Pyrotechnik im Stadion

Die sind sogar sehr einfach zu ermitteln. Die sind den Vereinen sogar bekannt.

Größere Pyro-Aktionen werden schließlich nicht von einzelnen Leuten zufällig zur gleichen Zeit gemacht, sondern diese werden von den Ultra-Gruppen im großen Stil organisiert. Wer diese Gruppen sind und wer deren Organisatoren und wichtigsten Köpfe sind, ist jedem Verein bekannt. Der FC könnte seine Wilde Horde sofort rausschmeißen, wenn er denn wollen würde. Aber es ist genau das Gegenteil: Die Wilde Horde hat sogar Arbeitsräume im Stadion, wodurch sie bei Heimspielen Pyrotechnik schon vor dem Spiel unkontrolliert ins Stadion bringen können. Dem Klub ist das offensichtlich völlig egal.

Auch der FC Bayern weiß, wer seine Spezis sind. Als die es vor knapp 10 Jahren mal in einer Saison massiv übertrieben hatten, hatte Rummenigge angedroht, die Auswärtsdauerkarten zu entziehen. Danach hörte das plötzlich auf. Die Klubs können also, wenn sie wollen.
Ich war letzte Saison in Mainz. Die Fakelträger waren zwar alle vermummt, aber die ganzen Organisatoren, die durch den Block liefen, um dafür zu sorgen, dass die Fakelträger nicht gestört werden, waren nicht vermummt. Da braucht es nur eine einzige Kamera auf den Block und da kannst quasi sämtliche Mitverantwortliche ausfindig machen. Die Fakelträger selbst sind sowieso uninteressant. Das sind junge Leute, die versuchen, sich Respekt in der Szene zu verschaffen und die im Zweifelsfall auch ans Stadionverbot geopfert werden. Das interessiert die Ultras nicht. Die trifft man nur, wenn man die Gruppe als gesamtes angeht.

Die Vereine machen es sich bei dem Thema aber gerne ganz einfach: Positive Aspekte wie Choreos nutzt man für schöne Bilder auf Social Media. Bei negativen Aspekten wie Gewalt stellt man sich gerne als Opfer dar und tut so, als hätte man damit nichts zu tun. Win-Win für die Vereine.
Aber auch die Medien - in diesem Fall Sky - machen es sich da einfach. Denn Sky hält ja trotzdem gerne mit der Kamera drauf, um die Bilder dann zu verkaufen. Bei Flitzern hat man irgendwann gemerkt, dass es besser ist, denen keine Bühne zu geben. Aber bei Pyrotechnik ist man noch lange nicht so weit. Beim Spiel in Stuttgart habe ich gefühlt öfter den Bayern-Block gesehen als den Rasen. Da kann Sky gerne auch einen Teil der Verantwortung für seinen verletzten Mitarbeiter übernehmen.

4 „Gefällt mir“

Genau, ist ja sehr, sehr häufig, dass bei Heimspielen gezündelt wird… In München dürfte das in den letzten 10 Jahren genau 1x der Fall gewesen sein, bei der 20 Jahr-Feier der SM.

Da täuscht dich deine Erinnerung ganz gewaltig.

Ist das ein Hinweis auf deine Stadionerfahrung?

Deshalb sind die SVler vorm Stadion auch alle ganz junge Leute, oder? Aber krass, was du alles weißt, sogar das Alter der Fa(c)kelträger.

Du solltest unbedingt Anwalt werden.

Die Wilde Horde ist nicht in München zu Hause. In Köln gibt es öfters Pyros auch zu Hause. Die gab es diese Saison sogar in größerem Ausmaß beim Open-Air Eishockey in Müngersdorf.

Das ist ein Hinweis auf ein Beispiel für organisierte Pyro anlässlich eines Jubiläums. Ich habe da selbst gesehen, wie ein Normalo einen sehr nervösen und jungen Fakelträger, der das Bengalo kaum anbekommen hat, davon abhalten wollte… bis dann die Ultras kamen und ihm eine Ansage gemacht haben.
Und ja, daher weiß ich auch, dass der jung war. Die Ultras kämen auch niemals auf die Idee, einen Erfahrenen den Block hochzuschicken, um inmitten der Normalos ein Bengalo zu zünden. Das ist viel zu riskant. Dafür werden eben junge Leute geschickt, die sich ihre Sporen verdienen wollen.
Die Älteren machen das höchstens hinter Zaunfahnen, wo sie nicht von Kameras erkannt werden können.

