am besten: also, den Eckball mal mit Einwärts- und dann wieder mit Auswärtsdreh zu schießen, ohne dass der Torhüter das voraussehen kann.

Zu dem von MartinW u.a. angesprochenen Punkt, dass der „Zeitverlust“ vor Kimmichs Eckballausführung doch kein Nachteil sein muss: es kommt auf die Spielsituation, den Spielstand und die Spielminute an.

Natürlich sehe ich ein, dass die „gemächliche“, ritualisierte und fast schon „meditative“ Eckstoßausführung à la Kimmich sinnvoll ist und eine blitzschnelle Ausführung geradezu selbstschädigend wäre:

#) wenn wir z.B. gegen Leipzig (BL) oder Real Madrid (CL) in der 80. Minute 2:0 führen,

#) wenn es gerade einen hochfrequenten Schlagabtausch gab und man außer Puste und müde in den Beinen ist,

#) aus „spielstrategischen“ Gründen, wenn man Ruhe ins Spiel bringen und sich neu sortieren will,

#) um Kräfte zu schonen und Verletzungen zu minimieren, weil man schon nach 40 Minuten 4:0 gegen Stuttgart führt und am Dienstag in der CL gegen ManCity spielen wird.

Generell jedoch verstehe ich den „Oberplan“ des FCB-Spiels spätestens seit Guardiola (und bei Flick und Nagelsmann vom Prinzip her ähnlich, aber nicht ganz so extrem) so, dass unsere Mannschaft bei hohen eigenen Ballbesitz-Zeiten (und auch sofort nach Ballverlust in Form aggressiven Gegenpressings) immerzu in Bewegung sein und die Gegner mit hochfrequentem Kombinations-Fußball und schnellen Ballstafetten ununterbrochen vor immer neue Herausforderungen stellen soll, bis das andere Team so etwa ab der 70. Spielminute nicht nur körperlich völlig platt, sondern v.a. in der geistigen Antizipationsfähigkeit dermaßen ausgelaugt ist, dass es einen Konzentrations- und Stellungsfehler nach dem anderen begeht.
Das schließt natürlich auch ein, dass wir zwischendurch manchmal (z.B. nach einer Balleroberung in der eigenen Abwehr) blitzschnell und vertikal steil in die Spitze spielen.

Wichtig ist bei all dem nur, dass wir dem Gegner ständig eine hohe Konzentrationsfähigkeit abfordern und er unsere Spielzüge nur schwer antizipieren kann. Eine hochdynamische Spielidee also, die den Gegner gar nicht erst Luft holen lässt und ja oft auch aufgeht.

Und in DIESEM Kontext war ich der Meinung, dass die langen Spielunterbrechungen durch Kimmichs Eckstöße (weil er erst 40 Meter zur Eckfahne joggen muss und die Ausführung dann auch noch „zelebriert“ wie ein Feldherr) kontraproduktiv seien, weil sie den Schwung rausnehmen.

Natürlich ist mir auch klar, dass unsere Jungs keine Roboter sind und ihnen nach 10 Minuten schnellen Kombinationsspiels mit häufigen Positionswechseln eine kleine „schöpferische Ruhepause“ auch mal guttut, um sich zu sammeln und konditionell wieder aufzuladen.

Auch hier gilt wieder, was ich in meinem letzten Beitrag schrieb: große Mannschaften zeichnen sich durch Variabilität aus; also durch einen für den Gegner möglichst unberechenbaren Wechsel zwischen hochbeweglichem Powerfußball, zwischendurch eingestreuten „gemächlichen“ Spielphasen mit eher langsamem Ballgeschiebe, und dann urplötzlich wieder einer explosiven Beschleunigung des Tempos usw. Ähnlich übrigens wie beim Handball.

Und das gilt m.E. eben auch für Eckbälle!

