Israel/Palestina - aktuelle News/Geschehnisse/Meinungen

Ich tue mich mit einer ethischen Bewertung des aktuellen Israel-Hamas-Konflikts enorm schwer.

Auf der einen Seite steht ein Terrorangriff mit den meisten ermordeten Juden an einem Tag seit dem Ende des Holocaust durch eine Organisation, deren ganze raison d’etre die Auslöschung des Staates Israel und die Gründung einer islamischen Republik auf dem gesamten Gebiet Palästinas ohne Israel ist und deren Führer mit ihren öffentlichen Äußerungen eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit vermuten lassen, dass sie, sollten sie und ihre Organisation nicht gestoppt werden, ihren heiligen Dschihad mit dem Ziel der Vernichtung Israels unverändert weiter fortsetzen und dabei auch auf Maßnahmen der Tragweite des Terroranschlags vom 7. Oktober zurückgreifen werden, wenn sie sie für das Vorantreiben ihrer Sache als nötig erachten.

Hinzu kommt, dass es für Israel womöglich nur einer Kombination aus Glück, Risikoaversion und mangelnder Koordination seiner Gegner zu verdanken ist, dass andere Spieler wie die Hisbollah die Gelegenheit nicht genutzt haben, mitten in das Chaos des 7. Oktober hinein (oder bereits im Vorfeld in Abstimmung mit der Hamas) Israel ebenfalls territorial anzugreifen. Denn viel mehr noch als durch die unzähligen Toten und das Chaos eines solchen Terroranschlags selbst sind Tage wie der 7. Oktober und die unmittelbar darauf folgenden eine Phase fundamentaler, existenzieller Bedrohung für Israel durch das Risiko, dass andere Parteien die Gunst der Stunde nutzen und sich dem Kampf gegen Israel anschließen. Es ist dieses Risiko, das einem Terroranschlag dieses Ausmaßes eine besonders existenzielle Bedrohlichkeit verleiht.

Ich denke, es ist vor diesem Hintergrund relativ einleuchtend, dass Israel den Fortbestand einer Organisation, die durch ihre Aktionen mittelbar und unmittelbar eine existenzielle Bedrohung für seine Staatlichkeit konstituiert, nicht einfach so hinnehmen und zur Tagesordnung übergehen kann, als wenn nie etwas gewesen wäre, nachdem diese Organisation soeben einen Terrorangriff der Größenordnung des 7. Oktober durchgeführt hat.

Dass Israel gegenwärtig also militärisch gegen die Hamas vorgeht und sie im besten Fall so weit dezimieren wird, dass sie einen solchen Terrorangriff kein zweites Mal mehr wird durchführen können, ist politisch als Signal der Handlungsfähigkeit und des unbedingten Handlungswillens nach innen und außen sowie existenziell im Interesse des eigenen Überlebens zwingend geboten.

Der Grund, warum ich sage, dass ich mich mit einer ethischen Bewertung des Konflikts zwischen Israel und der Hamas momentan so schwer tue, liegt also nicht in der Frage, ob Israel im Gazastreifen militärisch gegen die Hamas vorgehen darf (selbstverständlich, es muss dies sogar), sondern darin, wie es das macht. Dies ist das, was auf der anderen Seite steht.

Die Hamas „schwimmt“ in der Zivilbevölkerung, sie ist örtlich, zeitlich und personell sehr eng mit dem zivilen Gaza verwoben, ihre Kämpfer lassen sich weder optisch noch räumlich von der Zivilbevölkerung separieren und sie nutzt diesen Umstand und ihre Macht über die Zivilbevölkerung im Gazastreifen schamlos zu ihrem Vorteil aus, indem sie es - strategisch klug - Israel so schwer wie möglich macht, bei seinen Angriffen ausschließlich sie und nicht auch die Zivilbevölkerung zu treffen.

Dass es die Hamas Israel schwer bis unmöglich macht, bei seinem Vorgehen im Gazastreifen die Zivilbevölkerung zu schützen, entbindet Israel nicht von der Pflicht, es dennoch so gut wie möglich zu versuchen. Es besteht keine absolute Pflicht für Israel, bei seinem militärischen Vorgehen zivile Opfer zu vermeiden, aber eine relative. Die Zahl der zivilen Kollateralschäden eines militärischen Einsatzes muss in einem angemessenen Verhältnis zu den militärischen Zielen stehen, die damit erreicht werden. Alles andere als der Blick auf die Verhältnismäßigkeit der Zweck-Mittel-Relation in einem Kriegseinsatz ist ethisch eine unreife Haltung.

