Meine Meinung:
Die Saison 22/23 wird unter dem Strich als Zäsur in die jüngere Geschichte eingehen.
Die Saison war von Grabenkämpfen, durchgestochenen Internas, respektlosen Umgang mit Angestellten, einer zerstrittenen Ansammlung von Grüppchen ohne Hierachie innerhalb des Kaders und einer negativen Darstellung in der Öffentlichkeit geprägt.
Personelle und strukturelle Fehler wurden erkannt und in einem harten aber notwendigen Schritt eingestanden.
Die Art und Weise mit denen mit den Protagonisten verfahren wurde, angefangen mit Flick, über Klose, Tapalovic, Neuer, Nagelsmann und final Kahn und Brazzo kann niemand ernsthaft gutheißen. Selbst dies als schlechten Stil zu bezeichnen wäre extremst untertrieben.
Ich sehe den Auslöser dieser Entwicklung in der -ungenügenden - Umsetzung der Strategie „ Bayern Ahead“, bei der es nicht gelang eine erfolgreiche Transformation des Vereinsleitbildes Mia san Mia an die zukünftigen Markterfordernisse zu bewerkstelligen. Es ist wie immer, kommt Neues von Außen (McKinsey), sind Widerstände vorprogrammiert und verfestigen sich.
Der Verein e.V. und AG müssen aus dieser Entwicklung die Konsequenzen ziehen. Personell ist das Geschehen.
Die richtige wirtschaftliche Strategie für die kommenden Jahre gehört in die Hände von Experten, welche mit Augenmaß auf die Belange der Mitglieder, Fans, Anteilseigner und der Öffentlichkeit Rücksicht nehmen und das wichtige Zusammenspiel der Beteiligten verstehen und kommunizieren. Brandherde wie das Sponsoring mit QA müssen gelöscht werden.
Im sportlichen Bereich bedarf es ebenso einer echten Strategie für die Zukunft.
Der Campus und die Entwicklung von Nachwuchsspielern, die Vernetzung mit Partnervereinen, welche die Entwicklung unterstützen und fördern sollen ist auf den Weg gebracht.
Die Kaderplanung sollte sich nach der DNA des Vereins, der Spielphilosophie und auch den Charaktereigenschaften des Spielers orientieren.
Hier sind in Abstimmung mit der wirtschaftlichen Führung des Vereins Mehrwerte (Titel und Transfererlöse) zu generieren.
Die verantwortlichen sportlichen Leiter müssen eine Mannschaft bilden, die Philosophie umsetzen und die sportlichen Ziele Mittel und langfristig konkretisieren.
All das hatte sicherlich das Duo Kahn/Brazzo im Blick. Offensichtlich haben sich beide entweder überschätzt oder „verzockt“.
Jetzt hat der Verein die Chance die Weichen neu zu stellen.
Finale dahoam 2.0