Kaderplanung: Transfermarkt (Teil 2)

Das ist leider eine Kausalkette, die so nicht realisierbar ist. Was bringt es, wenn es GS-Kind sich 30 Minuten am Tag bewegt , sie aber gleichzeitig die falsche Ernährung haben und auch die Bewegung sich auf die GS beschränkt?

Das Problem ist so multiperspektivisch, dass du gerade politisch überhaupt nicht entgegenwirken kannst.

Meine bescheidene Meinung.

Das ist nicht falsch, was Du sagst.

Die halbe Stunde Bewegung in der GS - und warum eigentlich nur da? - ist aber eben eine halbe Stunde mehr als vorher - am Tag!

Ich denke, dass Du damit aber auch das Gefühl, das Bewusstsein oder sogar die Begeisterung für Sport verbesserst.

Wird nicht bei allen klappen. Aber in Skandinavien ist das - so weit ich weiß - schon so. Und schau Dir an, wie es dort mit der Sportbegeisterung in der Bevölkerung aussieht.

Ja, frei zugängliche Sportstätten usw. gehören auch dazu. Aber es wäre ein sehr guter Startschuss.

4 „Gefällt mir“

D.h. man muss nur lange genug warten, bis irgendein Affe Schalke wieder zum Meister macht? :thinking:

2 „Gefällt mir“

Jupp! Betonung liegt auf „lang genug“

Sorry, wenn ich darauf rumreite, aber dann kannst du auch sagen, dass alle Kinder jeden Tag eine Karotte essen sollen, weil das gut für die Augen ist.

Die Grundschule ist der völlig falsche Ort um die Bewegungsfreude bei den Kindern zu verbessern. Die sind da schon 6 Jahre alt und wenn sie sich bis dahin nicht bewegen, wirst du da so viel nicht mehr erreichen. Gilt leider nicht nur für die Bewegung, sondern für alle Bereiche. In der Grundschule kannst du mit gewissen Tests bereits mit 6 Aufgaben den Werdegang der Kinder relativ stabil vorhersagen.
Es kommen Kinder in die Schule, die noch nie Treppen gestiegen sind, weil sie immer die Rolltreppe oder den Aufzug genommen haben. Es gibt Kinder, die keine entwickelten Reflexe haben und beim Stolpern nicht die Hände vorbringen und damit ungebremst auf die Nase fliegen. Es gibt Kinder, die zu einem Eichhörnchen Fuchs sagen.
Diese Beispiele sind insofern zwar wunderbar geeignet, weil ich sie in der aus erster Hand berichten kann, gleichzeitig sind sie aber auch nichtssagend, weil es gerade Mal drei Beispiele sind und hätten auch vor 10, 50 oder 100 Jahren so getätigt werden können.

Wenn man schon politisch agieren will, dann müsste man den Besuch des Kindergartens verpflichtend machen. Aber das wird in den kommenden 20 Jahren nicht funktionieren, weil man ja heute schon nicht genug Fachpersonal hat und ab 2026 beginnend ab der ersten Klasse ein Ganztagsangebot verpflichtend sein wird, somit in den Einrichtungen der frühkindlichen Bildung der Stellenmarkt noch mehr strapaziert wird.
Mir fallen dann auch noch Spielplätze ein, die juristisch hoch sensibel sind. Kann ich auf der einen Seite verstehen, auf der anderen Seite werden dadurch wichtige Bewegungserfahrungen gekillt.
Und wie oben schon angesprochen wurde. Der Alltag vieler Kinder ist total durchgetaktet und es gibt zu wenige Freiräume für Bewegungserfahrungen. Das muss noch nicht einmal etwas „Sportliches“ sein.

2 „Gefällt mir“

Du, wir sind da gar nicht weit weg voneinander. Nur die Bewegung allein in der GS wird nicht helfen. Gerne schon im Kindergarten. Gerne den verpflichtend. Gerne auch Ganztagsschule, um das alles zu handeln und zu verbinden. Gerne auch viel mehr Geld in diesen Bereich und Bildung allgemein.

Ging nur darum, dass dieser eine Punkt von Söder meine Zustimmung findet.
Bedeutet nicht, dass dies ausreicht.

2 „Gefällt mir“

Eure Argumente und Analysen sind alle richtig.
Trotzdem glaube ich nicht, dass die erschreckende Unsportlichkeit unserer Kids nur ein pädagogisches Problem ist.

