Es kommt halt vor allem immer drauf an worauf man konkret spekuliert. Dauergast in der CL wie ja ausgeführt und was im Vergleich zu vor Alonso schon Riesenerfolg - durchaus noch lange wahrscheinlich.
Wie aktuell Anwärter auf Top 8 in Europa und harter Konkurrent für die Bayern in der Liga, obwohl die jetzt 2 Jahre in Serie in der Hinrunde performt wie nur ganz selten in der BL Geschichte: Mit jedem Jahr deutlich unwahrscheinlicher…
Leverkusen macht halt viel bessere Arbeit als z.B. Dortmund, auch während des Erfolgs. Dazu hat Leverkusen auch finanzielle Unterstützung vom Konzern her. Daher halte ich es dort am wahrscheinlichsten, dass ein dauerhafter Konkurrent für Bayern erwächst.
Im Grunde stimme ich Dir voll und ganz zu. Nur 2 Dinge sind grundlegend anders für Eberl als für Brazzo: Er darf nicht mehr Geld ausgeben, sondern muss sparen. Brazzo konnte 80 Mios für einen verletzungsanfälligen IV ausgeben und hätte Sané sogar für 100 Mio holen dürfen. Die ganzen Gehaltssteigerungen sind da noch gar nicht berechnet. Zweitens muss Eberl auch noch damit umgehen, dass wir lauter teure „Altlasten“ im Kader haben. Die Situation wäre vermutlich einfacher, wenn Gnabry, Goretzka und Co ihre teuren Verträge nicht einfach aussitzen könnten. Das ist auch Geld, das ihm fehlt.
Und das würde ich Eberl dann schon zugestehen und ihm noch mehr Zeit geben. Er muss viel mehr leisten als sein Vorgänger - und das in kürzerer Zeit und mit weniger Geld. Also sollten wir ihm schon noch mindestens 1,5 Jahre geben. Brazzo durfte viel länger rumwerkeln…
Also Stuttgart spielt aktuell immer noch den drittbesten Fußball der Bundesliga. Sie haben aufgrund von Verletzungsproblemen und der Dreifachbelastung nicht so gut performt, aber jetzt ist der Kader wieder besser aufgestellt und die Champions League Belastung fällt weg. Daher gehe ich stark davon aus, dass sie jetzt die Champions League Ränge angreifen werden.
Da gebe ich Dir recht.
Ich habe diese ultrakomplexe Situation, vor der Eberl und Freund stehen, ja auch ausführlich thematisiert - und will gewiss nicht mit ihnen tauschen.
Trotzdem bin ich als Fan etwas enttäuscht, wenn wir auch im Sommer keine Kaderverbesserung zustande kriegen, denn um wirklich oben anzugreifen, bräuchten wir diese m.E.
Aber es stimmt schon: wenn wir von den Goretzka, Coman und Gnabry nicht zwei verkaufen können - wozu man sie ja auch nicht zwingen kann -, wird sich in puncto Neuverpflichtungen nichts groß tun. Und wenn wir Pech haben, verlieren wir aus genau diesem Grund am Ende auch noch Kimmich.
Aber Eberl sind, wie Du schon sagst, die Hände gebunden, solange diese drei nicht weggehen wollen. Eine sehr unbefriedigende Situation!
Also aktuell steht Stuttgart mit 31 Punkten auf Platz fünf, einen Punkt hinter Leipzig auf Platz 4. Frankfurt ist sechs Punkte weg, aber Frankfurt hatte in der Hinrunde auch den Cheatcode Marmoush. Daher halte ich es bei Stuttgart schon für sehr wahrscheinlich, dass sie mindestens noch die Champions League Ränge erreichen.
Ich glaube aber auch, die Finanz-Giganten, von City bis Real, werden bei zu überlegenden Transfers sicherlich auch eine große Rolle spielen.
Da ist bei den finanziellen Möglichkeiten des FCB teilweise der Zug abgefahren.
Das ist auch nicht schlimm, aber daran müssen wir uns als Fans wohl erst wieder ein bisschen gewöhnen, da wir in den letzten Jahren wohl ein größeres Aushängeschild waren. Zumindest sehe ich das aktuell so.
Natürlich wäre es total toll, wenn man sich die Wirtz Millionen sparen könnte und dafür die Wanners und Krätzigs, die wir in unseren Reihen haben, auf ein ähnliches Niveau bekommen würden.
