Kaderplanung: Transfermarkt (Teil 3)

Der könnte realistisch sein. Allerdings hätten wir mal bei Graz kaufen sollen. Nicht jetzt aus Monaco für 50 plus x

Ich hoffe ja auf David. Ablösefrei.
Landsmann phonzie ist ja auch da.

Wunsch wäre ( leider unrealistisch)

George Ilenikhena

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Ich habe gerade die spannende Diskussion über die Transferprioritäten der Bayern gelesen, die hier in den letzten 14 Tagen stattgefunden hat. Dazu ein paar Gedanken grundsätzlicher und konkreter Natur:

  • Das Geld der Bayern für Spieler ist grundsätzlich knapp. Egal wie viel Geld die Bayern einnehmen, es gäbe immer Möglichkeiten, noch mehr als das für Spieler wieder auszugeben.
  • Die Allokation der Mittel ist daher prinzipiell ein Optimierungsproblem: Wo bekomme ich den größten Ertrag für den investierten Euro?
  • Die Bayern spielen traditionell ein System mit nur einem Stürmer. Mit Kane haben sie einen Stürmer, der 1) unglaublich gut ist und 2) praktisch immer zur Verfügung steht. Aus Sicht der optimalen Allokation wäre es für die Bayern dumm, Geld in einen zweiten Stürmer zu investieren: 1) Es kann immer nur ein Stürmer spielen. 2) Kane ist unglaublich gut, also würde er immer spielen, wenn er gesund ist. 3) Kane ist fast immer gesund.
  • Dass Leverkusen, ebenfalls ein System mit nur einem Stürmer spielend, mit Boniface und Schick gleich zwei hochkarätige Stürmer hat, ist kein Vorteil gegenüber den Bayern, sondern eine ineffiziente Allokation von Ressourcen. Das Geld für einen der beiden wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in einem anderen Mannschaftsteil besser angelegt als im Sturm. Platt gesagt: Leverkusen verschwendet Geld.
  • Aufgrund der Spielanlage der Bayern unter Kompany haben Investitionen in Torhüter oder Abwehr einen grundsätzlichen Effizienznachteil. Die Spielqualität der Bayern wird überproportional von den vorderen Mannschaftsteilen bestimmt, Torhüter und Abwehr sehen insbesondere in ihren traditionellen Funktionen relativ wenig vom Spiel. Wenn es also darum geht, mit jedem ausgegebenen Euro die größtmögliche Wirkung zu erzielen, dann führen Investitionen in Spieler aus den Bereichen Torwart und Abwehr gegen Investitionen in Spieler aus dem Mittelfeld und dem Angriff ein Bergaufgefecht.
  • Die relativ größten spielerischen Hebel für Verbesserungen im System Kompany liegen bei den Bayern derzeit auf der Acht und auf den offensiven Flügeln.
  • Auf der Acht fehlt ein offensiver Spielgestalter vor Kimmich. Auf der Acht fehlt ein Typ wie Wirtz. Hier hätte jeder investierte Euro bei Bayern das relativ zweithöchste Ertragspotential an sportlichem Gewinn für die Mannschaft.
  • Nur auf den Flügeln ist das Potential noch größer. So überragend Coman, Sané und Gnabry an guten Tagen sind und so einzigartig ihr Beitrag zum Spiel sein kann, wenn sie von der Muse geküsst sind, so unterdurchschnittlich schlecht sind ihre Leistungen in der Gesamtbetrachtung. Olise, den vor der Saison kaum jemand kannte, ist inzwischen der heimliche Star unter den Flügelspielern der Bayern. Das Klammern an Sané, Coman und Gnabry, auch das emotionale von uns hier im Forum, ist nur dem Konservatismus geschuldet, der Angst, etwas zu verlieren, was man kennt, und dafür etwas Neues zu wagen, was man nicht einschätzen kann. Ich mag alle drei Spieler, aber mit diesen Spielern werden die Bayern nie wieder zu einer Mannschaft werden, die konstant und ohne große Schwankungen über eine ganze Saison hinweg herausragende Leistungen abliefern kann.
  • Wenn ich bei den Bayern Investitionsentscheidungen zu treffen hätte und nur über die mageren Informationen verfügte, über die ich gegenwärtig verfüge, würde ich aufgrund der dargestellten grundsätzlichen Überlegungen und empirischen Beobachtungen hier zuerst ansetzen. Ich würde Wirtz oder jemanden wie Wirtz kaufen und mindestens einen von Sané, Coman und Gnabry durch einen anderen Olise ersetzen. Ich würde KEINEN zweiten Stürmer kaufen, ich würde mich zwar um einen neuen Torwart bemühen, aber das hätte auch noch ein Jahr Zeit, ich würde keinen neuen Innenverteidiger kaufen, keinen neuen Sechser, aber gegebenenfalls einen Rechtsverteidiger vom Profil eines Davies auf der linken Seite, weil diese Spieler im System Kompany auch zum großen Teil offensive Aufgaben bekleiden und relativ großen konstruktiven Einfluss auf das Spiel nehmen können.
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Wie immer sehr scharfsinnig analysiert, lieber @Alex !

