Krieg in der Ukraine & sein Einfluss auf den Sport

Genau diesen Aspekt wiederum fände ich sehr interessant.

ist das nicht grundsätzlich so, dass es da viele Protagonisten gibt die sich so verhalten im „Social Media Leben“? Wo ist da der Unterschied von einem Fußball Thema zu einem anderen?

:clap: :clap: :clap:

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Die WM-Quali-Sache wird immer spannender. Die FIFA kann sich bisher nur zu einem Verbot von Heimspielen, Flagge und Hymne durchringen.
Polen, Schweden und Tschechien schließen Spiele gegen Russland aus. England hat auch schon angekündigt, in absehbarer Zeit keine Spiele gegen Russland auszutragen.
Ich würde mir wünschen, dass noch ein paar Länder dem Beispiel dieser 4 Länder folgen. Dann kommt Infantino mächtig ins Schwitzen

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Mit einem WM-Ausschluss Russlands würde man auch mutigen Spielern wie Fedor Smolov schaden.

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Hut ab vor so viel Courage. Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Spieler leider so schnell nicht mehr für Russland auflaufen wird.

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Mal gucken, wie sich Nationaltrainer Waleri Karpin da verhält.
Wenn sich die Sportpolitik da einmischt, hat die FIFA auch schon mal Verbände zeitweise suspendiert (waren aber i.d.R. relativ kleine Verbände).

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Da ging es auch meistens um die Besetzung von Ämtern in den jeweiligen Verbänden. Ich kann auch nicht einschätzen, wie sehr sich russische Sportler trauen können, ihre Meinung öffentlich auszudrücken.

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Aber was bringt es russische Sportler auszuschließen? Was hat ein russische Fussballer mit Putins Politik am Hut? Was ein ein russischer Biathlet mit Putins Politik am Hit?
Ausschließen von Sportereignissen in Russland… da gehe ich mit… die können weg. Aber Sportler? Das hilft keinem

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Was hat ein deutscher Privatmensch, der sein Haus mit Gas beheizt, mit Putins Politik zu tun? Nichts, aber er muss trotzdem die Folgen ausbaden.

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Ich denke die Sportler laufen im Fall der Nationalmannschaft für ihr Land auf. Sie repräsentieren ihr Land. Ein Land das gerade einen Angriffskrieg führt.

Für ein Land zu spielen ist ja keine „Privatsache“. Er kann ja seinen Sport weiterhin ausüben im Verein. Dass ein Land auch sportlich für einen Angriffskrieg sanktioniert wird, finde ich nachvollziehbar, sogar gerechtfertigt.

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Das ist ja alles richtig. Mit dem gleichen Recht kann man auch sämtliche bereits beschlossenen Sanktionen kritisieren: was kann die russische Zivilgesellschaft, die darunter wird leiden müssen, für die aggressive Regierungspolitik? Vergleichsweise wenig, da die Wahlen alles andere als frei sind und jede Opposition praktisch mundtot gemacht wird. Und sind die Maßnahmen falsch? Diese Frage lässt sich nur vernünftig beantworten, wenn man die zur Verfügung stehenden Alternativen ins Auge fasst. So traurig es ist, aber so gesehen sind mögliche Beeinträchtigungen russischer Sportler - die z.B. auch aus der fehlenden Bereitschaft eines Lewandowski, gegen sie anzutreten, resultieren können - nur ein ganz kleiner Teil eines riesigen Dramas.

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Ist halt einfach ein sehr komplexes Thema.

Mich würde auch mal interessieren, wie die russische Bevölkerung die Sache in der Ukraine überhaupt sieht? Wie sahen sie das mit der Krim im Jahr 2014? Ich habe letztens ein Video gesehen, in dem der Interviewer Leute auf der Straße zur Ukraine und zur Krim befragt hat. Die meisten waren gegen einen Konflikt mit der Ukraine, sahen die Krim aber als russisches Territorium an. Wie sehr geschnitten das alles war, um nur die Sichtweise des Interviewenden zu zeigen, sei mal dahingestellt.

Was ich damit sagen will:
Wie viele Sportler, vor Allem auch diejenigen, die in einem russischen Verein spielen, sehen das überhaupt als Angriffskrieg und nicht als Unterstützung der Regionen im Donbass gegenüber einer aggressiven Ukraine? Bringt ein Boykott sie dann „zur Räson“ oder treibt sie sie eher zu Putin?