Sondern zu großen Teilen eben auch daran liegt, dass es eine Kindheit, wie ich sie erlebt und oben beschrieben habe, heute kaum noch gibt.
Heute wird an den Kindern herumgezerrt und ihre Freizeit „überorganisiert“, und es wird auch alles schnell pathologisiert, wie mit den erschreckend vielen ADHS-Kindern, die alle das BTM-pflichtige Methylphenidat = Ritalin nehmen.

Früher war die Kindheit einfach nur Kindheit und zum miteinander SPIELEN da.
Man musste nachmittags nur vor die Tür gehen und traf sofort seine Spielkameraden, die alle draußen an der frischen Luft spielten.

Mittlerweile hingegen gibt es ganz andere gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Selbst die Kleinen hängen lieber am Computer rum, und die Bolzplätze - sofern es sie überhaupt noch gibt - stehen verwaist da.
Und man lässt die Kinder nicht mehr unbeaufsichtigt zusammen draußen spielen - zum Teil vermutlich auch, weil die Eltern Angst haben, dass ihre Kinder dort Opfer von Gewalt oder Pädophilie werden könnten.

Ich selber habe keine Kinder, aber ein Freund erzählte mir fassungslos, dass die Kinder im Alter seines 13jährigen Sohnes (der auch noch Einzelkind ist) sich überhaupt nicht mehr zum Spielen verabreden, und sich erst recht nicht „zufällig“ draußen zum gemeinsamen Spiel treffen.
Er meinte, verabreden tun sie sich schon - aber ausschließlich zu interaktiven Computerspielen, wo jeder alleine in seinem Kinderzimmer am Bildschirm sitzt und zockt.

So entstehen gewiss keine tollen Nachwuchs-Fußballer.

2 „Gefällt mir“

Ich habs ja bei mir selbst mitbekommen. Bin aufm Dorf groß geworden, nach der Schule immer direkt raus und irgendwas außen gemacht. Gebolzt, Höhlen/Löcher gegraben, mit ferngesteuerten Autos gespielt, keine Ahnung was noch alles. Dann kam mit 13 Jahren der erste PC ins Haus und damit wurde das immer weniger.

Bei den Nichten meiner Frau waren die Tage komplett durchgeplant bis die beiden es irgendwann nicht mehr gepackt und die Eltern eingesehen haben, dass das vielleicht doch nicht so toll ist, wenn man keine richtige Freizeit hat.

Was aktuell auch ein Problem ist: Wenn früher der Lehrer gesagt hat, dass ich faul bin und mit nur etwas mehr Eigenleistung bessere Noten kein Problem wären, dann haben meine Eltern ihm das geglaubt. Heutzutage wird ja leider oftmals dann direkt dem Lehrer die Schuld in die Schuhe geschoben. Das eigene Kind kann ja gar nicht faul sein, das muss am Lehrer liegen.

Hab selbst genug solcher Kinder in der Verwandtschaft bzw. sind es ja eher die Eltern, bei denen das Kind:

  1. von allem Möglichen total abgeschirmt wird und
  2. das Kind ja sowieso alles richtig macht

Wir haben früher Scheiße gebaut und mussten dafür gerade stehen oder haben am eigenen Leib zu spüren bekommen, dass es nicht die beste Idee ist, im Winter die Dicke der Eisdecke auf dem See zu überschätzen oder mit der Hand auf die heiße Herdplatte zu langen oder zu versuchen mit nem bandagiertem Finger einen Überschlag an den Ringen über dem gepflasterten Hof des Nachbarn zu machen.

Wenn ich dran denke, was für Freiheiten ich als Kind hatte (Bin jetzt 42 Jahre alt), da können viele Kinder heutzutage echt nur von träumen.

4 „Gefällt mir“

Absolut! Du sagst es.

Lothar, bist du es ???

4 „Gefällt mir“

Bestes Beispiel. Da werden ein paar Grünwalder Fuzzis von einem waschechten Weltmeister und Weltfussballer trainiert und dann wird da dermaßen rumgenörgelt, dass der entnervt hinwirft? Absoluter Irrsinn, da kann man sich vorstellen wie es „normalen“ Trainern geht. Die machen das in ihrer Freizeit!

5 „Gefällt mir“

Deine positive Art ist echt ansteckend!

Zuerst dachte ich, dass sich das nur auf den FCB bezieht, aber offensichtlich zieht sich das durch. Wie lebt es sich damit, das Glas immer (halb)leer zu sehen?