Bis auf den zweiten Stürmer, den ich auch für lediglich 5-8 Spiele pro Saison holen würde, bin ich sehr einverstanden.

Diese beiden Punkte sind für mich aber nicht ganz trennscharf geschrieben, eventuell ein Typo?

Wenn der größte Hebel auf der Acht liegt (erster Bullet), dann kann das „relativ zweithöchste Errtragspotenzial“ ja nicht bei Wirtz auf der Acht liegen (zweiter Bullet). Meinst Du hier evtl. Wirtz auf der Zehn? Da würde er mMn auch hinpassen.

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:face_with_raised_eyebrow:(… :grimacing: :flushed:)
#…>MalAbgesehenDavonDassEs(…Hier)WohlKeine(…V:erklärenden)VerweiseAufAnder:weitigeGeldverschwendungenBedarf(…>EinBis2027GebundenerWirtzWirklichEineÖkonom!scheMittel-Allo…Optimierungs-lösungOderEherKane´eskeObsession?)EinMitFokussierungAufTraditionelleSysteme(…Prinzipiell)AllzuBedarfs-/…Positions-(…SprichKonservat!v-)geleiteter(#622-)Gedanken:gang(…RespektiveProf!l-Schwäche)WelcherDie(Boey´schenPool-)NACH:teileJenerVorgehensweise(…GegenüberEinesOffenerenZuOrchestrierendenQual!täts-Ansatzes)Un-beschrittenLässt!? :thinking:
:face_with_monocle:

:dizzy:

@Alex hat wieder haarscharf formuliert und nachgedacht.

Ich bin aber ebenfalls beim zweiten Stürmer hängengeblieben. Und sage es (wie immer🤓) einfach heraus :

Wenn annähernd jeder unserer Gegner sich den Luxus von mind. 2 Stürmern im Kader gönnt, die also immer nachlegen können, dann sollte das für den FCB erst recht kein Problem sein.

Das kann ein Nachwuchs Mann sein- oder , besser, einer im Herbst seiner Karriere. Quasi der Ullreich für den Sturm. :wink:

Das sollte auch beim FCB möglich sein.

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Danke für Dein Lob, @Mehmet68!

„Die relativ größten spielerischen Hebel für Verbesserungen im System Kompany liegen bei den Bayern derzeit auf der Acht und auf den offensiven Flügeln.

„Die größten Hebel liegen bei 1 und 2“ ist kompatibel mit „der zweitgrößte Hebel liegt bei 1, der größte bei 2“. Ich sehe da keinen Widerspruch.

Wenn Du Wirtz eher als Zehner denn als Achter siehst, bitte ersetze in meinen Ausführungen gedanklich „Acht“ durch „Zehn“. Mein Kommentar hatte nicht die Auflösung, um zwischen beidem zu unterscheiden. :slightly_smiling_face:

Auch Dir danke für die netten Worte, @Vati. Wenn der zweite Stürmer eine Art Dier ist, ein Mann, der schon im Herbst seiner Karriere ist, im unteren einstelligen Millionenbereich verdient und sich ohne zu murren auf die Bank setzt und zufrieden ist, wenn er nur ein paar hundert Minuten Spielzeit pro Saison bekommt, dann habe ich nichts dagegen einzuwenden (auch re. @Mehmet68).