Im Angesicht der täglichen, enorm düsteren Nachrichten aus dem Gazastreifen, des täglich weiter steigenden Todeszolls in der palästinensischen Zivilbevölkerung und auch des schieren Ausmaßes der Zerstörung von Häusern und Infrastruktur stelle ich mir die Frage, ob Israels militärische Maßnahmen die Maßgabe der Verhältnismäßigkeit von Zweck und Mittel in jedem Fall erfüllen.

Das erste Mal habe ich mir diese Frage damals bei der kompletten Unterbrechung der Wasserversorgung für den Gazastreifen schon kurz nach dem 7. Oktober gestellt, für die ich in Anbetracht der Grauenhaftgkeit des vorherigen Verbrechens emotional zwar Verständnis hatte, die aber rein ethisch betrachtet eigentlich nicht vertretbar war. Ähnlich gelagert ist die Frage, ob es ethisch vertretbar ist, dass Israel den Gazastreifen so weitgehend von Gütern des täglichen Bedarfs wie Wasser, Treibstoff, Nahrung und medizinischen Produkten abschneidet, dass sich Medienberichte über Menschen, die einander wegen eines Stücks Brots abstechen, Ärzte, die ohne Narkose operieren müssen und auf den Krankenhausfluren an einem Mangel elementarer Versorgung sterbende Menschen täglich mehren. Wie weit ist, wenn nicht die bewusste Herbeiführung, so doch die billigende Inkaufnahme solcher Zustände seitens Israels zur Erreichung seiner Kriegsziele verhältnismäßig?

Was den konkreten Todeszoll angeht, finde ich die von der UN berichtete Zahl von rund 10.000 zivilen Opfern im Gazastreifen, darunter gut 4.000 Kinder, die meisten davon das Resultat von israelischen Luftschlägen, in Anbetracht der Tatsache, dass im Norden des Gazastreifens, auf den der Löwenanteil der Luftschläge entfällt, über eine Million Menschen leben und die Luftschläge dort zudem geschätzt bereits zwischen 1/4 und 1/3 aller Gebäude zerstört haben (siehe Satellitenbild), sogar noch relativ niedrig und eine Zahl, die mir nahelegt, dass Israel bei der Wahl seiner Ziele und Mittel seiner ethischen Verpflichtung, bei seinen Militärschlägen zivile Kollateralschäden so gut wie möglich zu vermeiden, nachzukommen versucht.


(Quelle: New York Times)

Allerdings ist auch ohne horrende Todesopferzahlen das schiere Ausmaß der Zerstörung, das die obige Graphik zeigt, schon krass. Immerhin leben in diesem Gebiet Millionen Menschen und sollen auch weiter dort leben, wenn Israel den Kampf gegen die Hamas dereinst beendet hat. Ob wirklich bei jedem einzelnen der täglich Dutzenden air strikes, die die IDF fliegt, die Relation zwischen Zweck und Mittel stimmt? Oder wäre in manchen Fällen ein anderes, milderes Mittel oder sogar ein kompletter Verzicht auf den Einsatz ethisch die richtigere Entscheidung (gewesen)?

Exemplarisch für diese Frage, die man sich als ethisch reifer Mensch beim Lesen der Nachrichten aus dem Gazastreifen tagtäglich geradezu stellen muss, mag vielleicht der Luftschlag auf dem Gebiet des dichtbesiedelten Jabalia-„Flüchtlingslagers“ am 31.10. stehen, bei dem bei dem Versuch der Israelis, einen der Rädelsführer des Terroranschlags vom 7. Oktober zu eliminieren und Tunnel der Hamas zum Einsturz zu bringen, laut palästinensischen Angaben angeblich Dutzende, wenn nicht sogar über hundert palästinensische Zivilisten verwundet oder getötet wurden. War das verhältnismäßig? Hätte es zur Erreichung desselben Ziels einen milderes Mittel gegeben?

Ein anderes Beispiel sind die in den Medien dieser Tage immer häufiger berichteten und sich teilweise verheerend lesenden Angriffe der israelischen Luftwaffe - und inzwischen auch Bodentruppen - auf eine wachsende Zahl von Krankenhäusern im Gazastreifen, weil in und unter ihnen Kommandozentralen und Stützpunkte der Hamas vermutet werden, die dazu führen, das in diesen Krankenhäusern der Strom ausfällt, dort Menschen getötet werden, hilfsbedürftige Patienten nicht mehr versorgt werden können und sterben usw. Ist das verhältnismäßig? Israel verweist darauf, dass es Krankenhäuser in der unmittelbaren Einsatzzone immer und immer wieder auffordert, ihre Patienten in andere, sicherere Krankenhäuser in anderen Teilen des Gazastreifens zu evakuieren. Ist diese Aufforderung und der anschließende Schlag so oder so verhältnismäßig, wenn man sich die gegenwärtige Lage im Gazastreifen vor Augen führt?

