Ach, wirklich? Zirkzee wechselte diese Saison zu United. Zu welcher Periode, wenn nicht zur aktuellen, würdest du die Einnahmen denn zuweisen?
Gut, mit diesem „Argument“ ist jede Diskussion über Transferbilanzen sofort hinfällig, denn das lässt sich schlicht auf alle Transfers anwenden.
Ich bin auf die angeblich falschen Fakten in meinem Beitrag eingegangen. Deine Meinung teile ich zwar nicht, kann sie aber dennoch unkommentiert stehen lassen.
Der wo man Zirkzee verkauft hat? Finde ich alles andere als fernliegend…
Gut, falsch habe nicht behauptet - aber halt durchaus auch diskussionswürdig wie groß man das Transferminus wirklich sieht. Du warst Dir ja passenderweise (35/50) selbst nicht mal sicher.
Um den Effekt von Transfers auf den akuten Kader zu messen ist jedenfalls das Transferdefizit eh ein recht „krudes“ Instrument nur.
Leihrücklaufer wie Stanisic zB finden sich dort nicht wieder. Verkaufte verliehene Spieler wie Tillmann dagegen schon akut. Beides reflektiert die Verstärkung/Schwächung des aktuellen Kaders aber nicht wirklich würde ich meinen…
Die 20 Mio. für Zirkzee werden in der Bilanz 24/25 sein. Die Saison 22/23 ist ja lange abgeschlossen, versteuert etc. , da kann man nicht einfach so 20 Mio. zwei Jahre danach „nachbuchen“. Wann die 20 Mio. wirklich auf dem Konto landen ist für die Buchhaltung egal.
Bei Transfermarkt wurde einfach zur damaligen Ablöse das Geld von dieser Saison addiert, weil Zirkzee nicht mehr Spieler von Bayern war und es wohl „technisch“ nicht möglich ist die Ablöse für diese Saison aufzulisten.
Wenn man historische Vergleiche machen möchte, muss man das aber schon inflationsbereinigt betrachten.
Saison
Transferbilanz
Umsatz
09/10
-53
312
11/12
-47
332
12/13
-70
394
Diese Jahre kannst du nicht gleichsetzen mit den -69 bei einem Umsatz von >800. Man müsste da jetzt eher bei -150 stehen. Da wäre man ja auch hin gekommen, wenn Eberl hätte Doue und Tah kaufen dürfen.
Damals haben Ribéry, Gomez und Neuer 30 Mio. gekostet, Robben 25. Dafür holt man heuer einen Sasha Boey. Neuer und co. würden heute wohl mindestens 70-80 Millionen kosten - bei einem Bieterduell vielleicht sogar neunstellig.
Die 40 Millionen für Martinez waren so krass, dass man sich hat irgendwelche Storys um einen Gehaltsverzicht zurecht gelegt, um das ganze der Öffentlichkeit verkaufen zu können.
Also wenn man irgendwie mit historischen Transfersdeltas argumentieren will, dann kann man nur zum Schluss kommen, dass man aktuell sehr sparsam ausgibt.
Naja, wenn man natürlich mit der sehr klar relativ gesehen höchsten Ausgabephase des FCB in seiner Geschichte als Vergleichsmaßstab rangeht dann ja - aber relativ zu sonst ist das sicherlich nicht „sehr sparsam“
Und fairerweise muss man auch jetzt das Ende dieser großen Umbruch Phase abwarten - wenn in 1-2 Jahren immer noch relativ zum Umsatz viel weniger Minus, dann meinetwegen im Vergleich zum ersten Triple der Vereinsgeschichte Vorlauf eher konservativ.
Aber lass alleine n’en Wirtz kommen und bei Davies und Neuer Nachfolge in oberes Regal greifen - und wir überbieten selbst relativ gesehen diese bisherige Top Ausgabe Phase…
Mit welcher Phase soll man es auch sonst vergleichen? Damals war der Verein auch in einem ziemlichen Umbruch, hat nach einer neuen sportlichen Identität gesucht und dafür viel investiert und ausprobiert.
Viele hatten sich eben erhofft, dass wir nun wieder in so eine Phase kommen. Stattdessen war es eig. ein normales, konservatives Transferfenster mit punktuellen Verbesserungen und wenig Investition.
Das ist ja die große Theorie von vielen Fans, dass man jahrelang spart, um nächstes Jahr die Fußballwelt zu schocken. Mal schauen. Bis dahin kann noch viel passieren. Wenn z.B. erst der TV-Schock kommen sollte, könnte das auch ganz anders ausgehen.
