Mein allerliebster Fußball-Moment

Das versuche ich auch immer. Ich glaube da wirklich auch ein bisschen an Karma.
Ich hab das nämlich mal eindrucksvoll andersrum erlebt.
Das CL-Finale 1999 habe ich damals im Italienurlaub im Hotel angeschaut und ein paar Club-Fans haben nach dem bitteren Ende Freudentänze aufgeführt als wie wenn es kein Morgen gäbe.
Für sie sollte es dann kurze Zeit später noch bitterer kommen. :wink:
Damals fand das CL-Finale noch nicht an einem Samstag nach Ende der nationalen Wettbewerbe statt, sondern an einem Mittwoch kurz vor Saisonende. 3 Tage später war der letzte Bundesligaspieltag angesetzt. Nürnberg lag damals vor dem Spieltag auf Rang 12 und hatte 3 Punkte und 5 Tore Vorsprung auf Abstiegsrang 16 (Relegation gab es damals nicht).
Um nicht auf andere Ergebnisse angewiesen zu sein, hätte ihnen ein Punkt im Heimspiel gegen den Tabellen-14. Freiburg gereicht. Sie verloren allerdings mit 1:2 und Freiburg zog an ihnen vorbei. Weil der vor dem Spieltag Tabellen-13. Stuttgart und der Tabellen-15. Rostock auch knapp gewannen und vorbeizogen, war es auf einmal ein Showdown zwischen dem Tabellen-16. Frankfurt und Nürnberg. Frankfurt schlug damals sensationell Lautern mit 5:1, obwohl es Mitte der 2. Halbzeit noch 1:1 stand. Meine „Freunde“ aus Nürnberg hatten angesichts der doch ziemlich klaren Spielstände um die 70. Minute herum (Frankfurt 1:1, Rostock 1:2 hinten) wohl die Saison „abgehakt“ und sich wieder an die Strandbar gesetzt. Ich blieb noch vor dem Hotel-Fernseher sitzen und schaute regelmäßig in den Videotext (damals die einzige Live-Info-Quelle).
Ich hatte dann die „Ehre“ ihnen vom Abstieg ihres Clubs berichten zu dürfen, als ich nachfragte, ob sie denn schon über die Endergebnisse Bescheid wüssten. Erst wollten sie es mir gar nicht glauben, aber nach einem kurzen Handy-Anruf in der fränkischen Heimat ging es ihnen tatsächlich noch schlechter als mir ein paar Tage zuvor.
Die Frage: „Warum darf man wenn man ein CL-Finale 1:2 verliert im nächsten Jahr trotzdem CL spielen und warum muss man wenn man am letzten Spieltag 1:2 verliert im nächsten Jahr in der 2. Liga ran?“, habe ich mir verkniffen (ehrlich gesagt ist mir die Frage damals nicht eingefallen. :wink:)

6 „Gefällt mir“

Vielleicht hatte Atlético da einfach für diesmal sein Glück bereits verbraucht.

Das war doch der Fjörtoft-Move des Jahrhunderts zum 5:1 oder?

6 „Gefällt mir“

Unter anderem auch mit Original-Kommentar vom Fritz zu allen Toren…

9 „Gefällt mir“

Und wie sauber er van Bommel die Nase gebrochen hat….

4 „Gefällt mir“

Das „Wunder von Mailand“ habe ich in diesem Thread schon ganz schwer vermisst. Leider kam das damals nicht live im TV. Ein richtiger Krimi!

https://fcbayern.com/de/news/2022/10/europapokal-magie-wie-kam-es-zum-wunder-von-mailand

Fast so spannend war für mich die Überraschungs-Meisterschaft 1979 / 1980, als man den HSV am 33. Spieltag noch abfangen konnte. Breitnigge in Höchstform!

