Sportvorstand/Sportdirektor - Wer folgt auf Brazzo?

Das kann sein.
Bezüglich Eberl würde ich dir auch zustimmen. Generell seh ich es eh nicht so gern, wenn sich einer mit mehreren (externen) Beratern umgeben muss, bis er mal eine eigene Vision hat. Wie meinte Uli so schön?
„…kraft seiner Persönlichkeit…“

Eigentlich ganz interessant.
Brazzo ist ein Typ, der eher unterschätzt wird.
Kahn wird vielleicht eher überschätzt.
Und Lahm… keine Ahnung!

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Daher meine Frage, was man bei Lahm als Beurteilungskriterium nehmen soll.
Wenn du eine andere Vereinsreferenz anführen kannst, immer her damit.
Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass man Lahm nicht verpflichtet hat, damit man im Tabellenkeller rumeiert. Da wird man sich deutlich mehr von versprochen haben.

Nein.
Ist hier ein paar Mal erwähnt worden, weil der Verdacht von Hoeneß kam.
Kein Vergleich zu 918s über Jahre geführte Agendas.
Kommst du noch hinter.

Dafür müsste man erstmal wissen, was Lahm überhaupt von Fussball versteht.
Nur weil er ein intelligenter Spieler war, macht ihn das noch lange nicht zu einem intelligenten Funktionär.

Stimmt. Würde ich auch nie behaupten. Es ist nur eine Hoffnung.
Was ich allerdings behaupten würde: um so Fußball zu spielen wie es Philipp Lahm getan hat (also quasi komplett fehlerfrei), muss man eine Menge vom Fußball verstehen. Weißt du, was ich meine? Es geht mir um eine schlichte Talentfrage - Lahm war talentiert, sowieso, aber nicht auf dem singulären Niveau, auf dem er gespielt hat. Er hat so gespielt, ob als RV oder ZM, weil er das Spiel verstanden hat.
Es gibst viele, die auf dem Platz soviel Talent haben, dass sie intelligent wirken, nicht wahr? Sobald sie allerdings den Platz verlassen, fragst du dich, wie zum Geier können die nur so rüberkommen? Lahm hat mit all seinen Äußerungen, die ich von ihm je zum Thema Fußball (Sport, nicht Umfeld) gehört hab, bei mir den Eindruck erweckt, dass er weiß, wie und warum eine Mannschaft funktioniert. Und das würde ich für ein Grundkriterium halten, ob einer Talent zum Sportdirektor hat.

Aber dabei will ich’s bewenden lassen, sonst fall ich den Leuten wirklich noch auf die Nerven.

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Wie konnten es Eberl und Reuter als Funktionäre nur so weit bringen?
Glänzten in ihrer aktiven Karriere weder auf noch neben dem Platz mit Intelligenz.

Hätte ich jetzt tatsächlich keine Äußerungen von ihm im Kopf.
Ich erinnere mich nur, dass er als ARD-Experte eher enttäuschend war.

„Lahms Auftritte bei Live-Schalten an den Tegernsee, wo er mit Jessy Wellmer die WM besprach, waren von vielen Beobachtern als nichtssagend empfunden worden. Seine Kritik an Bundestrainer Löw und der neuen Spielergeneration über den Kanal LinkedIn könnte damit zusammenhängen, dass ihm auf diesem Portal keine Fragen gestellt wurden. Lahm bekam dort eine freie Plattform, seine Einwände selbst zu formulieren.“

Live im Fernsehen völlig unauffällig, aber im sozialen Netzwerk plötzlich messerscharfe Analyse.
Auch da gab es Leute, die eher seinen „Ghostwriter“ Grill, hinter der knackig formulierten Kritik vermuteten.

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Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen. Eventuell war gar nicht Lahm über Jahre der Kapitän der Bayern und N11, sondern sein Berater Grill im Philipp Lahm Kostüm.