Naja, vielleicht eben nicht NUR gerade mit der in jeglicher Hinsicht erfolgreichsten Investitionsphase (hin zu 2 Tripeln und 11 Meisterschaften in derselben Zeit) in 60 Jahren Profifußball beim FCB…
Aber ja, prinzipiell bin ich durchaus bei „think big“, von daher vielleicht auch ganz passend
Und ebenfalls ja, wenn die nächsten Jahre wieder nur „kleine“ Transferdefizite sähe ich da auch sehr kritisch. Noch kann ich das aber alles sehr gut nachvollziehen…
Nicht falsch verstehen, ich fände Wirtz bei uns super, aber warum sollte der kommen? Da machen doch längst vorher Real, ManCity oder Arsenal die Kassen auf. Ich empfände es schon als Riesenerfolg, wenn wir Musiala halten könnten, der ja zumindest schon eine echte Bindung an den Verein hat. Mein Eindruck ist auch, dass der FC Bayern sich darauf vorbereitet, ins Bieterrennen um Wirtz einzusteigen, aber wir haben bestenfalls krasse Außenseiterchancen.
Und wir haben ehrlich gesagt ganz andere Kaderbaustellen als die Offensive (IV, Spielmacher, Torwart).
Bitte nicht vergessen, Wirtz entscheidet letztendlich selbst, wo er hingehen wird. Da es auf seiner Seite offensichtlich Sympathie für den FCB gibt, muss nicht zwingend der meistbietende den Zuschlag bekommen.
„Und ja, die 70 heuer mögen im internationalen Vergleich nicht viel sein“ war mein Beitrag zum Thema. Nix mit Ansprüchen des Vereins…
Internationale angehende/bestehende Topleute auf ihrer Position wie Palhina und Olise als „Peanuts“ zu bezeichnen ist schwer daneben, dabei bleibe ich…
Aber die Beratung von Wirtz ist auch entscheidend und Leverkusen wird nicht 20 oder 30 Millionen weniger annehmen, nur weil Wirtz nach München und nicht nach England gehen will.
Die Offensive ist aktuell übervoll, nächste Saison kommt Wanner zurück und kann wenn er so weiterspielt auch berechtigte Ansprüche auf einen Stammplatz haben. Wenn man dann mit Sané auch noch verlängert hätte man Kane, Musiala, Wanner, Coman, Gnabry, Sané, Tel, Ibrahimovic, Vidovic, Zvonarek, Irankunda, …
Ich sag’s mal so; für Wirtz müssten mindestens zwei Großverdiener gehen
PPS: Bayer kann froh sein, dass man überhaupt mit ihnen verhandelt hat und sie nicht wie Real das bei Davies mit uns gemacht einfach komplett auflaufen lässt ohne jedes Gebot und den Spieler dann alternativlos für den abgebenden Verein ablösefrei eintütet: Wenn Bayer dann meint in so ner Konstellation dann noch die letzte Mio rauskratzen zu müssen obwohl man mehr gezahlt hätte was er vor kurzem noch Ausstiegsklausel hatte - da sind se dann halt sowas von selber Schuld wenn nix wird und gar nix mehr für ihn kriegen!
Da hast Du recht. Trotzdem verstehe ich immer noch nicht, inwiefern Tel „über die Wenigkeit kommt“? „Mister Tel, you are too few“??? Ich hatte es für einen Versprecher gehalten, weil ich dachte, Du sprichst von „Wendigkeit“.
Deiner Erläuterung stimme ich allerdings zu.
Es ist kein Zeichen guter und ausgewogener Kaderzusammenstellung, wenn sich auf den offensiven Außenpositionen eine ganze Horde von (teuren) Spielern tummelt (Coman, Gnabry, Sané, Tel, Olise, Musiala, Irankunda und der derzeit verletzte Ibrahimovic), aber Kane der einzige echte Vollblut-Mittelstürmer ist.
Vielleicht hätte man Choupo-Moting doch noch eine Saison behalten sollen.
Oder aber, was ich bevorzugt hätte, noch irgendeinen anderen Kane-Backup verpflichten sollen.
Stellt Euch nur mal vor, Kane fällt längere Zeit verletzungsbedingt aus.
Dann müssen wir auch gegen hochklassige Gegner wieder mit Müller oder Tel als Stoßstürmer improvisieren, was in den letzten Jahren doch immer nur suboptimal funktioniert hat.
Bei ECM hat es sportlich nicht mehr gereicht.
Aber es ist schon krass, selbst eine graue Maus wie Wolfsburg backuped Wind mit Nmecha und Behrens. Hoffenheim backuped Kramaric mit Berisha, Hlozek und Tabakovic.
Nur Bayern geht mit „Kane reicht“ in die Saison.
Müssen ja keine 3-4 Bsckups sein (und auch nicht auf Behrensniveau), aber einen anständigen Backup 9er sollte es schon geben.
Ist die Diskussion über die Stärke des Kaders und der Neuzugänge anhand der getätigten Transferausgaben sinnvoll? Sind diese Zahlen wirklich aussagekräftig darüber, was von dem Kader in dieser Saison sportlich erwartet werden kann? Hier ein paar Gründe, warum das eventuell nicht der Fall ist:
An der Seitenlinie steht ein neuer Trainer mit einem neuen fußballerischen Ansatz. Spieler, die die Bayern bereits unter Vertrag haben und die im System des alten Trainers nicht gut funktioniert haben, könnten im System des neuen Trainers gut funktionieren, und umgekehrt. Dese Veränderung schlägt sich in keiner Transferbilanz der Welt nieder, hat aber sehr wohl Einfluss auf die Stärke des Kaders.
