Hast du einen Artikel / Podcast oder ähnliches, in dem der Wert XGoT erklärt wird? Also welche Faktoren da miteinbezogen werden und welche nicht miteinbezogen werden können? Ich muss nämlich erneut sagen, dass wir da erneut nicht übereinkommen, weil da deine extrem XGoT Wert bezogene Perspektive wiederholt nicht zu meinem „eye test“ passt. Klar Sesko spielt den Ball mit seinem schwachen Fuß, trifft den Ball nicht voll und auch nicht wirklich platziert. Man muss da aber auch diese extrem unübersichtliche Situation miteinbeziehen. Der Ball scheint geklärt zu sein, kommt dann nochmal per Bogenlampe hinter die Kette auf 6 Meter vors Tor, Jeltsch lässt Sesko laufen, sodass der halb schräg vorm Tor frei an den Ball kommt. Da musst du als Torhüter rausschieben, um Sesko unter Druck zu setzen, ansonsten hätte er wahrscheinlich sogar die Zeit für zwei Kontakte und einen kontrollierten Abschluss gehabt. So „erwischt“ Sesko Nübel noch in der Vorwärtsbewegung, sodass seine Reaktionsfähigkeit zusätzlichzu der sehr geringen Reaktionszeit eingeschränkt wird. Ich finde die Entscheidung rauszuschieben dennoch richtig. Schafft Nübel es dadurch Sesko so zu unter Druck zu setzen, dass er den Ball verstolpert oder den Schuss nicht aufs Tor zu bringen, wird das btw dann bei XGoT-Goals against nicht berücksichtigt, weil der Wert dann 0,0 XGoT hat.
Also, wenn du einen guten Beitrag hast, der detalliert das Zustandekommen des XGoT erklären kannst, gerne her damit. So finde ich diesen Wert ein nettes Hilfsmittel, das ich bei größerer Sample Size auch gerne benutze, aber jetzt nicht so wie du hier teilweise meine Bewertung eines Torhüters allein auf diesen Wert basieren lassen will.
Tja, schwer zu sagen was da für Dich überzeugend - ich hab da eher schon zu viel drüber gelesen als daß ich noch sagen könnte was da jetzt der beste Artikel zum Thema.
Es ist vorallem auch eines, das wir hier in der Kurve schon öfter detailliert im Detail besprochen haben, aber klar, Du bist relativ frisch hier, total normal, daß da noch nicht soviel mitbekommen.
Also mit ganz primitiver Google Suche landet man mal bei diesen beiden Hauptartikeln:
Was aber vielleicht besonders überzeugend - ein extrem detaillierter Torhüter Vergleich auf Statistik Basis von vor ziemlich genau einem Jahr:
Der war wie gesagt von Anfang April letzten Jahres - noch bevor das große „Neuer Geraune“ losging. Da war er aber bereits in der wichtigsten Grafik des Artikels bei den „Flop 3“ von Europa! Und dass das ganze im Folgejahr auch für so ziemlich jeden nicht Statistik Fan dann sich leider noch mehr offensichtlich in die Richtung entwickelt hat bei Neuer auf der Linie - da dürfte es keine 2 Meinungen mehr geben…
Und das ist eben genau eine Übersicht, die vor allem auf XG on Target basiert war was dann heutzutage für „Goals prevented“ dann verwendet wird als Divergenz zu den tatsächlichen Toren und immer mehr Verwendung findet als Hauptbeurteilungsmittel von Torwartleistungen auf der Linie.
Ich wüsste halt vor allem auch nichts was da auch nur irgendwie klar besser wäre? Und sorry, der „Augentest“ eines Nichtexperten - da würde ich IM SCHNITT schon massiv mehr auf diese hoch entwickelte und aufwendige Auswertung durch XG on Target geben…
Die „Vorgeschichte“ vor einem Tor wird mMn tatsächlich zu wenig in diese Werte einberechnet.
Bestes Beispiel aus meiner Sicht war das 2:1 für Barcelona, bei dem Neuer zumindest in der Entstehung etwas unglücklich aussah, weil er irgendwie nach dem verlorenen Kopfballduell von Kim nicht gerade souverän im Strafraum herumirrte um den Querpass von Fermin noch zu verhindern. Da dies nicht gelang, hatte Lewandowski das leere Tor vor sich und entsprechend hatte das 2:1 für Barca wahrscheinlich einen extrem hohen xG und xGoT-Wert, angesichts dessen man gar nicht auf die Idee käme, Neuer irgendwie als mitverantwortlich für den Treffer anzusehen.
