Krieg in der Ukraine & sein Einfluss auf den Sport

Große Angst: Diese teilen wir alle miteinander, wenn ich die Diskussion richtig verstanden habe.

Es gibt aber noch ein zweites Gefühl: Das der Ohnmacht. Dieses Gefühl ist im Moment gerade dominierend. Meine Spiegelreflektoren (maßgeblich für Empathie) „spiegeln“ gerade im Moment die Ohnmacht der Ukrainer:innen.

Diese beiden lassen dann ein drittes Gefühl in mir aufkommen: Wut, auch wenn dieses Gefühl das absolut kontraproduktivste ist.

Die Melange aus diesen drei Gefühlslagen ist gerade bestimmend.

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Diese Antwort macht mich noch trauriger und bestätigt meine Meinung über dich nur noch mehr.
Ich werde nicht mehr darauf antworten.

Diese sätze sprechen für sich:

Vielleicht ist es Dir ja möglich, eine Position, die der Deinen widerspricht, erstmal in Ruhe anzuschauen und nicht spontan mit Aversion zu reagieren.

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Falls dieser Aspekt hier noch nicht erwähnt wurde:
Justins verlinkter Spendenaufruf für die ukrainische Armee ist ja noch aus einem anderen Grund problematisch: Für den Fall, dass es doch eine rasche Eroberung weiter Teile der Ukraine durch russische Truppen gibt, wird dann auch ein Großteil der hier gespendeten Ressourcen in die Hände der russischen Seite fallen.

The winner takes it all? Ein Aspekt unter vielen. Wir werden nie mit allem einverstanden sein, was hier geschrieben und verlinkt wird. Es ist aber natürlich Justins gutes Recht, seine Sichtweise hier zu vertreten und die von ihm für sinnvoll erachteten Formen von Support anzubieten. Da er auch auf Kritik reagiert und seine Motive ausführlich darstellt, ist aus meiner Sicht alles im grünen Bereich.

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Pure Sprachlosigkeit. Und Neugierde, welche an den Haaren herbeigezogene Argumente Du noch bringen wirst.

Für den Link zum Support des ukrainischen Militärs bin ich dankbar, ich habe gespendet.

Bitteschön, ist allein deine Entscheidung.

Nun, die USA haben in den 80er Jahren fleißig die Mujahedin in Afghanistan unterstützt - es ging ja gegen die sowjetische Besatzung. Die aus den Mujahedin hervorgehenden Taliban bzw. Al Quaida konnten diese wertvolle Unterstützung später anwenden, um - etwas zynisch formuliert - im September 2001 das Stadtbild Manhattans ein wenig zu modifizieren…

Ja, ich weiß, aber da war nicht nur Geld im Spiel, sondern auch Waffen und Ausbildung.

Ich denke, die Ukrainer werden das Geld schon abräumen, bevor es soweit ist : - )

Grundsätzliche Anmerkung noch zum Schluss: Die Tatsache, dass die USA eine unglaublich dämliche Außenpolitik betrieben haben (und teilweise noch betreiben), entschuldigt jetzt Russland nicht.

Sie haben gar das Weltbild vieler modifiziert.

Ich würde jetzt auch nicht an die ukrainische Armee spenden auch wenn ich auf der Seite der Ukraine stehe. Mir liegen die unschuldigen Opfer dieses Krieges emotional näher. Ein Engagement in diese Richtung fühlt sich für mich besser an.

Dass wir Konflikte immer noch mit Kriegen austragen zeigt mir aber auch wieder wie beschränkt doch die Spezies Mensch ist.

Der Vergleich zu Afghanistan und den Mujahedin ist aber schon ein sehr weit hergeholter.

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Übrigens: Ich persönlich habe nicht an das ukrainische Militär gespendet. Ich finde lediglich, dass dieser Aufruf eine Berechtigung in dieser Liste hat.

