Neapel mit Siegesserie von 11 Siegen in der Liga. Mindestens mit 8 Punkten an der Spitze über die Pause
Traurig zu sehen, was aus diesem traditionsreichen Club in den letzten Jahren geworden ist.
Gefühlt ging dieser ganze Niedergang los, als man sich ein hippes neues Vereinslogo zulegte und CR7 verpflichtete…
Man könnte auch sagen, dass die Erben Moggis nun auch diese „Moggi Dinge“ tun.
Es werden mal wieder sämtliche Klischees über Italien bedient in der ganzen Sache. Auch, dass man das ganze sehr schnell wieder vergessen wird, wie die aberkannten Meisterschaften etc. pp.
Na ja, der Calciopoli Skandal und der zwangsabstieg war schon auch ein Indikator, dass es alles ziemlich fatal ist, was da gemacht wird.
Verurteilt ist ja noch keiner. Aber das die Finanzaufsicht und die StA Anklagen erheben werden, dürfte hiermit klar sein.
Auf jeden Fall wird das eine sehr transparente Geschichte. Bin mal gespannt was dann der italienische Verband bzw SerieA machen werden.
Wenn Bilanzmanipulationen nachgewiesen und der Club bzw Verantwortliche verurteilt werden, müsste es dann ja auch wieder sportliche Konsequenzen geben.
Auf jeden Fall werden die sich jetzt nichts mehr leisten können, und sich gesund schrumpfen müssen.
Eigentlich undenkbar das die Agnellis ihre Juve Mehrheitsanteile Verkaufen, ausschließen würde ich es aber auch nicht.
Und einige weitere Spieler werden sie wohl auch abgeben müssen.
Wirklich eine spannende Geschichte. Wird Juve auf jeden Fall wieder um einiges zurückwerfen.
Zynisch könnte man sagen, der italienische Ansatz der Agnellis ist krachend gescheitert, im Fußball bei Juve und in der F1 bei Ferrari.
Da kommt ein Hinterwäldler aus den Bergen und schafft mit sehr viel weniger Einsatz nachhaltig sehr viel bessere Ergebnisse.
Mit positiven Effekt auf die Narke.
Was bedeutet das Scheitern im Fußball und der F1 für Fiat Jeep Ferrari??
Na ja, ist Fußball für Agnelli nicht nur eine Art Hobby?
Dieses Forum ist selbstverständlich nicht gedacht für Grundsatz-Diskussionen in Bezug auf Soziologie und Ökonomie, aber Max Weber meinte, der Kapitalismus sei ein protestantisches Projekt. Diese Erfahrung mache ich schon seit 30 Jahren.
Wer ist der Hinterwäldler, ich stehe ein wenig auf dem Schlauch.
Also Du meinst die waren richtig geil drauf Milliarden zu versenken, des Hobbys wegen?
Glaube nicht wirklich das sie so dämlich sind.
Der alte Agnelli würde aber seinem Enkel die Ohren lang ziehen für den Mist den er da verzapft hat.
Ich bin mir relativ sicher, dass Juve anfangs ein Hobby war. Dieses ist aus dem Ruder gelaufen, keine Frage. Sie hätten sich besser um FIAT gekümmert.
Die Agnellis haben Juventus mEn schon lange vor dem 2.WW gekauft. Anteile an Ferrari haben sie erst in den 60er und Kontrolle nach Enzos Ableben in den 80er bekommen.
In anderen Worten, Juve war schon in den 20 ern das Werksteam eines Grossindustiellen, das es bei uns nie gab. Deshalb ist Juve für die Agnellis kein Hobby, kein Business sondern Teil der Family und eine Frage der Ehre.
Das was der kleine Agnelli da in den letzten Jahren veranstaltet hat, nimmt die Familie persönlich.
Gut, Werksteam. Family Team, oder was auch immer. Aber dass die Sache aus dem Ruder gelaufen ist, darüber sind wir uns einig, denke ich.
Absolut mein Reden.
Mein Ansatzpunkt war ja der das Mateschitz mit sehr viel weniger Einsatz sehr viel mehr die letzten Jahre erreicht hat.
Ach, Mateschitz meintest Du, okay. Ja, die arbeiten gut.
War es Agnelli, Corona oder doch CR7?
Und ich dachte, die sanieren sich allein durch seine Trikotverkäufe.
Spricht diese Juve-Geschichte jetzt eigentlich für oder gegen 50+1? Eigentlich konnte dem Agnelli ja keiner reinreden…
Bilanzmanipulationen durch überhöhte realisierte Kapitalgewinne.
Die Diskussion hatten wir ja schon einmal?
Man wird mMn nicht umhin kommen, einen Modus für Spielerbewertungen zu finden, der zumindest als Anhang in die Abschlüsse kommt. Unabhängig davon, was die Clubs letztlich bereit sind für einen Spieler zu bezahlen.
