Sexismus, Rassismus, Antisemitismus vs. Meinungsfreiheit

Vermutlich ist das faktisch richtig.
Das MSR-Forum zählt wohl juristisch zu den Bereichen im Social Media, wo der Betreiber allein die Musik bestimmen kann - wenn er es denn wollte.
Gleichzeitig gelten die uns gegebenen Rechtsgrundsätze weiter - Grundgesetz, Strafgesetzbuch, Pressekodex usw.
Aber ich finde Deinen Ansatz weder hilfreich noch weiterführend.

Ganz abgesehen davon, dass hier in diesem „Fußball“ Forum jede Menge offtopic Themen eröffnet werden - und niemand (!), schon gar nicht die Betreiber, den Austausch auf Fußball-Themen begrenzt hat. Ganz abgesehen davon, dass das gemeinsame Interesse am Fußball hier endlich Menschen unterschiedlicher politischer Standpunkte miteinander diskutieren lässt, während wir uns sonst in unseren Bubblen immer weiter mit Gleichendenkenden im Kreis drehen.
Ganz abgesehen davon, dass @mags mit seinen drei Thread-Stichworten (zufällig?) drei Kernprobleme unseres gesellschaftlichen Diskurses benannt (und damit den Finger in eine mbMn wichtige kommunikative Wunde gelegt) hat.

Mit welchem Recht unterstellst Du @mags, „nur die eigene Unschuld (…) verkünden zu wollen“?
Was ich aus der Ausgangsfrage herauslese, ist eine tiefere Verunsicherung im gegenseitigen Umgang miteinander.
Und ein ernsthaftes Interesse an der Frage, was richtig und was falsch ist, wo die Grenzen des Austausches in der freien Meinungsäußerung sind.

Ich versuche, das wirklich zu verstehen. Was heißt das, bitte - „die Intention ist entscheidend“? Heißt das, wenn’s gut gemeint war, dann ist es nicht so schlimm gewesen?
Bitte um mehr Erklärung.

Es ist vermutlich problematisch, die verschiedenen
Stichworte „Sexismus, Rassismus, Antisemitismus“ in einem Abwasch zu verhandeln. Gerade wenn Du die „Absicht“, die „Intention“ miteinbezogen sehen willst, führt das in sehr verschiedene und differenzierte Diskussionen. Iran, Emanzipation und AfD sind halt sehr willkürliche, verschiedene Themen - über einen Kamm gebürstet werden sie argumentativ nicht ähnlicher.

Ich habe aber den Eindruck, dass es im Kern nicht um die (zufällig?) gewählten Themen geht, sondern um die Frage nach dem „Was darf ich hier sagen, ohne gelöscht, verbannt zu werden?“
Und darauf gaben @Sascha_11 und @Tobizzel schon wichtige Antworten, die ich im Meisten unterstütze.
Trag kontroverse Meinungen vor.
Ertrag den Gegenwind.
Und sei selbst ein Beispiel für den Umgang, den Du Dir von den anderen wünschst (dies meint ausdrücklich nicht Dich allein @mags - sondern jede:n Diskutant:In!)

Nein, ich glaube (gemeinsam mit @Sascha_11 und vielen anderen) nicht, dass kontroverse Meinungen hier gelöscht werden, wenn sie sachlich vorgetragen und mit dem Ziel einer pluralistischen Debattenführung eingebracht werden.

Und mein Interesse ist genau das: Durch den Austausch mit anderen dazuzulernen, zu wachsen, mehr zu erfahren, mehr von der Welt zu verstehen.
Zu diesem Lernen-Wollen gehört auch: Mich interessiert, wie AfD-Wähler ticken - solange sie mit mir (und allen anderen Menschen) höflich und respektvoll umgehen.
Mich interessiert, wie Männer dazu kommen, Frauen lieber am Herd als in einem politischen Forum zu sehen (undzwar nicht als Gedankenspiel, sondern ernst gemeint).
Und mich interessiert, wie Menschen, die den Iran verteidigen, zu ihren Standpunkten kommen.
Mein Problem ist: Es kommt nie zu solchen Gesprächen, solchen Begegnungen, solchem Austausch. Alle pöbeln sich gegenseitig via Social Media an, als ob es ein Wettstreit um den rhetorisch Längsten wäre.
Aber wenn s argumentativ wirklich ans Eingemachte geht, dann verdrücken wir uns inzwischen meistens: die AfD-Fraktion steht auf und verlässt den Plenarsaal (CDU/CSU ist darin auch nicht schlecht…), wenn’s für sie unangenehm wird. Auch hier nicht anders: Mit dem Hinweis auf unterdrückte Meinungsfreiheit ziehen sich viele (manche beleidigt, manche aber auch verschreckt) aus der Debatte zurück.