2 „Gefällt mir“

Wo fange ich an, wo höre ich auf?^^
Vllt 2001, letzter Spieltag in Hamburg und ich und mein Papa am Autoradio gehangen. Nach Anderssons Ausgleich totale Eskalation und 5mal ums Auto gehopst.
Dann CL-Finale mit mein besten Spezl im Olystadion Public-Viewing. Kahns gehaltener letzter Elfer auch pure Eskalation.
Dann WM 2006 zweites Gruppenspiel gegen Polen, Neuvilles Tor einfach ganz München explodiert. Die Fahrt zur Leo einfach nur Freude in jedermanns Gesicht.
Dann 11schießen gegen Argentinien…Ich hab nach Lehmanns Parade einfach den gesamten Hinterhof, in dem wir das Spiel geschaut haben fünf Minuten zusammen gebrüllt.
Das waren Erlebnisse die mir heute noch die Freudentränen in die Augen treiben.

6 „Gefällt mir“

Ich habe es 2x erlebt, dass ich in einem Spiel wusdte - wirklich wusste - es fällt gleich ein Tor.
Einmal selbst als Spieler in einem wichtigen Spiel kurz vor Saisonende.

Und bei Deutschland gegen Polen 2006. Die Einschläge kamen immer näher und die Spannung war zum Greifen. Und dann: pure Emotion. Alles musste raus.

3 „Gefällt mir“

Na da hätte ichs doch glatt vergessen:

CL Finale „dahoam“ 2012. Ich hatte das Glück dass ich eine Karte zugelost bekam. Jeder um mich rum meinte ich solle sie für den 10fachen Preis verhökern. Kam nicht in Frage. Fuhr früh nach München. Parkhaus und ab Richtung Marienplatz.
Wer mittags in der Stadt war weiß was da los war. Es war unbeschreiblich, die ganze Stadt in rot-weiß. Herrlich. Dann wieder zurück zum Stadion, warten auf den Einlass. Hab mich mit einem Bier irgendwo hingehockt und einen Kollegen kennengelernt der auch alleine da war. Haben ne Stunde über Gott, die Welt und Fußball gequatscht. Als die Tore öffneten haben wir uns umarmt und verabschiedet.
Da saß ich nun noch ziemlich alleine in der Süd. Den Pokal auf einem Podest hinter der Außenlinie vor den Augen.
Als das Spiel begann war die Choreo relativ anstrengend, gesehen habe ich nichts, keine Spieler beim Einlaufen, nicht die Ränge, nur die roten Folien über mir…seis drum.

Der Moment den ich eigentlich beschreiben will ist das 1:0 durch Müller. Nach 83 Minuten erfolglosem Anrennen, Chance über Chance vergeben, fast ohne Hoffnung dass noch was passiert überwindet Müller mit diesem Aufsetzer Kopfball endlich Cech. So eine Befreiung, Freude und emotionalen Ausbruch hatte ich nicht vorher und auch danach nicht wieder erlebt.
Wer auch in diesen Blöcken „saß“ wird es vielleicht bestätigen können. Es war die pure Ausgelassenheit. Man ist die Reihen hoch und runtergehüpft, hat alle umarmt die man erwischt hat und konnte einfach nicht aufhören „jaaaaaa“ zu schreien. Selbst Müller geht in der Doku auf die Reaktionen zu dieser Szene ein. Es war bombastisch. Sicher mein größter Freudenmoment jemals. Trotz allem.

12 „Gefällt mir“

Wow - welch ein Thread! Was für Zeitreisen!
Natürlich beneide ich @jep um die Gnade der frühen Geburt - 1970 die Geburt einer Jahrhundertelf, das legendäre Hinterkopp-Tor von Uns Uwe kenn ich nur von Fotos.
Vor allem ist mir aber deutlich geworden, wieviele Herzschlag-Spiele und einmalige Fußball-Momente mein Leben begleitet haben. Fast die Hälfte davon ist erst mit euren Schilderungen wiederauferstanden.

Das Spiel habe ich im Public Viewing auf dem Bremer Rathausplatz gesehen - undzwar mit meinem langjährig liebsten Maurer Andrzej aus Ljublin. Was Musiala mit der Pille, datt war Andrzej mit der Kelle - ein Paganini des Maurerhandwerks. Meine Jubelschreie bei Neuvilles Tor musste ich runterschlucken; meinem Freund stand datt Pippi inne Augen.