Die Wahrheit stirbt im Krieg zuerst und die Propaganda darf man keinesfalls unterschätzen.

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Das weiß man nicht. Es ist aber auch nicht entscheidend. Dass es ein Angriffskrieg ist, steht ja außer Frage; daran kann keine Desinformationspolitik etwas ändern. Russische Soldaten, die glaubten, lediglich in eine Art Manöver zu ziehen, genießen ja auch keine Rechtfertigungsgründe, weil man sie in die Irre geführt hat.

Und noch etwas: russische Sportler haben lange Zeit von der Allianz der großen Verbände mit Putin profitiert. Sicher war es schlimm für sie, nach der Aufdeckung des Staatsdopings als Medaillengewinner nicht mehr der russischen Hymne lauschen zu dürfen, sondern stattdessen mit Tschaikowskys Klängen abgespeist zu werden. Faktisch waren es aber Sonderrechte, die ihnen der allseits geschätzte Geschäftspartner Putin verschafft hatte: Privilegien, mit denen es trotz der gewaltigen Beharrungskräfte der Sportinstitutionen vorerst vorbei sein dürfte.

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Ich denke wir können das gar nicht beurteilen, wie die Bevölkerung zu diesem Krieg steht.
Für die Bevölkerung ist es auch sehr schwer sich da ein Bild zu machen. Gibt es doch kaum unabhängige Berichterstattung. Da wird die Meinung sicherlich auch ein großes Stück weit manipuliert.

Ob Sanktionen „die Bevölkerung zur raison“ bringen? Ich weiß nicht, ob das das Ziel von Sanktionen ist. Das Ziel ist es doch einfach den Agressor zu isolieren, dass es ihm schwerer fällt seine Ziele durchzusetzen. Ein Umsturz durch die Bevölkerung ist eher nicht wahrscheinlich. Dass die Zustimmung zu seiner Politik in der Bevölkerung abnehmen kann durch spürbare Sanktionen ist aber sicherlich möglich. Die Russen mit denen ich zu tun hatte in meinem Leben würde ich tendenziell eher als pragmatisch einschätzen. Putin hat dem Land wieder Ordnung gebracht, mehr Wohlstand und mehr „Ansehen“. Dazu ist er in den Augen vieler ein Leader. Man mag Leader. Damit kennt man sich aus. Aber ich denke nicht, dass die Bevölkerung ihrem Leader bis in den Tod huldigen werden, wenn man sieht, dass es mit dem Wohl des Volkes total bergab geht. Ist aber nur meine persönliche Einschätzung.

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Denke ich auch. Damit wäre auch Mitschnackers Einlassung Makulatur.

Ganz einfach: Der Krieg in Europa stellt eine absolute Ausnahmesituation dar. Diese muss auch im Sport abgebildet werden.
Die russische Flagge, solange sie Symbol/Synekdoche/Signifikant einer kriegstreibenden Nation ist, hat auf friedlichen Sportplätzen nichts verloren.
Ja, die russischen Sportler werden darunter zu leiden haben. Und die ukrainischen Sportler?

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ich schwanke da immer zwischen, „ja kann ja jeder seine Meinung sagen“ und „wie fernab der Realität sind die Leute in dieser Fußballblase eigentlich“?

Geht es anderen ähnlich?

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Mir geht es so, dass ich inzwischen das kotzen bekomme wenn jeder meint seine Klappe in der Öffentlichkeit aufmachen zu müssen bei solchen Dingen. Jedem wird irgendwie aufgezwungen ein Statement abzugeben.
Kann man nicht einfach sagen „Krieg ist scheisse! Zu allem anderen äußere ich mich nicht!“?

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Nun ja, Tedesco ist wohl von einem Journalisten konkret zum Achtelfinalspiel gefragt worden.
Aber die Sache hat sich nun offenbar erledigt:

Alles schon mal dagewesen. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings durch sowjetische Panzer und solche der anderen Ostblockländer nahmen die Dinge wie folgt ihren Lauf.

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Die westlichen Verbände waren aber klug beraten, das nur eine Saison durchzuziehen. 1969/70 lief wieder alles normal.
Und der neue Bundeskanzler Willy Brandt war besonnen genug, sich 1970 mit Breschnew - Urheber der Niederschlagung - an den Verhandlungstisch zu setzen.
Wie pflegte Willy Brandts Parteifreund Herbert Wehner zu sagen: „Wer rausgeht, muss auch wieder reinkommen.“

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