Ergebnis: Alle bleiben unter sich, die Unmöglichkeit der Einigung ist wieder einmal (durch den Gegner) bewiesen, gelernt wird nix - und weiter rennt der Esel hinter der Karotte her.

Dieses Forum (weil hier Fußball-Fans vom der LINKEN bis zur AfD zusammenkommen) ist eine Chance, es anders zu machen: Voneinander zu lernen, miteinander ins Gespräch zu kommen, Grenzen abzubauen.
Es anders zu machen als der Rest der Gesellschaft. Wenn wir damit scheitern, dann können wir kaum von unserer Politik erwarten, dass die den Graben in der Gesellschaft wieder zuschütten werden.

Deshalb finde ich die Frage essentiell, wie wir mit Meinungsfreiheit hier im Forum umgehen.

Ich bin noch nicht so lange dabei - ich habe bisweilen erlebt, dass das Moderatorenteam genervt reagierte , wenn provokante Äußerungen einzig mit dem Ziel der Provokation, des Aufmischen-Wollens eingebracht zu werden schienen. Anders gesagt: Wenn die Anonymität des Nicknames ausschließlich dazu dient, ungehemmt rumtrollen zu können, dann zerstört das den ernst gemeinten Austausch der anderen Teilnehmer:innen.
Das war in meinen drei Monaten hier bisher der einzige Aufhänger für angedrohtes Stummschalten (außer dem Verdikt fürs Umgehen der Paywall … :wink: kleiner Scherz an Rande…)

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Nach meinem Eindruck haben sich die Diskursformen hier in einem Maße zivilisiert, dass kaum noch Sanktionen erforderlich sind. Vor dem „Stummschalten“, wie Du es nennst, gibt es ja weit weniger restriktive Maßnahmen wie z.B. das Unsichtbarmachen oder Löschen einzelner Posts; die älteren werden sich erinnern. :wink: Solch eine Gesprächskultur, so sehr sie zu begrüßen ist, fällt allerdings nicht vom Himmel. Vielmehr ist sie eine Errungenschaft, die nicht ohne Konflikte zustande kommt. Letztlich geht es immer um eine Balance zwischen dem Bedürfnis nach freier Meinungsäußerung und dem Schutz von Menschenrechten und vor persönlicher Beleidigung. Konkret gesagt wird jemand hier sein Faible für die AfD artikulieren können, aber mit zwei Einschränkungen: im Sinne von @Gratschifter der Unterscheidung von Meinungsäußerung und Diskriminierung. Und im Sinne von @Tobizzel muss er Widerspruch, womöglich vehementen, ertragen. Den gibt es erfahrungsgemäß auch dann, wenn jemand sich nicht dezidiert zur AfD bekennt, aber in ihrem Sinne argumentiert.

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Zu diesem Aspekt möchte ich einen kurzen Ausschnitt aus dem Vortrag eines Mannes vor jungen Student:innen in England teilen, der mein Interesse verdeutlicht:
Nichts ist für immer und ewig in Stein gemeißelt!

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Mit Ressentiments. Und mit der Methode, kleine Wirklichkeitsausschnitte zu einem Riesendrama aufzublähen. Beispiel: es gibt ein paar Proteste in LA gegen die unmenschliche Ausweisungs- und Abschiebepraxis. Laut Trump versinkt nun ganz LA im Chaos, und mit seinen überdimensionierten Gegenmaßnahmen erzeugt er überhaupt erst dieses Chaos, das geeignet ist ihm die Rechtfertigung für drakonische Sanktionen zu liefern.

Die Beantwortung der Frage, welche Bedürfnisse der Zustimmung zu solch einer Politik zugrundeliegen (Sicherheitsbedürfnis, Fremdenhass, Sehnsucht nach dem starken Mann, etc.), liefert nicht ohne weiteres praktikable Hinweise für eine diese Bedürfnisse befriedigende Politik. Der starke Mann etwa ist eine Schimäre, demokratische Politik will und darf da nicht „mitbieten“. Fremdenhass ist ebenfalls kein Motiv, das man sich, da er nun mal existiert, auf die Fahnen schreiben dürfte.

