Konzerte, Veranstaltungen - Wo geht ihr demnächst hin? Wie war es, Feedback, Review?

Torsten Sträter hat gestern knapp 3,5 Stunden Programm in München gemacht, Wahnsinn. Ich hätte es wahrscheinlich noch mehr gefeiert, wenn ich nicht noch gut zwei Stunden Heimfahrt vor mir gehabt hätte :wink:

War aber wirklich gut, kann ich nur empfehlen!

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Ja, so ab 23:00 schaut man wegen Heimfahrt auf die Uhr. Aber zuhören könnte man dem noch weitere 2 Stunden!

Absolut, finde ihn wirklich klasse. Beim nächsten Mal (zumindest falls die Heimfahrt >60 Minuten ist) werden wir uns jedenfalls ein Hotelzimmer nehmen um das Ganze danach etwas entspannter angehen zu können.

Gehört eigentlich in den Film-Thread -

Aber wir wollten uns hier ja auch berichten, wie die Veranstaltungen, die wir besuchten, so waren. Speziell wenn jemand plant, auch noch einmal diese High-/Low-lights zu sichten.

In diesem Sinne:
Ich war wie erwähnt, bei den heurigen Fantasy Filmfest-Nights am Start und habe 8 Filme binnen drei Tagen gesehen.
Zwei davon - ein sehr guter Schnitt! - würde ich als echte Meisterwerke einstufen, die ich jedem ernsthaft ans Herz legen möchte, der gern ins Kino geht (in einem Fall mit einer Ambiguität, aber dazu gleich mehr).
Nun ist das Fantasy Filmfest mit seinem spezifischen, Genre-lastigen Ansatz nicht sehr Mainstream-kompatibel. In diesen beiden Fällen jedoch halte ich fest, dass jeweils eine Auswertung auch in großen Kinos und dem regulären Programm abseits von Festivals erfolgen wird.

Nun denn:
Die erste Empfehlung betrifft eine, nun ja, Neu-Verfilmung des bekannten Aschenbrödel-Narrativs…
THE UGLY STEPSISTER.

Die norwegische Debütantin Emilie Blichfeldt zaubert durch den, wie der Titel schon andeutet, schlichten Perspektiv-Wechsel auf die hässliche Stiefschwester eine Neuinterpretation auf die Leinwand, die enorme Suggestivkraft entwickelt, sich dabei sehr eng an die Ursprungsversion des Märchens hält und so das grausame Geschehen zu einem allzu treffenden Kommentar über die aktuelle Realität - insbesondere für Frauen - macht.
Der Film ist wunderbar ausgestattet und speziell von der Hauptdarstellerin schlichtweg großartig gespielt. Man sollte ihn als Pflichtprogramm für all die armen Menschen einführen, die sich freiwillig (?) gewissen Torturen bei Formaten ähnlich des Klum-Klimbims unterwerfen.

Und hier kommt die einschränkende Trigger-Warnung:
THE UGLY STEPSISTER macht keine Gefangenen. Er ist äußerst explizit. Für empfindliche Gemüter ist er mindestens in Einzel-Szenen fast nicht erträglich.
Und doch:
Ist das nicht bei allen Kunstwerken so, die hemmungslos ehrlich sind und dahin gehen, wo es weh tut - weil die Wahrheit, will sie durchdringen, nun mal weh tun muss?

Empfehlung, Teil 2 folgt sogleich.
Verdaut das erstmal :wink:

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And here it is…

MEMOIR OF A SNAIL

Die Animation mit Knetmasse ist für mich persönlich ein guilty pleasure wie es im Buche steht.
Aber glaubt mir, dass Jede und Jeder aus diesem Film mit einem tiefen Glücksgefühl und großer Ergriffenheit rausgeht - und sehr wahrscheinlich auch mit Tränen-versautem Make-Up. Sei’s drum.
Adam Elliotts neuer Streich, nach dem auch schon mehrfach preisgekrönten MARY & MAX, ist tieftraurig, extra-ordinär witzig, bis ins kleinste Detail liebevoll und einfach ein erhebendes Meisterwerk. (Natürlich richtet er sich an Erwachsene - solltet ihr ihn mit den Kids schauen, bitte in jedem Sinne begleitend.)

