Saisonaus für Manuel Neuer und die Folgen für den FC Bayern

https://fcbayern.com/de/news/2023/01/fc-bayern-stellt-toni-tapalović-frei

Jetzt auch offiziell

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Wahnsinn, was das alles nach sich zieht. Da hat sich Neuer ein mehr als großes Ei gelegt. Und dem FCB sowieso.

Ich habe vollstes Vertrauen in die Verantwortlichen, das in dieser Personalie richtig gehandelt wurde.

Eine Nübel Rückkehr kann ich mir jedoch noch immer nicht vorstellen.

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Vielleicht wird Neuer ja Torwarttrainer. :thinking:

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Dann ist der Weg für Nübel im Sommer ja frei. Warum sollte das ausgeschlossen sein?
Wäre doch auch komplett unsinnig den ohnehin anstehenden Wechsel nicht noch in diesem Jahr voranzutreiben und stattdessen mit einem mehrfach verletzten 37 Jährigen und einem 34 jährigen Mittelklasse Keeper in die Saison zu gehen, nur um den Wechsel 1 Jahr rauszuzögern und dann unter Druck einen Keeper neu verpflichten zu müssen.
Einen Torhüter in der Qualität von Peak Neuer gibt es ohnehin nicht, wahrscheinlich ist der noch nicht einmal geboren oder spielt aktuell irgendwo C Jugend.

Der Weg ist doch nicht frei, wenn er dann gleich zwei erfahrene Konkurrenten hat, von denen der eine langjähriger Kapitän ist, und der andere das letzte halbe Jahr Stammspieler war. Ob er sich dieser Situation aussetzen will, halte ich für sehr fraglich. Er hatte schon keine Lust darauf, die Position jetzt mal ein halbes Jahr auf Probe zu bekleiden und sich dadurch zumindest gut in Stellung zu bringen, weil er (begründet) davon ausgehen muss, dass Neuer in seinem letzten Jahr wieder Stamm spielen will. Im Sommer erst dazuzukommen und dann mit Nr. 3 an den Start zu gehen ist noch weniger attraktiv.

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Die Entlassung Tapalovic´s dürfte Neuer sehr ärgern, gleichzeitig aber auch die „Karrierechancen“ von Sommer (und ggf. auch Nübel…) beim FCB erhöhen.

Von Sommer habe ich ja erst gestern gelesen, dass er den offenen Konkurrenzkampf mit Neuer aufnehmen wolle.
Was ja nur bedeuten kann, dass er es durch möglichst gute Leistungen in der Rückrunde Nagelsmann so schwer wie möglich machen will, ihn zugunsten des dann genesenden und wieder zurückkehrenden Neuer im Spätsommer oder Herbst wieder aus der ersten Elf rauszuschmeißen.

Dies wäre für Sommer aber schwerer gewesen, wenn sein Torwarttrainer Tapalovic als enger Spezi von Neuer die ganze Zeit über täglich mit diesem telefoniert und in dem anstehenden sportlichen Konkurrenzkampf aufgrund langjähriger enger Freundschaft sowieso auf dessen Seite gewesen wäre.

Wenn jetzt hingegen ein völlig neuer Torwarttrainer verpflichtet würde, hätte Sommer die Gelegenheit, in monatelangem täglichem Training selber eine möglichst enge persönliche Bindung zu diesem aufzubauen, bevor Neuer in ein paar Monaten selber wieder am Training teilnehmen kann. Jedenfalls hätte Neuer nicht mehr, wie früher, automatisch den „der-Torwarttrainer-ist-mein-guter-Freund“-Vorteil.

Und nach dem, was @gerhard oben andeutet, könnte die Anstellung eines neuen und „unbelasteten“ Torwarttrainers ggf. sogar bei Nübel (der ja anscheindend bis zu einem gewissen Prozentsatz wegen der engen persönlichen Bindung zwischen Neuer und Tapalovic in diesem Winter nicht zum FCB zurückkehren wollte) einen Umdenkensprozeß einleiten, je nach weiterer Entwicklung der Dinge im Sommer oder später nun doch eine Rückkehr nach München in Erwägung zu ziehen.