Du schreibst: „Und daneben müssen wir unseren moralischen Hochmut, unseren intellektuellen Dünkel ggü. dem Drittel unserer Mitbürger:innen ablegen, das inzwischen Trump oder AfD wählt, weil es sich dort weniger schlecht aufgehoben, weniger ausgegrenzt fühlt.“

Ja, das wird häufig gesagt. Ich halte es, von gelegentlichen anekdotischen Beispielen abgesehen, für eine Schutzbehauptung (nicht von Dir!), mit der das uralte Motiv des Elitenhasses legitimiert werden soll. Ich kann für mich (und sehr viele andere) feststellen: ich habe diese Gefühle nicht, und ich verhalte mich auch nicht so. Diese Selbstanklage empfinde ich als unangemessen. Nehmen wir Obama: vom ersten Tag seiner ersten Präsidentschaft an haben die Reps systematisch jede noch so sachlich sinnvolle Kooperation ausgeschlossen. Nun ja, ihr „gutes Recht“ als Opposition. Dann hat Obama einmal Donald Trump, bis dahin als friedfertigster und ehrlichster Mensch unter der Sonne bekannt, verspottet. Und unter dessen nur zu verständlicher Rache für dieses namenlose Vergehen muss jetzt mindestens die halbe Menschheit leiden? Da verschieben sich doch die Maßstäbe.

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Nehmen wir mal an ich backe dir einen Kuchen um dir eine Freude zu machen und du wirfst mir vor, dich vergiften zu wollen, weil du zuckerkrank und laktoseintolerant bist, was ich aber nicht unbedingt wissen konnte.
Bei wem liegt dann die Schuld? Ich glaube nicht bei mir.
Wenn ich zu einer Frau sagen würde, sie sei heute sehr sexy gekleidet um zum Ausdruck zu bringen, dass mir ihr Kleidungstil gefällt und ich sie für sehr attraktiv halte und sie fasst es beleidigend auf, kann man mir zwar mangelndes Fingerspitzengefühl vorwerfen, aber meine Intention war durchaus positiv.
Rücksichtnahme und Toleranz müssen sich das Gleichgewicht halten, sonst funktioniert ein Zusammenleben nicht.

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Deine Intention ist die eine Seite der Medaille. Das Problem ist: Du weißt nicht, was Deine Aussage auf der anderen Seite auslöst. Vielleicht hat die Frau erlebt, dass mit solchen vermeintlichen Nettigkeiten missbräuchliche Situationen eingeleitet wurden. Dann wird Dein Kompliment sie womöglich triggern; in dem Fall wird Sie für Deine Intentionen kein Interesse haben.

Ich habe das einmal noch niedrigerschwellig erlebt. Meine verstorbene Frau und ich waren in einem Tanzkreis. Eines Abends standen wir in der Pause mit einer Bekannten zusammen, mit der es bis dahin keine negativen Erlebnisse gegeben hatte, außer dass sie mir auf einer Party mit insistierenden Fragen zu verstehen gegeben hatte, dass sie meinen Job nicht mochte. Irgendwann sagte meine Frau zu ihr, einer gestressten Mutter mehrerer Kinder: „Du siehst ja heute richtig gut aus“, was sie sichtlich freute. Wahrheitsgemäß bemerkte ich, das sei mir auch schon aufgefallen (es hatte bei mir einen versöhnlichen Aspekt, und ich dachte, die Bestätigung eines für sich genommen harmlosen Kompliments meiner Frau sei unverdächtig). Woraufhin sie mich wutentbrannt anranzte, zum Entsetzen auch meiner Frau, was mir denn einfiele, mich zu solch einer inakzeptablen Anmache hinreißen zu lassen. Wie gesagt: man weiß oft nicht, was in anderen Menschen vorgeht.

Jahre später, nach dem Tod meiner Frau, tauchte diese Bekannte nach knapp überstandener schwerer Krankheit schwer gezeichnet in dem Tanzkreis wieder auf. Wir kamen miteinander ins Gespräch, und es war eine angenehme, menschliche Begegnung.

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Ich persönlich finde den Threadtitel etwas irritierend (vermutlich von @mags nicht bewusst so gewählt, aber er irritiert mich trotzdem): Rassismus z. B. ist keine Meinung und steht dabei auch nicht im Widerspruch (vs.) zur Meinungsfreiheit, Rassismus steht im kompletten Widerspruch zu unserem Grundgesetz („Die Würde des Menschen ist unantastbar“, Artikel 1).