Trotzdem (und da das Thema heute sogar auf der „Haupt-Plattform“ noch einmal aufgegriffen wurde), will ich meine Ausgangsfrage noch ein letzte Mal wiederholen, da sie trotz einiger interessanter Hinweise von Euch immer noch nicht „griffig“ beantwortet ist:

WAS MACHT FÜR EUCH EINEN GUTEN ECKBALL(SCHÜTZEN) AUS?

UND WAS UNTERSCHEIDET IHN VON EINEM SCHLECHTEN ECKBALL(SCHÜTZEN)?

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Zu dem oben wieder merfach angesprochenen Thema „Qualität unserer Eckbälle“ (und hierbei insbesondere der von Kimmich geschossenen) findet Ihr eine spannende und immer noch laufende Diskussion unter dem Menü „KIMMICH - STANDARDSITUATIONEN“.

Irgendwie komme ich mit der Struktur bzw. den Leitartikeln, Pfaden und Unterpfaden auf dieser Plattform hier immer noch nicht so richtig klar.

Warum z.B. erscheinen einige Antworten/Beiträge zu einem neuen Leitartikel noch auf der Haupt- bzw. Startseite, während andere nur in der „Kurve“ diskutiert werden können und sich dann auch noch durch mögliche „Unter-Antworten“ auf einzelne Antworten noch weiter auffasern können?

Soweit ich es sehe, wird z.B. über das von mir angestoßene Thema der (speziell „Kimmichschen“) Eckballausführung hier mittlerweile an drei verschiedenen Orten diskutiert.

Wäre es nicht besser, wenn irgendeine Funktion alle Diskussionsbeiträge zu demselben Thema bündeln und zu einem einzigen „Thread“ vereinigen würde, so dass man stumpf chronologisch alle Posts zu diesem Ausgangsthemen untereinander augfelistet lesen kann?

Jedenfalls bin ich gespannt, ob zum Thema „Eckbälle“ noch etwas Interessantes rauskommt und wir uns speziell auf Kriterien einigen können, was nun einen guten Eckball(schützen) ausmacht und von einem schlechten Eckball(schützen) unterscheidet.

Und wie Kimmich vor diesem Hintergrund nun zu beurteilen ist.

Viele Grüße,

Mondrianus

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@Mondrianus Für mich müsste der Eckballschütze 4-5 verschiedene Ausführungen mischen . Er sollte wenn möglich auch Positionsnah spielen . Durch Taktikschulung und Trainingsübungen sollte das klappen . Kimmich braucht das ein Stück weit auch für sich selbst (Ego) wie ich finde . Aber ist ok das gehört dazu - Deswegen sind sie ja so gut . ( ohne Wertung ):+1::slightly_smiling_face:

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Männer in Führungspositionen, die „groß“ sein wollen bzw. um jeden Preis als groß und bedeutsam rüberkommen wollen, reißen alles an sich, um evt. eigene Zweifel an ihrer Größe zu überspielen.

Wirklich große Männer in Führungspositionen zeichen sich hingegen dadurch aus, dass sie sich eben NICHT für unverzichtbar halten, sondern dass sie auch was abgeben bzw. delegieren können und auch mal die „Größe“ ihrer Mitarbeiter zulassen können.

Der Vergleich ist vielleicht in Bezug auf Kimmich ein wenig weit hergeholt bzw. etwas überzogen, aber „a kernel of truth“ steckt vermutlich doch darin.

M.a.W.: ich frage mich manchmal, wie das bei manchen Mitspielern (wie z.B. Sané, der doch selber auch kein schlechter Eckballschütze ist und in aller Regel zum Zeitpunkt des Eckball-Pfiffs viel näher an der Eckfahne steht als Kimmich) ankommt, wenn Kimmich immer „the boss“ spielt und in „dominanter“ Weise alles, wie z.N. fast alle Eckbälle von beiden Seiten, an sich reißt.

