Jan-Christian Dreesen Vorstandsvorsitzender FC Bayern AG

Die Formulierung war so komisch … Tuchel und Dreesen hätten sich in einem „Vier-Augen-Gespräch“ darauf verständigt …

Hoeness, Rummenigge, Hainer, Freund, Dreesen und Tuchel, das war die Task-Force - in der ja auch nicht alles rund lief und die sich vielleicht auch nicht einig waren. Vielleicht liegt da schon der erste Grund des Übels …

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Hoeneß hat seine Antipathie ja klar geäußert und vielleicht hat er dann auch Dreesen zum Handeln gedrängt. Da ist dem FCB alles zuzutrauen. Da ist dem FC Bayern alles zuzutrauen.

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Hier ist was falsch gelaufen denke ich :wink:

Denkst du?
Ich bin eher von der anderen Richtung gekommen. Ausschlussprinzip.
Der Name Diederich wird in dem Zusammenhang ja immer wieder gespielt. Den kann ich mir nun gar nicht vorstellen.
Das ist immer noch ein absoluter No-Name, mit einer bisher kaum relevanten Verbindung zum Fußball und zum FCB.
Für mich schwer vorstellbar, den hier als CEO zu installieren.
Als Alternative wieder ein Außenstehender?
Deshalb wäre meine Prognose eher, Dreesen macht weiter.

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Hätte nichts dagegen.

Diederich hat sich mit seinem Rant gegen die DFL aber in die Herzen des Vorstands gespielt :wink:

Das sehe ich ähnlich. Zumindest seh ich niemand im Umfeld des FCB, der das aktuell machen könnte.

Dreesen hat ein Interview bei der FAZ gegeben. Es ist ein typisches Interview, bei dem der Journalist einfach seine Stichwortliste ab rattert, ohne auf die Antworten einzugehen.

Ein paar interessante Antworten sind dennoch dabei und vor allem auch viele Antworten, wo er Dinge sagt, die leicht widerlegbar sind oder wo er bewusst mit Halbwahrheiten um sich wirft.

So will er z.B. die Verantwortung für die steigende Anzahl an Spielen auf die Nationalmannschaften schieben. Er argumentiert dazu:

Im Durchschnitt hatten unsere Spieler in den vergangenen fünf Jahren weniger als 50 Pflichtspiele im Jahr zu bestreiten. In den zehn Jahren davor waren es im Durchschnitt 52 Pflichtspiele. Es sind also nicht mehr, sondern weniger Partien für den Verein geworden. Was ich damit sagen will: Wenn die Belastung der Topspieler gestiegen ist, dann kommt es weniger von den Clubs als von den Nationalmannschaften mit ihren zusätzlichen Freundschaftsspielen und Wettbewerben.

Der gesunkene Durchschnitt ist natürlich einzig und alleine auf sportlichen Misserfolg zurückzuführen. Wenn man in vier Jahren drei mal in der 2. Runde des DFB-Pokals ausscheidet, dann fehlen eben ein paar Spiele.

Dass es ab dieser Saison mehr Spiele in der Champions League gibt (Gruppenphase und zusätzliche KO-Runde) erwähnt er natürlich nicht - ebenso wie die neue Klub-WM. Mit der CL alleine, wird der Durchschnitt wieder auf den vorherigen Wert ansteigen.

Leider geht der Journalist, wie gesagt, auf solche Antworten gar nicht ein. Es war wohl ein typisches Gefälligkeitsinterview.

Ein weiteres Beispiel:

Wir müssen uns im Unterschied dazu selbst refinanzieren und ohne die Zuwendungen von Staaten oder reichen Privatleuten auskommen.

Das braucht man hier in dem gut informierten Forum vermutlich gar nicht weiter ausführen. Aber scheinbar sind Katar und Ruanda keine Staaten mehr.

Er widerspricht auch massiv Uli Hoeneß’ Transferstopp:

Die Transferperiode ist noch nicht beendet. Wir sind finanziell stark genug, um erst kaufen und später verkaufen zu können.

Die Aussage passt leider gar nicht dazu, dass seit Hoeneß’ Aussagen scheinbar sämtliche Verhandlungen eingestellt wurden. Ich verstehe natürlich, dass Dreesen hier Stärke zeigen will. Wenn einen die Realität aber längst eingeholt hat, wirkt es eher schwach.


Abseits davon gibt es in dem Interview ein paar interessante Infos. Der FC Bayern soll demnach wohl 30 Prozent der gesamten Reichweite der Bundesliga tragen. Außerdem spricht er auch davon, dass bei Transfers in Raten gezahlt wird. Er sagt auch, dass man bei den Tickets Mehreinahmen im zweistelligen Prozentsatz erlösen könnte, dies aber nicht wolle.

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es ist aber doch schon ein Unterschied, ob eine staatlich besessene Firma ein Sponsor unter vielen ist, oder ob der Verein (un)mittelbar einem Staat gehört und dieser über diverse Kanäle, und da ist das „offizielle“ Sponsoring nur einer davon, Geld in den Verein schießt.

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Katar war nicht ein Sponsor unter vielen. Man wurde vom katarischen Staat finanziert und hat für diesen politische Propaganda betrieben. Man war sogar bereit, dafür das Wesen des Vereins zu opfern. Und ja, man hat auch nicht nur über das „offizielle“ Sponsoring daran profitiert (siehe Rolex-Kalle).

Man arbeitet - auch heute noch - sehr eng mit den Kataris zusammen, um den europäischen Klubfußball zu kontrollieren. So nutzte man u.a. die gescheiterte Superleague, um zusammen mit PSG die Kontrolle über die ECA zu erlangen.

