Kaderplanung: Transfermarkt (Teil 3)

Er hat halt seinen Durchbruch bei Atalanta als zentraler Spieler geschafft, als Stürmer oder hängende Spitze. Nach TM Datenbank hat er bei Atalanta nur 11 Spiele noch als Linksaußen gespielt. Bei seinen vorherigen Stationen (Leipzig + Leihstationen) hat er noch hauptsächlich links gespielt und eher enttäuscht. Dazu ist er schon 27 Jahre alt und Gasperini gilt ja auch als absoluter Stürmertrainer, unter dem viele Stürmer deutlich besser ausgesehen haben als davor/danach (Retegui, Hojlund).
Er ist für mich so der umgekehrte Fall von Garnacho. Garnacho mag ich als Spieler eigentlich überhaupt nicht, aber er ist noch so jung und kommt aus einem so schlechten Kontext, dass ich da fast zwangsläufig von einer Verbesserung ausgehen würde. Lookman finde ich als Spieler eigentlich richtig gut, man würde ihn aber auf seinem absoluten Peak (teuer) kaufen und sein Kontext bei Atalanta war so gut, dass ich mir nicht sicher bin, ob er die Leistungen bei einem Wechsel bestätigen könnte. Da kommen dann die Bedenken, dass man eigentlich keine 50 Millionen + für einen Spieler ausgeben möchte, der im Oktober 28 wird und ich mir nicht absolut sicher bin, dass er sportlich voll einschlagen wird.

4 „Gefällt mir“

Big picture perspective: Hier ist ein Realitätscheck erforderlich.

Warum sollten sich Spieler vom Kaliber eines Wirtz oder Nico Williams für den FC Bayern entscheiden, wenn sie Möglichkeiten wie Liverpool oder Barcelona haben? Was spricht für Bayern im Vergleich zu diesen Teams? Was erwartet man von Eberl, um sie zu überzeugen?

Sportlich: International sind wir zur Zeit kein Tier-1-Team (4x VF, 1x SF in den letzten 5 CL-Jahren). Im Inland sind wir dominant, aber mit einem solchen finanziellen Vorteil, dass Siege erwartet und obligatorisch sind.

Wirtschaftlicher und Marketing Sicht: Ein Sieg in der Bundesliga ist nicht so ruhmreich wie ein Sieg in der PL oder La Liga. Spieler und Vereine aus Deutschland sind hinter der internationalen Konkurrenz in puncto globaler PR. Die Steuern in Deutschland sind auch nicht hilfreich.

Reputation: Wir waren schon seit einiger Zeit ein kleines Zirkus, letztlich mit der Trainer-Saga. Dass wir von Transferzielen oft und öffentlich abserviert werden, ist auch nicht gerade hilfreich. Dazu haben wir auch einen schlechten Image (im Gegensatz zu anderen in Deutschland), wenn es um die Entwicklung junger Spitzentalente geht.

Also ist hier ein Realitätscheck erforderlich. Wir sind derzeit der Underdog im Rennen um Weltklassespieler. Wir können gut mit Chelsea oder United oder mit italienischen Vereinen mithalten, aber nicht mit den attraktivsten 5-6 Mannschaften der Welt.

Es ist nicht alles „Doom and Gloom“. Wir gehören immer noch zu den 5 reichsten Vereinen der Welt, mit top kommerziellen Einnahmepotenzial. Alle Voraussetzungen für eine Rückkehr unter die Top 3 Europa sind da. Aber man braucht dazu strategische Planung, Stabilität, harte Arbeit und, vor allem, top Leaders.

3 „Gefällt mir“

Liverpool: 3x AF, 1x VF, 1 Finale
Barcelona: 2x Gruppenphase (von uns geklatscht), 1x AF, 1xVF, 1xHF

Man kann argumentieren, dass Real, PSG und City aktuell eine Stufe drüber sind, aber Liverpool und Barca sind es sicherlich nicht. Barca haben wir sogar zwei mal hintereinander in die Euro League geschickt. PSG ist auch eher schwankend im Ergebnis und hat mit der französischen Liga die selben Probleme wie wir mit der Bundesliga. Die können das halt durch Geld kompensieren.

