Das war so ein beschissener Abend…der hat doch weder davor noch danach jemals wieder irgendwas getroffen!
War vor kurzem hier noch eines meiner Beispiele im Hinblick auf „man soll den Tag nicht vor dem Abend loben“
Inklusive Ran zusammenschnitt
Ich bin eigentlich gegen die Challenge, weil ich die Einführung der Challenge für eine implizite Kapitulationserklärung des Schiedsrichterwesens vor der Unmöglichkeit seiner zentralen Aufgabe nachzukommen, ein Spiel vernünftig zu leiten, halte.
In dem Moment, in dem das Schiedsrichterwesen die Challenge einführt, sagt es damit auch: Wir können es nicht. Wir können unserer ureigensten Aufgabe nicht ohne Hilfe von außen nachkommen.
Aber perverserweise (aus meiner Sicht) besetzt die Challenge rein technisch gesehen im Prozess des Schiedsrichtens, so wie er momentan aufgestellt ist, eine ziemlich eklatante Leerstelle und kann damit sogar einen Anspruch darauf anmelden, eine sinnvolle Erweiterung bzw. Verbesserung dieses Prozesses darzustellen.
Im Moment gibt es zwischen einer klaren Fehlentscheidung und einer klar richtigen Entscheidung des Schiedsrichters eine große Leerstelle. Wenn ein Schiedsrichter eine Zweikampfszene auf dem Feld bewertet und diese Bewertung ist nicht klar falsch, darf der VAR nicht eingreifen. Was nicht klar falsch ist, muss deswegen aber noch lange nicht klar richtig sein. Es kann zum Beispiel auch ziemlich klar falsch sein, also leicht unterhalb der Schwelle zur Klarheit liegen, oder 50/50 oder 60/40 oder so etwas sein.
Wenn man nun annimmt, dass ein Schiedsrichter, der zum Monitor geht, auch in Fällen, in denen seine ursprüngliche Bewertung im laufenden Spiel nicht klar falsch war, aber doch ziemlich falsch oder sogar nur leicht falsch, aber auf jeden Fall näher an falsch als an richtig lag, diese Entscheidung mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zugunsten der richtigeren Entscheidung für die bewertete Situation korrigieren wird, dann ermöglicht die Challenge Zugriff auf genau diesen Entscheidungsraum, der vorher ausgeschlossen war. Wenn ein Schiedsrichter eine Szene bewertet und diese Bewertung war nicht klar falsch, dann greift der VAR nicht ein (wenn alles regelkonform abläuft) und eine Änderung der Entscheidung ist nicht mehr möglich. Dies ändert nun die Challenge. Wenn man nun außerdem davon ausgeht, dass solche Fälle einen nicht unbedeutenden Anteil aller wichtigen Schiedsrichterentscheidungen ausmachen (d. h. i. W. der Szenen im Strafraum und der Szenen, die rote Karten beinhalten), ändert die Challenge substantiell sogar wirklich etwas und wäre ein sinnvoller Schritt in Richtung mehr Gerechtigkeit, im Sinne von größerer Richtigkeit der Entscheidungen.
Statt der Challenge würde ich persönlich mir allerdings lieber wünschen, dass Schiedsrichter nach wichtigen Entscheidungen, die nicht vollkommen klar sind, entweder immer rausgehen müssen, um sich die Bilder noch einmal aus anderen Perspektiven und in anderen Geschwindigkeiten als der eigenen auf dem Platz anzusehen, oder dass solche wichtigen Entscheidungen in jedem einzelnen Fall automatisch auf dem Tisch eines Oberschiedsrichters landen, der sie noch einmal überprüft und abschließend bewertet mit dem Ziel, die richtigstmögliche Entscheidung zu treffen, und dabei den Schiedsrichter auf dem Platz gegebenenfalls überstimmt.
(Zusätzliche Anmerkung zur zusätzlichen, zum obigen Problem lose gekoppelten Problematik der bewerteten vs. nicht bewerteten Szenen:
Es gibt noch das große Problem, dass wenn ein Schiedsrichter eine Szene auf dem Platz bewertet und diese Bewertung nicht klar, aber schon ziemlich falsch war, sodass bei einer nachträglichen Umfrage unter Schiedsrichtern, sagen wir, 70 von 100 die Szene anders bewertet hätten, der VAR nachträglich nicht mehr eingreifen darf. Die überwiegend falsche Entscheidung des Schiedsrichters bleibt bestehen. Wenn der Schiedsrichter die Szene allerdings nicht gesehen und ergo auch nicht bewertet hat, darf der VAR ihn nachträglich noch rausschicken, damit er die Szene doch noch sehen und bewerten kann (der sogenannte „serious missed incident“).
