Aber viel schlechter ging’s auch nicht, oder was meinst Du selbst?
Es täte uns vielleicht besser, nicht krampfhaft nach den Unterschieden zu suchen, die es bei Mann und Frau zu verteidigen gilt.
Männer und Frauen sind verschieden. Das stellt niemand in Frage. Aber es ist (ich hab’s schon mehrmals betont) nicht die Aufgabe der Männer, die Bedürfniskämpfe von Frauen zu führen. Das machen die erstens selber und zweitens besser als ich Mann.
Aber Männer und Männer sind auch sehr (!) verschieden.
Menschen sind verschieden. Deshalb sollten wir (wenn’s um Lebensumstände und Bedürfnisse geht) nicht anstelle des anderen urteilen.
Vielleicht hängt mein Unbehagen in der Thematik einfach auch damit zusammen, dass ich zuviele Männer kenne, auf die das tradierte Rollenbild einfach nicht mehr zutrifft. Gleiches würde ich für Frauen sagen wollen. Ich hatte das Glück, in meinem Leben eine Menge homosexueller Menschen kennen zu dürfen. Und inzwischen sind auch einige queere, non-binäre und Trans-Menschen darunter. Unsere Lebensrealität hat sich inzwischen soweit von der überkommenen Mann-Frau-Dualität entfernt, dass das binäre Denken meiner Erziehung und unserer Kinderstuben mbMn nicht mehr wirklich überlebensfähig ist. Es ist ein bisschen wie mit den Dinosauriern - haben einige Millionen Jahre geherrscht, aber den Kometen haben andere Spezies überlebt.
Mein Vorschlag: weniger Frau-Mann-Denken. Mehr Mensch-Mensch.