Es ist ganz viel schon genannt und erzählt worden, von wesentlich Berufeneren als mir.
Deshalb ein paar denkwürdige Fußball-Momente aus meinem Leben, die hier noch nicht aufgetaucht sind. Ein paar davon waren fürs Bayern-Herz schmerzhaft.

Vor allem und zuerst das Nachspielzeit- 1:2 gegen Beckhams ManU - das werde ich nie vergessen.

Aber zumindest ebenso schlimm war für mich das „Drama dahoam“ gegen Chelsea, damals der meistgehasste Club Europas, I presume. In der 83sten köpft uns Müller in Führung (Flanke Kroos). Und ich tanzte freudetrunken durchs Zimmer: ENDLICH! war datt Runde im Eckigen. Und dann 5 Minuten drauf dieser verfluchte Eckball von rechts: Das läuft seitdem in Zeitlupe in meinem Hirn ab: Den Drogba! Haltet den Drogba! Schon als der zum Kopfball anlief, wusste ich: Datt geht schief!
In der Verlängerung versemmelt Robben den Elfer (den Ribéry so mühevoll „erarbeitet“ hatte) gegen Petr Čech - der mit seiner schwatten Schutzmütze um den Kopp.

Und dann eines der schmerzlichsten Elfmeterschießen meines Lebens:
Neuer hält, Advantage Bayern. Neuer verwandelt selbst. Dann verkackt Olic. Und Schweini setzt seinen an den Pfosten (Okay, Čech war noch dranne…). Damit Drogba die Blues von Roman Abramowitsch zum Henkelpott und in den 7. Himmel schießen darf.
Ufff! Die Gesichter danach, die Tränen von Schweini - ich glaub, dafür hatt ich ihn lieber als für den Pott im Jahr drauf.

Mal ein Highlight dazwischen: Mehr als der Finalsieg gegen Messis Argentina ist mir das unglaubliche Halbfinale 2016 in Erinnerung geblieben. Ich hatte zu einer Grill-Gardenparty eingeladen. Gekuckt ham wir mit rund 40 Fußballfans (incl. Anhang).
Bis zu Kloses 2:0 (mit anschließendem Salto) jubelten wir ausgelassen. Doch dann folgten die 5 schlimmsten Minuten in der Fußballgeschichte Brasiliens, dieser großartigen Fußballnation: Kroos Doppelpack 23ste und 24ste und dann Khedira 29ste. Die Deutschen ließen die Verteidigung der WM-Gastgeber wie die C-Jugend eines Provinzclubs ins Leere laufen. Die traumatisierten Gesichter auf der Tribüne werde ich nie vergessen: Fassungslosigkeit, Unglaube, das Gefühl, einem furchtbaren Alptraum beizuwohnen. Tränen in vielen Augen. Lähmende Stille der 60 Tausend in Belo Horizonte.

Und ich lernte etwas ganz Wichtiges, vielleicht nicht zum ersten, aber sicher zum eindrücklichsten Mal: Je demütigender ein Sieg für den Gegner ist, desto schaler schmeckt er. Oder anders gesagt: Nach dem 5:0 kuckten wir uns in Garten verunsichert an, ob Jubel tatsächlich noch angesagt wäre. Die 2. Halbzeit mit zwischenzeitlichem 7:0 tat schon fast weh, der Ehrentreffer war eine Erlösung - wie der Schlusspfiff.
Ich habe mich zum ersten Mal fast geschämt zu gewinnen - klingt bescheuert, ich weiß. Aber an das leicht betretene Gefühl zum Abpfiff erinnere ich mich, als ob’s gestern gewesen wäre.

Jetzt trau ich mich was: (Dafür werde ich sicher vermöbelt - oder MSR-exmatrikuliert…)
8.5.2004 - Olympiastadion, Bremen zu Gast bei Hitzfelds Bayern.
Ich war auf dem Rathausplatz in Bremen - Public Viewing mit Tausenden Grün-Weißer. Die Stadt war seit Monaten im Taumel - Micoud, kleines dickes Ailton und Klasnič zauberten brasilianisch im deutschen Norden.
In der 19ten schenkt Kahn (der vorher in Interviews noch Titan-like getönt hatte) den Bremern das 1:0. Eine Viertelstunde später kommentiert Marcel Reif sein legendäre
Ailton! Es geht ja alles! Sie lassen ihn schießen, sie lassen ihn ziehen!