Von daher gilt natürlich, dass sowohl Statistiken als auch Einschätzungen, die (noch?) nicht durch Statistiken erfasst werden können, in die Bewertung einer Leistung einfließen müssen.
Das stimmt zwar durchaus aber darum kann es bei XG on Target auch gar nicht gehen - ganz einfach weil nur die Situation ab Schuss hier analysiert wird.
Dass es das gesamte Spektrum der Torhüter Tätigkeit nicht voll abbilden kann ist ja eh klar - sowas kann aber auch bei Feldspielern keine einzelne Statistik anders zB als ein automatisch generiertes „Gesamt-Spielerrating“…
Aber es kuckt halt einfach auf das essentiellste im Torhütergeschäft - wie hält er Bälle die aufs Tor gehen. Das ist in der Tat bei weitem nicht alles aber doch wohl das singulär wichtigste Thema in der Beurteilung eines Torhüters?
Danke für die Artikel. Gucke ich mir mal an.
Ich sage ja auch nicht, dass die Statistik gar nichts taugt, im Gegenteil - wahrscheinlich der beste Wert, um Torhüterleistung mindestens über eine größere Datenmenge zu bewerten. Aber nur weil es der beste Wert ist, heißt es nicht, dass er alles erklären kann. Don´t get me wrong, ich bin wahrlich kein Gegner von advanced statistics im Sport, fbref bspw. gehört auch zu meinen meistgeklickten Seiten. Meine Erfahrung mit solchen statistischen Modellen, die allerdings vor allem aus der NBA also Basketball kommen, ist aber dass „Ein-Wert-Statistiken“ selten wirklich die ganze Wahrheit zeigen, sondern man sich immer auch den Schwächen des Modells bewusst sein muss und dabei immer noch zusätzlich schauen sollte, ob der Wert zum „eye test“ passt. Wenn das nicht passt, sollte man zuerst seine eigene Wahrnehmung 5 mal hinterfragen und dann gucken, ob man in den Schwächen der Metrik einen Grund für die Divergenz findet.
Hier am Beispiel des Pokal Gegentores ist aus meiner Sicht die Schwäche des Modells, dass Nübel die besten Chancen hat, den Ball zu parieren, wenn er auf der Linie bleibt. Dann hat er die meiste Reaktionszeit und kann nicht in der Bewegung erwischt werden. Bleibt er jedoch stehen, hat Sesko mehr Zeit für seinen Abschluss, eventuell einen zweiten Kontakt, um den Ball dann aus 6 Metern platzierter auf das Tor zu bringen - wahrscheinlich mit einem deutlich höheren XGoT Wert. Nübels Entscheidung noch rauszuschieben, sorgt dafür dass seine einzige realistische Abwehrchane ist, von Sesko abgeschossen zu werden, weil er mangels Reaktionszeit und Vorwärtsbewegung gar keine „Paradechance“ mehr hat. Der Druck, den er dadurch ausübt, sorgt aber erst dafür, dass Sesko den Ball direkt nimmt und nicht voll trifft, sodass der XGoT Wert deutlich niedriger ausfällt. Zudem erzeugt er dadurch die Möglichkeit, dass Sesko den Ball noch schlechter trifft und ihn vertendelt oder am Tor vorbeischießen würde - die Chance also mit 0,0 XGoT eingeht und dann nach dem Spiel seinem XGoT-GA Wert nichts bringen würde. So frei wie Sesko als sehr guter Stürmer da 6 Meter vor dem Tor auftaucht, halte ich es für die richtige Entscheidung noch im letzen Moment rauszuschieben um Druck zu erzeugen - auch wenn es nach XGoT Logik (so wie ich die Statistik bisher verstehe) schlecht ist.