Dadurch strahlt er doch aus:
„Wartet mit der Ausführung lieber noch 20-30 Sekunden und nehmt die dadurch bedingte Verzögerung in Kauf, bis ich angejoggt komme, denn schließlich kann das (= Eckbälle schießen) keiner so gut wie ICH“.

Ist darin nicht eine gewisse Degradierung anderer Spitzenspieler enthalten, oder sehe ich das übertrieben?

Wenn es wirklich so WÄRE, dass kein anderer an die Qualität seiner Eckstöße herankommt, dann würde es wenigstens „systemimmanent“ noch Sinn machen - aber SO…???

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@Mondrianus: Ich versuche mal, die wesentlichen Elemente deiner Fragen auf ihren Kernbestandteil zu reduzieren und möglichst einfach zu beantworten.

I. Was macht eine gute Ecke aus?

Dass sie im wesentlichen in gleichbleibender - nicht zwingend technisch sonderlich anspruchsvoller oder komplizierter - Qualität an den vorgesehenen Ort im Strafraum fliegt.

Mehr ist es nicht. Ich glaube, du überschätzt die Bedeutung der technischen Qualität der Ausführung eines Eckstosses im Gesamtkonstrukt „Ecke“ ganz gewaltig. Der eigentliche Stoß an sich ist nur ein Element von vielen, zu denen auch die Positionierung und das Freilaufen der Mitspieler im Strafraum, das Wissen um einen gemeinsamen Plan der Eckenausführung und die Fähigkeit, diesen auch umzusetzen, und ähnliches mehr gehören.

Solange Kimmich in der Lage ist, Eckbälle halbwegs zuverlässig in der richtigen Höhe und Geschwindigkeit in einen einige Quadratmeter großen Zielkorridor zu befördern, ist alles in Ordnung. Die Gefährlichkeit einer Ecke skaliert nicht unbegrenzt aufwärts mit der technischen Qualität des eigentlichen Eckstoßes.

II. Wird der Hochgeschwindigkeits-Angriffsfußball, mit dem die Bayern ihren Gegner konstant stressen, durch eine gemächliche Ausführung der Ecke nicht unnötig unterbrochen und in seiner Wirkung konterkariert?

Nein, denn das setzte ja voraus, dass die Fähigkeit des Gegners, sich auf den Hochgeschwindigkeits-Angriffsfußball der Bayern einzustellen, von der ununterbrochenen Dauer der Angriffsphase abhinge gemäß der Formel: Je länger die Angriffsphase, desto schwieriger für den Gegner, ihr standzuhalten.

Diese Art von gradueller Degradation der Verteidigungsfähigkeit des Gegners als Funktion der Zeit sehe ich nicht, zumindest nicht in dem von dir implizierten Korridor von einigen zehn Sekunden bis wenigen Minuten, denn kurzfristig ist die Überforderung des Gegners strukturell und nicht abhängig vom Grad seiner Müdigkeit. Der Gegner ist nach zehn Sekunden Powerplay der Bayern nicht mehr und nicht weniger überfordert als nach 60, da seine Überforderung aus grundsätzlichen technischen und physischen Limitationen erwächst (Ballkontrolle, Ballverararbeitung, Laufgeschwindigkeit, Beschleunigungsvermögen, Handlungsschnelligkeit, …) und nicht aus akuten Abnutzungserscheinungen.

Ergo ist es in Bezug auf die Überlegenheit der Bayern und die Überforderung des Gegners auch nebensächlich, ob sie alle zwei oder drei oder acht Minuten eine sehr langsame Ecke ausführen oder nicht. Denn schon unmittelbar in der nächsten Szene ist der Gegner von der ersten Sekunde an wieder genauso überfordert, wie er es in der letzten Sekunde vor der Ecke war.