Aber diese manipulierten Werte bei Spieler swaps, allen voran Arthur/Pjanic dürfen nie wieder passieren. Jeder wusste das das Mondwerte waren, und die Clubs bzw die italienische Liga ziehen sich auf den Standpunkt zurück, das was zwei Clubs vereinbaren sei der Markt. Eben nicht immer.
Der größte FMV Manipulator war ENRON, dann die Investmentbanken mit Subprime. Es passiert immer wieder, wenn nicht klar reguliert und geprüft wird.
Hier in diesem Fall sitzt mMn nicht nur Juve und das verantwortliche board sondern auch Deloitte, SerieA (FIGC) und auch die UEFA selbst tief in der Tinte.
@918: Wie ich im August schon einmal schrieb, du hast mich überzeugt. Eine strenge, aber vor allem klar und für alle verbindlich definierte und konsequent umgesetzte Prüfung der Höhe der bei Spielertransfers erzielten Umsätze wäre eine gute Maßnahme, die die UEFA einführen könnte. Eine laufende Anpassung der Spielerbuchwerte in den Bilanzen gemäß des aktuellen fair value halte ich zwar aus methodischen, rechtlichen und praktischen Gründen nach wie vor für keine wahnsinnig gute Idee, aber zumindest die Definition und Einführung eines klar definierten Verfahrens, das sich im Nachhinein bei Spielertransfers erzielte Umsätze nach einem Satz klar definierter Kriterien anschaut und bewertet (etwa auf Basis von Vergangenheitswerten ähnlicher Deals), fände ich eine sehr gute Idee. Für so eine Prüfung würde es auch vollkommen ausreichen, die Spielerwerte bei einer Transferprüfung im Nachhinein an ihren fair value zum Transferzeitpunkt bestmöglich zu approximieren und man könnte sich die ganze fehler- und manipulationsanfällige fortlaufende Aktualisierung der Werte in den Büchern sparen.
Randbemerkung: Der Arthur/Pjanic-Deal ist auch ohne fair-value-accounting als suspekt aufgefallen und selbst mit fair-value-accounting hätte er keine Konsequenzen, wenn Transfers nicht geprüft würden. Im Hinblick auf eine Minimierung der Manipulationen ist eine konsequente ex-post Prüfung von Transfers nach einem definierten Verfahren zielführender als ein gewissermaßen ex-ante fair-value-accounting von Spielerwerten.
Randbemerkung 2: Das gesamte Fußballbusiness ist so dermaßen korrupt und von feudal anmutenden Strukturen, Vetternwirtschaft und business by personal acquaintance geprägt - zumindest wirkt es so auf mich, aktuell augenfälligstes Beispiel die FIFA, Himmel hilf! -, dass Fragen nach einer bestmöglichen Transferprüfung oder der idealen Form von Spielerbewertungen in den Büchern den ganz entschiedenen Charme von Stühlerücken auf der Titanic verströmen.
Weißt du eigentlich, warum sich von den „großen Vier“ KPMG und Deloitte so stark, PwC so mittel und EY so gut wie gar nicht über den Fußball-Kontext nach außen zu profilieren versuchen?
EY testiert lieber seriöse Unternehmen wie Wirecard
Denke das ist historisch bedingt.
Deloitte macht das schon sehr lange. Schon zu Zeiten, als Wirtschaftsprüfer über die Branche Fußball mild gelächelt hatten. War für viele kein Thema.
Deloitte ist durch ihre Analysten zum Fußball in der Öffentlichkeit dadurch etwas „nahbarer“ geworden.
Ich denke KPMG wollten auf den Zug aufspringen. Die anderen beiden wohl nicht.
Mit so einem Vorgehen könnte ich gut leben. Es ist allemal besser, als das was wir gerade sehen.
Der Punkt ist nach wie vor, wer macht das, wer prüft das und was haben Vergehen für Konsequenzen.
Kann man mit so etwas wieder zum CAS? Kann der CAS so etwas überhaupt verhandeln? Die haben doch gar keine Kompetenzen für diese Fälle (siehe City Urteil). Müsste es da nicht eine Gerichtsbarkeit eingeführt werden? Oder müsste der CAS nicht eine neue in Wirtschaftsfragen kompetente Gerichtsbarkeit schaffen?
Auch das Strafmaß für Verfehlungen müsste klar geregelt sein und im Vornherein jedem klar sein.
Stühlerücken auf der Titanic bringt natürlich gar nichts. Die ganze Prüfung, Verhängung von Strafen, Gerichtsbarkeit etc. müsste von der UEFA ausgegliedert werden. Im Prinzip eine Art WADA für Finanzen nur in richtig und nicht abhängig vom Verbänden. Schwer umzusetzen, aber nicht unmöglich.
Absolut d‘accord.Es ist und bleibt natürlich ein sehr komplexes kompliziertes Thema. Nicht nur bzw.künstliche nicht marktgerechte Transferwerte zu buchen, um die G+V zu manipulieren ist das eine, das andere sind mMn aber auch diese immer weiter zunehmenden Zahlungsziele, die sich die Clubs gegenseitig einräumen. Transfers sollten grundsätzlich Cash bezahlt werden müssen (egal ob selbst oder fremdfinanziert). Denn da bildet sich die nächste Blase. Zumindest müsste es ein ceiling geben.
