Trainer beim FC Bayern zu sein, bedeutet heutzutage, allerhöchste Ansprüche befriedigen zu müssen.
am besten jedes Spiel in der Liga zu gewinnen
nicht nur zu gewinnen, sondern auch noch spielerisch dabei zu überzeugen
in der Championsleague ist alles unter Halbfinale eigentlich schon Versagen, und dann bitte auch nur gegen Gegner ausscheiden, die mit Millionen und Abermillionen gepampert sind und/oder Pep als Trainer haben
der DFB-Pokal ist eine nette Randnotiz, aber Finale sollte es schon sein. Wenn man dann verliert, war es vielleicht Pech.
Ich zolle Thomas Tuchel großen Respekt, sich dieser heutigen Situation zu stellen, denn Dortmund und City warten, Freiburg dazu im Pokal. Geht es gut - alles gut. Verliert man gegen Dortmund und scheidet gegen City aus (vielleicht nicht unwahrscheinlich bei der geringen Vorbereitungszeit, die Tuchel hat), dann regnet es geradezu Häme und Kritik. Ich hoffe das Beste.
Letztlich zählt einzig und alleine nur Erfolg. Das ist in gewisser Weise der Fluch des letzten Jahrzehnts. Es ist, wie es ist.
nagelsmann war einfach der falsche trainer zur falschen zeit, ten hag wäre damals die bessere wahl gewesen. der vorstand hat in der trainerfrage 2021 reichlich fehler produziert, aber diesmal alles richtig gemacht mit tuchel. die kohle ist doch eigentlich egal, nur titel und das schöne spiel zählen wirklich, möge der fussballgott mit uns sein…
Warum?
Der hatte doch noch überhaupt keine Erfahrung als Trainer auf Bundesliganiveau.
„Hat mal die Zweite trainiert“ kann da doch wohl kaum als Qualifikation gelten.
der ajax ball von ten hags mannschaft hätte gegen die kovac bayern eigentlich mehr als nur 2 unentschieden erzielen müssen, die waren uns damals haushoch überlegen. das hätte man als gute bewerbung akzeptieren können. außerdem wäre für ihn nur ein bruchteil der nagelsmann-ablöse fällig geworden und er kannte den fcb-laden gut genug, um zu wissen wie es läuft…
wie er das bisher bei manchester united inkl. ronaldo trouble geregelt hat, war ja nicht schlecht. die sind trotz der pleite in liverpool klar auf CL kurs…
Ich finde die Behauptung, dass ten Hag die bessere Wahl gewesen wäre schon ziemlich gewagt.
Derzeit ist ManUnited noch Dritter und hat drei Punkte Vorsprung auf einen Nicht-CL-Platz. Sie profitieren massiv davon, dass Chelsea und Liverpool extremst underperformen im Vergleich zu den Vorjahren, denn sonst wären sie schon wieder abgeschlagen. 50 Punkte nach 26 Spielen sind zumindest schon einmal eine Steigerung gegenüber seinen Vorgängern. Kann ten Hag mit Stars umgehen? Der Umgang mit CR7 und dessen Ende bei ManUnited lassen da zumindest Zweifel aufkommen. In einigen Spielen hat er es tatsächlich geschafft, namhafte Gegner zu schlagen, z.B. diese Saison ManCity und Liverpool jeweils mit 2:1 oder auch Barca in der EL. Auf der anderen Seite stehen einige Debakel auf seiner Liste mit dem Tiefpunkt des 0:7 in Liverpool oder dem 3:6 im Derby (mit Spielstand 1:6 nach 70 Minuten), die an dunkle Zeiten unter Rangnick oder dessen Vorgängern erinnern.
Sorry, aber diesen Trainer trotz seiner Vorgeschichte bei Bayern und seiner Erfahrungen bei Ajax quasi als die zweifelsfrei bessere Alternative zu Nagelsmann zu bezeichnen, kann ich nicht unterschreiben.
Als Fan von ManUnited würde ich mir auch Gedanken machen, warum neben den scheinbar uneinholbaren Stadtrivalen ManCity und dem Erzfeind Liverpool (der momentan ausnahmsweise hinter United steht) auch noch der große Rivale aus der Ferguson-Ära nämlich Arsenal plötzlich meilenweit enteilt ist.
Ten Hag wäre für mich einer der potentiellen Nachfolgernachfolger von Nagelsmann gewesen.
Der geht ähnlich wie Alonso erst mal in die Reserve.
Der soll sich in England beweisen und entwickeln. Und in ein paar Jahren passt es dann vielleicht genau.
Ich bin auch froh, dass der Jetzt-Tuchel kommt und nicht der 2015-Tuchel.
Schön, den Namen ten Hag noch unbelastet in der Hinterhand zu haben.