Ansonsten wurde hier schon vieles gesagt, dem ich nur uneingeschränkt zustimmen würde. Das N-Wort heute noch zu benutzen, ist übrigens ein absolutes Unding für mich. @Tobizzel hat meine Einstellung dazu perfekt formuliert.

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Fällt dir ein besserer bzw. aussagekräftigerer Titel ein. Ich bin nämlich auch nicht ganz glücklich damit.

Dank Dir für Deine offene und ehrliche Antwort.

Vielleicht verstehe Dein Problem ein wenig.
Meine Antwort hast Du selbst miterlebt. Im Trikot-Thread ging es in jeder Form und Art um die Äußerlichkeiten unserer neuen Trikots. Dabei wurden auch auf Äußerlichkeiten bezogene Scherze über Spieler gemacht (Goretzka Dackelblick, Urbig Germanys Next Schwiegersohn). Das störte niemanden.
Ich hatte auf Insta auch die Werbe-Fotos der Bayern-Frauen fürs neue Trikot gesehen. Und hab mich dazu hinreißen lassen, dieselbe Verbindung zwischen Äußerlichkeit und dem Trikot herzustellen (im Sinne von „eine Frau wie … kann nix entstellen“).
Daraufhin hat @Olympiastadion (zu Recht) darauf hingewiesen, dass dies in der langen Tradition sexistischer Objektifizierung steht und als solche verstanden werden kann.
Konsequenz: Wenn es falsch verstanden werden kann, war ich nicht achtsam genug.

Meinst Du, es ist mir leichtgefallen anzuerkennen, dass es da in meinem Post ebenso das Potential für Sexismus und Oberflächlichkeit gibt? Weiß Gott nicht - ich habe als Papa zwei Töchter auf ihrem Weg in ein selbstbewusstes Leben als Frau begleitet und tue es noch. „Kann Spuren von Sexismus enthalten“, ist einer der schmerzhaftesten Vorwürfe, mit denen man mir wirklich (!) zu schaffen machen kann.

Was ich meiner Geschichte beschreiben will, ist folgendes: Nach vielen tausend Jahren Patriarchat erarbeiten wir Männer uns mühsam einen neuen Umgang von Männern und Frauen, der im Ideal gleichberechtigt, respektvoll und frei sein soll von Repression, Sexismus und Gewalt.
Da sind wir erst ganz am Anfang - rein zeitlich gesehen, hatte das Patriarchat ein paar Tausend Jahre Zeit, unsere Verhaltens- DNA zu prägen. Der Feminismus arbeitet erst seit ein paar Jahrzehnten in die Gegenrichtung.
Und ich mache da Fehler - wohl kaum ein Mann spaziert ausemanzipiert und fertig erleuchtet über unseren Planeten. Das führt zu ungewohnter Reibung, gewohnte Muster im Umgang funktionieren nicht mehr, vieles muss neu gedacht, neu geübt werden.

Will sagen:
Ich bin Musiker, Klavierspieler.
Klavier üben (für Nicht-Genies) ist Sisyphos-Arbeit. Ich übe zwei Stunden an sechs Takten, am Ende happich sie richtig gut drauf. Um am nächsten Tag festzustellen, das der verkackte Stein wieder ganz unten an Berg liegt. Ohne Fehler entsteht kein Lernen, keine Entwicklung, kein Prozess.
Wer sich hinsetzt und das Klavier einfach beherrschen will, ohne an Fehlern zu arbeiten (und glaub mir: das ist überwiegend ein sehr mühsamer, kleinteiliger und nur selten wirklich befriedigender Vorgang) - der bleibt stehen, entwickelt sich sogar rückwärts.

Ähnlich sehe ich das mit meiner Entwicklung als Mann in einer gleichberechtigten Welt für Frauen und Männer. (Von der wir noch Lichtjahre entfernt sind - aber nicht mehr ganz so viele Lichtjahre wie 1850…)

Ich hatte gestern den Post einer jungen Frau gelesen, die beschrieb, wie ihr Leben sich im Alter von elf Jahren mit dem ersten Tag ihrer Pubertät veränderte, weil sie ab sofort in der Öffentlichkeit zum Sexobjekt wurde. Leider finde ich den Text nicht mehr, aber mit vielen Beispielen eines 11 bis 14 jährigen Mädchens illustrierte sie, wie es sich anfühlt, Gegenstand von männlichen Sexfantasien der Erwachsenen zu sein. Ihr Fazit: Ich wäre gern in einer Welt groß geworden, in der ich meine sich entwickelnde Sexualität und Körperlichkeit selber in Ruhe hätte entdecken dürfen. Statt dessen wurde ich magersüchtig, weil ich in den Augen der Welt verschwinden wollte.

