Der Transfersommer 22/23 des FC Bayern: Eins mit Sternchen oder weitsitzende Spendierlederhosen?

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Am letzten Wochenende hat für die Bayern mit dem Eröffnungsspiel gegen Eintracht Frankfurt die Saison 22/23 der Bundesliga begonnen. Das Transferfenster ist zwar noch bis zum 1. September geöffnet, aber anders als in vielen Vorjahren scheinen die Bayern diesmal darauf bedacht gewesen zu sein, ihre Geschäfte frühzeitig über die Bühne…

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Super, vielen Dank für diese Ausführungen!!

Einen Gedanken möchte ich noch ergänzen, der aber eben nicht so sauber kalkuliert werden kann, wie die Aspekte, die du betrachtest: Wenn wir mit Lewandowski (wegen Lewandowski) die CL gewinnen, dann hat das neben dem Preisgeld natürlich noch weitere finanzielle Auswirkungen, weil du dich als CL Gewinner bestimmt überall „teurer verkaufen“ kannst, weltweites Prestige schlägt sich dann in Trikotverkäufen der ganzen Mannschaft nieder etc. Aber: Wenn das Team so weiter spielt wie bisher, selbst wenn es dann nicht zum Titel reicht, gewinnen sie viele Sympathien zurück (ganz neue denke ich weniger) - und mit Mané haben sie offensichtlich einen absoluten Topstar dazugewonnen, der menschlich bestimmt schon heute bei vielen Fans besser ankommt, als Lewandowski in den besten Zeiten. (siehe seine Zaunaktion in Frankfurt, seinen Besuch gestern bei den Amateuren…). Das alles trägt ja auch zum Werbewert etc bei, so dass ich auch bei dieser Betrachtung fast auf ein positives Saldo komme. Wie gesagt aber schwer zu quantifizieren.

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Schönes Ding Alex, insbesondere auch der kleine BWL Exkurs…….

Einige Anmerkungen:

Liquidität:

MMn sollte man die Betrachtung per 30.6.22 ansetzen (Du und wir hatten ja einen negativen Cash Flow hochgerechnet), Dh eine Liquidität per 30.6.22, je nach Betrachtung, von 60-80 Mio angenommen.Gehen wir optimistisch von einer Liquidität per 30.6.22 von 80 Mio aus, dann vermindert sich diese durch die bisherigen Transfers (laut Deiner Annahmen), um 12 Mio auf 68 Mio .

Die 114 Mio vom 30.6.21, ist zwar die bekannte Liquidität, aber in der Konklusion nicht ganz richtig. Dennoch bleibt es natürlich dabei, das der sehr geringe Liquiditätsabfluss 22/23, die Liquidität insgesamt nicht extrem belastet oder gar gefährdet, auch weil man in 22/23 wieder von 100 Mio+ Mehreinnahmen ausgehen kann.

Die unter dem Strich höheren Gehälter (dazu gehören ja auch die von Coman Gnabry Müller Neuer), führen natürlich zu Überlegungen, ob und wie eingespart werden kann. Insbesondere bei den Spielern bei denen Vertragsverlängerungen anstehen (Pavard, Lucas), bzw die evtl nicht ihrem Gehalt entsprechend performen (zzt Sane).

Wenn man dann noch über einen „echten“ Mittelstürmer in der Kategorie Kane nachdenkt, ist mMn ein Abgang 2023 unumgänglich (auch wenn sich die Liquidität wieder in Richtung 125-135 Mio entwickeln dürfte.

G+V

Diese Betrachtungsweise, finde ich unglücklich, weil es ja kein zusätzlicher Aufwand zu dem per 21/22 ist, ergo man dann zumindest den „eingesparten“ Aufwand dagegen setzen müsste. Ist natürlich nicht so einfach, aber Du hattest ja oben schön detailliert aufgeführt, welche Gehälter entfallen. Abschreibungen wären bei Vertragsverlängerungen von Süle, Lewandowski nicht entstanden, die bei deLigt und Mane entstehen.