Das ist aus meiner Sicht eine Schwäche der Metrik, die wahrscheinlich gar nicht behoben werden kann, die seiner grundsätzlichen Nutzbarkeit auch nicht im Weg stehen soll und die über größere Datenmengen wahrscheinlich auch nicht groß ins Gewicht fällt. Mit Blick aber auf den einzelnen Datenpunkt finde ich den Wert aber da sehr Kontextbedürftig.
Die hier folgende Diskussion geht wohl durchaus in die Richtung was Du, @LH25 dann gerade meintest - eben die Frage wie das mit der Positionierung des Torhüters genau einfließt. Falls noch nicht gesehen sicher interessant.
Und ja, dass es nur einen Teil des Torhüter Spektrums abbildet, stimme ich ja eh auch zu.
Aber zB auch bei den Ratings auf Fotmob, Sofascore oder Whoscored über die letzten Jahre oder gar heuer:
Da käme man nun wirklich IM LEBEN nicht drauf, dass er auch nur im entferntesten irgendwie für die Neuer Nachfolge in Frage kommen könnte.
Genauso wenig eben wie mit seiner auch über sehr viele Saisons extrem negativen XG on Target Divergenz.
Klar kann man über jeden einzelnen Wert/Schuss lange und ausführlich streiten - aber wir sprechen hier über tausende Schüsse speziell auf sein Tor über Jahre.
Ja, da würde ich schwer behaupten dass wenn der Wert zumindest im Schnitt (es also keine klaren systematischen Verzerrungen gegen einen speziellen Torhüter gibt, das meiste was eher Glück/Pech sollte sich dann ja mit der Zeit ausgleichen) was wert () und keine totale Grütze dann würde ich eben sehr wohl meinen einen Torhüter bezüglich seiner Fähigkeiten auf der Linie (und sämtliche anerkannten Toptorhüter sind da eben langfristig sehr deutlich im Plus anders als er) wenigstens mal grob danach beurteilen zu können - eben genau das was Du eingangs in Abrede gestellt wenn ich mich recht erinnere…
Mal schauen, wofür er sich entscheidet
Paul Wanner wants to take the next step in his career next season - if not at Bayern, then elsewhere at a team that plays attacking football. Talks with Bayern will take place after the end of the season. Wanner is open to a move if Bayern are not planning with him. Several clubs from the Bundesliga and abroad are interested. Wanner has yet to make a decision on whether he will play at the U21 Euros or at the Club World Cup this summer [@kerry_hau]
https://x.com/iMiaSanMia/status/1908192891047981274?t=rupEo9Pwd6x9u2mpEsVKZQ&s=19
#…>Wehe_oderVonNeuenPlaenen(…UndDerenKO-/…RKO-KonterkarierungenRespektiveHalbwerts…Umsetzungen)!?
(…
…
)
Fällt einem gerade relativ schwer zu glauben. Vor allem für diese Summe. Selbst wenn Interesse bestünde, müsste Tottenham doch sicher Nachverhandlungen verlangen.
Tottenham hat für die Leihe schon 10 Mio. bezahlt, deswegen könnte Tottenham die 10 Mio. nicht für die 6 Monate betrachten sondern mit der Ablöse zusammen als ein Investment in die Zukunft. Ohne die Leihgebühr wäre eine Trennung von Tel einfacher. So möchte sich Tottenham vielleicht den „Fehler“ nicht eingestehen und macht den noch größeren „Fehler“.
Nachverhandeln finde ich aber auch am realistischsten.
Die Frage ist am Ende ja auch, ob Tel überhaupt bleiben will. Wirklich glücklich war die Zeit für ihn da jetzt bisher auch nicht, auch wenn er mehr als in München gespielt hat.
Würde finanziell schon einiges entspannen im Sommer - auch wenn ich immer noch traurig bin, dass es zumindest erstmal nichts wird mit Tel bei Bayern. So oder so würde er ja wahrscheinlich eh Verkaufskandidat bleiben.