Es ist nicht die Aufgabe dieser Frau, etwas an dieser Welt zu ändern, sondern deine und meine.
Wir sollten es mehr mit Fragen und Zuhören versuchen. Und mit Einfühlungsvermögen.

@jep s Beispiel verdeutlicht das Ganze: Du kannst nicht wissen, was die Frau gegenüber mit Deinem (gut gemeinten) „Du siehst aber sexy aus“ verbindet: Im hoch wahrscheinlichen Fall eine Reihe übergriffiger Anmachsprüche aus ihrer Jugend, wenn nicht Schlimmeres.
Und „gut gemeint“ ist tatsächlich nichts als eine verlegene Ausrede, wenn die Frau nicht drauf anspringt. Von da ist’s meist nicht mehr weit zum „Stell Dich nicht so an“ oder „Hab Dich doch nicht so“.

Ich glaube, der Vergleich funktioniert nicht, auch wenn ich zu verstehen glaube, was Du ausdrücken willst. Korrekt wäre er mbMn folgendermaßen:

Nehmen wir mal an ich backe dir einen Kuchen um dir eine Freude zu machen.
Du bist zuckerkrank und laktoseintolerant, und den letzten 15 Leuten, die mit einem Kuchen kamen, war das scheissegal - „soll sich halt nicht so anstellen, das Weichei!“
Dir platzt der Kragen, weil jedes Fass irgendwann einen Tropfen zuviel bekommt.
Bei wem liegt dann die Schuld?
Richtig: Bei den 15 Arschlöchern vor mir, denen es scheissegal war, wie s Dir mit dem Kuchen ergeht.

Ausweg: ich frage dich beim nächsten Mal, womit ich Dir eine Freude bereiten kann.
Und lerne, wie ich einen zuckerfreien, veganen Kuchen backe, der geil schmeckt. Und das Eis zwischen uns schmelzen lässt….

So oder so ähnlich könnte es gehen…

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Wie hat es sich für dich angefühlt? Wie konntest du wissen, dass die andere Frau aus irgendeinem Grund schlechte Laune hatte?
Aus meiner Sicht war bei dir auch der gute Wille da und ich würde dir da auf gar keinen Fall einen Vorwurf machen.
Das ist auch einer der Gedanken, die mir durch den Kopf gehen.
Es kann doch nicht sein, dass du als Mann von vornherein als Triebtäter abgestempelt wirst. Wenn ich einer Frau kein ehrlich gemeintes Kompliment mehr machen darf, dann sind wir weit über das Ziel hinausgeschossen.

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So hart würde ich mit mir selbst nicht ins Gericht gehen. Nicht alles, was jemand falsch verstehen könnte, muss ich mir anlasten. Es ist nicht immer nur das Problem des Senders, sondern auch des Empfängers.

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Mag sein.
Aber ich vertrete die Meinung, dass ich Verantwortung für das von mir Gesendete zu übernehmen habe. Ein jedeR kehre vor seiner/ihrer Tür.
Und noch mal: Es ist nicht die Aufgabe der Frau, die patriarchalen Denk- und Verhaltensmuster des Mannes zu überwinden. Sie muss ihn lediglich daran erinnern. Es braucht viel Zeit und Achtsamkeit, bis uralte Stereotype der Kommunikation irgendwann verändert sein werden. Und dann entsteht sicher auch eine neue, andere Form der Kommunikation und Beziehung zwischen Mann und Frau.

Kleiner Fun-Spruch zum Thema:
„Seid froh, dass wir nur Gleichberechtigung fordern. Und nicht Rache.“

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Da möchte ich dir nicht zustimmen. Da kommen wir dann beide wieder zum Ergebnis, dass wir unser Bestes geben und trotzdem kein befriedigendes Ergebnis abliefern werden.
Jeder muss sich einbringen. Auch Frauen müssen sich ständig den sich ändernden Anforderungen anpassen.

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Mal ein Einwurf:
Ich würde auch Fanatismus in die Diskussion mit einbringen.
Gerade und ganz speziell hier im Forum, wenn es um den FC Bayern geht.
Und da gibt es nicht wenige, die dem Fanatismus nahe sind.