Ps de Ligt hat einen 5J Vertrag, Dh 67 Mio werden über 5 Jahre abgeschrieben, Dh 13,4 Mio p.a., im 5.Jahr kommt dann noch die Bonuszahlung dazu, je nachdem wie Du rechnest.

Lewandowski
Sauber formulierte Thesen. Man kann die sportlichen Resultate mit den finanziellen Implikationen natürlich so annehmen, eine abschließende Betrachtung ist mMn dann aber erst im 1.HJ 2023 möglich. Einen Aspekt sollte man allerdings schon heute berücksichtigen, bei einer Lewandowski Verlängerung hätte man wohl Mane nicht verpflichtet, bei einem Haaland Kauf genauso wenig.
Kahn und co haben jetzt so entschieden, ob es am 30.6.23 noch so smart ist, wie man heute denkt, wird man dann sehen. Aus heutiger Perspektive stimme ich da absolut zu- alles richtig gemacht. Fällt dann eben unter „unternehmerisches Risiko“.

Zumindest hat man, und das zeigt Deine Ausrbeitung ja klar und deutlich, großen Handlungsspielraum, 2023 weiterhin einen größeren Transfer zu tätigen, wenn man dann der Überzeugung sein sollte, tätig werden zu müssen.

Ein weiterer Aspekt ist mMn sehr wichtig, nämlich das man sehr viel proaktiver bei Vertragsverlängerungen und Transfers gehandelt hat. So gerät man weniger unter Zugzwand, und verschafft sich zusätzliche Optionen und Handlungsspielräume.

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Tut mir leid aber das ist weitestgehend Unfug, da die Zahlen nicht aus sicheren Quellen stammen. Außerdem, wenn wir schon mit BWL argumentieren, ist das vor dem Hintergrund der Gesamtsituation zu bewerten, den riesigen Reserven, die die AG hat ( disponible Aktien, Stadion), von daher ist die (angebliche) Mehrbelastung marginal.
Die Transferperiode ist mE eher bescheiden gelaufen.
DeLigt ist ein unsinniger Panikkauf, zusammen genommen mit Upamecano wäre es sinnvoller gewesen, Alaba und Süle zu verlängern.
Dazu wurde Lewandowski nicht ersetzt, weil man nicht in der Lage war, Haaland zu verpflichten obwohl er das Primärziel war und die Mittel vorhanden, nach meinen Informationen scheiterte das an der Ausstiegsklausel 2024, die Bayern nicht akzeptieren wollte, da man immer noch denkt man wäre der Nabel der Welt und brauche sowas nicht. Klassisch verzockt, mal wieder.
Mané ist dafür kein Ersatz, weder von der Position her noch von der strategischen Perspektive (Alter).
Mazraoui und Grevenberch kann man als Ergänzung in die Tiefe machen, das war sinnvoll.
Tel ist der verzweifelte Versuch auch mal einen Dembele, Sancho und Bellingham zu haben, ich bin da skeptisch, das Bayernscouting überzeugt mich nicht, Davies mal als Ausnahme, Musiala haben die Bayern nur als Nebenprodukt genommen um sich bei Hudson- Odois Bruder einzuschleimen, natürlich stellt unser Sportvorstandsazubi das anders da.
Noch immer hockt man auf Sarr und Fein, auch Choupo braucht kein Mensch mehr, hier ist das von Schulnoten her eher eine 5, Chris Richards zu verkaufen ist kein Hexenwerk, für Omar Richards und Roca gibt es einen Gnadenpunkt. Salihamidzic bleibt für mich ein Schwachpunkt.

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Warum werden für de Ligt insgesamt 85 Millionen abgeschrieben (5*17), wenn seine Ablöse inklusive aller Boni maximal 77 Mio beträgt?

Liebe deine Beiträge, dieser „Klartext“ zaubert einem immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.

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Mich würde ja interessieren, was für ein Mensch sich hinter diesen Beiträgen verbirgt.
Erstaunlich ist es allemal.

Ich glaube, wenn Bayern München mal 3x hintereinander die CL gewinnen würde, wäre immer noch alles mies, da wir ja im Vergleich zu Real Madrid viel weniger CL Titel gewonnen hätten.