12 „Gefällt mir“

Sehe es auch so, dass das größte Problem die fehlende Kontinuität in der sportlichen Führung (Management und Trainerteam) war und dass dadurch die Kaderzusammmenstellung und der sportliche Erfolg gelitten haben. Bleibt zu hoffen, dass da jetzt mit dem Trio Kompany/Eberl/Freund Kontinuität wieder einkehrt.

Alle anderen „Probleme“ hatte Bayern immer schon, haben andere Vereine auch oder lassen sich durch andere Faktoren kompensieren. Bis auf Real ist kein andere Club in der Strahlkraft enteilt und Real hatte den Pull Effekt schon immer - also nichts neues.

5 „Gefällt mir“

Nicht zu vergessen:
PSG ist für französische Spieler wahrscheinlich etwas attraktiver als Bayern. Hohes Gehalt, wenig Konkurrenzkampf um nationale Titel sind ähnliche Voraussetzungen. Die Option, das gleiche im eigenen Land zu haben, ist mMn dann ein Vorteil, v.a. wenn man sieht, dass die Wahrscheinlichkeit, es als junger Spieler bei PSG zu schaffen, tendenziell größer zu werden scheint im Vergleich zu den Jahren vorher.

Gegenfrage: wer sind dann diese Mannschaften für dich. Ich würde zustimmen, dass abstrakt gesprochen Real Madrid und vllt Man City über uns stehen. Liverpool, Chelsea, PSG, Arsenal, Barca sehe ich da auf Augenhöhe. Auch PSG würde ich da nicht herausheben wollen, weil die Ligue 1 einfach doch noch unbedeutender ist.
Augenhöhe bedeutet natürlich auch, dass es sein kann, dass sich ein Nico Williams für Barca entscheidet, weil er mit seinen Kumpels aus der Natio zusammenspielen möchte oder dass sich Wirtz für Liverpool entscheidet, weil er da den sportlichen Fit besser sieht. Das bedeutet aber eben nicht, dass man beim nächsten Topspieler, an dem Liverpool und Bayern dran sind, keine Chance hätte.
Den Status eines klaren Top 3-4 Clubs, den man zwischenzeitlich in den 2010er Jahren erreicht hat, den hat man verloren, aber für mich gehört man zu einem breiten 1B Tier hinter einem kleinen 1A Tier aus City und Real. Und letztlich spiegeln die Ergebnisse der CL das ja auch wieder, dauerhaft Top 8, immer mit der Chance mehr zu erreichen, aber eben nicht mehr so klar Top 4, dass man regelmäßig das HF holt

13 „Gefällt mir“

Bei all diesen Diskussionen „sind wir nicht mehr“ „früher waren wir aber“
ist es, wenn man es ernst meint, immer notwendig den Zeitrahmen und den Maßstab für Erfolg anzugeben.
Reden wir von den letzten Wochen, Monaten, Jahren, gar Dekaden?
Und was ist das Ziel, um das es geht? Titel? Platzierungen? Siege? Rekorde? Weltranglisten? Spieler?
Geht es auch um die nichtsportlichen Faktoren? Umsatz? Wirtschaftskraft? Gewinne?
Will man auch die eher weichen Faktoren gewichten und wie?
Zuschauer, Anhänger, Mitglieder, Geschichte, Namen?

5 „Gefällt mir“

Die Entscheidung für einen objektiv hochtalentierten Spieler mit Potenzial in seiner Karriereplanung hängt meines Erachtens an unterschiedlichen harten und weichen Faktoren.