Ich respektiere natürlich deinen Wunsch, nicht weiter mit mir diskutieren zu wollen, @wohlfarth. Gleichwohl finde ich es nach wie vor schade, dass mir da nur Abwertung entgegenkommt. Deine Angst verstehe ich und ich finde es gut, dass du sie hier offengelegt hast. Ich akzeptiere selbstverständlich auch deine andere Sichtweise und deine Motive. Die Art und Weise, wie du deshalb mit mir umgehst, stimmt mich nachdenklich und greift mich ehrlich auch etwas an. Selbstverständlich werde ich auch für mich selbst darüber nachdenken, was dich über inhaltliche Differenzen hinaus dazu bewegt haben könnte.

Aber gut, die Meinung ist festgefahren und an der Stelle ist es dann tatsächlich besser, es zu lassen.

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Naja, grundsätzlich ist es nicht verkehrt, die Dinge vom Ende her zu denken. Meine - allerdings geringe - Hoffnung ist ja immer noch, dass Putin, wenn er realisiert, dass es nichts mit einem schnellen Sieg wird und die Verluste an Menschenleben die russische Gesellschaft mehr und mehr tangieren, ein neues Afghanistan oder Vietnam heraufziehen sieht und doch noch einen Ausweg sucht. Entsprechungen zu den Mujaheddin und Vietcong sind auch vorstellbar.

Westliche Demokratie? Davon ist die Ukraine soweit weg wie Sri Lanka

https://www.demokratiematrix.de/ranking

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Ich verlinke hier einen mMn sehr guten, kritischen Artikel zu Putin. Er stammt von reitschuster.de. Mir ist bewusst, dass viele Leute diese Seite meiden und ich kann deren Motivation dafür durchaus verstehen und möchte meinen Link auch keinesfalls als Werbung verstanden wissen. Zu der aktuellen Thematik hat Boris Reitschuster aber eine meiner Ansicht nach sehr vernünftige und realistische Einschätzung. Dass er als Korrespondent lange Jahre in Russland lebte, liefert interessante Einblicke. Ich kann den folgenden Artikel wie gesagt sehr empfehlen und hoffe, dass sich diejenigen, die reitschuster normalerweise meiden, trotzdem ausnahmsweise mal durchringen können, einen seiner Artikel zu lesen.
Als kurze Zusammenfassung sei gesagt: Reitschuster ist ein absoluter Putin-Gegner und bekommt im Kommentarbereich seiner eigenen Seite derzeit dafür ziemliche Breitseiten von Andersdenkenden ab.
Die Gefahr war schon 2006 zu sehen – wir wollten nur nicht hinsehen - reitschuster.de

