Kaderplanung: Transfermarkt (Teil 3)

Körperlich ist er eher Spätentwickler. Verglichen mit letzter Saison hat er sichtbar zugelegt und er hat eine okaye Größe. In manchen Zweikämpfen merkt man, dass er das noch nicht ganz optimal einsetzen kann. Da muss er sicherlich noch adaptieren. Ich finde nämlich schon, dass Aggressivität ein Merkmal seines Spiels ist und er ein gutes Gespür für direkte Duelle hat. In der Situation selbst muss er halt noch erfahrener und stabiler werden.

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Er ist ja auch erst eigentlich eine Saison lang im Profifußball, er hat also noch genug Zeit.

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Zweikampfquote
Goretzka 56,9%
Pavlovic 56,1%

Wenn man die Einsätze Goretzkas als IV rausrechnen würde, würde Pavlovic vmtl. beim MF-Einsätzen vorne liegen.

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Dazu noch die Situationen, in denen er zwar nicht den Zweikampf direkt gewinnt, aber trotzdem schnelles Spiel des Gegners verhindert, oder dafür ein anderer den Ball gewinnt. MMn. hat er da ein gutes Gespür für die Situation.

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Deswegen ist die Zweikampfstatistik auch anhand des reinen Zahlenmaterials sehr schwer zu interpretieren.
Xabi war da auch so ein Meister. Selbst wenn er den Zweikampf formal als nicht gewonnen bewertet bekam, hat er doch oft einfach den vielversprechenden Angriff des Gegners unterbunden.

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Kurz meine Einschätzung.

Bischof wird bei uns einschlagen. Wird mindestens die Minuten bekommen,
die dieses Jahr Goretzka hat. Den zu holen ist ein No Brainer.

Pavlovic ist so weit von Ottl weg, wie man nur sein kann. Wenn er wieder richtig fit ist, spielt der Stamm auf der 6. Und zwar nicht nur bei uns.

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Er muss eben fit bleiben, das ist die Vorraussetzung. Das hoffe ich einfach inständig :smiling_face_with_tear::face_with_head_bandage:

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Ja, so kennt und fürchtet man uns: hart, aber gerecht. :rage:

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:thinking:
#…>DaherHierMein(Amort!sations-)PlädoyerFürEineNeue(Martinez-/…Demichelis-Gedächtnis-)Sw!tch-Rolle(…oderEtVoilaN!xLeiheRespektiveEtwaigerTeuro-IV)!? :face_with_peeking_eye: :face_in_clouds::woozy_face: :wink:
:flushed::face_exhaling: :confused:

:dizzy:

Nix ist wohl völlig risikolos im Leben, klar.

Aber wenn es sowas wie nen annähernd risikolosen Transfer/Vertragsabschluss im Profifußball gibt dann DER hier!

Denn wenn ihm nicht gerade ein Schizogehalt schon reinschreiben musste - dann kann da ablösefrei eigentlich absolut nix schief gehen bei ihm.

Und wenn er doch nochmal verleihen erst braucht oder was wohl wirklich fast worst case er dann nach Leihe verkauft doch wird - es wird fast schon sicher ein schönes Plusgeschäft für uns werden.

Das einzige was nicht passieren darf ist daß man ihn für den Fall mit erst verleihen dann trotzdem schon ne Vertragsverlängerung mit fetter Gehaltssteigerung gibt - Nübel lässt grüßen:

Denn das ist wohl fast die einzige Variante wie so ein ablösefreier Transfer doch noch zum finanziellen Debakel werden kann! Bei Nübel fürchte ich sind wir da wohl auf besten Weg hin, daß er der Spieler auf der Welt werden könnte, der das meiste Gehalt von einem Verein kassiert hat ohne mehr als paar Spiele (auf 4 kam er in dem Jahr bei uns nur) für diesen Verein absolviert zu haben…

Aber da sehe ich bei Tom Bischof nun wirklich keine Gefahr, daß man sich da so verzocken könnte!

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Es ist ja auch immer die Frage, aus welcher Perspektive man so einen Transfer betrachtet. Aus Bayernsicht gibt es halt wirklich kein großes Risiko.
Bischof hat die Zukunft nun selbst in der Hand. Es kann aus ihm ein ganz großer werden oder in 2 Jahren kennt ihn keiner mehr bzw. er landet irgendwo unter Bayernniveau in Liga 1 oder 2. Da sehe ich die Chancen aktuell 50:50. Daher ist es für Bischof schon ein bisschen ein Risiko, er hätte z.B. auch zu Frankfurt gehen können um sich dort ruhiger zu entwickeln.

