@jep: Ja, dazu gibt es verschiedene Meinungen, aber so unwahrscheinlich scheint mir Version von Häfner nicht - ich glaube, man hat zu jener Zeit sehr viel versprochen, das später nicht eingehalten wurde. (Was aber jedoch tun, wenn vor allem die kleinen Baltischen Staaten den Beitritt zur NATO wollten. Vielleicht eine Art indirekte Schutzvereinbarung? Keine Ahnung.)
Außerdem hatte ich lange Zeit den Eindruck, dass die Europäer etwas überheblich im Auftreten gegenüber Putin/Russland waren, und zwar über Jahre hinweg.
Warum auch immer, er hat ja später dann begonnen, im Nahen Osten herzumzuzündeln, was Obama zur - verhängnisvollen! - Aussage veranlasste, Russland sei eine Regionalmacht und würde aus Schwäche handeln. Schon damals (2014), als er dies Aussprach, war mir klar: Fehler.
Übrigens, nebenbei: Die Maidan-Proteste - genau während der Olympischen Spiele - so ganz an den Zufall glaube ich nicht. Allerdings war es auch zynisch von ihm, Olympische Spiele auszurichten und im Hintergrund die Annektion der Krim vorzubereiten (die war extrem gut vorbereitet).
Was aber schon ganz am Anfang von Putins Regierungszeit auffiel, dass er innenpolitisch ganz schön aufräumte. Der zwischenzeitliche Präsident, Medwedew, auch daran kann ich mich sehr gut erinnern, wollte das Land erneuern, modernisieren. Das hat Putin ganz und gar nicht gefallen (ich habe dazu mal eine Live-Übertragung gesehen).
Ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass Putin jemals ein modernes, technisch und gesellschaftlich modernes Russland wollte.
Das alles sind natürlich nur Spekulationen.
Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass es die alleinige Entscheidung der Ukrainer ist, ob sie sich verteidigen oder nicht. (Das Recht auf Selbstverteidigung ist sogar in der UN-Charta, Art. 51, vermerkt).