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Nachdem ich davon ausgehe, dass unser gesamtes Universum sich im Vormagen einer schwarzgelben Kuh befindet und unsere Wissenschaft / Wahrnehmung für einen Beleg einfach zu begrenzt ist, könnte es sich bei diesem Interview auch einfach um einen Methangas-Ausbruch gehandelt haben.

Man weiß es nicht…

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Es führen halt viele Wege nach Rom. Lahm das erforderliche Verständnis zuzusprechen bedeutet nicht, es anderen abzusprechen, die auf eigene Weise erfolgreiche Sportdirektoren wurden.

Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?

Wahrscheinlich sitzt Philipp Lahm gemütlich mit einer Tasse Kaffee auf der Terrasse seiner Villa und genießt sein Leben als Privatier. Ohne irgendwelche Ambitionen ins Fußballgeschäft einzusteigen.
Zeitgleich wird auf MSR diskutiert ob und wann er Sportdirektor oder Sportvorstand beim FC Bayern wird und ob er überhaupt dafür geeignet ist.
Und das alles nur weil ein, anscheinend nicht ausgelasteter User hier mal seinen Namen reingeworfen hat und dies zweimal täglich wiederholt.

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Ich könnte mir auch vorstellen, dass Philipp Lahm einen guten Sportdirektor beim FC Bayern abgeben würde.

Als Persönlichkeit wirkt er auf mich eloquent, intelligent, überlegt, besonnen, maßvoll, zurückhaltend, umgänglich, offen, freundlich und sozialkompatibel, aber auch wissbegierig, initiativ und leistungsbereit. Zudem bringt er genau die rhetorische Fitness mit, die man für so ein Amt braucht: nicht zu forsch, nicht zu direkt, nicht zu klar, nicht zu „eckig“, aber nie Gefahr laufend, zum Worte verlegen zu sein und nicht zu wissen, sich auszudrücken.

Fachlich finde ich seine zahlreichen geschäftlichen Initiativen ein großes Plus auf der Habenseite für ihn, er hat in den letzten Jahren ganz ohne Zweifel viel über Management, Organisation, Umgang mit Mitarbeitern, allgemeine Betriebswirtschaft und die Herausforderungen von Geschäftstätigkeit am freien Markt gelernt. So etwas kann in einer Position wie der des Sportdirektors nur von Nutzen sein.

Hinzu kommt, dass er als ehemaliger Spieler mit einem allseits bekannten und geschätzten Namen und als hervorragend vernetzte Person in der Fußball-Community sowie besten FC-Bayern- und Bundesligakenntnissen den nötigen Einblick in die Branche von innen heraus mitbringt, sodass die kulturelle Distanz zwischen ihm und seinem neuen Arbeitsplatz minimal sein dürfte.

Dass so ein Profil kein Erfolgsgarant ist, dürfte sich von selbst verstehen. Thomas Hitzlsperger, über den ich im Grunde eins zu eins dasselbe schreiben könnte (bis auf die Erfahrungen in der freien Wirtschaft) und sogar Oliver Kahn, der auf dem Papier ein ähnliches Profil wie Lahm mitbrachte, wenn auch in den persönlichen Qualitäten für mich nicht so überzeugend wie Lahm, sind gute Beispiele dafür, wie ehrgeizige Ex-Spieler schnell anecken können, wenn sie nur einen etwas anderen Blick auf die Dinge oder einen etwas anderen Ansatz, als es das konservative Fußballbusiness üblicherweise erwartet, mitbringen. Ich halte Lahm aber für stromlinienförmiger als Kahn, weniger auf das Gehen eines eigenen Weges und den Aufbau eines eigenen Profils bestehend, sowie wahrscheinlich etwas offener dafür, sich seiner Umwelt anzupassen, als Hitzlsperger. Das könnte ihm helfen.