Ich fände die Summe auch heftig. Auf der anderen Seite bleibe ich auch dabei, dass Tel großes Potential hat und für sein Alter schon viel gezeigt hat. Dazu scheint er im Kopf sehr klar zu sein und sehr ehrgeizig zu sein, was immer wichtige Faktoren sind, um „Potential“ auch auszuschöpfen. Tottenham scheint ja aktuell auch stark darauf aus zu sein sehr junge Talente zu verpflichten (Vuskovic, Gray, Bergvall, Odobert). Wenn ihnen gefällt, was sie im Training sehen, kann ich mir schon vorstellen, dass sie zumindest bereit sein werden viel Geld für Tel zu bezahlen - auch wenn natürlich die Möglichkeit besteht da nochmal nachzuverhandeln. @Michi94 schreibt ja auch schon, dass ansonsten die Leihgebühr quasi „für nichts“ wegwäre - auch wenn diese nur mit allen Boni 10 Millionen erreichen soll, also wahrscheinlich niedriger ausfallen sollte.
Was aus meiner Sicht gegen die Berichte spricht, ist die Trainersituation. Ich kann mir nach der Saison nur schwer vorstellen, dass die Spurs an Postecoglu über die Saison hinaus festhalten. Einen so teuren Transfer zu tätigen ohne zu wissen, wer der Trainer ist, fände ich schon sehr „spannend“.
PS. Lese gerade im Artikel, dass wohl Iraola als Nachfolger sehr wahrscheinlich sein soll - vllt. ist er ja Fan
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Der VfB siegt klar mit 4:0 in Bochum. Alex Nübel war kaum beschäftigt. Einmal unter eine Flanke durchgeflogen, einen Ball prallen lassen. Angesichts des Sieges redet man nicht mehr darüber.
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Ein ganz bitteres Spiel für Heidenheim. Trotz starker Leistung verliert am zuhause in der Nachspielzeit mit 0:1 gegen Bayer. Frans Krätzig überzeugt mit einer starken Leistung. Mit dem Tempo von Frimpong hatte er manchmal Probleme, aber ansonsten vor allem sehr gut in den Spielaufbau eingebunden, mit einigen guten Ideen. Paul Wanner bleibt diesmal draußen. Gegen Ende der Saison läuft es nicht mehr so richtig bei ihm.
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Mainz trennt sich zuhause 1:1 von Kiel. Armindo Sieb kommt für die letzten 10 Minuten. .
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Hannover 96 verliert beim KSC mit 0:1. Lee scheint bei Breitenreiter keinen guten Stand zu haben, diesmal streicht er ihn gleich aus dem Kader. Aseko Nkili hat nun seinen Stammplatz bei der zweiten Mannschaft in der 3.Liga. Kann man immerhin als Aufstieg gegenüber der RL Bayern begreifen.
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Der SSV Ulm verliert auf Schalke mit 1:2. Maurice Krattenmacher scheint beim neuen Trainer tatsächlich ein wenig hinten runterzufallen. Er kommt erst in der 67.Minute, kann dann einem zerfahrenen Spiel auch keine großen Highlights mehr entlocken.
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Unterhaching verliert 1:3 bei Viktoria Köln. Maxi Hennig scheint nun tatsächlich seinen Stammplatz verloren zu haben und kommt nicht zum Einsatz. Adu ist nicht im Kader.
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Auch Schweinfurt kann einmal verlieren. Es erwischt sie daheim gegen Ansbach mit 1:2. Lukas Schneller hat seinen Anteil, da er beim ersten Gegentor nicht glücklich aussieht.
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Türkgücü München verliert zuhause mit 1:4 gegen Bayreuth. Marko Popovic kommt nicht zum Einsatz.
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Die VSG Altglienicke unterliegt bei BFC Dynamo mit 0:3. Robert Deziel ist eine Stunde im Einsatz, Luka Parkadze geht zur Pause runter.
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Der Wuppertaler SV trat zuhause gegen die insolvenzgeplagten Dürener an, die nach der Kündigung der gesamten ersten Mannschaft mit der U23 antreten mussten. Erwartungsgemäß siegte man mit 4:1. Bemerkenswert, dass Benedikt Wimmer als IV diesmal gleich als Doppeltorschütze in Erscheinung trat. Yousef Qashi kam nach einer Stunde zu seinen ersten Minuten in diesem Jahr.
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Tottenham schlägt Southampton mit 3:1. Entsprechend dem Trend der letzten Wochen kommt Tel erst in der 87.Minute zum Einsatz. Dann darf er allerdings in der 95.Minute den Elfmeter zum 3:1 schießen, sein erstes PL-Tor.