Bezüglich des Hinspiels in der Allianz Arena hast du Recht. Beim Rückspiel in Amsterdam war es ein wildes Spiel mit offenem Visier, bei dem Ajax in der Nachspielzeit noch das 3:3 schaffte mit einem Tor das klar Abseits war und nur galt, weil es damals den VAR noch nicht gab.
Nagelsmann hat ja schon verstanden, dass man Fußball nicht gegen das Team spielen lassen darf, sondern die Spieler mit ins Boot holen muss. Aber dass es dann am Ende richtig freundschaftlich wurde, dass hätte er verhindern müssen. Wenn man erstmal in dieser Situation steckt, kommt man da auch nicht mehr so leicht raus. Auf der einen Seite hat man keine Autorität mehr bei den Spielern, mit denen er ein freundschaftliche Beziehungen pflegt und die anderen Spieler verärgert er eben durch das Nichtmiteinbinden. Wenn man das Verhältnis versucht aufzubrechen, verliert man wahrscheinlich nur noch mehr Spieler. Er sollte daraus aber lernen.
Hier ist auch noch ein Artikel zu Kimmich und wieso er diese Aussagen getätigt hat
Es gab auch schon am Anfang kritische Stimmen (und wahrscheinlich auch nicht öffentlich ausgesprochene Kritik) an Nagelsmann und schlussendlich sind Titel eben doch wichtiger als Entwicklung oder Langfristigkeit.
Noch ein Argument, das bisher wenig diskutiert wurde.
Vielleicht hatte die Führung genauso viel Angst vor einem „Erfolglos-Nagelsmann“, wie vor einem „zu erfolgreich Nagelsmann“?
Wir können ja mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Zweifel an Nagelsmann nicht erst nach dem Leverkusenspiel entstanden sind. Das war sicher ein Prozess der sich längere Zeit hingezogen. Und am Ende ist man zu der Erkenntnis gekommen, es passt nicht mehr mit Nagelsmann. Man hat die Zuversicht verloren, will sich trennen.
Angenommen man trennt sich jetzt nicht.
Was machst du dann, wenn der Trainer, zu dem du eigentlich das Vertrauen verloren hast, doch noch Erfolge feiert?
Scheidet er z.B. gegen City aus. Kann passieren, wird man ihm keinen Strick drehen können.
Verliert im Pokal-HF gegen Leipzig. Schon blöder, geht schon Richtung sehr hochgezogene Augenbrauen.
Aber gleichzeitig holt er wieder die deutsche Meisterschaft. Das wäre auch keine Überraschung gewesen.
Und jetzt? Feuert man einen Trainer, der gerade die Schale hochgehalten hat? Zum zweiten Mal? An den du aber grundsätzlich nicht mehr glaubst.
Lässt einen ein wenig an die „Kovac-Falle“ denken. Da hast du einen Trainer der das Vertrauen von Teilen der Führung und der Mannschaft verloren hat. Den du einfach nur feuern möchtest.
Und jetzt holt der Kerl auf einmal das Double. Wie kann man den entlassen?
Klar, irgendwann nach weiteren quälenden Monaten tust du dann das, was du sowieso schon tun wolltest. Und das in einem Moment in dem das spätere Flick-Wunder dir natürlich völlig irreal erscheint.
Zum Ausgangspunkt: Vielleicht wollte man also bewusst gar nicht, dass Nagelsmann hier noch zu viele Erfolge feiert?
Klingt paradoxer als es wahrscheinlich ist.
Irgendwer hat hier geschrieben, dass bei der PK nur Tuchel glücklich wirkte. Klar. die anderen haben berechtigte Zweifel an sich, da sie entweder vor 2 Jahren oder eben jetzt einen gravierenden Fehler machen. Weshalb ist die Entscheidung denn so „unpopulär“, wie Brazzo selber zweimal sagt, wenn es so eindeutig die richtige Entscheidung ist? Ist ja nicht so, dass man einen langjährigen Fanliebling vom Hof gejagt hat. Dennoch sagen bei den Umfragen 61 % oder so: Entscheidung ist falsch.
Den oben verlinkten Linkesch Artikel finde ich entlarvend. Einerseits „die Mannschaft ist nicht schwierig“ andererseits ganz offen: Wenn du Neuer und Müller gegen dich hast, bist du halt weg. Ich finde es zukunftsträchtiger, auf etwas Jüngere als auf die ganz Alten zu setzen. Wenn die dann Aufmucken muss der Trainer eigentlich Unterstützung erfahren und nicht abgesägt werden. Klar, die hohe Kunst ist es, in beiden „Lagern“ genug Fürsprecher zu haben. Aber das auf „es waren nur Kimmich und Goretzka, und die haben schlecht gespielt“ zu reduzieren ist doch arg billig, da will jemand auch weiterhin die guten Infos von UH, MN, und TM bekommen, so scheint mir.