FALLS Neuer, sagen wir mal, bis September oder so (wann genau schließt das Transferfenster im Sommer?) voll genesen sein sollte UND seine Spielstärke von vor 1-2 Jahren wiedererlangt hätte bzw. dann zumindest über das gleiche Leistungsvermögen wie Sommer verfügen würde, wird natürlich Neuer wieder unser Kapitän und Torwart Nr. 1 sein.

Die Hürde dahin dürfte aber durch den unmittelbar nach Sommers Verpflichtung erfolgten Rausschmiß von Tapalovic zumindest noch etwas höher geworden sein.
Wenngleich ich aber auch @HorstMohammed zustimmen muss und denke, dass eine Rückholaktion von Nübel im Sommer - wenn überhaupt - nur dann Sinn macht, wenn bis dahin absehbar sein sollte, dass Neuer auf eine Sportinvalidität zusteuert und Nübel „nur“ noch mit Sommer und ggf. Ulreich konkurrieren müsste.

Prinzipiell macht Nagelsmann die Aufstellungen und behält beim täglichen Training natürlich auch alle Torhüter im Auge, hat sich aber gleichzeitig auch noch um ca. 20 Feldspieler zu kümmern.
Viel dichter dran ist aber eben der Torwarttrainer, den Nagelsmann doch sicher engmaschig nach den Trainingsleistungen und -Eindrücken befragt.

Wenn Tapalovic weiter Torwarttrainer geblieben wäre, hätte sich dessen regelmäßige Berichterstatung an Nagelsmann vielleicht sinngemäß so angehört:
„Ja, der Sommer ist ein ziemlich guter Torhüter und gibt auch im Torwarttraining sein Bestes - aber an Manuels Niveau reicht er natürlich nicht ran“.

Während ein neuer Torwarttrainer in mehrmonatiger täglicher Zusammenarbeit mit Sommer Nagelsmann vielleicht unvoreingenommener und weniger tendenziell berichten würde, also eher nach dem Motto:
„Also, der Sommer ist wirklich spitzenmäßig im täglichen Training. Während ich mit Neuer noch nie zusammengearbeitet habe und die Leistungsfähigkeit, die er nach der langen Verletzungspause haben wird, erst dann beurteilen kann, wenn ich mal 10 Tage mit ihm trainiert habe“.

Vermutlich wird sich Neuer jetzt noch mehr als zuvor über die für ihn ungünstige Kettenreaktion ärgern, die sein Skitour-Unfall ausgelöst hat. Niemand hätte DAS (und die ganze damit verbundene Unruhe im Verein) jemals vorhersehen können…

Uns stehen jedenfalls in der Torwartfrage einige spannende Monate bevor, und ich bin sehr gespannt, wie es letztendlich ausgehen wird.

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Jetzt mal ganz blöd gefragt, ist Nübel überhaupt gut genug, dass man sich solche Gedanken macht? Auch schon wieder 26 und die nächsten 3-4 Jahre wird er an ter Stegen nicht vorbeikommen. Ich sehe nicht wirklich, wie das nochmal mit dem FC Bayern passen soll.

Vielleicht seh ich das zu sehr mit der Fanbrille, aber ich hab schon lieber nen jungen Torwart, der dann 10 Jahre im Club ist.

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Das könnte man abschließend nur beantworten, wenn er mal ein halbes Jahr bei uns im Tor gestanden hat. Manuel Neuer war ja übrigens auch nicht vom ersten Spiel weg der Welttorhüter.
Es kann nur darum gehen, ob er grundsätzlich die nötigen Fähigkeiten hat, insbesondere im Aufbauspiel. Und das haben wohl alle Verantwortlichen in ihm gesehen bzw. sehen es immer noch.
Ich denke mal, darauf müssen wir weit entfernten Zuschauer verlassen - ich jedenfalls habe ehrlicherweise noch kein Spiel mit Alex Nübel bei Monaco gesehen …

Hoffentlich nicht.
Der Fokus sollte darauf liegen die Mannschaft zu einem CL Titelkandidaten zu entwickeln.