Dazu benötigt es aber wohl mehr Zeit, wenn überhaupt und ob es die geben wird, bin ich mir bei uns immer nicht so sicher.
Man ist einen Punkt hinter dem CL Platz und hat besseres Torverhältnis. Zum 2. Platz von letzter Saison sind es Welten, klar, hat aber wohl auch niemand erwartet…
In der CL war man einen Punkt hinter City und damit der nächsten Runde.
Die Dosen dagegen hatten dort weniger als ein Drittel der Punkte. Das WAR tatsächlich kläglich…
Lucas kam in einem Transferfenster in dem 139 Mio ausgegeben wurden in dem von Sane waren es gar nur 66 Mio, diesen Sommer wurden 149 Mio investiert.
Mal sehen ob der 50 Mio Palhinha genauso viele Spiele für Bayern wie der 50 Mio Sane macht.
Ich fürchte, Du hast recht. Aber mit dem „gewöhnungsbedürftig“ ebenso, denn als jahrzehntelanger FCB-Fan macht es mich ziemlich traurig, dass es so ist.
Es ist auch schwer zu verstehen. In wirtschaftlicher Hinsicht sind wir allen anderen Bundesliga-Vereinen um Lichtjahre enteilt, machen fast eine Milliarde (!) Jahresumsatz, haben wahnsinnig viele Vereinsmitglieder und Fanclubs auf der ganzen Welt, Niederlassungen in anderen Erdteilen, verfügen über solvente Anteilseigner, Sponsoren, Merchandising, riesige TV-Gelder, Investoren, strategische Partnerschaften, Werbeverträge, ein seit Jahren stes ausverkauftes Stadion usw. und haben immer noch Weltmeister in unserem Kader.
Wir haben über ein Jahrzehnt die nationalen Meisterschaften abgeräumt, mehrere Male die Champions League bzw. den Europapokal der Landesmeister geholt. Es ist noch keine 5 Jahre her, dass der FCB das Sextuple gewonnen hat und damit quasi offiziell die beste Vereinsmannschaft der Welt war. Und noch letzten Sommer sind wir nur ganz knapp am Einzug ins CL-Endspiel gescheitert.
Wenn man sich all das vergegenwärtigt, ist es schon verdammt bitter, die von Dir angesprochene Realität (dass für den FCB im Kampf um die ganz großen Spielertransfers wirtschaftlich „der Zug abgefahren“ ist) zu akzeptieren.
Rein sportlich dürfte das nicht so sein, denn wenn es rein nach den fußballerischen Verdiensten ginge, müsste unser Verein europaweit (was jahrzehntelang bedeutet hat: weltweit) auch wirtschaftlich zu den allerbesten zählen, denn es heißt doch immer, dass wir in einer „Meritokratie“ leben.
Will sagen: wer in den letzten 10-15 Jahren fußballerisch mit die besten Leistungen erbracht und sich sportlich mit die größten Verdienste erworben hat, müsste „eigentlich“ auch wirtschaftlich ganz weit oben stehen.
Blöderweise wird diese fußballerische „Leistungsgesellschaft“ jedoch konterkariert durch gigantische finanzielle Mittel, die von AUSSEN in den Profifußball fließen - also von Mega-Investoren wie früher dem russisch-israelisch-portugiesischen Oligarchen Roman Abramowitsch (FC Chelsea), Konzernchefs aus den USA, Ölscheichs oder gar Staatskonzernen wie Katar (PSG Paris), die sich ganze Vereine kaufen können.
Mithin also ganz enorme „externe“ Gelder, die gewissen Vereinen Mega-Transfers und Spielergehälter ermöglichen, die NICHT durch fußballerische Leistungen bzw. sportliche Verdienste erworben worden sind - sondern wie bei einer auf dem Kopf stehenden Pyramide diese erst ermöglichen.
Und dadurch wird eben das Leistungsprinzip im Fußball ausgehebelt.
Deswegen kann einem als FCB-Fan nur das Herz bluten, wenn man sieht, wie z.B. Manchester City seine sportliche Krise dadurch korrigiert, dass man im Winter-Transferfenster mal eben 200 Millionen für neue Spieler ausgibt - oder dass der heute 40 Jahre alt werdende Ronaldo seinen Vertrag in Saudi-Arabien für 200.000.000 (!) Euro pro Jahr (d.h. 380 Euro pro Minute, und das 24/7…) verlängert hat.
Ich fürchte also, dass Du recht hast.