Ich glaube, wenn Lahm eingebettet wäre in eine Gruppe starker und vielfältiger Personen um ihn herum wie Hoeneß, Dreesen, Rummenigge und Hainer, an und von deren Beispiel er lernen kann (auch im Sinne davon, wie man manche Dinge vielleicht nicht machen sollte), dann hätte er meiner Meinung nach eine ausgezeichnete Chance, schon nach relativ kurzer Zeit ein sehr guter Sportdirektor und irgendwann auch mehr als das zu werden.

(Dies alles unbeschadet von @wohlfarths berechtigter Anmerkung, wie realistisch das Gedankenspiel überhaupt ist.)

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Ich habe meine Zweifel daran, dass es gelingen kann, einen Neueinsteiger beim FCB sofort in eine führende Position zu installieren, denn der Erfolgsdruck ist einfach viel zu groß. Man wird als Neuling zwangsläufig seine Fehler machen und die müsste man auch machen dürfen, um daraus zu lernen. Der Erfolgsdruck ist allerdings mittlerweile so hoch, dass man eine Arbeit am Rande der Perfektion von einem Sportdirektor erwartet.
Als UH Ende der 70er Jahre als Manager anfing, war der FCB auf dem absteigenden Ast und hoch verschuldet, wenngleich Potential vorhanden war (riesiges Stadion, einige ausgezeichnete Spieler wie Breitner und KHR). Man kann die Situation mMn ein bisschen mit der beim BVB vergleichen, als Klopp dort anfing. UH hat gleich geliefert und der FCB blieb in den gesamten 80er Jahren selten titellos. Damals hieß es auch noch: „Jede Saison nach der der Briefkopf geändert werden muss, ist eine erfolgreiche Saison.“ (Anmerkung: Im Briefkopf standen damals alle Titel der Vereinsgeschichte). Gelang das mal in einem Jahr nicht, war das auch kein Drama und so hat sich UH das Privileg erarbeitet, dass auch mal weniger erfolgreiche Phasen „geduldet“ wurden (sowohl national als auch international). Als die Katastrophensaison 1991/92 in vollen Zügen war, reichten ihm allerdings seine Meriten aus über 10 Jahren nicht mehr aus und es wurden Beckenbauer und KHR als Ergänzungen bzw. Gegengewichte zu ihm in den Verein geholt. (ich weiß nicht, ob UH das damals gut fand)
In dieser Konstellation waren dann weiterhin Spielzeiten drin, gegenüber denen die abgelaufene Saison als erfolgreich gewertet werden kann. Teilweise gab es sogar ziemliche Abstürze: Im Jahr 1994/95 erreichte man mit Trap nur Rang 6 und rutschte nur deshalb noch in den UEFA-Cup, weil der Tabellenfünfte Gladbach den DFB-Pokal gewann und dadurch ein Platz frei wurde. 2006/07 verpasste Bayern die CL als Tabellenvierter. Solche Ausschläge nach unten würde in der heutigen Zeit doch wohl kein Verantwortlicher mehr überleben.
Es gibt also eigentlich nur 2 Alternativen:

  1. Eine etablierte Person holen.
  2. Einen ehemaligen Spieler (z.B. Lahm) einarbeiten, wobei dieser dann 1-2 Spielzeiten keine großen eigenen Entscheidungen treffen kann, damit man Fehlschläge nicht automatisch nur ihm zuordnet. Jemanden zu finden, der das mitmacht, dürfte auch gar nicht so leicht sein.
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Angeblich hat er mit Rücktritt gedroht.

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„Suada“: ich habe die „Gattung“ meiner Einlassung präzise benannt, also sollte man sie auch lesen, wie sie gemeint war: als Text, der im Affekt geschrieben wurde. Deswegen auch der Spitzname.

  1. Nein, Schneekoppe und Sixtus haben nicht im Beriech Spielertransfers gearbeitet, aber seine Performance als Manager wird dadurch überdeutlich.
  2. Bitte lest mal die Social-Media-Kommentare von Lahm. Nichtssagend. Als Kommunikator fällt er damit schon mal aus.
  3. Ein Forist hat angemerkt, dass ein Interview in 2009 als Qualifiaktion durchaus nicht ausreichend ist.