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Valladolid unterliegt Getafe zuhause mit 0:4. Nicht nur ein schwarzer Tag für die Gastgeber, sondern auch ein rabenschwarzer für Adam Aznou. Beim ersten Tor kann er dann Ball nicht von der Linie schlagen, sondern rutscht mit ihm über dieselbe. Beim zweiten und dritten Tor wird er jeweils von seinem Gegenspieler und Torschützen düpiert. Keine Überraschung, dass er zur Pause raus musste.
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Lazio Rom ist zu Gast bei Bergamo und siegt mit 1:0. Ibrahimovic ist mit einer Muskelverletzung raus und nicht im Kader.
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Grasshoppers Zürich schlägt Luzern zuhause mit 3:1. Irankunda spielt 69 Minuten und verzeichnet einen Pre-Assist zum zweiten Tor. Grayson Dettoni steht nicht im Kader.
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Sturm Graz schlägt Rapid Wien zuhause mit 2:0. Lovro Zvonarek bleibt weiterhin außen vor und schafft es nicht in den Kader.
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Keine gute Woche für Austria Wien. Unter der Woche scheidet man im Pokal-HF aus, heute verspielt man mit einem 0:0 zuhause gegen Wolfsberg die Tabellenführung. Immerhin spielt Perez Vinlöf in beiden Spielen durch.
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SKN St.Pölten schlägt Voitsberg zuhause mit 3:0. Keine großen Aufgaben für Ritzy Hülsmann.
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Der FC Den Bosch trennt sich 2:2 vom FC Eindhoven. David Jonathans verbringt seine Tage weiter auf der Bank.
@LH25: Ich lese aus Deinem Text drei Szenarien heraus, Ausgangspunkt: ein angreifender Stürmer läuft aufs Tor zu:
- Der Torwart bleibt auf seiner Linie stehen und lässt dem angreifenden Stürmer Zeit und Raum, in Ruhe Maß zu nehmen und abzuschließen.
- Der Torwart kommt raus und bedrängt den angreifenden Stürmer, der unter Druck abschließen muss, worunter seine Präzision leidet.
- Der Torwart kommt raus und bedrängt den angreifenden Stürmer so sehr, dass dieser nicht zum Abschluss kommt.
Der xGOT-Wert und der PSxG+/–Beitrag des Torhüters sind in den Fällen 1 und 2 gleich, wenn das xGOT-Modell die Position des Torhüters in der konkreten, aktuellen Szene (im Gegensatz zur historischen Durchschnittsposition aller Torhüter, die in die Berechnung des xGOT-Wertes eingegangen ist) nicht berücksichtigt.
In diesem Fall könnte der Torwart den PSxG+/–Beitrag, den seine Parade objektiv verdient, systematisch übertreffen, indem er in dieser Situation eine bessere Entscheidung trifft als der Durchschnitt aller Torwarte in der Vergangenheit (rauslaufen oder auf der Linie bleiben, je nachdem). Wenn z. B. in Deiner beschriebenen Situation Rauslaufen die bessere Entscheidung ist als auf der Linie zu bleiben, der Durchschnitt aller Torwarte in der Vergangenheit in vergleichbaren Situationen aber auf der Linie geblieben ist, dann kann der Torwart in Deiner Szene durch Rauslaufen mehr xGOT gewinnen, als es die Schwierigkeit, den Schuss zu parieren, allein objektiv rechtfertigen würde, wenn er den Schuss hält. Die Differenz zwischen den höheren xGOT, die dem Torwart bei einer Parade angerechnet würden, und den niedrigeren xGOT, die die Abwehr des Schusses in der Szene objektiv rechtfertigen, ist sozusagen Ausdruck und Belohnung für die bessere Entscheidungsfindung des aktuellen Torwarts im Vergleich zum Durchschnitt seiner Kollegen in der Vergangenheit, ohne dass er dafür überdurchschnittlich gut halten müsste.
Wenn das xGOT-Modell jedoch die aktuelle Position des Torwarts bei der Berechnung der aktuellen xGOT berücksichtigt, dann kann ein Torwart nicht allein schon durch ein besseres Stellungsspiel oder eine bessere Entscheidungsfindung überdurchschnittliche PSxG+/- erzielen. Er müsste dann auch überdurchschnittlich gut halten.