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Analogien zum 2. Weltkrieg sind durchaus vorhanden. Sowohl Hitler als auch Putin hat man zu lange gewähren lassen und das „Monster“ so groß werden lassen, dass es irgendwann nicht mehr zähmbar war. Meiner Einschätzung nach ist Putin aber im Gegensatz zu Hitler ein rationaler denkender Politiker und auch nicht von irgendwelchen Ideologien geblendet. Hitler hatte seine Phantasien, die sich vor allem um Lebensraum im Osten und Vernichtung des jüdischen Lebens drehten, denen er alles unterordnete.
Putin geht es mMn eher darum, Russland wieder den Platz in der Welt zuzuweisen, den es bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion hatte. Russland soll wieder ein Global Player sein, der auf allen Kontinenten mitmischt. Von der Territorialpolitik her hat er ein Interesse daran, dass die drei Länder Russland, Belarus und die Ukraine enge Beziehungen zueinander haben. An eine Ausdehnung seiner Expansion in Richtung Baltikum oder gar in Richtung Finnland oder sogar Schweden glaube ich ehrlich gesagt nicht. Finnland ist bisher kein NATO-Mitglied und nur Bestrebungen in Richtung Beitritt könnten das Land in wirkliche Gefahr bringen, wobei ein Angriff auf Finnland wohl die rote Linie für den Westen ist, die Putin nicht überschreiten darf und sich dessen auch bewusst ist. Ich finde wir sollten uns alle auch mal den Verlauf der russischen Grenze anschauen. Die längsten Grenzen im Westen hat Russland zur Ukraine, zu Belarus und zu Finnland. Von diesen Ländern aus würde im Falle eines Angriffs auf Russland die größte Gefahr drohen.
Generell ist in der russischen Psyche der Angriffskrieg Hitlers und dessen schneller Vorstoß noch fest verankert. Rein geographisch betrachtet, ist Russland nämlich ein Land, das sehr schwer verteidigt werden kann, weil es kaum natürliche Grenzen hat. Dazu kann ich euch nur das Buch „Die Macht der Geographie: Wie sich Weltpolitik anhand von 10 Karten erklären lässt“ von Tim Marshall wärmstens ans Herz legen. Russland will seit dem 2. Weltkrieg um auf Nummer sicher zu gehen Puffer zu möglichen Feinden aus dem Westen haben. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR ist diese Strategie zwar nicht mehr aufrechtzuerhalten gewesen, aber zumindest in großen Teilen noch existent. Mit Belarus und der Ukraine deckt man einen Großteil der Westgrenze ab. Bleiben diese Länder verlässliche Verbündete von Moskau, dann ist soweit alles in Ordnung. Den Beitritt der baltischen Staaten nahm man zähneknirschend hin. Die drei baltischen Staaten eignen sich nämlich geopolitisch kaum als Aufmarschgebiet für einen Angriff der NATO, weil es nur einen schmalen Korridor zwischen Polen und Litauen gibt, auf dem man Truppen auf dem Landweg ins Baltikum bringen könnte. Mit dem Wegfallen der Ukraine als Puffer und einem möglichen Beitritt des Landes zur NATO hätte man hingegen eine direkte Frontlinie von über tausend Kilometern. Ähnliches gilt für Finnland und dessen 1300 Kilometer lange Grenze.
Um noch einmal zu Analogien bzw. Unterschieden zum 2. Weltkrieg zu kommen. Ich denke, dass Putin nach wie vor jemand ist, dem man auf dem Verhandlungstisch Kompromisse abringen kann, solange er die Ergebnisse als Erfolge verkaufen kann. Das war bei Hitler anders. Der schäumte sogar nach dem Münchener Abkommen, das eigentlich ein voller Erfolg für ihn war, weil es vorerst zu keinem Krieg kam. Was man allerdings tunlichst vermeiden sollte, ist es, Putin zu sehr in die Enge zu treiben, denn hier könnte ich mir tatsächlich eine Parallele zu Hitler vorstellen, nämlich die Bereitschaft angesichts eines drohenden Endes bis zum Äußersten zu gehen nach dem Motto: Wenn ich schon beseitigt werde, dann reiße ich den Rest der Welt mit ins Grab.

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Sehr schwierige Fragen, die sich da auftun (was passiert in der Non-Exit-Situation)? Ich hoffe davon sind wir noch entfernt. Irgendwie scheint mir die politische Welt gerade als Irrsinn - obwohl es persönlich gefühlt gut geht. Diese Diskrepanz ist schwer zu ertragen.

Vernünftiger Artikel - und in der Tat viel Gegenwind in den Kommentaren.

Btw: wie bist Du auf den gestoßen? Bist Du regelmäßig auf der Seite - schwer vorstellbar nach Deinen Bemerkungen - oder hat @anon19834089 Dich darauf aufmerksam gemacht? :wink:

Wenn ich lese, wie das Gespräch zwischen Macron und Putin heute gelaufen ist, bin ich eher pessimistisch.

Macron gehört zu den Politikern, die er verachtet. Eine Le Pen, die sich nicht entblödete die Annektion der Krim wunschgemäß gutzuheißen, hat er natürlich herzlich empfangen und finanziell unterstützt - wie auch unsere AfD-Combo und andere Rechtsextreme. Da muss Macron schon ganz schön viel Kreide schlucken, um mit ihm konstruktiv sprechen zu können.