Und von Angriffen wie den auf Jabalia und palästinensische Krankenhäuser gibt es in diesem Konflikt sehr, sehr viele. Sind solche Angriffe für Israel verhältnismäßig? Ich kann und möchte das gar nicht abschließend beurteilen und ich möchte hier auch nicht als bedingungsloser Apologet für die palästinensische Sache dastehen, denn die Notwendigkeit Israels, die Hamas zu zerstören, halte ich für ebenso unabdingbar und zwingend wie übrigens auch vollkommen selbstverschuldet seitens der Hamas, aber das manchmal sehr ungünstig aussehende Verhältnis von zivilen Opfern und militärischer Zielerreichung, der kriegsbedingte Zustand vieler Krankenhäuser und die weitgehende Abschneidung des Gazastreifens von Hilfsgütern und Wasser zeigen anhand einiger exemplarischer Ausschnitte des Geschehens wie durch ein Brennglas auf, von wie vielen ethischen Kompliziertheiten der Einsatz Israels im Gazastreifen gekennzeichnet ist und wie schwierig es für Israel ist, den schmalen Grat der Verhältnismäßigkeit der Mittel zu wahren und sich nicht z. B. zur Vermeidung von Verlusten auf der eigenen Seite in die Akzeptanz übermäßig vieler ziviler Opfer auf palästinensischer Seite hineinlocken zu lassen (z. B. durch den Gebrauch von Luftschlägen, wo auch gezielte Kommandoaktionen am Boden möglich wären).

Übrigens, ich verfolge den Gazakonflikt sowohl in deutschen als auch internationalen Medien, dort vor allem in der New York Times, im Guardian, bei CNN und sonst fallweise dort, wo auch immer mich Google und Twitter hinleiten. Ich finde es so auffällig wie noch bei keinem anderen Ereignis von globalem Interesse in der jüngeren Vergangenheit, wie sehr sich die Berichterstattung, aber auch die politische Haltung und Einstellung zu dem Thema an sich, die sich in der Berichterstattung äußert, zwischen deutschen Medien und den internationalen, die ich überblicke, unterscheidet.

Etwas zugespitzt und mit Gefahr der Vereinfachung zusammengefasst ist mein Eindruck: Die deutsche Berichterstattung fällt sehr viel eindeutiger und einseitiger pro-israelisch aus als die (angelsächsische) internationale und ist im Vergleich wesentlich unkritischer bei der Bewertung des Vorgehens Israels im Gazastreifen, wohingegen die internationale Berichterstattung sehr viel „beidseitiger“ ausfällt und insbesondere in den Meinungsbeiträgen (Editorials, op eds, opinion pages etc.) sehr viel stärker als deutsche Medien auch einen Blick auf das palästinensische Leid wirft und deutlich kritischer im Umgang mit dem Vorgehen Israels im Gazastreifen ist. Die allgemeine öffentliche Meinung, die sich in solchen Demonstrationen wie den 300.000 Menschen gestern in London oder immer wieder auch bei größeren Demonstrationen in New York und anderen amerikanischen Großstädten äußert, scheint diese Differenz zwischen Deutschland und der Welt ebenfalls nachzuvollziehen. Wir Deutschen sind viel stärker pro-israelisch eingestellt als wahrscheinlich die meisten anderen Völker der Welt.

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Es ist eben enorm schwer Terroristen zu eliminieren die sich nicht nur hinter Zivilisten und zivilen Einrichtungen verschanzen, sondern auch immer wieder von dort aus angreifen.

Das die Kommandozentralen sich ua unter Krankenhäusern und Schulen befinden, ist allen Geheimdiensten und Regierungen bekannt.

Alle sunnitischen Regierungen und Regime sind froh wenn die Hamas bzw Muslimbrüderschaft vernichtet wird. So wie Al Quaeda und Daesh.

Die USA hat große Verbände zusammengezogen, und nur deshalb hat der Iran die Hezbollah und ihre militanten Milizen in Syrien und Irak noch nicht von der Leine gelassen.

Israel muss und wird ja dem Druck der USA nachkommen und gemäß dem Völkerrecht agieren. Die Regeln sind ja glasklar, im Krieg ist die Situation immer unübersichtlich, aber Versorgung und Evakuierung von Zivilisten muss immer gewährleistet sein.

Die UN ist hier oftmals eine schlechte Quelle, denn die bekommen ihre Informationen weitestgehend von Hamas kontrollierten Quellen. Es ist ja schon heute klar dass viele UN „Filialen“ in Gaza in jeder Hinsicht unterwandert sind.

Bessere Quellen sind das IRC und OSINT sources.

Das es Proteste und Demonstrationen von Muslimen in westlichen Staaten gibt müssen diese Demokratien aushalten. Aber eben nicht Straftaten und Aufrufe zur Vernichtung Israels und der Juden.

