Was ist ein Triple sonst?
Lieber @918, ich freue mich über Deine gehaltvolle Antwort, danke.
Von Deinen beiden vorgeschlagenen alternativen Möglichkeiten zur Durchführung von Spielerbuchungen gemäß des Fair-Value-Prinzip gefällt mir die erstere deutlich besser, weil sie mit wesentlich weniger bürokratischem Aufwand für die Vereine und Verbände sowie wesentlich geringerem Betrugspotenzial einhergeht.
Mit einer ex-post-Plausibilitätsprüfung der Höhe von Spielertransfers, insbesondere, wenn sie in engem zeitlichen Zusammenhang zwischen zwei oder mehreren Vereinen stehen oder direkt als Swap-Deals durchgeführt werden, könnte ich mich zur Not anfreunden, auch wenn ich ob einiger technischer Aspekte nach wie vor gehörige Bauchschmerzen habe. Wie wird beispielsweise sichergestellt, dass die offiziell zur Berechnung der erlaubten Limits herangezogen Marktwerte frei von Manipulation sind? Was, wenn das CIES sich vor Beginn einer Transferperiode urplötzlich von arabischen Scheichs mit großzügigen Finanzzuwendungen umgarnt sieht? Was wenn einzelne Transferwertberechner plötzlich mit einer Rolex am Arm herumlaufen? Großzügige Empfänglichkeit für Bestechungen aller Art zu vermuten, ist im Fußball-Business ja nicht die waghalsigste Annahme. Und abgesehen davon, selbst wenn es auf saubere Weise passierte, wie sollen für ein nicht sonderlich fungibles und nicht kommodifiziertes Gut wie Spiellizenzen für Fußballer marktgerechte Preise überhaupt „errechnet“ werden? Außerdem stellt sich mir vor dem Hintergrund der Geschehnisse in Italien die Frage, wie groß der Gewinn der Einführung einer solchen Plausibilitätsprüfung gegenüber dem Status quo tatsächlich wäre. Schließlich sind die knapp 60 Fälle dort ja auch ohne eine solche offiziell institutionalisierte Prüfung aufgefallen und rechtlich verfolgt worden.
Ich finde, diejenigen, die ein bestimmtes Gesetz oder eine bestimmte verbindliche Norm in einem bestimmten Bereich oder einer bestimmten Frage einführen wollen, sind in der Bringschuld darzulegen, ob diese Maßnahme tatsächlich geeignet ist, den gewünschten Effekt zu erzielen, eine substanzielle und notwendige Verbesserung gegenüber dem Status quo darstellt, und ob die mit der Maßnahme verbundenen Nachteile nicht schwerer wiegen als die Vorteile.
Wäre eine fair value-Prüfung ex-post für Spielertransfers eine geeignete Maßnahme zur Bekämpfung von Missbrauch? Ja, wenn man einen fair value unumstritten berechnen kann (ein großes wenn). Wäre sie erforderlich? Fraglich, die shady deals in Italien sind schließlich auch so aufgefallen. Hätte sie mehr Vor- als Nachteile? Noch fraglicher, denn die Grundlage des Berechnungsprozesses ist fehleranfällig (was kostet ein Spieler?) und, schlimmer noch, manipulationsanfällig. Der symbolische Signalwert an die Vereine, der mit der Einführung einer solchen Prüfung verbunden wäre, ist unbestreitbar, aber diesen Effekt des „nehmt euch in Acht, wir haben ein Auge auf eure Transfers“ könnte man auch mit dem wesentlich einfacheren Mittel erzielen, als UEFA oder nationaler Verband anzukündigen, dass ab der Saison XY jeder Transfer im Nachgang kritisch untersucht wird und bei vermuteten Unregelmäßigkeiten die Vereine nachweisen müssen, dass alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Im Grunde genommen könnte man sogar argumentieren, dass diese Signalwirkung durch die Aufdeckung und den Prozess in Italien bereits jetzt erfolgt ist und daher überhaupt keine weitere Regulierung nötig ist.
Okay die Leute in den Rating Agenturen wurden „gekauft“ dann kann man jeden anderen, wie TM oder CIES auch kaufen.
Kann man so sagen.
Bleibe aber dabei, dass es in diesem Bereich klare Regeln und Überprüfungen mitbklaren Konsequenzen geben muss. Auf UEFA Level. Genau wie man Chelsea den Riegel mit den langfristigen Regeln vorgeschoben hat (egal was sie machen für FFP purposes sind es immer maximal 5Jahre). UEFA kann ja auch KPMG Deloite EY etc bitten, die nach einem definierten Schlüssel von der UEFA Finanzkommission errechneten Transferwerte zu auditieren bzw zu prüfen. Da gibt es diverse Möglichkeiten.
Übrigens der andere Aspekt, Verbindlichkeiten für Transfers laufen auch komplett aus dem Ruder und widersprechen den Geist von FFP.
Auch hier sollte man ein maximales Zahlungsziel von 5 Jahren wenn überhaupt zulassen (wenn überhaupt).