Im Herbst soll dann der bestmögliche Torwart das Tor hüten.

Ich bin eher besorgt, dass es überhaupt zu solchen Zerwürfnissen innerhalb des Trainerteams kommt. Das kenne ich si nicht beim FC Bayern. Schon der Streit zwischen Pep und Müller Wohlfahrt war nicht förderlich.

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Genau genommen war der Toni ja nur wegen Manu hier. Und deswegen wohl so ne Art heilige Kuh. Nun konnte wohl mal aufgeräumt werden. Ob das gut oder schlecht ist, muss die Zeit zeigen.

Auch da müsste man genauer wissen, was dem jeweiligen Zerwürfnis zu Grunde liegt.
Müller-Wohlfahrts Kunst war ja schon immer mit Elementen von Wunderheiler bis hart an die Scharlatanerie angereichert; dass er Muskelverletzungen besser mit den Händen fühlt als es moderne bildgebende Verfahren können, ist ein Beispiel dafür. Wenn darauf nun der akribische Analyst Pep trifft, der jedes fußballerische Detail mit allen verfügbaren Daten und Methoden zu verbessern versucht, während ihm sein Doc sagt, Spieler XY könne noch nicht spielen, weil er das fühlt (anstelle eine sauberen medizinischen Analyse auf Basis aller verfügbaren Methoden), dann ist klar, dass die beiden keine Freunde werden können …

Im Fall Tapalovic könnte ich mir ein ähnliches Szenario vorstellen: der gute Toni hatte das Glück, mit Manuel Neuer den Top-Torhüter unserer Zeit unter sein Fittiche zu bekommen; damit gilt er natürlich zwangsläufig auch als sehr guter Torwart-Trainer. Wie weit Tapalovic auf detaillierte Spielanalysen und wissenschaftliche Erkenntisse setzt, um das Torwartspiel zu verbessern, ist - mir zumindest - unbekannt. Dass aber Nagelsmann sehr stark auf diese Analysen mit allen technischen Möglichkeiten setzt, ist zu 100% sicher. Jetzt mal angenommen, Nagelsmann erkennt auf diese Weise Probleme und bittet Tapalovic, daran im Training zu arbeiten - der weigert sich aber, weil er das ja noch nie so gemacht habe und ja schließlich nur dank ihm Manuel Neuer so gut geworden sei … dann muss über kurz oder lang einer von beiden gehen.

Alles nur Spekulation mangels besseren Wissens; aber es kommt jeweils nicht unplausibel vor …

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Da wird es intern schon ordentlich geknallt haben, möglicherweise auch bei der Diskussion um die Verpflichtung eines neuen Torhüters, der ggfs. den fixen Stammplatz eines Manuel Neuer ab Sommer 2023 gefährden könnte.

Man hat jetzt mit Yann Sommer einen guten Torwart verpflichtet und Tapalovic als Best-Buddy und Trauzeuge von Neuer soll jetzt quasi dafür sorgen, dass der Neuer-Vertreter bestmöglich abliefert, was dann den Weg für seinen Spezi ins Tor zurück zumindest nicht einfacher macht. Da besteht mMn aus rein menschlicher Sicht schon eine schwierige Situation, bei der es eventuell nicht ganz einfach ist, eine neutrale Sicht zu haben.

Tapalovic wirkte nach Außen doch auch eher wie ein Personal-Coach von Neuer und nicht wie der Club-Torwarttrainer des FC Bayern.

Achtung: Dieser Beitrag enthält eigene Meinung und Spekulation.

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Ich glaube niemand sieht Nübel in der Nachfolge eines Maier, Kahn oder Neuer.
Das geht eher so in Richtung Junghans und Butt.
Wobei wir auch mit denen Meister geworden sind. Und das in durchaus wettbewerbsintensiveren Zeiten.