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@Diebitterewahrheit einfach ein Mythos :sparkling_heart:

Ich freu mich schon immer wie ein Kind im Süßwarenladen, wenn ich das grüne D erblicke und ein neuer Beitrag von Ihm/Ihr zu lesen ist.

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Er unterstellt eine Ablöse von 67+10 Mio also 77 Mio. Der Vertrag läuft über 5 Jahre (nicht 4Jahre wie gerechnet), es werden also auf 67 Mio 13,4 Mio p.a. abgeschrieben. Die Bonuszahlung entweder lump 10 Mio im 5.Jahr, oder auch verteilt über 5 Jahre, also 2 Mio p.a., je nach Vertrag wann sie in der G+V wirksam werden.

Alex hat bei der Zahlung 4 Jahresraten angenommen, keine Ahnung ob oder wie er sich vertan hat. Wenn er 4Jahresraten meint, dann ist die Liquiditätsrechnung korrekt, wenn er auch auf 5 Jahre entsprechend der Vertragslaufzeit geht, vermindert sich der jährliche Liquiditätsabfluss in der Rechnung minimal .

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wie k-dog schon schreibt: Hier ja (fast) schon amüsant, aber wenn ich das extrapoliere und dieser Mensch auch im restlichen Leben mit so einer Einstellung/Grundhaltung unterwegs ist, dann habe ich - ganz ehrlich - eher Mitleid. Mag mir gar nicht vorstellen, wie man sich fühlt, wenn man alles immer scheiße findet. Das Fatale daran ist ja, dass unser Hirn das dann auch noch lernt und „automatisiert“ und man dann gar nicht mehr rauskommt, aus diesem Sog.

ich finde die Aufbereitung oben super, auch wenn natürlich Annahmen getroffen wurden. Aber zusammen mit 918 Anmerkungen ergibt das denke ich schon ein Bild, dass ziemlich nah an der „Wahrheit“ ist - wenn dass dann für jemanden eine „5“ ist, weil man den Zahlen eh nicht glauben kann und wir Haaland nicht gekauft haben - bitte.

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Eben, korrekt wäre meiner Ansicht nach die Abschreibung von 67 Millionen über 5 Jahre Vertragslaufzeit. Boni sind z.B. bei Mané auch nicht mit eingerechnet, und wir wissen nicht, wodurch sie bei de Ligt ausgelöst werden und wie wahrscheinlich das ist.

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Ich tippe ja auf entweder Aki Watzke oder Didi Hamann

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:smile: Was ist mit Willi Lemke?

Nein, habe herzhaft gelacht bei der Vorstellung die von Dir genannten Personen würden hier schreiben.
Aber es könnte auch ein Satire Account sein.

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Bei de Ligt ist tatsächlich was durcheinander geraten.
Ich denke es lässt sich daraus ableiten, dass de Ligt einen 5-Jahresvertrag hat, die Fixablöse aber in 4 Jahresraten gezahlt wird.
Die Angaben zur Liquidität wären also korrekt, die Abschreibungen müssten angepasst werden.

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@918, @HorstMohammed Danke für euer scharfes Auge. Ihr habt vollkommen Recht. De Ligts Transfersumme wird zwar in vier Raten überwiesen, aber er hat einen 5-Jahresvertrag, der dann logisch auch über 5 Jahre abgeschrieben wird.

Da ist mir ein copy&paste-Fehler unterlaufen, den ich nachher korrigiere (habe gerade keinen Zugriff auf die Graphiken).

Glücklicherweise ändert sich durch meinen Fehler an der Gesamtaussage nichts.

EDIT: Fehler behoben.

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Eine sehr schöne und übersichtliche Darstellung.
Natürlich besteht das Problem, dass man viele Daten wie Gehälter, Transfernebenkosten, Ratenzahlungen, aktuelle Liquidität usw. gar nicht oder nur gerüchteweise kennt.
Man muss zwangsläufig Annahmen treffen.
Unter dieser Prämisse eine sehr gelungene Ausarbeitung, die die Realität ziemlich gut abbilden dürfte.