1 „Gefällt mir“


:confused:
#…>Kad-av-erplanung:Therapiekreis_oderFrüher-War-…Vom(Ab-/…Auf-wertendenWieNostalgisch-v:erklärenden)UmgangMitDem(Eigenen)Altern(…UndAnderenSelektiv-AnekdotischenHelikoptern…äh…Evidenzen)!? :face_with_peeking_eye: :face_with_monocle:
:face_with_spiral_eyes:

:disguised_face:

Jo, und ich kann dir aus leidlicher Erfahrung versichern, dass man als Eltern gegen Windmühlen kämpft im System Schule ( in Bayern), wenn man die von dir genannte Pathologosierung von Kindern ablehnt oder anregt doch zumindest in der Grundschule das angestrebte Ideal eines Durchschnittskinds zu überdenken. Meine Kinder waren alle im Waldkindergarten und konnten motorisch Dinge, dass einem die Augen aus dem Kopf gefallen sind ( dem Kinderarzt ebenso) und kaum in der 1. Klassen wurde den Kindern nicht einmal ein paar Wochen zugestanden, sich an das sitzende konforme Setting zu gewöhnen. Das wäre nicht schulreif, wohl nicht die richtige Vorbereitung auf“den Ernst des Lebens“ gewesen im Wald usw. In der Pause darf auch nicht gerannt und mal gerempelt werden….zack, Verweis. Mal raufen? Never, …Verweis!
Was ich sagen will, es lässt sich leicht empören über Helikopteltern hier und die schlimmen Auswüchse einer Generation von Stubenhockern dort, wenn man selbst ganz anders aufgewachsen ist und noch mehr, wenn man selbst von dieser beschriebenen Lebenswelt weit entfernt ist. Ja, es ist scheisse , dass der Sohn lieber mit seinen Kumpels zockt und eine Neurodivergenz unter Umständen zur Medikation des eigenen Kindes führt. Fakt ist aber nun mal, dass der schulische und der gesellschaftliche Rahmen heutzutage völlig anders ist als zu unserer nostalgisch leicht verklärten Analogzeit. Aber das ist nun mal die Realität. Mehr denn je, heißt es in der Schule im wahrsten Sinne des Wortes, Friss (Ritalin o.ä.) oder stirb . Schon in der Grundschule ist das knallhart, denn mit Intelligenz und Potentialentfaltung hat das wenig zu tun, wie Kindern dort teilweise begegnet wird.
Skandinavien macht auch hier so vieles besser, ja, weil sie die Verantwortung für die Kinder in der Schule sehen.
Im Übrigen, hat der dort täglich etablierte Sport primär genau diesen Grund: Die Kinder lernen besser, zeigen stärkere Leistungen und sind ausgeglichener. Besonders kommt dies den Kindern zugute, denen das ewige Sitzen und der starre Unterrichtsstil ziemlich gegen ihre Biologie geht. Fitness oder Ähnliches habe ich in dem Zusammenhang aus Schweden und Dänemark nicht als (Haupt-) Ziel ausgemacht, sorry.

9 „Gefällt mir“

Danke für Deinen hervorragenden Beitrag, @Women7.

Da ich selber keine eigenen Kinder habe, kann ich über das hinaus, was ich zu dem Thema hier schon geschrieben habe, wenig beitragen.

Durch vieles, was Du schreibst, fühle ich mich in meinem bereits artikulierten Unbehagen über die Bedingungen, unter denen Kinder heute aufwachsen, auf fast schon tragische Weise bestätigt.

Dein Post hat mich sehr berührt, und ich kann Dich in Deinem Kampf darum, die emotionale Gesundheit Deiner Kinder zu bewahren und zu schützen, nur ermuntern. Viel mehr habe ich zu dem Thema leider nicht anzubieten, aber lass Dich bitte nicht unterkriegen!

1 „Gefällt mir“

Ich kann da @Women7 auch nur zustimmen.
Wir machen die gleichen Erfahrungen.
Unser Sohn war in einem Regelkindergarten, die Tochter aufgrund des geänderten Angebots und ganz hauptsächlich wegen des verstärkten Bewegungsangebots im Waldorf-KiGa (dass Fass können wir zulassen, unser Augenmerk liegt hier ausschließlich auf Bewegung und Selbstbestimmung :wink: ).
Der Unterschied ist riesig. Die Kinder sind deutlich entspannter und ausgeglichener.