Bei Nübel würde mich auch weniger seine durchschnittliche Leistungsfähigkeit beunruhigen, sondern eher die Frage, ob er von der Persönlichkeit her der Aufgabe gewachsen wäre.
Nübel hat sich bisher zweimal großen emotionalen Herausforderungen in seiner Laufbahn gegenüber gesehen und beide Male sah das nicht gut aus.

Das erste Mal nach der Verkündigung seines Wechsels zu Bayern. Der Druck in Schalke war dann natürlich immens. Und manche erinnern sich vielleicht noch an die wochenlangen Slapstickeinlagen Nübels die darauf folgten und ihn auf die Bank verbannten. Ins Tor gekommen ist er dann nur wieder, weil sein Ersatz genauso patzte.

Das zweite Mal war der Beginn in Monaco. Obwohl man seinen größten Konkurrenten schon vorsorglich verliehen hatte, war das alles andere als gut. Die Kritik in Frankreich war einhellig, im Sinne von „Was ist denn das für einer? Der neue Neuer? :laughing:“.
Nübel muss Kovac lebenslänglich dankbar sein, dass er über längere Zeit unverbrüchlich zu ihm hielt, bis er dann so langsam aus seinem Loch herauskrabbelte.

Wie würde das dann hier aussehen, wenn auf einmal eines der schwersten Trikots der Fußballwelt auf seinen Schultern lasten würde?
Möglicherweise hat er sich ja auch in dieser Hinsicht weiterentwickelt, hat sein Nervenkostüm stabilisiert?
Kann natürlich sein. Aber wissen würden wir es nur, wenn er hier tatsächlich antritt. Und das hätte dann schon was von Experiment an sich.

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Sehr gut beschrieben! Und deswegen wäre wohl ein Neustart mit einem andern Keeper (ohne irgendwelche Vorgeschichten) irgendwie sinnvoller.

Tapalovic soll doch auch Interna weitergetragen haben… allein das reicht doch aus um ihn rauszuwerfen… endlich ist er weg!

Das habe ich so nicht wahrgenommen.

Wir können hier natürlich trefflich spekulieren was alles gewesen sein könnte.

Vielleicht macht es doch erstmal Sinn zusammenzutragen, was man weiß oder was relativ gesichert ist.

  • Tapalovic war fast 10 Jahre Torwarttrainer beim FC Bayern

  • Manuel Neuer sagt über ihn, dass er ohne ihn nie das Level erreicht hätte, das er erreicht hat.

  • Ähnliches hat Müller gestern verlautbaren lassen. Dass er auch den einen oder anderen „mitgehalten“ habe durch seine Arbeit. Die Wertschätzung bei den älteren Führungsspielern inkl. Torwart Ulreich war wohl sehr hoch.

  • Tapalovic war unter Flick (dem Teamwork sehr wichtig war) sehr geschätzt, er hat ihn zum Assistenzcoach befördert.

  • Nagelsmann hat Tapalovic wieder degradiert zum Torwarttrainer

  • Tapalovic fühlte sich seinem Torwart näher als zum Cheftrainer, steckte wohl Informationen aus der Trainerkabine an Neuer durch.

  • Damit war das Vertrauen von Nagelsmann in seinen Torwarttrainer nicht mehr gegeben.

Nun können wir fröhlich weiter spekulieren :wink:

Es spricht jetzt wenig dafür, dass Tapalovic grundsätzlich ein Stinkstiefel ist der nur sein eigenes Ding durchziehen will. Er wäre damit sicherlich schon bei den vorangegangenen Trainern angeeckt. Es spricht aber einiges dafür, dass es schon lange einen Bruch gab zwischen Nagelsmann und Tapalovic.

Meine Spekulation geht in die Richtung, dass die meisten Trainer froh sind, wenn sie einen guten Torwarttrainer haben und sich darum nicht kümmern müssen. Bei Nagelsmann war das vielleicht anders.