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Da sprichst Du eine sehr interessante Frage an, die mich schon seit Jahren beschäftigt - nicht nur im Fußball: wenn man Spitzenkönner auf irgendeinem Gebiet betrachtet, wieviel Prozent ihrer Ausnahmeleistung liegt an angeborenem Talent und wieviel Prozent am Fleiß?

Immer wenn ich in den letzten Jahren mal die Gelegenheit hatte, einem außergewöhnlichen Sportler, Künstler, Musiker oder Wissenschaftler zu begegnen, habe ich ihm oder ihr genau diese Frage gestellt - mit durchaus unterschiedlichen Antworten.

Die einen sagten „Ein gewisses Grund-Talent muss natürlich vorhanden sein, aber das Meiste ist Fleiß, Fleiß, Fleiß und Üben, Üben, Üben, um jedes Jahr wieder ein Stück besser zu werden“.

Etwa genau so viele andere antworteten „Ein großes Talent wird sich immer durchsetzen, auch ohne besonders viel dafür tun zu müssen. Ein Mozart z.B. war schon als kleines Kind ein Genie, ohne dass er für seine überragende Performance schon rein rechnerisch Tausende von Stunden geübt haben konnte. Wenn jemand kein außergewöhnliches Talent hat, kann er noch so fleißig üben bzw. trainieren - ein richtig Großer wird trotzdem nicht aus ihm oder ihr werden“.

Letzteres trifft sicher auch auf Einstein zu, der als ziemlich faul galt und auch keine besondere Förderung erhielt.

Oder: der eine lernt eine neue Fremdsprache „wie von selbst“ innerhalb weniger Wochen, während der andere zwei Jahre lang mit Wörterbüchern und Sprachprogrammen büffelt und immer noch nicht auf das Niveau des Ersteren kommt, weil es ihm einfach an (angeborenem?) „Sprachgefühl“ mangelt.

Und im Fußball? Z.B. Netzer war nicht gerade als fleißig im Training bekannt und weigerte sich sogar, sich vor dem Spiel aufzuwärmen.
Und auch Beckenbauers Genie war schon in jungen Jahren spürbar, ohne dass er mehr trainiert hätte als seine Altersgenossen. Es lässt sich heute natürlich kaum noch rekonstruieren, aber schon zu Zeiten, als ich ihn in meiner Kindheit noch spielen sah und schon damals jede Ausgabe des KICKER usw. verschlang, habe ich nie mitgekriegt, dass er jemals freiwillige „Sonderschichten“ im Training eingelegt hätte, um an seinen (geringen) Defiziten zu arbeiten und von Woche zu Woche besser zu werden.

In der Fußballgeschichte gab es genügend Ausnahmetalente wie eben Beckenbauer, Netzer oder Messi, die schon mit 19 Jahren ansatzlos und aus dem Fußgelenk einen Freistoß aus 30 Metern genau in den Torwinkel zirkeln konnten - während andere im Training tausendmal an ihrer Schusstechnik feilen mussten, um Ähnliches zu vollbringen.
Ronaldo z.B. hat m.W. schon als junger Bursche immer mehr gemacht als die anderen und musste sich seine spätere Weltklasse erst noch hart erarbeiten.

Es ist natürlich selbstevident, dass es Talent UND Fleiß braucht, um auf dem jeweiligen Gebiet ein ganz Großer zu werden. Und ebenso, dass jemand mit limitiertem Talent um so mehr tun muss, um mit denen „von Natur aus“ Hochtalentierten mithalten zu können.
In dem Zusammenhang muss ich immer wieder an Effenberg denken, der einmal freimütig eingeräumt hat, er sei deshalb stolz auf sich, weil er trotz eines sehr überschaubaren Talents und begrenzter spielerischer Fähigkeiten z.B. in der Ballbehandlung dank seiner enormen Willenskraft dermaßen viel erreicht habe im Fußball.

Diskussionsbedarf gibt es nur hinsichtlich der Frage, zu wieviel Prozent Spitzenleistungen auf angeborenes Talent und zu wieviel Prozent auf harte Arbeit und Üben, Üben, Üben zurückzuführen sind.
Leider kenne ich nicht den aktuellen Forschungsstand (z.B. aus der Hochbegabten-Psychologie und -Pädagogik) zu diesem Thema.