Dass in diesem Fall der Torhüter in Deinem Szenario 2 mit einer Parade einen geringeren Beitrag zu seinen PSxG+/- gewönne als der Torhüter in Szenario 1, ist zwar richtig, es handelt sich dabei aber auch um zwei unterschiedliche Situationen. Dass unterschiedliche Situationen unterschiedliche xGOT-Werte haben, ist der Normalfall. Es wäre etwas Besonderes, wenn es nicht so wäre.
Systematisch unfair für den Torwart im Sinne dessen, dass er für seine Torwartleistung keine entsprechende Entlohnung auf seinem PSxG+/—Konto bekommt, ist tatsächlich nur Dein Szenario 3. Ein Torwart, der einen gegnerischen Spieler so effektiv bedrängt, dass dieser gar nicht erst zum Abschluss kommt und die Situation dadurch bereinigt, leistet ohne Zweifel hervorragende Torwartarbeit, sieht dafür aber keinen Lohn auf seinem PSxG+/–Konto. Ohne Abschluss keine xG, keine xGOT und auch keine PSxG+/-. Das ist die fundamentale „Schwachstelle“ von abschlussbasierten Statistiken („Schwachstelle“ deshalb, weil es für eine abschlussbasierte Statistik logisch ist, dass sie nur abschlussbezogene Leistungen widerspiegelt).
Loan Watch des FCB.
Hier vllt. nochmal an dich die Frage: Berücksichtigen die meisten Anbieter von XGoT Modellen die Positionierung des Keepers? Welche anderen Faktoren finden noch bei den meisten Berücksichtigung? Verändertbspw. ein Abwehrspieler, der eine Torseite so blockt, dass der Torhüter sich sicher sein kann, dass nur die andere Seite für den Schützen offen ist, den XGoT Wert. Ich denke da direkt an das „berühmte Freiburger Torwartspiel“, die ja wohl seit Jahren ganz klare Muster haben, aus welchen Position sie welche Abschlüsse abgeben wollen und welche Schusswinkel die Verteidiger blocken sollen. Eine Strategie, die es Torhütern erleichtert Bälle zu halten.
Oder nochmal generell gefragt: gibt es eine Auflistung, welche Parameter bei XGoT erfasst werden können neben den offensichtlichen, wie Härte des Schusses, Platzierung, Position des Abschlusses.
Selbiges würde dafür gelten, wenn der Torhüter den Schützen derart unter Druck setzt, dass der Stürmer weniger Zeit/Kontrolle beim Abschluss hat und dadurch neben das Tor schießt. Da ist die Frage nach Leistung des Torhüter bzw. Schwäche des Schützen zwar sehr unklar, dennoch wird eine positive Aktion des Keepers nicht berücksichtigt.
Du hast recht, dass da dadurch eine komplett andere Spielsituation entstünde, aber wenn ein Torhüter allein nach der Maxime entscheiden würde "wie sieht mein XGoT-GA Wert am Spielende am besten aus " würde er Variante 1 wählen. So kann er sich am besten auf den Abschluss vorbereiten und hat die beste Paradechance. Wenn der Stürmer den Ball dann mit 2 Kontakten perfekt ins kleine Netz haut, dann nicht so schlimm, weil der Abschluss einen sehr hohen xGoT Wert hätte und wenn der Ball dann reinginge, bedeutet das für ihn vllt max. eine -0,3. Schließt der Stürmer auch ohne Herauslaufen doch schlecht ab, hat der Keeper bessere Chancen den Ball zu halten. Ich würde trotzdem nicht pauschal sagen, dass Variante 1 die bessere Aktion bzw. das bessere Stellungsspiel des Torhüters wäre. Konkret in der Situation hat mit Sesko einer der besten Stürmer der Bundesliga 6 Meter vor dem Tor wirklich sehr viel Platz - es ist nicht ersichtlich, dass ein Stuttgarter Verteidiger den Abschluss noch wirklich stören kann. In der Konstellation macht Sesko den in den allermeisten Fällen rein, wenn Nübel auf der Linie kleben bleibt. Aus meiner Sicht gibt er sich durch das (zu späte) Herausstürmen zumindest eine echte Chance. Die Situation wäre aus meiner Sicht auch anders zu bewerten, wenn an Seskos Stelle ein technisch schwächerer IV stünde. Da fände ich es an der Stelle des Torhüters besser zu sagen „gut, dann zeig mir mal wie gut du mit 2 Kontakten im 5er abschließen kannst“. Solche Feinheiten kann eine Statistik natürlich nicht abbilden. Das macht sie nicht unbrauchbar oder so, aber sie ist aus meiner Sicht eben auch nicht die Ein Metrik Statistik mit der man eine Torhüter Leistung vollumfassend bewerten kann - vor allem nicht wenn man sie bei kleiner Sample Size benutzt. Über die Datenmenge einer gesamten Saison kommen diese „Schwächen“ wahrscheinlich weniger zum Tragen, sodass XGoT-GA eine verlässlichere Aussage über die Leistung geben kann.