Denke nicht das man das man die Problematik generalisieren kann. Italien scheint von den big five leagues diejenige zu sein, wo die Aufsicht am wenigsten funktioniert.
Die vielen abgehörten Telefonate belegen offensichtlich, das in Italien fast alle Top Clubs in diese künstlichen capital gain Transaktionen involviert waren. Dazu in die künstlichen Zahlungsverzichte von Gehältern in der Covid Zeit, bzw Staatszuschüsse. Offensichtlich in Absprache/Bewusstsein der italienischen Liga und des Verbands. Da bahnt sich ein richtig großer Skandal an der weit über Juventus hinaus geht. Juve hat jetzt insgesamt 700 Mio Kapitalerhöhungen in 4Jahren durchgeführt. 600 Mio Verluste in der Zeit angehäuft. Das muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen. Es ist ja weitestgehend egal, solange die Agnellis ihr eigenes Geld verheizen, aber hier geht es auch um 30% Minderheitsaktionäre die entweder mitgehen oder diluted werden, und das Missmanagement ertragen müssen. Dazu kommt das offensichtlich Kapitalzufuhr für Verlustausgleich durch Kapitalerhöhung bei Börsennotierten Clubs anders im FFP der UEFA gehandhabt werden. Wie kann irgend jemand dem Treiben von Juve solange zusehen, ohne das es Konsequenzen gab?
Gleichzeitig muss man sagen, das die neuen US Eigentümer von Milan, dort aufgeräumt und den Club stabilisiert haben. Es kommt eben immer auf den Eigentümer an.
Inter wird der nächste Club sein wo aufgeräumt werden muss.
MMn muss die UEFA ein eigenes Transfersystem aufsetzen (das neue der FIFA wird ja demnächst implementiert). Das System kann, wenn man es richtig macht, wie ein clearing house funktionieren, wo im Prinzip nicht nur der eigentliche Transfer, aber die Abwicklung bis zur letzten Zahlung elektronisch erfasst und abgewickelt wird. Inklusive Gehälter, Gebühren, Bewertungen, Abschreibungen.
Es muss sehr viel mehr Transparenz in das gesamte Geschäft, Gehälter, Gebühren etcetcetc offen gelegt werden, JA nach gleichem Standard gemacht werden. Für mich bleibt die LaLiga hier nach wie vor vorbildlich. Man müsste mMn eine ähnliche unabhängige Finanzaufsicht / Regulator schaffen, außerhalb der UEFA, besetzt mit völlig unabhängigen Leuten.
CAS ist mMn der völlig falsche Ansatz. Der Sitz der UEFA in der Schweiz ist schon falsch. Die UEFA operiert weitestgehend in der EU, sollte also einen Sitz in der EU haben. Profifußball ist anerkanntermaßen ein Teil des Entertainment Business. Diese Profigeschäft benötigt professionelle Strukturen, überall. Man sieht ja, das letztendlich bei der UEFA/ Superleague Problematik letztlich die Dinge sowieso beim EUGH landen, also sollte auch es auch einen europäischen Regulator geben, der in der EU sitzt. Viele Motive von Perez sind richtig u d nachvollziehbar, nur hat er es mit der jetzigen Superleague Format übertrieben. Vor allem mit Barca und Juve nun die schlechtesten Brüder im Boot, denn die verstoßen nun in jeder Hinsicht einer gut funktionieren governance.
Letztlich sollten mMn die ECA, mit der European Leagues und der UEFA eine unabhängige europäische Profiliga gründen mit Sitz in der EU, mit unabhängigen Strukturen und Personen als ab der Leute in der Schweiz. Wäre ein guter Anfang. Als CEO würde ich sofort Tebas berufen, der gezeigt hat, das er unabhängig von Real, Barca, Qatar, Abu Dhabi und letztlich der UEFA selbst auftreten und agieren kann. So einen brauchst Du. Seiffert kannst Du auch dazu setzen.
Habe keinen Überblick welche Accounting companies wo im Fußball tätig sind.
Deloitte UK haben ja schon sehr früh ihre Football Money League jährlich herausgegeben und dort einen Kompetenzbereich geschaffen.
KPMG haben dann irgendwann einen desk in Italien aufgebaut, bekannt als Football bench mark, die Ähnliches gemacht haben, darüberhinaus aber auch Marktwerte/ Transferwerte mit einem Algorithmus errechnet haben. Dort gab es aber ein MBO des italienischen desk heads.
EY waren mMn auch sehr frühzeitig im Football Business tätig, aber weniger prominent sichtbar. Es gibt von allen auch immer wieder Expertisen und Analysen zu den FFP bzw FSR Regeln. Es ist eben kein riesiges Geschäft, aber ein prominentes.