Tapalovic hat über viele Jahre selbständig seinen Job gemacht. Hat die Trainingsformen etc. selbständig entwickelt und durchgeführt. Er war berühmt und geschätzt für sein innovatives Training. Man hat ihn darum wohl zuvor immer machen lassen,

Wenn dann nach vielen Jahren des Erfolgs ein neuer Chef kommt und meint, man solle dieses oder jenes verändern, dann sind zwischenmenschliche Probleme vorprogrammiert. Ich denke so ähnliche Fälle kommen im Berufsleben öfters vor. Wenn man dann keine gemeinsame Basis findet, muss man sich wohl trennen.

Persönlich bedaure ich, dass der FC Bayern das Know-How von Tapalovic verliert. Ich glaube es ist in der Branche unbestritten, dass er ein herausragender Torwarttrainer ist. Ich sehe nicht, dass er ein Voodoo Zauberer oder ähnliches ist, der nur Dusel hatte mit Neuer auf einen herausragend talentierten Torwart getroffen zu sein. Der Anteil von Tapalovic an Neuers Werdegang ist nicht zu unterschätzen.

Interessant auch, dass Oliver Kahn Sepp Maier selten so gelobt hat für seinen Einfluss auf sein Torwartspiel wie es Neuer bei Tapalovic immer getan hat.

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Ich denke, dass Nagelsmann einfach eigene Leute um sich haben will und da Tapalovic schon angeschlagen war, musste er den Hut nehmen.
So ähnlich war das ja auch bei Gerland

Ich bin Dir dankbar für Deine vernünftigen Worte, @ChrisCullen, Du hast es wirklich auf den Punkt gebracht.

Wenn solche „aufregenden“, vermeintlich spannenden Verwicklungen auftreten wie die ja schon recht dramatischen Kettenreaktionen, die durch Neuers tragischen Skiunfall losgetreten worden sind, und das Ganze auch noch durch die sich täglich überschlagenden Meldungen der sensationsgeilen und natürlich um maximale Auflage bemühten Medien und die ins Kraut schießenden personellen Spekukationen aufgeheizt wird, lässt man (auch ich bin da gefährdet…) sich leider manchmal von einer Art „voyeuristischen“ Erregung mitreißen und verliert das aus dem Auge, was einzig und allein entscheidend ist: nämlich das Wohl und der Erfolg des FC Bayern München.

In Wahrheit steckt an der Wurzel dieser „Erregung“ natürlich - jedenfalls für uns echte, langjährige FCB-Fans - das Entsetzen und die Trauer über die sehr schwere Verletzung unseres Welttorhüters und die in den Wochen bis zu Sommers Verpflichtung vorherrschende Unruhe und Angst vor dem Kontrollverlust, dass auf der für die Rückrunde so äußerst wichtigen Torwartposition dem Verein alles entgleiten könnte. Gott sei Dank ist das nicht passiert, da die Vereinsführung die Nerven bewahrt und unterm Strich sehr professionell die völlig richtigen Schritte eingeleitet hat; einschließlich der jüngsten Geschichte um Tapalovic.

Wir alle fühlen mit Neuer mit und wünschen ihm eine möglichst rasche und vollständige Genesung sowie, dass er nach der Reha wieder zu alter Stärke zurückfindet.

Deine Besorgnis, @ChrisCullen, über die Zerwürfnisse hinter den Kulissen (sowohl jetzt bzgl. der Torwartfrage, als auch schon bei Guardiola/Müller-Wohlfahrt sowie bei meheren anderen Ereignissen) ist ein anderes und sehr schwieriges Thema, das den Verein leider schon lange belastet und immer wieder zu Verwicklungen führt.

Die (für meinen Geschmack manchmal etwas ZU sehr strapazierte) „Corporate Identity“ des „Mia san mia“ bzw. des „Bayern-Gens“ und die ständige öffentliche Bekundung, dass es beim FCB zugehe „wie in einer großen Familie“, ist m.E. Stärke UND Fluch gleichermaßen.