Und die Herren Gnabry, Sane etc jetzt als „absolut erfolgsbesessen“ zu bezeichnen - genau die Mentalität fehlt doch gerade in der Mannschaft (zumindest wirkt es so nach außen bei den Spielen!). Mit Ausnahme Kimmich, Müller, Neuer, deLigt.
In Sachen Umbruch galt für Nagelsmann der gute Karl Valentin. Und auch Tuchel steht vor der gleichen Hürde. Was optimistisch stimmt ist, dass aber auch die Alten die Zeit nicht aufhalten können.
Sehe ich auch so. Und mit einem 5-Jahres-Vertrag sagt man doch auch 'wir halten hier jetzt mal über die übliche Halbwertszeit hinaus zusammen - auch wenn es ganz sicher mal Widerstände und Rückschläge geben wird.
Da frage ich mich schon, wie klein dürfen diese Rückschläge denn nur sein, wenn man dann doch sehr früh wieder einknickt und die ‚üblichen Mechanismen‘ greifen lässt.
Ich verstehe mittlerweile die Sicht der Entscheider, denn wenn sie tatsächlich kein Vertrauen mehr in eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit haben, dann ist die Entlassung nur folgerichtig. Dennoch beisst sich das alles selber in den Schwanz, denn selbst die meisten Nagelsmann-Kritiker sahen Nagelsmann seinerzeit als den nächsten logischen Trainer bei uns. Die Verpflichtung kann also nach wie vor nicht als falsch bezeichnet werden, denn es herrschte damals großer Konsens und es war auch aus heutiger Sicht richtig, es zu versuchen (deshalb ist es auch wohlfeil nun zu behaupten, ein Trainer X oder Y wäre die bessere Wahl gewesen).
Der Fehler ist wahrscheinlich einfach das ungewöhnliche Statement in Form des 5-Jahres-Vertrags gewesen. Ein Fehler, weil es jetzt fast unwidersprochen heisst, ein Verein wie der FCB könne es sich nicht leisten, auch bei Rückschlägen mal länger am Trainer festzuhalten. Jetzt tauscht man also nicht nur den Trainer, sondern verwirft eine Strategie.
Ich maße mir nicht an, zu sagen, das sei komplett falsch. Aber schade finde ich es schon, denn ich habe auch in der Vergangenheit öfter ungläubig den Kopf geschüttelt, wenn beispielweise bei Real (in den Nuller-Jahren) oder PSG (seit Einstieg des großen Geldes) mal wieder ein Trainer nach kürzester Zeit gehen musste, weil die CL nicht gewonnen wurde. Irgendwie auch schadenfroh dachte ich dann immer ‚da kann ja nichts entstehen‘.
Unabhängig davon bin ich sehr froh, dass es wenigstens gelungen ist, Thomas Tuchel zu verpflichten.
Das (oder in diesem Fall: der) Bessere ist bekanntlich der Feind des Guten. Nagelsmanns Pech war, dass Tuchel seit Monaten zur Verfügung stand und absehbar war, dass sich das bald ändern könnte. Die ganzen halbgaren Statements lassen sich unter diesem Aspekt gut erklären. Absolut gesehen war JN nicht reif dafür, entlassen zu werden. Relativ zur Option Tuchel schon. Da musste man jetzt die Gelegenheit des LEV-Spiels beim Schopf ergreifen. Aber ein Dilemma bleibt es natürlich. Denn so darf die offizielle Erklärung selbstverständlich keinesfalls lauten.
Ich lasse mich sehr, sehr gerne eines besseren belehren, aber ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass Tuchel mit dem Kader wesentlich konstanter performen wird. Dafür ist der Kader mMn. zu unausgewogen.
Wenn Leute die 20 Mio jaehrlich fuer’s Fussballspielen verdienen vorn die Murmel sinnlos verdaddeln, Paesse spielen bei denen man sich an den Kopf greift und bei der Einwechslung in der zweiten Haelfte gemuetlich auf’s Feld traben, hat das nichts mit einem unausgewogenen Kader zu tun.
Die koennen doch (Brazzo’s Pflicht erfuellt) - hat man in genuegend Spielen gesehen. Aber sie wollen nicht (Nagelsmann - Que haces??).
Ich stehe (hoffentlich) sonst nicht fuer vereinfachende Posts aber gerade diese Frage ob der Kader gut ist scheint mir simpel zu sein. Man hat oft genug gesehen, was die im Stande sind zu leisten.
Man kann fast schon Paradox sagen: wenn das Rueckspiel gegen Paris nicht so gut gelaufen waere, koennte Nagelsmann vielleicht noch Trainer sein. Dieser krasse Kontrast zur Bundesligaperformance hat dann nochmal Zweifel bestaetigt ob er die Mannschaft einstellen kann.