Soweit ich weiß, tun dies einige und andere tun dies nicht. Die Einbeziehung der Position des aktuellen Torwarts hängt davon ab, ob man nur die Leistung des Torwarts im Bereich des Haltens von Schüssen oder auch seine Leistung im Bereich des Stellungsspiels und der Entscheidungsfindung in seinen PSxG+/- reflektiert sehen möchte. Im zweiten Fall darf die Position des aktuellen Torwarts bei der Berechnung des xGOT-Werts eines Schusses auf sein Tor nicht berücksichtigt werden (denn die ist dann schließlich Teil seiner Leistung).
Natürlich die x/y-Koordinaten des Schusses auf der Torfront (je weiter weg vom Zentrum, desto höher der xGOT-Wert eines Schusses), aber auch die Distanz und der Winkel des Schusses zum Tor, die Anzahl Verteidiger zwischen Schütze und Tor (ganz richtig vermutet), die Art des Abschlusses (Kopfball, Linksschuss, Rechtsschuss, …), der Vorlagentyp (flacher Pass, hoher Pass) und bei den besonders advancten Anbietern sicher noch einige mehr.
Sie findet logischerweise keinen Niederschlag in den xGOT, sehr wohl aber in verschiedenen anderen Metriken, die ebenfalls zumindest indirekte Rückschlüsse auf die Leistung des Torhüters zulassen, allen voran die xG. Ein Schuss am Tor vorbei geht in die xG der Mannschaft des Schützen ein. Wenn eine Mannschaft sehr viele xG hat, aber keine xGOT und keine Tore, dann kann das auch an einer überragenden Torwartleistung liegen und es lohnt sich ein zweiter Blick.

Du hast recht, dass da dadurch eine komplett andere Spielsituation entstünde, aber wenn ein Torhüter allein nach der Maxime entscheiden würde "wie sieht mein XGoT-GA Wert am Spielende am besten aus " würde er Variante 1 wählen.
Nicht zwingend. Das mag empirisch stimmen (z. B. in der von Dir geschilderten Situationen mit Nübel und Sesko), aber es ist keine logisch zwingende Schlussfolgerung, die a priori, also in jedem Fall und immer richtig ist.
Wir sprechen hier von einem xGOT-Modell, das die Position des aktuellen Torhüters nicht berücksichtigt. Ein Torhüter kann hier nur dann einen Bonus in Form des Übertreffens des historischen Durchschnitts durch besseres Stellungsspiel (und nicht etwa durch besseres Halten) erreichen, wenn er sich bei ansonsten gleicher Chance anders und besser positioniert als der historische Durchschnitt der Torhüter in einer ansonsten weitgehend identischen Situation.
Wenn z. B. in einer bestimmten Situation bei gleicher Entfernung, gleichem Winkel, gleicher Abwehrintensität, gleicher Abschlussart usw. der historische Durchschnitt aller Torhüter herausgelaufen ist, der aktuelle Torhüter aber auf der Linie stehen bleibt, und dieses Stehenbleiben die objektiv bessere Entscheidung ist, dann, und nur dann, kann der aktuelle Torwart durch besseres Stellungsspiel einen xGOT-Vorteil gegenüber dem historischen Durchschnitt erzielen, ohne dafür besser halten zu müssen. Dieser Vorteil ist aber nicht a priori an das Stehenbleiben auf der Linie gebunden, sondern an das Vorhandensein einer Differenz, und zwar einer besseren Differenz, zum historischen Durchschnitt (wo auch immer diese bessere Position dann sein mag).