Langfristig, also über 70, 80 oder 90 Minuten, werden Aspekte wie körperliche Abnutzungserscheinungen und mentale Ermüdung des Gegners natürlich relevant, aber das Eintreten dieses Zustandes hängt ebenfalls nicht davon ab, ob die Bayern ihre fünf bis zehn Ecken jeweils 15 Sekunden langsamer oder schneller ausführen, weil diese Verzögerungen dafür im zeitlichen Gesamtkontext eines Spiels allerhöchstens marginal ins Gewicht fallen. Der Gegner ist nach 80 Minuten Spielzeit nicht stärker erschöpft, wenn Kimmich seine zehn Ecken jeweils 15 Sekunden schneller ausführt (dabei helfen ihm ja nicht einmal die 15 Minuten Halbzeitpause wirklich).

Die Fähigkeit, einen Eckstoß in gleichbleibender technischer Qualität an den dafür vorgesehenen Ort im Strafraum zu befördern.

Dass er ein Mindestmaß dieser gerade angesprochenen Fähigkeit besitzt.

Das können die anderen hier deutlich besser beurteilen als ich. Aber wenn ich den Tenor der bisherigen Diskussion richtig lese, nicht allzu gut.

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Hervorragend ausgeführt, danke @Alex !

Zu „gleichbleibenden technischer Qualität“ würde ich noch ins Detail gehen wollen:

  1. Ausreichend hoch, damit der Ball nicht schon weit vor dem Tor abgeblockt werden kann
  2. Natürlich - nicht so hoch, dass er über alle Spieler hinweg Richtung Seitenfahne segelt
  3. Nicht zu nah an den 5er, wo der Goalie ihn problemlos abfischen kann
  4. Relativ scharf - kein „Lupfer“

Zusätzlich müsste es mMn noch angesprochene Varianten geben: Ball auf kurzen oder langen Pfosten, an den 11er oder in den Rückraum.

All das natürlich unter dem Vorbehalt gewisser Abweichungen, nachdem auch erfahrene Profis den Ball mit Schwankungen von mehreren Metern streuen.

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Ich kann mir nicht vorstellen, dass Kimmich sich degradiert fühlen würde, falls Nagelsmann beschließen sollte, dass künftig andere Spieler die Ecken treten sollten. Wäre er so versessen darauf, Standards an sich zu reißen, dann würde er auch mal bei Freistößen oder Elfmetern seinen Hut in den Ring werfen. Wir sind hier glaub ich weit von einem CR7 entfernt, der jahrelang jeden Freistoß und Elfmeter an sich riss, obwohl die Quoten nicht so brilliant waren und es wohl in allen seinen Teams Spieler gegeben hätte, die in diesen Disziplinen sicherlich nicht schlechter waren. Das war eine Mischung aus Boss-Gehabe und Gier nach Toren.
Es kann jeder für sich entscheiden, ob man Kimmich ähnlich einschätzen möchte.

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Ich denke es wäre genau so. Kimmich würde sich degradiert fühlen, das ist doch eine völlig normale menschliche Reaktion.
Nicht so degradiert, dass er morgen seine Papiere verlangen würde, aber doch degradiert.

Das ist etwas anders als z.B. Thomas Müller auf die Ausführung der Elfer verzichten musste. Er hatte vorher einige, auch durchaus wichtige, verschossen. Da fehlen dir natürlich die Argumente und du siehst im besten Fall tatsächlich ein, dass mal ein anderer ran sollte.

Während Kimmich sich fragen könnte, wer denn besser sein sollte. Wir durften jetzt vor Weihnachten die Probe machen und acht Spiele ohne Kimmich genießen. Ich sehe nicht, dass sich da ein anderer als Eckenschütze profiliert hätte. Ich kann mich nicht an einen einzigen Kommentar in den Medien oder von Fanseite erinnern, wie gut unsere Ecken jetzt doch kommen würden.

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MIT ZEHN BIER ZUM FREISTOSS-TOR IM CL-FINALE „VORGLÜHEN“?

Den von Euch dargelegten Überlegungen (ich meine jetzt die letzten, also acc, Alex, Mehmet68, willythegreat und Jo_1) kann ich viel abgewinnen.