Wenn man nun davon ausgeht, dass ein Schiedsrichter eine durchschnittliche 70/100-Szene unter dem Eindruck der Bilder am Monitor in den allermeisten Fällen richtig bewertet, nämlich so wie 70 seiner 100 Kollegen in einer hypothetischen Umfrage, hat man das Problem, dass in dem Fall, indem der Schiedsrichter die Szene sieht, eine falsche Entscheidung getroffen wird, aber in dem Fall, wenn er sie nicht sieht eine richtige.
Das heißt, dass die Entscheidung in manchen, möglicherweise unter Umständen sogar spielentscheidenden Szenen davon abhängt, ob der Schiedsrichter das Spiel aufmerksam genug verfolgt oder zufälligerweise in einem guten Winkel zum Geschehen steht oder nicht.
Ich halte das für höchst unbefriedigend und ebenfalls für ein Problem, welches noch einmal überdacht werden sollte.)
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Ich fand es übrigens am Samstag bei Brych ziemlich gut, dass er beim ersten Elfer rausging und dann trotzdem bei seiner Entscheidung geblieben ist. Bislang ist es fast immer so, dass der Schiri „umkippt“, wenn er zum Review kommt.
Ja, aber besser dieses Eingeständnis und die Einführung einer Verbesserung, als der wöchentliche Beweis, dass es so ist, OHNE das Eingeständnis (siehe Kircher am Sonntag). Was den schlechten Status Quo zementiert und die Fronten verhärtet.
Das ist meiner unmaßgeblichen Meinung nach ein grundsätzliches, fast schon philosophisches Problem, das sich durch keinen VAR oder Challenge oder whatever-Eingriff lösen lässt: es gibt prinzipbedingt eine große Grauzone, ich würde schätzen mindestens die Hälfte der Entscheidungen zu Fouls, die im Ermessensspielraum des Schiedsrichters liegen, ohne dass er dabei den Rahmen des Regelwerks verlassen muss.
Wenn man die alle dem VAR vorlegen würde, hätte man - abgesehen vom Zeitproblem - auch nicht mehr Klarheit oder „Gerechtigkeit“, denn diese Szenen sind auch in noch so vielen Zeitlupen eben nur zu maximal 70% „klar“. Und während der Platzschiedsrichter in die Entscheidung die aktuelle Situation im Spiel mit einfließen lassen kann (droht ein Spiel zu eskalieren, wird er z.B. deutlich strenger bewerten), sieht man im VAR nur noch die Szene isoliert.
Insofern würde ich die Challenge als Chance begreifen, die Anzahl der VAR-Eingriffe zu minimieren bzw. auf die wirklich wichtigen Szene zu beschränken. So etwas wie die standardmäßige Überprüfung jedes Tores ohne vorherigen echten Verdachtsmoment finde ich persönlich furchtbar; man stellt mit Hilfe der Mikrometerschraube fest, dass sieben Ballkontakte vor dem Tor ein Angreifer aus dem Abseits herausläuft, aber bei Ballabgabe noch um eine Fersenbreite näher am Tor war - und schon wird ein oft schön herausgespieltes Tor, das durch dieses minimale Abseits zu 0,0% begünstigt wurde, aberkannt. Was soll das?
Dortmund macht so Dortmund-Sachen…
Was geht denn bei Real-BVB ab ?? Was ein geiles Spiel die letzten Minuten!
BVB eiskalt das muss man ihnen lassen
Und Real macht Real sachen…
Beim Hockey gibt es die, und ich finde, das bringt noch ein wenig mehr Spannung (in Form von Trainer-Taktik).
Ich mag eigentlich diese Quervergleiche mit anderen Sportarten nicht… aber wieso hält sich der ganze Fußball Zirkus immer für was „besseres“ als andere. Es gibt zig Sportarten in denen diese Challenges schon eingeführt wurde aber im Fußball soll das nicht gehen.
Und ja! Das heilige Schiedsrichterwesen im Fußball versagt regelmäßig auf ganzer Linie
Leverkusen zieht die EL Rotation knallhart durch
…
Frei nach Frank Zander:
Während Bayern (international) unten wurstelt, geht Heidenheim locker oben lang…
Neun Minuten Nachspielzeit in Augsburg???
Empathische neun Minuten für den BVB…nützen nix…
Aus fünf Auswärtsspielen bisher einen Punkt geholt diese Saison. Könnte langsam eng werden für Sahin
Genau. Dortmund hat eine Krise, Bayern nicht.
Didi Hamann meinte doch, man müsste Sahin besser schützen?
Wenn der das schon sagt?