2 „Gefällt mir“

Es ist sehr selten, dass zuhause gezündelt wird. Kannst aber gerne irgendeinen Fall suchen, das ist hier im Thread so üblich zur Argumentation.

Geschichten aus dem Paulanergarten, mit Fa(c)keln.

Ich denke, der war vermummt? Du wirst doch hier hoffentlich keine Märchen erzählen?

Genau, da sind keine Kameras…

Dein Universal-„Argument“, wenn du mit der Realität konfrontiert wirst. :sweat_smile:
„Glaub ich nicht, also stimmt es nicht.“

Du meinst, das hätte was mit „glauben“ zu tun?
Die Gut-Kick-Geschichte könnte also auch wahr sein? Da sind kleine Kinder, die stehen quasi weinend und mit zitternden Händen im Block und werden von bösen Erwachsenen gezwungen, Fa(c)keln anzuzünden? Und die erwachsenen Ultras zündeln höchstens hinter „Zaunfahnen“, weil man da nicht gefilmt wird?

Vielleicht arbeitest du an deiner Lesekompetenz.
Von kleinen Kindern hat Gut Kick jedenfalls nichts geschrieben.

Zugegeben: Ich bin ein random Dude aus dem Internet. Da muss man nicht alles glauben, bzw. ist es ok, wenn man da mit Skepsis rangeht. Aber es ist schon offensichtlich, dass er einfach nur versucht, mich zu diskreditieren (z.B. Rechtschreibung), statt inhaltlich darauf einzugehen.

Seine bekannte Masche.
Nicht verunsichern lassen.

Wie soll man da auch groß inhaltlich drauf eingehen? Du erzählst hier deine Mainz-Geschichte, und die soll man dann eben glauben? Wenn schon die Rahmengeschichten (es zündeln nur die kleinen Kinder! Die haben Räume im Stadion, wo sie die Pyrotechnik für die Heimspiele lagern!) komplett lächerlich sind?

Man braucht da nur 2 min Google um genug Quellen zu finden. Hier ein Beispiel von der Eintracht:

Da wird anlässlich eines Polizei-Einsatzes beschrieben, welche Räumlichkeiten die Ultras im Frankfurter Stadion haben.

1 „Gefällt mir“

Witziger Artikel. Interessante Cop-Aktion, wenn man sich das so durchliest.
Leider steht da gar nicht, ob sie was gefunden haben? Komisch. Wäre doch eine super Rechtfertigung für die Aktion gewesen? Warum meldet die Polizei nichts derartiges?

Natürlich haben viele Gruppen Möglichkeiten, Dinge an oder in den Stadien zu lagern. Du hast aber behauptet, da würde Pyrotechnik lagern, um sie bei Heimspielen abzufa(c)keln.

Danke für deine Schilderungen. Ich finde es interessant, auch mal von persönlichen Erlebnissen zu erfahren.
@anon2519908 hat es eben nicht so mit diesen „Geschichten aus dem Paulanergarten“
Bei ihm muss alles statistisch erfasst werden und belegt sein, damit im Zweifelsfall Einzelfälle nicht dazu führen, dass man das große Ganze hinterfragt. Wichtig ist allerdings auch, aus welcher Quelle ein Bericht stammt, denn das bestimmt, ob er sich überhaupt damit auseinandersetzt.
3 Verletzungen durch Pyros in den letzten 14 Tagen in deutschen Stadien werden dann eben mal gerne verschwiegen bzw. mit den Fällen, in denen nichts passierte, gegengerechnet.
Vor ein paar Monaten war das Argument noch, dass die Berichte über Verletzungen durch Pyros veraltet sind, dann kam um die Jahreswende das Argument, dass durch Feuerwerkskörper im öffentlichen Raum um den Jahreswechsel herum viel mehr Schaden entsteht als bei Pyro-Einsatz in Stadien.
Angesichts der aktuellen Lage fällt Argument 1 derzeit weg, Argument 2 zieht auch immer weniger, zumal in der öffentlichen Wahrnehmung ein Verbot für den Verkauf von Feuerwerkskörpern immer mehr Befürworter findet. Was macht man also jetzt?
Paulanergarten, Wünsche nach guter Besserung…, Diskreditieren.
Das Problem ist mMn, dass es eben Leute gibt, die sich im Besitz der einzigen Wahrheit sehen und jede Abweichung davon nicht akzeptieren können und wollen und auch nicht bereit sind, darüber zu diskutieren.
Ich versuche es trotzdem mal wieder:
@anon2519908:
Wie würde deine Gesetzgebung im Fall Pyrotechnik in Stadien aussehen? Wie würdest du das Risiko, dass es zu Zwischenfällen kommt, möglichst minimieren? Wie viele Zwischenfälle pro Jahr sind tolerierbar, ehe man Pyros im Stadion verbieten sollte?
Bin auf deine Antworten gespannt.

