Re. unserer längeren Diskussion über die Vor- und Nachteile des fair value accounting (FVA) aus dem letzten Sommer, hier zwei unabhängige aktuelle Beobachtungen:
1. Die Tücken des FVA haben sich erst kürzlich im Kontext des Kollaps der Silicon Valley Bank (SVB) erneut gezeigt. In der Subprime-Krise von 2007 ff. waren sukzessive immer weiter nach oben angepasste Werte von mortgage backed securities in den Büchern der Banken, die dann beim Zusammenbruch des Marktes auf einen Schlag nichts mehr wert waren, ein großes Problem, im Falle der SVB waren es Anpassungen des Buchwerts von government bonds nach unten. In beiden Fällen hätte es mit einer Buchführung der Vermögensgegenstände zum Einstands- bzw. Anschaffungspreis ceteris paribus wohl eine geringere Wahrscheinlichkeit für das Auftreten der jeweiligen Probleme gegeben.
2.Gerade geht ja der Plusvalenze-Skandal um Juventus in die Verlängerung, bei der es ja im Kern um die illegale Erlangung von Vorteilen aufgrund überhöhter (d. h. nicht marktgerechte) Spielerwerte in den Bilanzen geht (Stichwort Arthur/Pjanic). Ursprünglich hatte der italienische Fußballverband FIGC sogar 12 Clubs und über 50 Einzelpersonen wegen einer ganzen Reihe solcher Fälle verklagt, aber bis auf den Fall gegen Juve ist schon im letzten Sommer die komplette Klage vor Gericht zusammengebrochen.
Das Problem: Aus Sicht sowohl der ersten als auch der zweiten Instanz (die FIGC war zwischenzeitlich in Berufung gegangen) gab es keinen objektiven Weg, den „wahren“ Wert eines Spielers zu bestimmen.
So FVA clearly doesn’t come without a price. Just saying…