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Abgesehen von der unmittelbaren Liquiditäts und G+V Betrachtung, ist ein weiterer, von @Alex angesprochener wesentlicher Aspekt hervorzuheben.

Nämlich der der Langfristig- und Nachhaltigkeit der Transfers.
Müller wird wohl 2024 seine Karriere bei uns beenden, Neuer evtl auch oder 1-2 Jahre später.
Müller ist quasi schon heute „ersetzt“, Neuer offensichtlich noch nicht.

Das heißt aus meiner Perspektive, das wir auf 4-5 Jahre gesehen, einen Kader haben, der im großen Kern mehr oder weniger steht.

Außer einem möglichen 9er und/oder Nr.1 Torwart ist da lange Zeit nicht viel zu machen.

Welches top Team kann das von sich behaupten?

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@918: Zu deinen übrigen Ausführungen:

Ad 1. Liquidität:

Ich habe mich entschieden, soweit möglich auf gesicherte Zahlen zurückzugreifen, daher die letzte offizielle Bilanzzahl vom 30.06.2021. Du bist natürlich herzlich eingeladen, auf Basis deiner Extrapolation der Liquiditätsentwicklung deine eigene kleine Privatrechnung aufzumachen und die Daten im Kopf entsprechend anzupassen. Dagegen spricht selbstverständlich überhaupt nichts.

Ad 2. Erfolg:

Aber

Ich glaube, ich kann dir leider nicht ganz folgen. Welcher Aufwand wird durch die Transferbewegungen eingespart?

Ad 3, Gehaltssteigerungen von Müller, Kimmich, Gnabry und Co.:

Da hast du Recht. Für eine ganz saubere Analyse des Erfolgsdeltas für das GJ 22/23 müsste man noch die neuen, hören Gehälter dieser Spieler einberechnen, sofern sie ab dem Stichtag 01.07.2022 anfallen und nicht schon ab dem Moment der Vertragsunterzeichnung (was ich nicht weiß).

Andererseits haben diese Gehaltsanpassungen nicht im engeren Sinne etwas mit dem Transfersommer 22 der Bayern zu tun, insofern kann man sie dann auch wieder außen vor lassen. Sie wären so oder so aufgetreten.

Auch hier bist du herzlich eingeladen, sie in deine eigene Privatrechnung einzubeziehen. :wink:

Ad 4, Lewandowski:

Natürlich kann man Ereignisse immer erst mit letzter Sicherheit beurteilen, nachdem sie passiert sind. Aber Kahn und Salihamidzic mussten heute entscheiden und hatten nicht den Luxus, bis zum ersten Halbjahr 2023 warten zu können. Was ich gemacht habe, ist eine typische simulationsbasierte Analyse zukünftig möglicher Zustände mit gewissen Eintrittswahrscheinlichkeiten.

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Ich denke ja aus den gemachten Aussagen heraus, dass dieser Mensch dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest eine glatte 6 gibt. Insofern ist eine 5 für das aktuelle Transferfenster doch eine feine Sache.

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Absolut- Anmerkungen waren ja auch überhaupt nicht als Kritik gemeint. Die Ausarbeitung ist ja auch richtig gut, bzw die zugrunde liegenden Annahmen total plausibel.
Wollte ja nur darauf hinweisen, das der Liquiditätsabfluss von 12 Mio von der aktuellen Liquidität stattfindet, die mMn und auch DMn (siehe Deine letzte gute Ausarbeitung), unter den 114 Mio von 2022 liegt.

Zum Aufwand:
Der dargestellt Aufwand von 385 Mio über die nächsten Jahre ist natürlich korrekt, aber dem steht gegenüber, das für die abgegebenen Spieler Lewandowski Süle etc kein Aufwand (hauptsächlich Gehälter) mehr entsteht - in dem Sinne entfallener (eingesparter)Aufwand. Hauptfaktor sind natürlich die höheren Abschreibungen insbesondere für deLigt und Mane (die aber auch wieder das zu versteuernde Ergebnis reduzieren und Liquiditätsabflüsse für Steuern und Dividenden verringern).