Auf der Hand liegt aber, dass eine Kombination aus großem angeborenen Talent UND beständigem Fleiß bzw. harter Arbeit an sich selbst am allerbesten ist - so wie eben bei unserem Musiala!

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Das ist ja die Grundlage eines Sadio Mane, der bis er 16 war in keinem Verein gespielt hat sondern „nur“ gebolzt hat.

Auch ein Salah hatte in Ägypten keine Strukturen die einem europäischen NLZ entsprechen.

Im Gegenstück können auch schlicht professionelle Strukturen eine Karriere pushen, im Grossraum Barcelona wirft der Herrgott wahrscheinlich auch nicht das Talent exklusiv mit so dermassen vollen Händen auf diesen Landfleck. Hier würde ich behaupten, dass wenn la Massia in Valencia stünde, eben aus dieser Region die Talente sprudeln würden.

Und am Ende ist es eben right time, right place.
Sergej Evljuskin war ewig Kapitän in den U Teams des Jahrgang 1988, war fleissig, kaum verletzt und lebte wie ein Mönch, schaffte aber einfach den Durchbruch in Wolfsburg rund um deren 2009er Meisterschaft nicht.

Darüber hat er dann ein Buch geschrieben

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Dazu was aus der Forschung.

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Dazu ergänzend: Es gibt auch mittlerweile Forschungen, die festgestellt haben, dass beispielsweise manche Menschen Gene besitzen, die einen schnelleren Muskelaufbau ermöglichen. Die können also in den 10000 Stunden mehr Trainingseffekt gewinnen, als andere. Wer die Gene nicht hat, wird auch nie der neue Usain Bolt werden können.

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Vielen Dank für Eure sehr interessanten Hinweise, @Zip und @Jo_1.

Das mit der „10.000-Stunden-Regel“ ist wirklich spannend.
Unsere Ausgangsfrage wird aber von dem Artikel auch nicht beantwortet: Ericsson sagt, mit 10.000 Stunden harter Arbeit kann man in jedem Bereich zum Ausnahmekönner werden. Aber am Ende des Beitrags heißt es, harte Arbeit mache nur 12% des Erfolgs aus. Ich halte beide Extrempositionen für falsch; die Wahrheit wird wohl irgendwo dazwischen liegen.

Was diese Diskussion immer schon äußerst erschwert hat, ist die politische Ausrichtung des jeweiligen Autors. In der „Anlage/Umwelt-Problematik“ haben Linke immer schon der Umwelt die größere Bedeutung zugesprochen, während Konservative auf das angeborene versus fehlende Talent gepocht haben.

Berühmt ist die „Tabula rasa“-Theorie der Marxisten, die da besagte: „Gebt mir 100 zufällig ausgesuchte Säuglinge, und ich garantiere Euch, dass ich mit intensiver und gezielter Förderung daraus wahlweise Physik-Professoren, Fußballstars oder große Pianisten machen kann“.

Nehmen wir nur mal die Beurteilung psychischer Krankheiten.
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts gingen praktisch alle Autoren davon aus, dass es sich um „Erbkrankheiten“ handle, also um „schlechte Anlagen“ (die Gene waren damals noch gar nicht entdeckt worden), die sich weiter vererben.

Dann kamen Freud und die Psychoanalyse, die die Erbanlagen viel geringer veranschlagten, sondern erstmals der frühen Lebensgeschichte eines Individuums die Verursachung späterer psychischer Krankheiten anlasteten.
Wenn ich als Kind in einem Klima großer Verunsicherung heranwachse, begünstigt das die Entstehung z.B. von Angsterkrankungen.

Dann kamen die Nazis, die natürlich alles wieder auf schlechte Erbanlagen zurückführten und tragischerweise viele psychisch Kranke sterilisierten oder gar töteten, um die Weitervererbung psychischer Krankheiten zu verhindern.

In den Nachkriegsjahrzehnten kamen als Gegenbewegung dann die „68er“ mit APO, SDS usw. - und es entstand die DDR -, die wiederum die Erbanlagen gering veranschlagten und der Umwelt (also Sozialisation, Erziehung und „Klassen-Herkunft“) bzw. letztlich der „Entfremdung“ im Kapitalismus die weitaus größere Bedeutung zusprachen. Und es entstand die sogenannte „Sozialpsychiatrie“ mit Öffnung der großen psychiatrischen Landeskrankenhäuser usw.
Es wurden also GESELLSCHAFTLICHE Faktoren für viele psychische Erkrankungen verantwortlich gemacht.