Dieser Satz ertönt seitdem in jedem Spiel im Weserstadion in der damals neugeschriebenen Hymne „Lebenslang grün-weiß“. Jedes Kind in Bremen erkennt ihn schon am Klang der Stimme. Um 17:15 war Werder vorzeitig Deutscher Meister.

Und für ein paar Stunden war ich -mit Bayern Trikko- ausgelassener Teil einer freudetrunkenen Stadt - mit unendlich viel Bier (damals noch) sind wir zu Tausenden Richtung Flughafen gepilgert - knapp 4 km die Friedrich-Ebert-Straße runter zum Flughafendamm. Wo dann gegen Mitternacht der Flieger aus München landete - mit der grünen Flagge aus m Cockpit gehalten…
Wie und wann ich nach Hause gekommen bin, weiß ich nicht mehr - aber dass die Stimme weg und dafür der Brummschädel auf Medizinballgrösse angeschwollen war: Das weiß ich sicher.

Letztes bleibendes Moment ist 2016 - EM-Viertelfinale gegen Italien. Das Trauma vom Sommermärchen 2006 (Aus in den letzten beiden Minuten der Halbfinal-Verlängerung gegen diese vermaledeiten Italiener) saß noch tief. (Für mich war das übrigens schlimmer als die oben aufgeführten Spiele - ich war während des Sommermärchens regelrecht in love mit Klinsis Bubis!)

Das Spiel habe ich kurz vor St.Jean-Pied-de-Port gesehen. Braungebrannt, dünn geworden, nach 7 Wochen Wanderschaft auf dem Jakobsweg von Genf nach St.Jean-Pied - 1200 km in den Füßen. Via gebennensis bis Puy-en-Velay, dann die Via Podiensis bis zum Fuße der Pyrenäen.
Der Sommer war heiß, und nicht immer konnte ich Fußball kucken - der Weg führte nur selten zu Spielbeginn in ein Dorf, manchmal kam ich dann zu spät zum Anpfiff.

Nicht jedoch in Cahors - da war ich schon um sechse abends angekommen, Rucksack im Gebüsch verstaut, und ab ins Café mit Großbildleinwand. Es gab außer Franzosen tatsächlich eine italienische Familie - die aber nur halbherzig teilnahm.
Das gesamte Spiel über stand ich in regem SMS-Kontakt mit meinem Bruder vorm Fernseher in Wuppertal. Und dann war’s endlich soweit: Elfmeterschießen bis zum neunten (!) Schützen jeder Mannschaft!
Müller scheiterte an Buffon, Özil am Pfosten. Neuer parierte zweimal, Zaza donnerte den Ball in den Himmel. Dann kam Schweini - den Fluch von 2012 im Säckel - und verschoss erneut, diesmal über den Kasten. Schließlich hielt Neuer seinen Dritten Elfer gegen Darmian. Und gab Jonas Hector den Ball, der ihn an Gigi Buffon (der war noch dran am Ball) vorbei ins rechte untere Eck schoss.

Deutschland im Halbfinale, der Turnier-Fluch gegen Italien endlich gebrochen - und vor allem: Rache für Dortmund (naja, okay, aber Wiedergutmachung zumindest!). Das Elfmeterschießen allein dauerte 17 Minuten (nach dem Abpfiff, inklusive Jubel).
Der SMS-Dialog mit meinem Bruder füllt zwei ganze Seiten in einem Buch, das er mir später schenkte.

Paar Tage später schied Deutschland sang- und klanglos im Halbfinale gegen Antoine Griezmann aus.
Und ich beendete meine Wanderung in St.Jean-Pied - ungeplant, dafür aber mit durchgelaufenen Schuhen.