Wenn ich ein sensibler 18 Jähriger mit hoher familiärer Bindung bin und für mich -und meinem Berater- erst einmal der regelmäßige Einsatz im Profitum steht, dazu noch die schnelle Erreichbarkeit meiner Vertrauenspersonen gehe ich vielleicht nicht gleich den ganz großen Schritt. Dazu noch

Passt der Trainer ?
Passt der Verein (Ambitionen) ?
Passt der Verein ( Kontinuität)?
Passt die Spielphilosophie ?
Wie stark ist der Verein an mir interessiert ?

Und dann noch die anderen Faktoren:

Einkommen
Silberware
Einsatzzeit
Karriereleiter
Reputation

Ich konnte schon den ein oder anderen „Jungstar“ kennenlernen und musste immer wieder feststellen, dass viele im „Normalen Leben“ absolut überfordert sind und diese oben genannten Entscheidungen gänzlich ihrem „Management“ überlassen. Das sind einfach noch Kinder, welche ein Talent mit dem runden Ding mitbringen.

Deshalb die Entscheidung für den Verein X oder Y fällt oft der Berater. Und setzt sich der Spieler nicht durch oder werden falsche Entscheidungen nur wegen der „Strahlkraft“und des Geldes getroffen, biegt der Spieler falsch ab und verliert Jahre seiner Entwicklung.

Deshalb fängt für mich die Diskussion damit an, ob WIR als Verein den Spieler einen Karriereplan aufzeigen können oder nicht. Gehe ich als 16 Jähriges französisches Talent nach Rennes oder Lille und trainiere mit der ersten Mannschaft oder zum FCB in die U17 mit Perspektive Leihe zu Austria Wien ? Oder besteht Jahr für Jahr die Chance auf den Sprung für den Kaderplatz der Profis 17-24 .

Deshalb steht dieser Aspekt für mich an erster Stelle wenn es darum geht talentierte Jungprofis zu überzeugen.
Die Werdegänge von Nianzou, Richards, Zirkzee, Gravenberch, Krätzig und Tel sollten keine Blaupausen mehr sein.

Pavlovian, Urbig und hoffentlich Bischoff, Aznou, Wanner und Karl sollten einen Weg für interessierte Spieler aufzeigen.

4 „Gefällt mir“

Dagegen zählt: weniger Konkurrenz als im Barca Kader :grin:

Ribery und Robben waren zum Zeitpunkt ihres Kaufs auch nicht ohne Risiken für uns. Also sehe ich zb Spieler wie Williams positiv. Ohne Risiken eingehen geht es halt nicht.

4 „Gefällt mir“

Ich weiß wir sind hier Bayern Fans im Bayern Forum, und besser geht immer. ABER: wie viele PERFEKTE (erfüllt Profil im System in dem er spielen soll, perfektes Alter, gute Verletzung Historie, nicht zu teuer, keine übertriebenen Gehaltsforderungen) Transfers kann man denn überhaupt tätigen?

Das soll nicht heißen dass man die vor und Nachteile eines jeweiligen potentiellen Transfers nicht detailliert diskutieren kann, oder soll. Alles wichtig. Aber jeder Transfer ist ein Risiko mit vor und Nachteilen, die Verantwortlichen müssen eben entscheiden ob die Vorteile überwiegen. Easy peasy!

5 „Gefällt mir“

Es scheint, als wären wirklich viele Einnahmen möglich

If everything goes according to plan, Bayern are planning to further raise around €130m in player sales this summer. With Mathys Tel, it would be around €165m. Kingsley Coman, Kim Min-jae and João Palhinha are at the top of the list (price tag around €35m each). There are also Bryan Zaragoza and Sacha Boey - the club would even be prepared to take a loss to offload them. For Daniel Peretz, Bayern want €8m in case of a permanent move. Even If only half of Bayern’s sales plans come to fruition, the coffers would allow for at least one new top signing to be brought in [@altobelli13, @cfbayern, @MichelSchroeer]

https://x.com/iMiaSanMia/status/1934185214772670703?t=nPwe2L_ll7wJ7MAut0OY3A&s=19

Wie würdet ihr dieses Geld gerne investiert sehen? Für ein bis zwei Toptransfers oder lieber für Ergänzungs- und Kaderspieler?
Ich habe hier mal zwei mögliche Transferperioden mit einmal Toptransfers und einmal Ergänzungs-/Kaderspielern zusammengestellt. Ihr könnt dann entscheiden, was euch besser gefallen würde.