Wie aussagekräftig ist die Transferausgabe für einen eingekauften Spieler über seine tatsächliche Stärke? Ist zum Beispiel Hiroki Ito mit der für ihn getätigten Transferausgabe von 23,5 Mio. Euro überbewertet, unterbewertet oder genau richtig bewertet? Wenn er ablösefrei zu den Bayern gestoßen wäre, wäre der Kader der Bayern dann schlechter, weil Ito dann nicht in der Transferbilanz aufgetaucht wäre?
Die Faktoren aus Punkt 2 und Punkt 1 kombiniert machen die Bewertung der Stärke eines Kaders anhand der aufsummierten Transferausgaben nochmal schwieriger. Ist ein Neuzugang an sich richtig bewertet (abstrakt) und ist er richtig bewertet in Hinblick darauf, was im Spielsystem des Trainers von ihm zu erwarten ist?
Ich bin der erste, der sagt, dass wenn man zwei Mannschaften nebeneinander legt, von denen die eine mit 900 Mio. und die andere mit 450 Mio. Euro bewertet ist, dass dann die erste Mannschaft mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit stärker ist, egal welcher Trainer mit welchem System an der Seitenlinie steht.
Wenn man aber nur auf die aktuelle Transferbilanz des FC Bayern zu dieser Saison guckt, in der es zum Beispiel in der Abwehr mit Josip Stanisic für Matthijs de Ligt einen quantitativ neutralen Tausch für +45 Mio. Euro gegeben hat und in der mit Michael Olise, Joao Palhinha und Hiroki Ito drei Spieler zu den Bayern gestoßen sind, die mit den für sie insgesamt fälligen rund 125 Mio. Euro in Hinsicht darauf, welchen konkreten Beitrag zur Stärke des Kaders sie für diese neue Saison leisten, aufgrund der dargestellten Abhängigkeit dieser Einschätzung von gewissen Kontextfaktoren legitimerweise als entweder (deutlich) zu hoch, (deutlich) zu niedrig oder genau richtig bewertet eingeschätzt werden können, und wenn man dann noch Punkt 1 von oben berücksichtigt, dann würde ich sagen: Die Transferbilanz, sei es in der Nettobetrachtung oder mit Blick nur auf die Ausgaben für die Neuzugänge, erzählt uns nicht wirklich viel über Veränderung der Stärke des Kaders der Bayern zu dieser Saison. It ain’t that simple.
(P.S. Der Faktor, dem ich den größten Einfluss auf die Veränderung der Kaderstärke zuschreibe, ist der Wechsel auf der Trainerposition - und der schlägt sich in keiner Transferbilanz nieder.)
Das ist doch schlicht eine Fehlinterpretation der Beiträge. Die Transferbilanz wurde nicht als Argument herangezogen, um die Stärke des Kaders beurteilen zu können, sondern als Beispiel dafür, wie wenig (trotz Ankündigung des Kaderumbruchs, einer Aussage des CEO’s bezüglich der Investitionen in den Kader sowie des sportlichen Misserfolgs der letzten Jahre) auf dem Transfermarkt tatsächlich passiert ist. Das betrifft nicht nur das Finanzielle, sondern auch die Anzahl der Neuzugänge/Abgänge.
Das Hauptargument der Kritiker ist doch, dass es zwar punktuelle Verstärkungen gab (Palhinha, Olise u. Ito), gleichzeitig jedoch die Defensive - durch die Abgänge des verlässlichsten Innenverteidigers und dem komplettesten Außenverteidiger - geschwächt wurde. Deshalb auch die Einschätzung „der Kader ist qualitativ sehr nah an dem Niveau der Vorjahre“.
Es wird also mal wieder (wie schon bei Nagelsmann u. Tuchel) alle Hoffnung auf die Schultern des neuen Trainers gelegt. Sollten wir nicht langsam alle dazugelernt haben?
Ich hoffe auch, dass VK endlich der Trainer ist, der mal länger bleibt (dann wäre er erfolgreich). Sprachlich kann er sich voerst hinter „Verständigungsproblemen“ verstecken (PKs) und kommt somit nicht ins plappern.
Anhand der Neuzugänge kommt bei mir nicht das Gefühl auf, dass VK schafft was die Trainer vor ihm nicht „hinbekommen“ haben.
Olise ist endlich mal ein Offensiver, der nicht nur über mit dem Ball rennen und schießen kommt. Das gefällt.
Die restlichen Zugänge sorgen für bisschen mehr Breite und sind flexibel (Ito, Stani). Aber qualitative Verbesserung in der Spitze ist das mMn. nicht.