2 „Gefällt mir“

Warum sollte die Choreo wohl sonst ausgefallen sein?
Da fehlten wohl wichtige Zutaten.

Vielleicht wegen eingeleiteter Verfahren.
Nicht unüblich, dass die Ergebnisse erfolgreicher Durchsuchungen nicht sofort herausposaunt werden.

Gute Besserung ralph (mit kleinem r), da du scheinbar nicht mehr in der Lage bist, zu erkennen, dass das Satzzeichen ? eine Frage anzeigt und der Fragesteller eine Antwort erwarten würde. Falls eine der drei Fragen unter deinem Niveau sein sollte, entschuldige ich mich hierfür.
Falls du erst in den Führungskreisen der Ultra-Szene nachfragen musst, welche Antwort du bei solch heiklen Themen geben darfst, bin ich gerne bereit zu warten, bis die Autorisierung erfolgt ist.

Das ist sicher die einzige Möglichkeit. Nicht irgendwie Reaktanz oder so. Kann nicht sein.

Ach so. Okay, dann kommt das noch. Die Aktion war ja erst vor 4 Jahren. Sicher erfahren wir bald, welchen Sprengstoff man gefunden hat. Was wäre wohl gewesen, wenn in der Pressemitteilung „Durchsuchung, bei der auch die vermutete Pyrotechnik gefunden wurde“ gestanden hätte? Man kann es nur ahnen.

Zumindest die wahrscheinlichste.

Nicht zwingend.
Gibt keine Pflicht Durchsuchungsergebnisse öffentlich zu machen.

Das Thema mit den Verletzten ist sehr schwierig, da nur erfasst wird, wenn es ernstere Verletzungen von Unbeteiligten gibt. Die Hauptproblematik ist der Rauch. Der reizt Augen und Atemwege. Das merken viele aber gar nicht im Eifer des Gefechts und noch weniger begeben sich deswegen in ärztliche Behandlung. Gerade die Ultras werden sich wohl kaum die Blöße geben, wegen einem Hustenanfall durch Pyro zum Rettungsdienst im Stadion zu gehen. Manche Folgeschäden bemerkt man vielleicht auch erst im Alter. Dadurch gibt es da gar keine verlässlichen Statistiken. Weder in die eine, noch in die andere Richtung.

@anon2519908 Ich wollte dir nur ein spontanes Beispiel bringen, dass diese Räume existieren. Der konkrete Fall ist eh ein ganz spezieller, weswegen das auch überhaupt erst in der Presse gelandet ist. Was sonst so im Alltag in und um das Stadion abgeht und wofür die Räume jeweils genutzt werden, wirst du nur erfahren, wenn du selber Teil der Ultra-Gruppen bist.

2 „Gefällt mir“

Ganz bestimmt.

Das heißt, die Staatsmacht hat sich entschlossen, da im Stadion Räume zu durchsuchen, weil der Präsi „das Stadion wird brennen!“ gesagt hat, und dann haben die Experten geschlussfolgert, das kann doch nur heißen, dass da jemand eine Fa(c)kel anzündet!!!, und dann kam es zur Durchsuchung, die der Verein für „rechtsstaatlich bedenklich“ hielt, und vielleicht wird man nie, nie, nie erfahren, ob man irgendwas Problematisches gefunden hätte?

Krass. Würde den Freunden und Helfern doch sicher viel Sympathie bringen, wenn sie am Ende sagen könnten, dass ihre Spürnasen sie mal wieder nicht getäuscht haben?

Frage mich gerade, ob die Rettungsdienste im Stadion wohl häufiger mit Hustenanfällen umgehen müssen.

„Was könnte das sein, Herr Doktor?“
„Schwierig. Das Röntgenbild ist da leider uneindeutig. Aber könnte es vielleicht sein, dass sie vor 60 Jahren mal in einem Stadion waren und Rauch eingeatmet haben? Aha!“

Ich muss kein Teil einer Ultra-Gruppe sein, um einschätzen zu können, wie häufig bei Heimspielen gezündelt wird.