Jedenfalls, beide Filme sind ein sehr willkommener eskapistischer Move bei all dem Wahnsinn da draußen. Und auch wenn STEPSISTER kaum ohne den Bezug zur Realität zu kriegen ist, ist es doch immer ein großartiges Gefühl, echten Artists bei der Erschaffung von Kunst zuzusehen.

EDIT:
Mir ist noch eingefallen:
MEMOIR OF A SNAIL empfehle ich unbedingt in der Originalfassung (die man sehr gut versteht, keine Sorge). Vor allem wegen - Grüße gehen raus an @ChrisCullen - einer ganz wunderbaren Gastrolle für NICK CAVE…

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The ugly stepsister:
Ufff… hard stuff.
Ein unglaublich dicht komponierter Trailer - schon dafür müsste man einen Oscar rausrücken…
Bin an Demi Moores „Substance“ erinnert und an „Black Swan“.
Und noch beim Verdauen…

Und Memoir of a snail
Adam Elliott ist der Godfather des Animationskinos - und Mary&Max hat auch mir das MakeUp verschmiert - immer wieder.
Danke für diese wunderbaren Film-Tips @cheffe.
I believed in glasses half full and silver linings. Then my glass was shattered.

Sehr gern.

Der Bezug zu SUBSTANCE liegt aufgrund des Bodyshaming-Themas nahe. Wir von den Filmfest-Leuten haben ihn auch gezogen.
Meine persönliche Ansicht ist wie oben angedeutet:
STEPSISTER ist der viel bessere, weil ehrlichere Film. SUBSTANCE ist cool und visuell der Hammer, keine Frage - und genau das ist das Problem: Er sieht viel zu gut aus. Zumindest ich kann meinen inneren Voyeur nicht bezwingen, wenn Margaret Qualley ihren Astralkörper gymnastisch bewegt. Und leider bleibt das rasant und modern geschnittene Geschehen dann mehr in meinem Kopf als die intendierte Irritation der Storyline. Mit anderen Worten, SUBSTANCE arbeitet letztlich mit genau den Mitteln, die er anzuprangern vorgibt. Wenn man ausreichend reflektiert, funktioniert es trotzdem. Wenn nicht, findet man Kapitalismus nach WALL STREET widerlich, will aber trotzdem wie Gordon Gekko sein.

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Mir hat der Trailer schon gereicht, nichts für mein Gemüht… :woozy_face:

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So, gerade Tickets für Linkin Park in der heimischen Arena am 11.6.2026 gekauft… Mal schauen, was das wird :smiley:

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Garantiert besser als die Pepsi-Variante im Finale dahoam.
Und selbst die konnten Linkin Park nicht kaputtkriegen!
Ich wünsche neidisch einen gylen Abend!

Welche Frage - großartig, hoffe ich.

By the way: Tribüne oder Innenraum?

Ich fand die Show nicht schlecht, also den Auftritt an sich. Ich brauch sowas halt nicht beim Fußball, da kann aber Linkin Park nix für :smiley:

Ich bin dann fast 44 Jahre alt, ich stell mich doch da nicht mehr den kompletten Abend in den Innenraum, nene. Die Tickets waren so schnell weg, dass ich nur noch welche im Oberrang bekommen hab. Bin wirklich gespannt, wie so ein Konzert in der Arena sein wird.

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Ich war im Olympia Stadion in Berlin, einmal „first Stage“ und einmal Oberrang bei Depeche Mode, also man bekommt bei beiden Varianten genug mit… im Alter ist Sitzen aber doch angenehmer.

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Da grinst sich der (seit 3 Tagen) 57jährige @Gratschifter eins.
Ich war 2017 bei den Stones im Olympiastadion - das war mein erstes und bislang letztes Sitzkonzert. Wahrscheinlich wird’s auch mein einziges bleiben. Sitzkonzerte und Rock’n’Roll - datt haut für mich irgendwie immer noch nicht hin.

Edit:\ Irgendwann fiel mir bei den Stones auf, dass ich das komplette Konzert nur auf die Großbildleinwände starrte. Und da hab ich mich gefragt, ob der Unterschied zum „Shine a Light“ von Scorsese nicht doch vielleicht hauptsächlich im Preis der Eintrittskarte bestand.