Der FCB kann noch so gute Leistungen bringen und noch so seriös wirtschaften - die Zeiten, wo Weltklasse-Fußballer zu uns wechseln bzw. wir sie uns leisten können, sind wohl wirklich vorüber, und wir müssen in den nächsten Jahren schon froh sein, wenn wir mal ins „zweite Regal“ greifen dürfen.
Deswegen glaube ich auch, ehrlich gesagt, nicht, dass Florian Wirtz jemals für den FC Bayern spielen wird.
Ich gebe Deiner Einschätzung also recht, aber es ist schon verdammt bitter, die wirtschaftlichen Gegebenheiten, die sich vom sportlichen Leistungsprinzip („Meritokratie“) abgekoppelt haben, akzeptieren zu können.
Ich persönlich tue mich schwer damit.
Weiß ich nicht ob man 1.5 Jahre nachdem der FCB den klar teuersten und renommiertesten Spieler aus dem Ausland unserer Vereinsgeschichte eingetütet hat, solche Klagelieder anstimmen muss.
Die Realität ist doch eben das genaue Gegenteil - noch nie hat sich der FCB so finanziell aus dem Fenster lehnen können wie bei diesem Transfer.
Und die Zeiten wo wir die teuersten Transfers der Welt stemmen könnten - die gab es doch einfach noch nie: Als Real mit Ronaldo schon fast 100 Mios damals ausgegeben, haben wir mit unserem damals mit teuersten Transfer der Vereinsgeschichte mit 25 Mios für Robben doch eher die „Brotkrumen“ aufgelesen, die sich dann im Nachhinein quasi vergoldet haben
So nah dran am teuersten Transfer aller Zeiten waren wir wohl noch nie wie zuletzt mit den 100 Mios für Kane…
PS: und solange wir es obendrein schaffen so Leute wie Davies und Musiala in jungen Jahren anzulocken und in ihren besten Jahren zu verlängern, wonach es ja jetzt ausschaut daß bald bei beiden der Fall, sehe ich erst recht keinen Grund zu klagen!
Ich bin da eher bei @ibiza - die ganz großen Trnsfers à la Zidane, Ronaldo, Ibrahimovic etc. haben wir doch nie gemacht. Mal smarte Schnäppchen wie Robben, Matthäus, Effe, Ribéry, mal auch Stars im Abstieg, so wie Papin. Selbst bei de Bruyne hatte man Gespräche seinerzeit wegen ~12 Mio. gestoppt…
Es ist insofern nichts Neues, dass die aktuellen Top 10 in Europa nach Spanien oder England wechseln. Was sich allenfalls verändert hat ist, dass auch Stars in der BuLi nicht mehr automatisch zu uns wechseln (Bsp. Havertz, Rüdiger, Özil, demnächst Wirtz…). Da muss man in der Tat aufpassen, denn Scouting in Südamerika war immer schon schwieriger für unseren Verein, zumal Spanien und Portugal da deutliche Vorteile haben.
Ja, das aber auch, weil ab den Nullerjahren auch verstärkt darauf geachtet wurde, ob ein Spieler auch menschlich zu uns passt. Zumindest die beiden letztgenannten wären, auch wenn sie bezahlbar gewesen wären, nicht bei uns gelandet.
Zidane ist allerdings echt ärgerlich. Gegen den haben wir damals im UEFA-Cup Finale gespielt. Der hätte uns auffallen können.
„After a series of stand out performances for both Bordeaux and France, Zidane had offers to join Europe’s top clubs in the spring of 1996, deciding on a move to UEFA Champions League winners Juventus during the close season“ (wiki)
Wohl eher der „heißeste Scheiss“ in diesem Sommer!
„Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut“
Oder so ähnlich
PS: Auch noch interessant von damals:
„Das Bosman-Urteil wurde am 15. Dezember 1995 verkündet und war sofort rechtskräftig, sodass keine Übergangsfrist gewährt wurde. In der Praxis wurde es ab der Saison 1996/1997 im europäischen Fußball umgesetzt, indem die Beschränkungen für ablösefreie Transfers und den Einsatz von EU-Ausländern aufgehoben wurden“ (Wiki)
Eigentlich war nämlich sein Vertrag bei Bordeaux in diesem Sommer am Auslaufen - er hätte also mit Inkrafttreten des Bosman Urteils sogar umsonst wechseln können.
Juventus war aber offensichtlich so gierig auf ihn, dass sogar nochmal 3 Mios für ihn abgedrückt an Bordeaux!