Unabhängig davon muss man aber auch aus der verklärten Jugend unsererseits mal etwas Abstand nehmen. Die Strukturen geben an fast allen Stellen, vieles was wir für wünschenswert erachten und selber erlebt haben, nicht mehr her.

Arbeit der Eltern, bei meinen (vielen unseren Eltern, vermutlich) reichte ein Einkommen um über die Runden zu kommen, heute bei den wenigsten möglich. Meine Mutter war „immer“ zu Hause, hatte Zeit und bei Bedarf ein Auge auf uns.
Heute braucht es häufig zwei Vollzeitverdiener.

Freizeit am Nachmittag ist so auch gestrichen und auf die Schule beschränkt, da OGS. Dort gibt es meist zu wenig und oder zu unqualifiziertes Personal. Die Sporthallen sind räumlich und zeitlich überlastet. Von Lehrschwimmbädern, die es in meiner Jugend noch gab, nicht zu sprechen, heute alles dicht oder marode (kostet die öffentliche Hand ja Geld, alles dicht, dank dem Neoliberalismus der 80er und 90er)

Kinder auf die Straße schicken? Allein? Meine Kinder dürfen viel und sind so oft wie möglich draußen spielen, wenn ich an die Straße vor unserem Haus denke, wird mir allerdings schlecht. Wir wohnen am Ortsrand, gegenüber dem Friedhof, aber es herrscht ein Verkehr wie auf einer Bundesstrasse. Die Autos fahren zu 70 % zu schnell und es ist dauernd Verkehr. In meiner Jugend habe ich den halben Tag auf der Strasse gespielt (gerannt, gefahren, Tennis gespielt, etc.) aber da hatte jeder Haushalt max. 1 Auto, nicht wie heute 1 + X pro Erwachsener Person. Heute faktisch nicht mehr möglich. Die Leute würden doch regelmäßig ausrasten wenn mal ein Ball an ihren Blechpanzer fliegt.

Mein Kind allein zur Schule schicken? Nichts täte ich lieber, aber dort herrscht ein Verkehr wie im Rangierbahnhof. Straßen zeitweise sperren, wäre eine Lösung aber da schreit der deutsche „Automichel“ sofort auf!

Die Liste lässt sich endlos fortsetzen.

Zum Thema Fussball noch, in unserer Jugendzeit (heute 42 J.) gab es noch genug Leute die sich ehrenamtlich im Verein engagiert haben, schaut Euch heute dort um, den meisten Vereinen fehlt es an Freiwilligen, es ist weder Zeit noch das notwendige Commitment da.

Und ganz grundsätzlich (ja ich polemisiere hier bewusst), den Deutschen (inkl. der Politik) sind Kinder egal! Nichts wird einem schneller klar, wenn man Kinder bekommt…

6 „Gefällt mir“

Man ist geneigt, dem Herbert doch Recht zu geben…

4 „Gefällt mir“

Die Faxen die die Musiker machen, sind schon es schon allein wert das Video zu schauen :rofl:

1 „Gefällt mir“

Larsson ist auf jeden Fall ein interessanter Spieler
Er könnte mit Kusi-Asare und Vinlöf eine schwedische Achse bei Bayern bilden​:upside_down_face::wink:

Als gerade diesen Ösi Song aus den 80ern hörte…

…musste ich total an Deinen Beitrag hier über die total veränderte Kindheit im Vergleich zu damals denken.

Selbst in den 0er Jahren war das im Schnitt wohl deutlich anders und in den 20er Jahren erst recht.

Während wenn denn in der Stadt aufgewachsen wäre, dann wäre ich dem Klavierspieler am offenen Fenster in dem Song wohl recht nahe gekommen!

PS: Alleine daß da in einem Hinterhof gleichzeitig ein Klavier und ein Cello mit Geigen spielt: Heutzutage völlig undenkbar - da können sicher alle Musikschulen ein Lied von singen. Und auch bei mir hätte das mit aufkommendem PC&Co um ein Haar (wenn da nicht besonders resolute Lehrereltern gehabt hätte) schon die Motivation/Disziplin für solche Sachen wie mehrere Musikinstrumente zu lernen brutal gekillt! Und dass es nur 3 Kanäle im Fernsehen gerade noch erst gab - auch extrem hilfreich für sowas…

3 „Gefällt mir“