Nachdenklich gemacht hat mich u.a. Alex´ „Belehrung“.
Ich glaube, dass er recht hat mit seiner Kritik an meiner Überschätzung der technischen Ausführungsqualität von Eckbällen im Gesamtkontext. Ich zitiere:

@Alex:
"Mehr ist es nicht. Ich glaube, du überschätzt die Bedeutung der technischen Qualität der Ausführung eines Eckstosses im Gesamtkonstrukt „Ecke“ ganz gewaltig. Der eigentliche Stoß an sich ist nur ein Element von vielen, zu denen auch die Positionierung und das Freilaufen der Mitspieler im Strafraum, das Wissen um einen gemeinsamen Plan der Eckenausführung und die Fähigkeit, diesen auch umzusetzen, und ähnliches mehr gehören.

Solange Kimmich in der Lage ist, Eckbälle halbwegs zuverlässig in der richtigen Höhe und Geschwindigkeit in einen einige Quadratmeter großen Zielkorridor zu befördern, ist alles in Ordnung. Die Gefährlichkeit einer Ecke skaliert nicht unbegrenzt aufwärts mit der technischen Qualität des eigentlichen Eckstoßes."

Auch die anderen Definitionsversuche für einen guten Eckball(schützen) leuchten mir ein und bringen es auf den Punkt.

Den einzigen Unterschied sehe ich nur noch darin, dass Alex den Akzent auf die gleichbleibende technische Qualität und Zielgenauigkeit legt, während acc es für wichtig hält, dass der Schütze 4-5 verschiedene Ausführungsarten, die man mischen sollte, in seinem Repertoire haben sollte.

Danke Euch allen. Ich glaube, ich habe beim Lesen doch einiges dazugelernt über die Aspekte, die beim Eckballschießen zu berücksichtigen sind.

Bestehen bleibt jedoch mein Eindruck, dass der FCB gerade auch im Hinblick auf die anstehenden K.O.-Runden in der CL, wo wir früher oder später auf ggf. spielerisch mindestens gleichstarke Gegner treffen, NOCH stärker werden könnte, wenn wir einen Standard-Trainer einstellen und uns generell bei allen Standard-Formen (Ecken, Freistöße und auch die manchmal unterschätzten Potentiale, die in einem Einwurf stecken) verbessern würden.

Die ziemlich weit oben in diesem Thread erwähnten Statistik, wonach beim FCB nur eine von 37 Ecken (!) zum Tor führt, wirkt doch wirklich noch ausbaufähig, und ein paar von Euch sagten ja, dass auch bzgl. Freistößen und Eckbällen noch Luft nach oben besteht.

Um z.B. gegen Stuttgart zu gewinnen, ist das vielleicht nicht so wichtig.

Ich stelle mir aber bestimmte Spiele in der CL-K.O.-Runde z.B. gegen ManCity, Liverpool, Chelsea, Paris oder Real Madrid vor, wo sich die Spielstärken beider Teams egalisieren, so dass „aus dem Spielfluss heraus“ womöglich keine Tore bzw. gleichviele Tore (1:1, 2:2 oder so) geschossen werden.

In solch „engen“ Spielen könnte ein besonders gut ausgeführter Standard den Unterschied machen.

Ich denke da z.B. an das Freistoßtor von Mario Basler im CL-Finale 1999 gegen ManUnited.
Wobei das aus ZWEI Gründen vielleicht kein gutes Beispiel ist:

Erstens haben wir dieses tragische Spiel ja leider trotzdem noch verloren.
Zweitens hat sich Basler auf sein Freistoßstor akribisch vorbereitet, indem er bis 4 Uhr nachts an der Hotel-Bar ZEHN BIER (!) in sich reinkippte. Nach der Hälfte davon wäre Kimmich tot :slight_smile:

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[Werder Bremen: Ole Werner verrät Grund für große SVW-Standard-Stärke! | News]
Was zur Diskussion aus dem Bereich von Werder Bremen.
Zeigt auch mal wieder wie schwierig eine korrekte Statistik bei diesem Thema ist.