Der spanische Jakobsweg bis Santiago und Finisterre steht noch aus…

12 „Gefällt mir“

Tolle Erinnerungen! Der erste Turniersieg gegen Italien: sehr speziell nach den Halbfinal- und Finalniederlagen von 1970, 1982, 2006, 2012.

So leicht wird man hier nicht exmatrikuliert, da gibt’s noch ganz andere Kaliber. :wink:

1 „Gefällt mir“

Ich bemühe mich weiter nach Kräften.
Und „Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen“

1 „Gefällt mir“

Das Elfmeterschießen im Pokalfinale gegen Gladbach, Loddar schießt den Ball übers Tor, mein 1. Titel.

Die Meisterschaft am letzten Spieltag 1986. Der Artikel am folgenden Montag im Kicker war der beste den ich jemals gelesen habe.

Andersons Freistoß, ich balle noch heute bei jeder Wiederholung die Beckerfaust.

Robbens Volleyschuss gegen Manchester, mindestens so wichtig wie sein Tor im Finale.

Kahn, die Bayern!!! (Mehr braucht man nicht dazu zu sagen).

4 „Gefällt mir“

Werd nie das Gesicht des Schiris vergessen, als Basti die Kurve der Italiener auswählte.

1 „Gefällt mir“

Zweimal entschied er sich anders als üblich: bei der Kurve und der Reihenfolge. Wenn ich mich recht entsinne, wollte er den Kontrast zum Finale dahoam. Aber war das abgesprochen? Vermutlich, es ging ja nicht nur um ihn und seine persönliche Geschichte.

War seine persönliche Entscheidung.

EM 2016: Darum wollte Schweinsteiger auf die Italien-Kurve schießen

1 „Gefällt mir“

Die „üblichen“ Verdächtigen wurden hier ja schon mehrmals, vollkommen zurecht genannt (1986, 2001, 2013…).

Hier in chronologischer Reihenfolge ein paar persönliche emotionale Höhepunkte (nicht nur positiv, aber dann eben doch irgendwie):

  • 1999: Ich war im Stadion. Was mich bis heute packt, war der Schock, das absolute Schweigen. Kein Wort in Kurve, auf dem Weg zu den Bussen („Tagesflieger“), in den Bussen, am Flughafen. Nur vereinzelte: Das gibts nicht. Das kann nicht sein. Scheiße, scheiße, scheiße. Sonst Schweigen. Die Leute auf den Balkonen in Barcelona, die als wir durchmarschiert sind zu den Bussen, applaudiert haben (wobei ich bis heute nicht weiß, ob das sarkastisch war). Wenige Tage später, Norwegenreise, wir treffen Freunde unseres Bekannten zum „Vorspiel“ [sic] (=Vorglühen), als einer der Anwesenden erfährt, wo ich herkomme und dass ich Fußballfan bin „You’re fucking losers, that’s what you are!“. Was willste da sagen? Erst Monate/Jahre (?) später habe ich erfahren, dass unser Bekannte da zusammengezuckt ist, weil er erst dachte, jetzt geht eine Nazi/Weltkriegsdiskussion los :rofl:
  • 2000: Letztes Heimspiel, ich stehe in der Südkurve. Leverkusen muss in Haching nur irgendwie punkten. Null Hoffnung. Ich weiß noch, dass ich nach den ersten Toren von Bayern dachte: Scheiße, dass Leverkusen 1 Punkt reicht, sonst würde ich fast noch dranglauben. Dann die Kunde vom Tor für Unterhaching. Und dann, da bekomme ich heute wirklich noch Gänsehaut, das Zweite. Dann spricht sich auch noch rum, ich glaube, es wurde sogar groß eingeblendet, dass Markus Oberleitner das Tor gemacht hat: Mein Mitspieler in der Jugend (TSV Ottobrunn), mein Schulkamerad (mit dem ich Abi gemacht habe). Was war das für ein Gefühl? Wahnsinn.
  • 2001: Da ging es für mich eigentlich schon am 32. Spieltag mit den „Extremen“ los: Bin mit den „rodn Wagingern“ des Nachts Richtung Leverkusen aufgebrochen. Bus. Für mich eine absolute Rarität, normalerweise Zuganreise. Oder mal PKW. Noch vor der Ankunft: Manni, der Präsi, Durchsage: „Sorry, ich bin der größte Depp: Ich habe aus Versehen die Mailandkarten und nicht die Leverkusenkarten mitgenommen…wir müssen jetzt irgendwie schauen, dass mein Vater den Aumann am Flughafen abfängt und ihm die Karten mitgibt“…(ob das wirklich so war oder nur meine Erinnerung: Falls jemand hier näheres weiß, gerne hier rein). Hat am Ende geklappt. Das Spiel durchwachsen, aber wir brauchten dringend den Sieg: Dann die Eruption, als Santa Cruz kurz vor Schluss (87.?) nach einer Ecke zum 0:1 einköpft! Eine Woch weiter, Heimspiel, wieder in der Südkurve, das legendärste Fernduell aller Zeiten mit der verrückten Torfolge: Zicklers Hammertreffer und das Tor der Stuttgarter gegen Schalke quasi zeitgleich. Wahnsinniger Jubel. Eine Woche später dann nur vor dem Fernseher. Wir waren uns der Sache ziemlich sicher und haben mehr über das anstehende Finale in Mailand und unseren Trip dahin als über das laufende Spiel berichtet. Bis, ja bis, die Schalker sich irgendwie in einen Rausch rein gespielt haben (was noch wurscht gewesen wäre), unser Tor (Jancker) aberkannt wurde und dann Barbarez traf und bei den Hamburgern alle Dämme brachen als, als wären sie gerade in die erste Liga aufgestiegen (der musste jetzt sein). Doch dann…, aber das haben andere ja schon geschrieben
  • 2013, das Robben Tor. Bestimmt war ich niemals vorher und nachher so nervös vor einem Spiel. Das war so aufgeladen und es war so unglaublich wichtig, dass wir das gewinnen…bis heute nicht auszudenken, was bei einem BVB Sieg losgewesen wäre (und heute noch täglich ausgepackt werden würde). Deshalb war der Jubel (wir waren vor Ort) auch bei mir dermaßen ekstatisch und ich nach dem Spiel völlig fertig.
10 „Gefällt mir“