Ist das so verständlich? Sonst versuche ich es gerne noch einmal anders zu erklären.

[PSxG+/-] ist aus meiner Sicht eben auch nicht die Ein Metrik Statistik mit der man eine Torhüter Leistung vollumfassend bewerten kann
Ich stimme dir zu. Der PSxG+/- (oder xGOT - GA) hat Schwächen, nicht nur in der Breite der erfassten Chancen (nur tatsächlich erfolgte Schüsse), sondern vor allem in der Stabilität von Saison zu Saison. Ein Torhüter kann in einer Saison einen PSxG+/- Wert von +3,5 (ein guter Wert) erreichen und in der nächsten Saison plötzlich bei einem PSxG+/- Wert von -0,5 stehen (ein eher schlechter Wert), ohne dass der Grund dafür wirklich ersichtlich ist. Der PSxG+/- spiegelt so viele Faktoren wider und schwankt so stark, dass der Wert mit Vorsicht zu genießen ist, insbesondere bei kleinen Stichproben.

[PSxG+/-] ist aus meiner Sicht eben auch nicht die Ein Metrik Statistik mit der man eine Torhüter Leistung vollumfassend bewerten kann
Hat auch nie jemand behauptet. Und es gibt auch keine andere Einzelstatistik mit der man einen Torhüter oder auch Feldspieler vollumfassend bewerten kann.
Ich würde aber behaupten daß diese Statistik zumindest besser als eben jeder andere Fähigkeiten eines Torhüters auf der Linie im Schnitt beurteilt.
Nicht mehr aber auch immerhin nicht weniger…

Ein Torhüter kann in einer Saison einen PSxG+/- Wert von +3,5 (ein guter Wert) erreichen und in der nächsten Saison plötzlich bei einem PSxG+/- Wert von -0,5 stehen (ein eher schlechter Wert), ohne dass der Grund dafür wirklich ersichtlich ist.
Weiß nicht ob dafür ein ersichtlicher Grund nötig ist - quasi jeder hat auch mal ne relativ gesehen schwächere Phase: So ist leider das Leben.
Im Schnitt haben Top Torhüter bei der PSXG Divergenz fast nur positive Saisons und oft extrem positive Werte, meist aber nur leicht negative.
Und bei eher schwachen Torhütern (wie man es auf der Linie eben zB bei einem Nübel leider festhalten muss - da gibt es heutzutage eigentlich keine zwei Meinungen mehr zu; sein großes Potential als Neuer Nachfolger lag klar im Mitspiel Bereich - ohne adäquate Leistung auf der Linie aber leider für die Katz) ist es halt andersrum…

Weiß nicht ob dafür ein ersichtlicher Grund nötig ist
Ich habe das mal versucht zu ergründen. Ursächlich für die manchmal starken Schwankungen der PSxG+/- von Saison zu Saison ist nach meiner Analyse die Anfälligkeit der Statistik für exzeptionelle Leistungen, im Schlechten wie im Guten.
Mit einer „Jahrhundertleistung“ à la Yann Sommer mit Gladbach oder Kevin Trapp mit Frankfurt gegen die Bayern kann man seine PSxG+/- auf einen Schlag um mehrere Punkte nach oben katapultieren. Schon eine außergewöhnliche Leistung dieser Art kann die Statistik einer ganzen Saison prägen und es reicht, dass sie in der nächsten Saison ausbleibt, und schon ist der PSxG+/–Wert signifikant geringer (oder höher im Falle einer außergewöhnlichen Minusleistung).
Diese starke Beeinflussbarkeit der Statistik durch Leistungen in einzelnen Spielen erklärt die saisonübergreifend starken Schwankungen.
https://x.com/UBK__official/status/1910732217350849026
„Bayer Leverkusen ist offenbar an Alexander Nübel interessiert. Sowohl der Torhüter als auch der FC Bayern wissen von dem Interesse. Trotzdem ist es noch nicht konkret.“
Uli Hoeneß ruft den finanziellen Notstand aus.
Vielleicht gibt es doch die Chance, das in diesem Kontext fast schon skandalöse Geldverbrennen für Alex Nübel zu beenden.