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Rockkonzert im Sitzen geht für mich gar nicht. Blutpogo :face_with_peeking_eye:

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Ein perfektes kleines Punk / Hardcore Tagesfestival. Wetter super. 0,5 l Bier 4 Euro. Bands überragend. Super Tag. Hab nicht einmal aufs Handy geguckt wie es beim CL Finale steht.

Btw: da war einfach niemand, der immerzu auf die Bühne filmt. Träumchen

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Eines der größten Ärgernisse in einem Livekonzert für mich überhaupt: du stehst irgendwo in Reihe 10 oder so relativ nah vor der Bühne, und vor dir werden zig Handys nach oben gereckt, um verwackelte Aufnahmen von einem Livekonzert in relativ grausamer Soundqualität zu machen, nur um hinterher auf dem persönlichen Instagramaccount (oder wo auch immer) dokumentiert zu haben, dass man „dabei“ war - und dabei war man es eigentlich gar nicht, weil man sich der Musik nicht vollständig widmet, sondern eher bemüht ist um „schöne Bilder“. Aber diese Entwicklung wird sich wohl leider eher noch verschlimmern. Schön zu hören, dass es auch anders geht!

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Klingt wie ein Konzertbericht aus dem letzten Jahrtausend. Bei meinen letzten Konzerten happich mir manchmal einen EMP gewünscht, der Handies killt.

Wahrscheinlich ist das die letzte Händi-freie Schutzzone im Concert-Business: die Pogo-Area.

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Eines muss man den Punk Bands lassen: am Namen erkennt man sie immer…:joy:

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Zum Thema Handy:
es gibt Mittel, die Handynutzung selbst bei großen Events einzuschränken, aber scheinbar leider nur mit Zwang und Aufwand.
Bei der schwedischen Band Ghost hat das auf der letzten Tour gut funktioniert. Ghost sind mittlerweile eine ziemlich große Band im Hard Rock Bereich und spielen in den größten Hallen in Deutschland. Die Olympiahalle in München war z.B. Ende April rappelvoll.
Hier eine kurze Beschreibung, wie das ganze gehandhabt wurde.
Ghost Tour 2025: So funktioniert das Handyverbot beim Hannover-Konzert
Man hat trotz dieses Aufwandes den Einlass bei den deutschen Konzerten gut hinbekommen ohne deutlich längere Wartezeiten.
Iron Maiden wünschen sich für ihre aktuelle Tour übrigens auch von den Fans, dass sie das Konzert möglichst ohne Handy genießen und haben das auch deutlich kommuniziert. Einen wirklichen Effekt schien dieser Appell allerdings nicht zu haben wie mir eine Bekannte, die am Samstag in Prag war, mitteilte.
Meine Einschätzung:
dort wo die Anzahl an Event-Fans besonders groß ist (das ist nun mal bei großen Konzerten eher der Fall) geht es nur noch mit Zwang, denn die Leute, die durch das Posten von Konzertfotos und Videos ihren Selbstdarstellungstrieb befriedigen müssen, werden sich nie an gut gemeinte Ratschläge halten.

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Bei Konzerten in großen Arenen bevorzuge ich mittlerweile auch Sitzplätze. Es ist im Bereich Hard Rock/ Heavy Metal allerdings dort üblich, dass man zumindest bei der Hauptband aufsteht. Von daher ist das ganze eigentlich sehr angenehm. Man hat einen Sitzplatz, kann sich vor dem Konzert und in den Pausen zwischen den Vorbands und dem Hauptact hinsetzen und dann die Hauptband trotzdem im Stehen verfolgen.
Ehrlich gesagt sind die Konzerte in den großen Stadien mittlerweile eh Leinwandschauen mit Livemusik. Wenn man nicht in unmittelbarer Nähe der Bühne sitzt oder steht, wird man sich notgedrungen eher auf die Leinwände fokussieren, denn die Musiker auf der Bühne sind bei einem großen Abstand einfach nur noch nicht genau zu erkennende Figuren.
Bei Rammstein war ich mal etwa auf Höhe der Südkurve im Olympiastadion. Die Bühne stand vor der Nordkurve. Wenn da statt Till Lindemann irgendjemand anders auf der Bühne rumhampeln würde, wäre das für mehr als die Hälfte des Stadions nicht annähernd zu erkennen, wenn es keine Leinwände gäbe.

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