EINERSEITS beruht auf dieser überstarken familiären Identifikation und dem Zusammenhalt („Wir gegen den Rest der Welt“) ein großer Teil des sensationellen Erfolgs, den der FCB in den letzten Jahrzehnten gefeiert hat, und strahlt eine hohe Anziehungskraft z.B. auf potentielle Neuzugänge aus.

ANDERERSEITS liefert diese „Spezl-Identität“ (oder anders ausgedrückt: Vetternwirtschaft bzw. Seilschaften), die m.E. stärker ist als bei anderen Vereinen, aber natürlich auch den Nährboden für unglaublich verschachtelte persönliche Verstrickungen und Abhängigkeiten („Du bist mir noch einen Gefallen schuldig“), die zuweilen fast schon „inzestuös“ sind und in der modernen Leistungsgesellschaft des Profifussballs auch kontraproduktiv sein und den Boden für alle möglichen Fehlentscheidungen bieten können, eben WEIL alle Beteiligten Teil einer Großfamilie sind.

Vor Jahren habe ich mal einen Artikel gelesen, wo die für Außenstehende schier unglaubliche Anzahl von FCB-Mitarbeitern auf allen Ebenen aufgelistet wurde, die allesamt miteinander verwandt, liiert und verschwägert sind. Ganz viele Mitarbeiter sind ehemalige Spieler, ganz viele haben ihre Söhne, Brüder, Ehefrauen, Neffen, Nichten (vielleicht auch ihre Geliebten?) im Verein untergebracht.

Anscheinend gibt es keine (oder nur pro forma) öffentliche Stellenausschreibungen, sondern von der Führungsebene über die Jugendtrainer, Talentscouts, Physios, Büroangestellten, Busfahrer, Pförtner, Caféteria-Mitarbeiter bis hin zum Greenkeeper verdanken fast alle ihre Stelle einem Verwandtschaftsgrad oder einer persönlichen Empfehlung durch einen bestehenden Mitarbeiter.

Hinzu kommt noch, dass jeder (Spieler oder sonstiger Angestellter), der im Verein etwas auf sich hält, über ganz spezielle eigene enge Kontakte zu diversen Medienvertretern verfügt und z.B. einem befreundeten Journalisten etwas steckt, was eigentlich geheim ist, oder Presseartikel verfassen lässt, die ein bestimmtes Anliegen des Informanten unterstützt. Siehe nur das immer wieder grassierende Problem der „undichten Kabine“, wo hochgeheime Traineransprachen nach außen dringen usw.

Wie gesagt, dieses Muster führt zwar zu einem unheimlich großen Zusammenhalt und zu „kurzen Dienstwegen“, aber leider eben auch (wie in jeder richtigen Großfamilie) zu einer für einen modernen Wirtschaftskonzern eigentlich völlig anachronistischen und „dysfunktionalen“ Spezlhuberei.
Jeder kennt die Geheimnisse der anderen, jeder ist jedem was schuldig, jeder steht in Loyalitätkonflikten und hat noch eine alte Rechung mit dem und dem offen.

Da ist der Torwarttrainer der beste Kumpel von Neuer, man behält Sarr im Kader und verpflichtet sogar noch einen mit Mané befreundeten Senegalesen für die 2. Mannschaft, um Mané bei Laune zu halten; Insider werden hier sicher noch weitere Beispiele aufzählen können.

Das Problem dabei ist, dass dieser gigantische „familiäre“ Zusammenhalt bis zu einem gewissen Grad sicher identifikations- und leistungsfördernd ist, AB diesem Grad jedoch kontraproduktiv wirkt, weil er eben oft mit dem Leistungsprinzip in Konflikt gerät.
Manchmal würde ich mir wünschen, dass, wie in jedem großen und rationalen Wirtschaftsunternehmen üblich, mehr freiwerdende Stellen mit hochkompetenten Personen besetzt werden, die von AUSSEN kommen, durch ihre Leistung und ihren unvoreingenommenen Blick glänzen und ihren Posten einschließlich ihres guten Gehalts NICHT einer Verwandtschaftsbeziehung oder einer Kumpanei mit langjährigen FCB-Insidern verdanken.