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Danke, Jo_1.

Eben im Spiel FCB gegen Leipzig passierte wieder so ein Paradebeispiel für das, was ich kritisiert habe.

Ca. um die 75. Spielminute herum wird für uns zu einem sehr chancenreichen direkten Freistoß gepfiffen, und zwar, von uns aus gesehen, zwischen der linken Eckfahne und dem linken Strafraumeck.
Also vielleicht 20 Meter vor der Grundreihe und auf halber Höhe zwischen linken Außenlinie und linker Strafraumbegrenzung.

Also eine fantastische Freistoßchance, zumal es sich ja um ein ganz knappes Spiel handelte und ein Tor für uns, das womöglich aus diesem Standard heraus fällt, EXTREM wichtig für den Ausgang des Spiels war.

Wir waren gerade mitten im Angriffsschwung, und der ganze gegnerische Strafraum war voll mit Leipziger und unseren Spielern.

Und da denke ich wieder, ich sehe nicht recht. Da kommt Kimmich, der gar nicht in der Nähe stand, angewackelt und nimmt das Tempo raus, indem er nach links vorne joggt, weil einen Freistoss von DER äußerst chancenreichen Position aus „keiner so gut schiesst wie der BOSS“.

Er trabt also dahin, zelebriert die Ausführung wieder wie sonst die Eckbälle. Es war klar, dass wir eine richtig gute Torchance haben werden, wenn er den Ball nur IRGENDWIE in den vollbesetzten Strafraum reinschaufelt (oder wenn man den Freistoss wegen des günstigen Winkels und kleinen Abstands direkt ins Tor verwandelt). Die gegnerische „Mauer“ bestand nur aus exakt einem einzigen Mann!!!

Und WAS MACHT KIMMICH nach dem ganzen Ritual der „Ausführungsvorbereitung“???

Er läuft an und DONNERT DEN BALL VOLLE KANNE FRONTAL IN DEN BAUCH- UND BRUSTBEREICH DES EINZIGEN GEGNERISCHEN SPIELERS REIN, AUS DEM DIE „MAUER“ BESTAND!!!
Riesenchance also völlig amateurhaft verschenkt.

Das ist eine der ganz seltenen Ausnahmen, wo ich fast schon zu dem abgedroschenen Spruch greifen möchte: „Also, den hätte ja selbst ICH besser geschossen…“.

Es war absolut klar, dass der Ball nur IRGENDWIE in den überfüllten Strafraum oder scharf aufs Tor bewegt werden muss - und dass das EINZIGE, was man auf keinen Fall tun darf, ist, den Freistoß in die Ein-Mann-Mauer reinzudonnern.

Das war wieder mal so ein Beispiel, wo ich mich geärgert habe, dass so eine tolle Torchance einfach verschenkt wird, weil Kimmich alles selber machen will und dann auch noch solch schlechte Qualität in SO einem Spiel und zu SO einem wichtigen Zeitpunkt abliefert…

Beste Grüße,

Mondrianus

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Kimmich auf einer Stufe mit CR7:

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Ich denke man kann sich auch in irgendwas reinsteigern. Der Vergleich mit Ronaldo passt wahrscheinlich. Der hat es auch geschafft den kleinen Phillip anzuschließen wenn er alleine in der Mauer stand.
Es gibt immer noch einen Trainer der entscheidet wer welche Freistöße oder Eckbälle ausführt. Wenn es anscheinend keinen besseren gibt, sollte man es so hinnehmen oder aber man sucht weiter in jeder Mücke den Elefanten. Wir haben auch ohne einen guten Freistoß gewonnen :wink:

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Okay. Vielleicht hast Du Recht.