  • 35 Millionen für Ben Seghir, 30 Millionen für Doan und 25 Millionen für Estève
  • 60 Millionen für Williams, 70 Millionen für Xavi und 45 Millionen für Scalvini
0 Teilnehmer

Kane erfüllt, was man von einenm Spieler seines Profils erwartet hat und war sofort eine Verstärkung. Olise war bisher ein sehr starker Transfer, Davies hat auch sehr gut geklappt. Sofern ich keinen vergessen habe, wars das schon mit starken Transfers. Mal schauen, ob Bischof ein Glücksgriff wird. MMn. ist unsere Arbeit auf dem Transfermarkt seit einiger Zeit nicht gut. Von einem vorbildlichen Club mit cleveren Zugängen, zu einem xbeliebigen Club mutiert, der sinnlos Geld verpulvert, mit mäßigem sportlichen Output. Außer viel zu bezahlen, kommt nicht mehr viel rum.

1 „Gefällt mir“

Weil ich immer wieder Williams lese, geht der nicht zu Barca? :thinking:

Ansonsten, ist die Transferphase (bisher) ziemlich ernüchternd.

Müller, Sané, Dier und Tel sind weg.

Bischoff und Tah sind dazugekommen.

Dazu der gescheiterte Wirtz-Deal. Aufbruchstimmung ist was anderes. :speak_no_evil:

Das scheint ja ein toller Plan zu sein. Wenn man die ablösefreien Spieler mit einrechnet, hätte man je nach Rechnung 9-10 Abgänge.
Zugänge wären Tah, Bischof und der neue Top-Mann.
Vielleicht noch mal nachrechnen. :wink:

3 „Gefällt mir“

Ich tu mich bisschen schwer damit, eine Alternative auszuwählen. Drei Toptransfers werdens nicht werden und würde ich glaub ich auch nicht bevorzugen. Aber nur Ergänzungsspieler halte ich auch nicht für den richtigen Weg, weil die leider oft eigenen Talenten Kaderplätze wegnehmen, ohne über die Bundesliga hinaus wirklich weiterzuhelfen.

Meine Wunschlösung wäre ein Topspieler für LA und bei Abgang Kim noch jemand wie Scalvini und ansonsten in der Offensive Raum schaffen für Eigengewächse. Sollte Kim bleiben könnte man über Esteve oder so nachdenken und einen jungen IV langsam ranführen, weil da aus der eigenen Jugend in den nächsten 2-3 Jahren glaub ich niemand nachkommt.

2 „Gefällt mir“

Fenster ist doch erst wieder in 2 Wochen offen. Fliegen wir im CWC 1/4 finale raus, geht’s dann richtig rund!

Das is ne stolze Summe. Kim und Palhinha pi mal Daumen zusammen 70-80, wo kommt der Rest her?

In der Realität wird es natürlich eine Mischung werden. Aber wenn ich so eine Mischung als Alternative Anbieten, wählen alle die Alternative. Oder man bietet sehr viele Alternativen an, dann wird es aber unübersichtlich. Meine Frage sollte eigentlich eher die Frage aufwerfen, ob man eher teure Toptransfers oder die billigeren Ergänzungsspieler präferieren würde.

Coman, Zaragoza, Boey, Peretz dann für die restlichen 50-60 Mios. Zumindest nach dem „Plan“

2 „Gefällt mir“