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Sorry, ich hänge noch: Dein zweiter Bullet bezieht sich also nur auf einen Teil des ersten Bullets, nachdem Du im 2. Bullet 2x von der Acht sprichst, richtig? Auf die Winger gehst Du bewusst nicht ein.

Dann passt es argumentatorisch natürlich. Ob Wirtz für einen offensiven Achter vor Kimmich nicht zu offensiv ist, wäre zu klären. Kimmich, Pavlo und Wirtz zentral, davor dann Musiala, Olise und Kane - das hätte offensiv viel Magie. Fehlt dann ggf. die Absicherung nach hinten?

Fußball ist keine Mathematik/BWL/VWL oder was auch immer.

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Karl Heinz, bist du es ?

:wink:

Am Ende des Tages bleibt mir nur zu sagen: A la bonheur!

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Und ich stimme dir ein Stück weit zu: Chapeau.

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Heute ist ein schöner Tag. Heute scheint die Sonne. Wie hier das „heute“ ist auch die Acht nur eine Wiederholung. Der Referent in beiden Sätzen ist dieselbe Acht. Und auf dieser Acht sehe ich das zweitgrößte relative Ertragspotenzial (im Sinne von: wo ein eingesetzter Euro den größten sportlichen Ertrag bringt). Das größte sehe ich auf den offensiven Flügeln. Auf der RV-Position hätte ein eingesetzter Euro wahrscheinlich auch einen hohen sportlichen ROI.

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Sorry, ich wollte ja auch noch auf den zweiten Absatz eingehen: Als taktischer Laie, der nur konzeptionell, aber nicht unbedingt realistisch denkt, würde ich sagen: Theoretisch nicht. Denn die Absicherung im System Kompany funktioniert eigentlich über ein sauberes, koordiniertes Gegenpressing, das beim vordersten Spieler beginnt. Die Verteidigung unter Kompany beginnt nicht erst dort, wo nominelle Abwehrspieler gegnerische Stürmer im Zweikampf stellen (und daher in ausreichender Anzahl und Qualität vorhanden sein müssen), sondern bereits beim vordersten Stürmer und Flügelspieler, die nach einem Ballverlust sofort den Gegner attackieren und den Ball zurückerobern sollen. Mit Kompany wird im Grunde die gesamte Mannschaft zur Abwehr, sobald der Ball verloren geht.

Die Antwort auf die Frage, ob mit Wirtz, Musiala, Kane und Olise vor Kimmich und Pavlović die Absicherung fehlt lautet also: Das hängt davon ab, ob diese Spieler Kompanys System umsetzen können. Die Tatsache, dass die Mannschaft mit diesen Spielern weniger nominelle Abwehrspieler bzw. traditionell verstandene Absicherung auf dem Feld hätte, reduziert die Abwehrstärke jedenfalls nicht grundsätzlich.

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Böse Zungen würden behaupten, dass die „Absicherung“ ohne Kimmich automatisch besser ist :stuck_out_tongue:

Ich finde das hat @alex schon sehr schön rausgearbeitet warum das bei den Bayern grundsätzlich anders liegt als so ziemlich jedem anderem Verein.

Kane haben oder nicht haben ist so ein klitzekleiner Unterschied.

Was nicht heißen soll, dass ich seine Schlussfolgerung zu 100% unterschreiben kann. Letztes Jahr wars OK für mich ohne Backup - so wie Kane durchperformt und nie verletzt war.

Ende letzter Saison kamen da aber schon durchaus Zweifel auf und gerade zuletzt ist seine Torquote aus dem Spiel leider schon so lange im Tal, daß man obiges von Alex leider nicht mehr so wirklich unterschreiben kann.

Einen Topmanm zu finden um vernünftige Ablöse und Gehalt, der sich fast nur auf die Bank setzt - sehr schwierig.

Aber mittlerweile kann man die Notwendigkeit es zumindest zu versuchen so jemand zu finden schon immer schwerer leugnen finde ich…

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Schon ok.

Allerdings geht es gar nicht darum, in jedem Spiel durchzurotieren oder Kane auf teufel komm rasu in eine Konkurrenz Situation zu bringen.
Sondern darum, Optionen zu haben. Um auf zB Rückstände reagieren zu können.