Da wäre ich mir eigentlich zu 100% sicher dass es anerkennender und nicht sarkastischer Applaus war. Auch meine KI Recherchen bestätigen das in Bezug auf das Barcelona Publikum, dass es da sogar selbst für den Gegner (was ihr hier ja nicht mal wart) oft anerkennenden Applaus gibt…

Keine Worte, richtig - und halt einfach nur schwer peinlich/daneben für den Gesellen!

Und das für einen Verein, der sowohl historisch als auch seitdem zu den 3 erfolgreichsten Fußballvereinen der Welt zählt - peinlich, peinlich…

Und natürlich ganz vielen Dank für alle die tollen Augenzeugenberichte - ich beantrage hiermit neues Attribut für @jop bei @alex:
Unser Kurveninsider @jop !!!

1 „Gefällt mir“

Naja, das könnte nach dieser Saison - u.a. mit 4 Niederlagen (plus Rüdiger-Ausraster) gegen Barça - auch jemand zu einem Real-Madrid-Fan sagen. Man sieht die Erfolgreichen halt gerne auch mal straucheln (wer weiß, wann man wieder das Vergnügen hat?), nicht nur in Deutschland, das dafür bekannt ist.

Peinlich finde ich aber in der Tat, es in einem so privaten Rahmen zu tun. Da gehört es sich nicht, beim Bekanntschaftschließen gleich mal auf Empfindlichkeiten des Gegenübers herumzutrampeln. Nun gut, keine oder schlechte Kinderstube gehabt, der Arme.

2 „Gefällt mir“

Ich würde

sicherlich auch zu keinem Real oder Man City Fan heuer sagen, weder in privaten noch sonstigen Rahmen.

Zwischen leichter Schadenfreude, der auch ich mich nicht verweigere :wink: und so einem Spruch liegen für mich schon Welten…

PS: Zudem lag damals der letzte Erfolg in Europa ja noch dazu über 20 Jahre zurück, selbst die Argumentation passte damals also nicht wirklich