Zumindest müssten sie von jedem Club klar und deutlich ausgewiesen werden. Als jeweils Verbindlichkeit / Forderung gegenüber welchem Club, so dass es eine klare nachvollziehbare Transparenz gibt
Richtig, entschuldige bitte, den Aspekt der Begrenzung der Vertragsdauer bzw Festlegung der Länge der Abschreibedauer wollte ich auch noch adressieren, fand den aber so unkontrovers zustimmungswürdig, dass ich ihn wohl unwillkürlich verdrängt haben muss.
Also hier findest Du meine klare Zustimmung. Eine Begrenzung der maximalen Abschreibedauer auf fünf Jahre finde ich genau wie Du sehr sinnvoll. Dito für den Zeithorizont von Zahlungszielen.
Nicht zwingend, wen Du Dich auf die Subprime-Krise beziehst. Die könnten die Tragweite der Problematik schlicht selbst unterschätzt haben und einfach - nach bestem Wissen und Gewissen - valide Schlüsse auf Basis falscher Annahmen getroffen haben.
Vor diesem Hintergrund würde ich übrigens auch Dein Vertrauen in EY, KPMG und Co. hinterfragen wollen… Ich bin mir weder sicher, dass sie bezüglich der Qualität ihrer Expertise noch in Sachen Betrugsresistenz stets und immer über jeden Zweifel erhaben sind.
Den großen Elefanten im Raum, dem Vertrauen in den Willen der UEFA, ihre eigenen Regularien auch stringent und konsequent umzusetzen, habe ich bei alldem noch gar nicht angesprochen. (In einem Wort: Ich habe weniger als kein Vertrauen.)
Jede Regel ist besser als keine Regel
Jedes transparentes überprüfbares reporting ist besser als keines.
Das FFP wurde eingeführt um Wild West zu verhindern, wurde immer weiter verbessert u d verfeinert. Und wird es weiterhin, inzwischen in einer Art und Weise das Clubs es ernst nehmen (müssen).
Payroll cap wurde eingeführt.
Vertrauen hin und her
Läuft für Juventus.
Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen…
Wäre ein Weg für Watzke um die Bundesliga „spannend“ zu machen. Sprintet Bayern dem BVB weg, gibt es 15 Punkte Abzug und wenns beim BVB läuft bekommt Bayern sie zurück damit kein Schatten über der Party am Borsigplatz liegt
Zumal quasi am selben Tag die Meldung kam, dass die UEFA Barcelona für die Zahlungen an den Schiri-Boss (jetzt erstmal) nicht sanktionieren wird. Und die des zig-fachen Betrugs bzw. Verstosses gegen FFP Regeln bezichtigten ManCity siegen sich mit ihrer Milliardentruppe ins CL HF. Langsam denke ich mir echt: Sollen die ihre Super League machen, sich nur noch gegenseitig im Bescheissen übertreffen und alle anderen unbehelligt lassen. Wäre vielleicht eh ein treffendes Eintrittskriterium für die Super League: Anzahl anhängiger FFP Verstoß Verdachtsfälle, Andere (Finanz)-Betrugsverdachtsmomente. Das schlau zu einem schönen Koeffizienten verrechnet könnte das ideale Selektionskriterium sein.
Napoli ist Meister. Glückwunsch
Juve und Barca. Brüder im Geiste.
Das Verpassen des internationalen Geschäfts, würde die Chancen auf Vlahovic sicher erhöhen.
Edit: Juve verliert 4-1 bei Empoli und hat 5 Punkte Rückstand auf den neuen 4 AC Mailand bei noch zwei ausstehenden Spieltagen.
Bei Milan müssen Maldini und Massara gehen.
Die beiden führten den Club nach jahrelangem Chaos wieder nach oben, letztes Jahr Meister, dieses Jahr CL-Halbfinale und wieder für die CL qualifiziert.
Der Investor Gerry Cardinale wird sich bei den Milanisti und sicher auch einigen Spielern mit dieser Aktion sehr beliebt machen…
Sehr überraschend
Leao wird amused sein, nachdem er gerade seinen Vertrag verlängert hat
Da wurde dann doch nicht so lange supported… Die lieben Investoren…
Macht es denn finanziell wirklich so einen grossen Unterschied, ob man in der Conference League antritt oder gar nicht international spielt?
Es ist längst nicht so lukrativ wie die CL, aber der Sieger kann mit ca. 12 Millionen Preisgeld rechnen, plus Anteilen am TV-Pool, Siegprämien für einzelne Partien und Einnahmen aus den Heimspielen. Das sollte sich am Ende schon auf 25-30 Millionen summieren.
Das ist natürlich der Optimalfall.
Aber wenn man nicht ganz erfolglos ist, kann man schon nahe an eine zweistellige Millionensumme kommen.
Dann ist die Frage welcher Verein du bist. Für Bayern wäre das ein Desaster. Für Vereine wie Köln oder Union ist das schon eine sehr schöne Summe.
Für den Sieger, klar. Der Hauptunterschied zur CL ergibt sich daraus, dass man dort mit solchen Summen alleine schon für die Gruppenphase rechnen kann.