Deswegen würde ich mir, um auf die aktuelle Situation zurückzukommen, wünschen, dass die freigewordene Stelle des Torwarttrainers mit einem Außenstehenden besetzt wird, der nicht schon mit irgendjemandem aus dem Verein verbandelt ist, und der deshalb einen unvoreingenommeneren und professionellen Blick auf alle FCB-Torhüter gleichermaßen hat, die unter seiner Fittiche stehen, damit solche „Zerwürfnisse innerhalb des Trainerteams“ (Zitat, s.o.) eben nicht mehr vorkommen.

Wie @ChrisCullen schon sagt: im Herbst soll der bestmögliche Torwart das Tor hüten, und es sollte überall im Verein mehr nach dem Leistungsprinzip gehen als nach irgendwelchen Kungeleien.
Denn der Fokus sollte darauf liegen, der Mannschaft den größtmöglichen Erfolg zu garantieren.

Was die Torwartposition betrifft, sind wir, nachdem es noch vor wenigen Wochen ganz anders aussah und sich die extreme Unruhe inzwischen gelegt hat, objektiv ja inzwischen in einer geradezu beneidenswerten Situation, denn wir haben plötzlich die Option auf mehr gute Torhüter, als wir überhaupt benötigen.

Wir haben einen Welttorhüter, der womöglich wieder zu alter Form zurückfindet. Wir haben Sommer, der ihm vom Niveau her vermutlich nicht viel nachsteht. Wir haben den zuletzt leider ein wenig übersehenen Ulreich, der seinerseits auch Sommer nicht viel nachsteht.
Wir haben die Option auf Nübel, über den wir nach Ende seiner Leihe im Sommer wieder frei verfügen können, und wir haben den sehr talentierten Schenk. Zumindest auf der Torwartposition brauchen wir uns auf Jahre hinaus keine Sorgen mehr zu machen. Besser geht´s doch gar nicht.

Wer sich in der neuen Saison schließlich als Stammtorhüter durchsetzt, ist von so vielen Unwägbarkeiten abhängig, dass man es noch nicht seriös vorhersagen kann.
Hauptsache, das Leistungsprinzip steht im Vordergrund - und nicht irgendwelche Seilschaften, verwandtschaftlichen bzw. „buddy-mäßigen“ persönlichen Verstrickungen vor und hinter den Kulissen.

Alle sollten dafür sorgen, dass jetzt wieder Ruhe einkehrt und der Erfolg des Vereins über allem steht.

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Das bezweifle ich eben stark, weil ja in all den Jahren niemals auch nur annährend die Frage aufkam, wer die konkurrenzlose Nummer 1 im Tor des FC Bayern ist.
Da gab es mMn nicht viele Möglichkeiten, irgendwo anzuecken und wenig zu diskutieren. Neuer spielt (wenn er fit ist und wenn er möchte) und kein Trainer hat das jemals in Frage gestellt.

Neuers Ski-Unfall hat die Situation jetzt komplett verändert.

Deinem Lobgesang auf Tapalovic ist nichts weiter hinzuzufügen und er versteht sicher auch was vom Torwarttrainer-Dasein.
Ein verdienter und langjähriger Mitarbeiter, mit dem man viele Erfolge feiern durfte, daran gibt es nichts zu rütteln.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Bundes-Hansi in seinem Trainerteam bald einen neuen Torwarttrainer begrüßen wird.
TerStegen und Trapp wären da zwar höchstwahrscheinlich nicht sehr begeistert, aber Fachkompetenz ist beim DFB ja eigentlich immer zu gebrauchen.

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Hauptsache koan Nübel