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Kann ich akzeptieren. Und finde die Auseinandersetzung zum Thema mit Dir sehr angenehm und respektvoll - ein leuchtendes Beispiel für meine These, dass wir unterschiedlicher Meinung sein und dennoch viel voneinander lernen können. Und ich mag, dass Du auf Deinem Bauchgefühl beharrst und Dich nicht aus der Diskussion stiehlst (wie das so häufig der Fall ist).

Kleine Ergänzung:

Mein Zitat war tatsächlich irreführend. Präziser hätte ich formuliert:
„Es ist nicht die Aufgabe dieser Frau, etwas an den Patriarchats-Strukturen dieser Welt zu ändern, sondern deine und meine.“

Und irgendwie hast Du natürlich auch recht:
Ohne die Frauen wird das mit ner bessren Welt nix werden. Außerdem ist’s ohne Frauen auf Dauer echt langweilig. Wie auch der Gender-Schnitt hier in der Kurve beweist… :wink:

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Gut angefühlt hat es sich nicht. Aber auch nicht dramatisch, denn meine Frau hat es ja miterlebt und stand insofern auf meiner Seite, als sie die Reaktion genauso wenig verstanden hat wie ich. Vorwürfe hab ich mir jedenfalls nicht gemacht. Dass die Frau schlechte Laune hatte, würde ich bestreiten. Im Gespräch mit meiner Frau und den ganzen Abend zuvor hatte sie jedenfalls noch gute Laune gehabt. Wahrscheinlich wollte sie mir einfach zeigen, dass sie mich nicht mochte; auf eine aggressive, unangemessene Weise. Meiner Frau gegenüber war es auch nicht gerade supernett, mich in ihrer Gegenwart so abzukanzeln. Frauen sind halt auch keine Heiligen.

Interessant ist aber auch, dass solcher Blödsinn angesichts existentieller Probleme häufig seinen Stellenwert verliert - wie die spätere Begegnung zeigt. Ich hatte einen Kollegen, der allgemein und nicht ohne Grund als Ekel galt. Nach überstandener Krebserkrankung war er wie ausgewechselt. Sozusagen die bessere Version seiner selbst.

Es geht aber, glaube ich, nicht immer um die Fragen, wer Schuld hat und wer sich Vorwürfe machen (lassen) muss. Sondern darum, was da gerade geschieht. Darauf gibt es nicht immer gleich eine befriedigende Antwort. Aber man kann Antennen dafür entwickeln.

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Was ich persönlich schade finde, ist wenn Frauen den Männern nacheifern. Männer und Frauen sind von Natur aus unterschiedlich und ich bin froh darüber. Wieso muss der Elefant auf den Baum klettern und die Wasserschlange durch die Steppe trampeln?

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Und Frauen Fußball spielen? :wink:

Na, zumindest kenne ich einige Fußballerinnen, die selber fordern, die ständigen Vergleiche zwischen Männer- und Frauenfußball endlich zu lassen.

Und noch mal zum Thema „Du siehst heut echt sexy aus“… Kann ich verstehen, dass die Wasserschlange auf ihrem Baum sich genervt abwendet, wenn der Dickschädel da unten schon wieder dieselbe Nummer wie im letzten Jahrhundert versucht…
Aber Elefanten trampeln halt durch den Porzellanladen - kein Wunder, wenn die Wasserschlange sich da verpieselt! :wink:

Sorry, aber hier bin ich persönlich komplett anderer Ansicht. Du hast scheinbar ein eher traditionell gepflegtes Rollenbild von Frauen und Männern - es sei dir unbenommen, und alles ist gut (ist ja deine Meinung, und Meinungsfreiheit schätze ich sehr).

Meine Meinung: wenn eine Frau sich z. B. im Boxsport oder im Fußball sportlich betätigen möchte: Warum denn nicht? Wenn Männer zu Hause kochen, warum denn nicht? (tue ich gelegentlich auch gerne :smirk:). Und was soll „nacheifern“ genau bedeuten: Erfolg zu haben? Natürlich sind Frauen und Männer biologisch unterschiedlich - aber was soll das alles mit „nacheifern“ zu tun haben? Sollten sich Frauen nur auf das besinnen, was Frauen „halt so machen“? Und was ist das „frauentypische“ eigentlich überhaupt, stricken? Ich kenne Frauen, die (um im Oliver Kahn-Sprech zu bleiben) deutlich mehr „Eier“ als so manche Männer haben, was Durchsetzungsvermögen und Zielstrebigkeit angeht.

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