Der einzige wesentlich Unterschied zwischen uns und PSG war die absolute Summe. Ansonsten braucht man hier wirklich nicht mit dem Finger auf andere zeigen.

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mache ich erstens nicht und zweitens sehe ich weiterhin einen Unterschied, ob der Club Katar gehört oder eben nicht.

wie meinst du das?

Man wurde nicht normal von einem Unternehmen gesponsort, das zufällig ein Staatsunternehmen ist, sondern man war Teil eines politischen Projektes. Das selbe Projekt, dessen Teil auch PSG ist, oder die WM 2022, oder die neue Profiliga im Golf.

Und man hat davon eben auch nicht einfach nur ein paar Milliönchen bekommen. Viele Akteure haben privat profitiert und der Klub hat erheblichen Einfluss im Fußball gewonnen.

Steile Thesen. KHR sind zwar drei Buchstaben, aber nicht „viele Akteure“. Und dass der Verein „Teil eines politischen Projekts genauso wie PSG war“ unterschreibe ich einfach nicht. Ist schon eine etwas verzerrte Sicht auf die Dinge, imho.

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Man kann auch Teil eines politischen Projekts sein, ohne selbst eine aktive Rolle darin zu spielen. Es liegt doch auf der Hand, dass Katar das Sponsoring bei den Bayern und die Kooperation in Sachen Trainingslager nicht aus wirtschaftlichen Gründen eingegangen ist, sondern als Instrument zur Verfolgung anderer, nicht-wirtschaftlicher Ziele wie der Generierung von Anerkennung und Einfluss in Politik und Sport. Katar hat die Bayern benutzt.

Meine Kleine Privattheorie ist allerdings schon seit Jahren die, dass auch die Bayern Katar benutzt haben. Katar und Fußball, das ist Nasser Al-Khelaifi. Al-Khelaifi sitzt und saß entweder als Vorsitzender oder als Mitglied des Spitzengremiums in vielen einflussreichen europäischen Fußballorganisationen innerhalb und außerhalb der UEFA. Al-Khelaifi, das ist personifizierter Fußball-Einfluss. Die Kooperation mit Katar hat Hoeneß und Rummenigge persönliche Nähe zu Al-Khelaifi verschafft und es ihnen erlaubt, auf persönlicher Ebene ein Gefühl des Vertrauens und vielleicht sogar eine Art professioneller Freundschaft aufzubauen. Diese Nähe zu Al-Khelaifi hat es ihnen sehr wahrscheinlich ermöglicht, über die formelle und informelle Macht der Person Al-Khelaifi größeren Einfluss auf die Entwicklung des europäischen Fußballs zu nehmen, als sie ohne die Kooperation mit Katar und damit ohne die Nähe zu Al-Khelaifi gehabt hätten. Die Bayern waren also nicht nur gut für Katar, sondern Katar war auch gut für die Bayern, und die Bayern haben Katar ebenso benutzt, wie es umgekehrt der Fall war.

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Die Theorie klingt schlüssig.

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So ist es und das meinte ich auch mit „der Klub hat erheblichen Einfluss im Fußball gewonnen“. Das entscheidende Beweisstück dazu wurde beim Scheitern der Super League geliefert. Die Super League Klubs hatten dadurch ihren Rückhalt in der ECA verloren und der FC Bayern hat zusammen mit PSG die Führung übernommen (Chairmain Al-Khelaifi und Vice-Chairman Michael Gerlinger) und somit logischerweise auch die CL-Reform als Gegenvorschlag zur Super League lobbyiert.

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Richtig und diesem Zusammenhang/Umfeld ist das auch mit den 2/4 Spielen extra zu beurteilen bei der CL Reform.

Das war im Grunde auch ein Preis der zu zahlen war um das viel größere Übel Super-League nicht nur zu verhindern sondern auch für sehr lange Zeit sehr unwahrscheinlich zu halten.

Ne „Liga“ mit jeweils 8 Spielen macht halt schon mehr her wie eine mit einfach nur 6 wie bisher in der Gruppenphase - und die beiden Extraspiele sind für uns ja gerade die gegen die Topclubs aus Topf 1 die es bisher für uns in der Gruppenphase ja gerade nie gab - also genau die spannendsten…

Während in Zeiten wo wir wirklich Ambitionen auf CL Finale/Titel haben - da muss man es dann eh unter die Top 8 schaffen und sich die 2 Extraspiele vom Hals schaffen - sonst hat man halt auch wirklich nix in nem CL Finale verloren…

Im zweiten Halbjahr soll die Zukunft von Dreesen besprochen und hoffentlich auch geklärt werden.
Nicht dass dass Trainersuche reloaded gibt. :wink:

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Klar, die Entscheidung sollte in absehbarer Zeit fallen. Der Verein braucht sicher keine ewige Hängepartie.
Zumal Dreesen nun wirklich bekannt sein sollte. Man weiß was man kriegt. Der wird sich nicht in den nächsten Monaten neu erfinden.

Wie bewertet denn die Kurve die bisherige Arbeit von Dreesen? Im Nachhinein finde ich zum Beispiel die frühe Entlassung von Tuchel als Fehler.

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Ich wäre fein mit Dreesen.
Die ständigen Wechsel auf jeder Führungsebene, dieses Karussell, sollte nun einmal für ein paar Jahre zur Ruhe kommen.
Wer würde es denn besser, in welcher Hinsicht machen?

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