Ich kann ihn mir einfach nicht beim FC Bayern vorstellen.

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Zu Eberls aktiver Zeit in Bochum hatte ich mal das Vergnügen, ihn auf einem Fanclub-Treffen „kennenzulernen“.
Sehr sympatisch, locker, eloquent …
durchaus Eigenschaften, die als Sportdirektor nicht schaden.

:roll_eyes:
… und nunmehr („angeblich“) … „(treibend-)treue Hundeaugen“ aufgelegt - …„wer´s glaubt“…!? :disguised_face:

Glaub ich aufs Wort.
Aber das Anforderungsprofil für den FCB-Sportdirektor, welches von einigen hier erstellt wurde, erfüllt er trotzdem nicht. Hat weder intelligent gespielt noch unter Pep gespielt und weltbewegende Interviews hat er meines Wissens nach als Spieler auch nicht gegeben.

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Das sehe ich genauso. Und eigentlich inzwischen auch als Sportvorstand.

Denn, ja, die Gegenargumente, dass er noch nicht die Managertätigkeit auf höchstem Niveau bei einem anderen Verein ausgeübt hat, sind durchaus gewichtig und es ist offen, wie gut er die rein betriebswirtschaftliche Seite der Aufgabe beherrscht.

Aber in der Realität des Fußballbusiness spielen doch ganz andere, eher psychologische Faktoren eine zentrale Rolle. Philipp Lahm ist als Kapitän des FC Bayern CL-Sieger geworden und als Kapitän der Nationalmanschaft Weltmeister. Der braucht sich nicht vorstellen, wenn er irgendjemand in der Szene anruft; ganz im Gegensatz zu z.B. den Herren Krösche oder Eberl. Und auch intern im Verein würde niemand seien sportliche Kompetenz anzweifeln. Fürs reine Business können ihn ja die anderen Vorstände unterstützen.

Ich bin ziemlich sicher, dass das die (Jetzt-wieder) Bayern-Verantwortlichen genauso sehen. Die wollten ihn ja schon direkt nach seiner Spielerkarriere, es wäre unlogisch, wenn sie ihn jetzt, mit einigen Jahren mehr Erfahrung als zu grün ansähen.
Insofern liegt der Ball bei Lahm - wenn er das will, dürfte er die Chance bekommen - wie auch immer man den Posten dann so benennt, dass alle ihr Gesicht wahren bzgl. der damaligen Frage, ob man ohne Vorerfahrung Vorstand werden kann …

(Heißt übrigens nicht, dass ich ihn unbedingt will, es scheint mir nur die naheliegende Beschreibung des Ist-Zustnades)

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Damit @justin seine eigenen Artikel nicht bewerben muss, mache ich das:

Unter Leuten wie Stefan Reuter oder dem unerfahrenen Arjen Robben wirken Namen wie Max Eberl oder Markus Krösche sofort wie Heilsbringer.

Beide haben in ihrer Karriere erfolgreich nachgewiesen, dass sie ihr Handwerk verstehen und Qualitäten haben, die auch zum FC Bayern passen könnten. Doch wenn das bereits das obere Ende der Kandidatenliste sein soll, muss man bilanzieren: Die Filter bei der Suche nach einem sportlichen Leiter stimmen nicht.

Ich würde es mir wünschen, aber nachdem gerade erst ein „alternativer“ Trainer (insbesondere was das Alter angeht) geschasst wurde, kann ich mir nicht vorstellen, dass man auf der nächsten Position besonders viel Risiko eingehen wird.

Wo sind beispielsweise Marina Granovskaia, die international und beim FC Chelsea viel Ansehen genoss? Oder Michael Edwards, der dem FC Liverpool entscheidende Impulse auf dem Weg zurück an die Spitze gab? Nur zwei von vielen Namen, die es beim FC Bayern vermutlich nicht über eine bloße Nennung hinausschaffen würden.

Die Antwort steht im Artikel?!