Denk nur mal an van Buyten als Mittelstürmer früher… da wurde dann ja auch reagiert.

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In der Rolle könnte ich mir neuerdings allerdings Gore öfter mal vorstellen?

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Sehr wahr. Erfrischend, das zu lesen. Hier ist transfertechnisch der größte Handlungsbedarf.

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Dazu aus dem Spiel Artikel von eben
„Zum fünften Mal im siebten Duell mit dem Rekordmeister setzte Alonso auf eine Aufstellung ohne klassischen Mittelstürmer“

Statt zwei billigeren Stürmern, von denen in den entscheidenden Spielen dann KEINER spielt vielleicht tatsächlich doch besser EINEN richtig guten wie bei uns heute wieder?

:stuck_out_tongue_winking_eye:

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Erstmal Lob für die Analyse. Viele interessante Gedanken und Denkanstöße. In diesem Punkt bin ich mir allerdings nicht ganz sicher, ob du damit recht hast. Rein aus der Perspektive: der Ball ist bei dominanten Ballbesitz Mannschaften meistens im eigenen Besitz und das Spiel findet größtenteils in der gegnerischen Häfte bzw. sogar dem Angriffsdrittel statt, ergibt die Annahme sicher Sinn. Dabei ist jedoch zu beachten, dass eine solche Spielweise das Anforderungsprofil für Verteidiger stark verändert. Um ein dominantes Ballbesitzteam zu sein ist es einerseits erforderlich, dass man auch im Aufbaudrittel pressingresistent ist, man braucht also Innenverteidiger, die auch unter Druck Situationen vertikal und bestenfalls flach lösen können. Andererseits müssen Verteidiger in einem Kompany System auch sehr stark im hohen nach vorne verteidigen sein sowie stark in der Restverteidigung nach Bällen hinter eine hoch stehenden Kette. Beides sind Fähigkeiten bei denen Schnelligkeit und generell athletische Stärke sehr helfen.
Bestenfalls braucht man also vom Profil her athletisch dominante, schnelle Verteidiger, die auch im flachen Spielaufbau stark sind. Das ist ein Profil, dass einfach seltener und damit teurer ist, als der robuste Strafraumverteidiger der Marke Danilho Doekhi.
Untermauern würde ich meine These mit der Transferpolitik von City unter Guardiola, dessen Fußball ja schon als „Vorbild“ für Bayern unter Kompany gelten kann. Natürlich haben die auch sehr hohe Summen für Mittelfeldspieler und Stürmer ausgegeben, aber seit Amtsantritt Guardiolas grob überschlagen über 550 Millionen Euro nach TM.de für Verteidiger ausgegeben. Dabei allein 9 Verteidiger für über 40 Millionen Euro Ablöse verpflichtet.
Natürlich ist der City Vergleich als Antwort auf deinen Beitrag suboptimal, da bei City Geld ja gerade eine deutlich weniger begrenzte Ressource ist, als beim FC Bayern. Dennoch sehe ich mich durch Guardiolas Vorgehen in meiner Annahme bestärkt, dass ein dominanter Ballbesitz-Fußball mit hohem Angriffspressing bestimmte Spielertypen in der Defensive als Absicherung brauchen, um nicht zu oft in das „offene Messer zu rennen“, und diese Spielertypen sind qua ihrer Seltenheit oftmals teuer.
Bezogen auf den Kader des FC Bayern würde ich da auch Phonzy Davies als Positivbeispiel nennen. Wie oft wurde hier schon darüber diskutiert, dass die Positionierung Phonzys im Ballbesitz hinsichtlich der Konterabsicherung enorm wichtig ist, einfach nur weil er durch sein Tempo in der Restabsicherung ein Gamechanger ist.
Bezogen auf den aktuellen Kader und den kommenden Transfersommer würde ich deiner Priorisierung dennoch Recht geben, da bereits die notwendigen Spielerprofile im Kader hat, auch wenn bei einigen der Spieler (z.B. Kim) berechtigte Fragen bestehen, ob diese qualitativ den höchsten Ansprüchen genügen oder nicht.
Widersprechen würde ich also allenfalls hinsichtlich der abstrakten These, dass man als dominante Ballbesitz Mannschaft in der Ressourcen-Verteilung weniger Wert auf die Defensive legen sollte.

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