Seit einigen Jahren jedoch - die Geschichte verläuft ja immer in Wellen - ist wieder eine Gegenbewegung zu beobachten. Man muss sich nur die Websites der heutigen psychiatrischen Universitätskliniken ansehen und wird schnell erkennen, dass die meisten Forschungsgelder in Molekularbiologie und Genetik fließen.
Gerade Angsterkrankungen sollen z.B. in erster Linie genetisch bedingt sein, und man versucht, mit Medikamenten und in Kürze auch gentechnischen Maßnahmen in diese angeborenen „Gendefekte“ korrigierend einzugreifen, damit die Angstsymptomatik verschwindet.

Auf den Fußball übertragen, ist also die Frage, zu wieviel Prozent die Spitzen-Performance der Stars auf „Genie“ (also angeborenem Talent) und zu wieviel Prozent auf jahrelange harte Arbeit zurückzuführen ist, m.W. immer noch nicht befriedigend beantwortet - ich habe konkrete Beispiele für beides genannt.

Und @Marcus hat sicherlich recht mit seiner Beobachtung, dass es viele „schlamperte Genies“ gab, die aus ihrem Talent mangels Fleiß und harter Arbeit (zu) wenig gemacht haben - und dass „mittelmäßig talentierte“ Spieler mit großem Fleiß oftmals mehr aus sich gemacht haben.

Das Nonplusultra bleiben aber sicher Spieler wie eben Musiala, die großes angeborenes Talent mit jahrelanger harter Arbeit an ihren Defiziten kombinieren. Ein aktuelles Beispiel ist, dass Musiala sich durch freiwillige Extraschichten im Training kürzlich erst beigebracht hat, wie er mehr Kopfballtore schießen kann. Solche Spieler wünscht man sich!

Und deswegen bin ich sehr froh, wenn er bei uns verlängert.

Also bei Lahm „durchschnittliches Talent“ zu konstatieren ist schon gewagt. Ist ja nicht so, dass es „Talent“ nur in den offensiven Positionen braucht.

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Ich glaube lahm ist ein absolutes Musterbeispiel von Talent UND absolutem Willen- UND der geistigen Reife dazu. Da hat wirklich vieles gepasst. Und am Ende natürlich auch Glück… wären teure AV bei Bayern da gewesen, wäre lahm wohl zu Stuttgart bzw dort geblieben. Wie wir dann heute urteilen würden?

Ist aber, wie immer, nur meine Meinung :wink:

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Ich würde da noch einen Aspekt ergänzen wollen, der nach meiner Erfahrung bzw. Einschätzung zentrale Bedeutung hat: wieviel Fleiß / Übungszeit jemand reinsteckt, hängt maßgeblich davon ab, wie talentiert er/sie in dem Metier ist. Denn je mehr Talent man hat, umso schneller bringt das Üben ein Erfolgserlebnis, und umso leichter kann man sich motivieren, weiter an der Verbesserung seiner Fähigkeiten zu arbeiten.
Im Idealfall hast du dann einfach Spaß am Üben und empfindest es gar nicht als Last, täglich stundenlang deine Skills zu optimieren. Ich denke mal, bei den ganz großen in Sport oder Musik ist das genau so - die kommen zum einen viel schneller vorwärts dank des Talentes, und zum anderen müssen die sich gar nicht mühsam zum Üben / Trainieren motivieren; die kommen z.B. beim Klavierüben / auf dem Fußballplatz komplett in den Flow und gehen komplett happy aus der Übungseinheit raus.

Jeder, der sich quälen muss, um Stück für Stück sein Niveau zu verbessern, wird daher meines Erachtens nie den gleichen Grad von Genialität erreichen können. Was nicht heißt, dass er es nicht ebenfalls sehr weit bringen kann …
Aber das dürfte insgesamt die Ursache sein, warum die einen den Erfolg vor allem der harten Arbeit anrechenen, und manche (die mutmaßlich den Talentvorteil haben) dem Talent mehr Bedeutung zumessen.

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Ein gutes Argument. Das macht wirklich Sinn.

Ich muss nur an den Vergleich zwischen einem Kind der oberen Mittelschicht denken, dessen Eltern ihm aus Standesdünkel einen ebenso teuren wie strengen Klavierlehrer engagiert haben, weil es zum guten Ton gehört, wenn die Kinder irgendwann vor den Gästen Chopin spielen können - und einem Jimi Hendrix, dem das „E-Gitarre üben müssen“ sicher nie irgendwelche Qualen bereitet hat.