Ich hab mir die Szene eben nochmals im Replay angeschaut
Das ist halt auch wieder typisch deutsche Schiedsrichter:
Beim Abseits werden die Bildpixel gezählt, aber bei dem Freistoss stellt sich RB 6 Meter vor den Ball und der knallharte Jablonski sagt „so nicht! geht einen Meter zurück damit wir 9,15m Abstand haben“ und malt den Halbkreis wo sie stehen sollen. Kampl lacht sich kaputt und Nkunku kann allein die Mauer bilden
Ob man dann trotzdem den 60 cm breiten Nkunku anschiessen muss ist aber folglich die zweite Frage

Jeder Handwerker hat sich für 79,90 bei Obi einen Entfernungsmesser gekauft, aber unsere „3 Kniehaare mit denen man ein Tor erzielen kann waren im Abseits“ Schiedsrichter messen mit ihren Stummelbeinen die Schritte.
Für ein kleines Honorar würde ich ihnen sogar ein Patent entwickeln wie sie den Entferungsmesser mit Klebeband an ihrem Rasierschaum befestigen können. Aber das wäre wahrscheinlich „eine Technologie die zu unpräzise ist und sich nicht in die Kreisklasse übertragen lässt“ :disguised_face:

@Mondrianus
Hier hast du zu 100% Recht. Ich hätte normal vor Wut über diese jämmerliche Ausführung den Fernseher aus dem Fenster geworfen, aber ich und meine Mitseher haben ja nichts anderes erwartet.
Bei einem Freistoß, in aussichtreicher Position, in dieser Spielphase, der Ein-Mann-Mauer die Eier rauszuschießen ist nur peinlich.
In einer Zeit in der im Fußball so viel über taktische Ausrichtung, vorgegebene Laufwege und einstudierte Spielzüge gelabert wird und jede Szene sofort auf dem Monitor analysiert wird, bringt Kimmich, nicht zum erstenmal, einen Freistoß auf Hobby-Fußball-Niveau. In der Kreisliga wenn du das machst, machen dich erstmal die Stürmer und die nach vorne geeilten Verteidiger rund. Und beim nächsten Freistoß brauchst dich gar nicht mehr in Richtung Ball zu bewegen.
Profis wollt ihr sein? Amateure seid ihr.

Grundsätzlich hat er auch Recht. Der Ertrag den wir aus den unzähligen Ecken und Freistößen in einer Saison einstreichen ist fast peinlich. Wie weiter oben schon geschrieben wurde, sehe ich das Problem nicht nur bei Kimmich, sondern auch beim Rest der Mannschaft und wie die Mannschaft auf die Spielsituationen vorbereitet wird.

Mit meinem Kommentar wollte ich auch eher ausdrücken, dass man sich davon nicht das Spiel als solches kaputt machen sollte. Wenn man sich jedesmal aufregd, wenn er zu einem ruhenden Ball trottet, hat man ganz schnell 10-15 Minuten schlechte Laune innerhalb der 90 Minuten die eigentlich Spaß bringen sollen. Dann doch lieber die Situation nutzen und sich ein neues Bier aus dem Kühlschrank holen :sweat_smile:

Kimmich ist für mich persönlich der unsympathischste Spieler den wir derzeit im Kader haben. Ich wäre auch froh wenn der weniger oft im Bild ist.

Hallo Tripler!
Dass Du Kimmich für „den unsympathischsten Spieler, den wir derzeit im Kader haben“, hältst, wundert mich schon.
Ich hatte mit meinen Beiträgen kritisch angemerkt, dass die Tatsache, dass Kimmich fast sämtliche Eckbälle schiesst, m.E. nicht mit der Qualität seiner Eckstöße übereinstimmt.
Aber unsympathisch als Mensch?
Auf den Gedanken bin ich bisher noch nicht gekommen.
Darf man wissen, WORAN DU den Deine doch ziemlich krasse Bemerkung festmachst?
Viiele Grüße,
Mondrianus