Man sieht eben, dass es nicht nur in D eine enge Verflechtung der Linken mit Antisemitismus gibt, und rechtsradikalen natürlich.

Das was gestern teilweise in London am Armestice Day ! stattgefunden hat, wird von den meisten Briten strikt abgelehnt, shadiq Khan dürfte ähnliche Probleme mit seiner Wiederwahl haben wie Netanyahu

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Und wie darf/sollte Israel darauf reagieren?

11:38 Hisbollah-Chef spricht von verstärkten Angriffen auf Israel mit neuen Waffen +++

Jetzt folgen

Die islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon verstärkt nach Angaben ihres Anführers Hassan Nasrallah ihre Angriffe auf Israel und setzt dabei neue Waffentypen ein. In den vergangenen Tagen sei die Zahl der Angriffe ebenso erhöht worden wie die der angegriffenen Ziele, sagt Nasrallah in einer Fernsehansprache. Zudem habe die Hisbollah erstmals Kampfdrohnen und „Burkan-Raketen“ mit einer Bombenlast von 300 bis 500 Kilogramm eingesetzt und Überwachungsdrohnen weit in den Norden Israels gelenkt.

„und die jeweilige Vorgeschichte […]“.
Mit „Vorgeschichte“ meinst Du vermutlich eine Art „Kausalität“.
Nein, ein Terroranschlag steht in keiner „Kausalität“ zu irgendetwas (dass sich Israel jetzt eine weitere Generation von muslimischen Terroristen heranzieht, ist jedoch leider auch klar. Gut, wer Netanjahu wählt, kriegt halt Netanjahu).

Trotzdem: wäre die Hamas an einem Frieden und einer menschenwürdigen Situation der eigenen Bevölkerung (!) im Gaza-Streifen interessiert, schösse sie nicht weiter Raketen auf Israel.
Oder willst Du im Ernst die Raketen von Hamas und Hisbollah als Selbstverteidigung bewerten?

Edit: Interessanter Bericht zum Verhältnis der Muslime zu ihren palästinensischen „Brüdern und Schwestern“.

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Die moralische Frage ist bei solchen Konflikten immer schwer zu beantworten. Für einen Staat, noch dazu für einen Staat wie Israel, der sich permanent mit Auslöschungsphantasien seiner Gegner konfrontiert sieht (auch schon lange bevor Israel nach dem 6-Tage-Krieg 1967 plötzlich Gebiete besetzte, die ihnen die UN 1947 eigentlich gar nicht zugestanden hatte), ist dieses Problem noch einmal schwieriger zu lösen.
Erste Motivation eines Staats sollte es mMn immer sein, das Leben der eigenen Bürger so gut es geht zu schützen. Zu den Bürgern gehören im Übrigen natürlich nicht nur Zivilisten, sondern auch Soldaten und da erscheint es logisch, dass man erst einmal aus der Luft angreift, bevor man die Soldaten einem noch größeren Risiko aussetzt.
Es ist immer schwierig, Ereignisse der Geschichte miteinander zu vergleichen, aber zuletzt bin ich auf folgenden Gedanken gestoßen, der mMn eine gewisse Berechtigung hat:
In den 30er Jahren wählte das deutsche Volk aus freien Stücken mehrheitlich (keine absolute Mehrheit zwar, aber doch eine Mehrheit) mit Adolf Hitler einen Politiker, der aus seiner Verachtung gegenüber Juden und anderen Völkern keinen Hehl machte, genauso wenig wie aus seinen Plänen, andere Länder zu überfallen und sie zu besetzen. Es bestand zu keiner Zeit in dessen 12jähriger Gewaltherrschaft eine realistische Chance, dass sich das deutsche Volk von selbst aus diesem Klammergriff befreit. Letztendlich machten die Alliierten beim Versuch, Europa vom Grauen der Nazis zu befreien, kaum mehr Unterschiede, ob sie gegen überzeugte Nazis kämpfen oder die Zivilbevölkerung treffen. Die Flächenbombardements auf deutsche Großstädte hatten zu einem großen Anteil auch das Ziel, die Bevölkerung und ihren Durchhaltewillen zu brechen. Dem Ziel die Menschheit vor dem Wahnsinn der Nazis zu schützen, wurde alles andere untergeordnet, auch der Schutz der deutschen Zivilbevölkerung, da diese ihre Unschuld in den Augen der Gegner verwirkt hatten, da sie sich zu lange mit dem System arrangierten. Im Umgang mit Japan wurde sogar noch eine Stufe draufgesetzt. Zum Zeitpunkt der Abwürfe der beiden Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki war die Bedrohung Japans für die pazifische Welt eigentlich schon beendet, denn die Amerikaner und ihre Verbündeten hatten in jahrelangem Krieg die Japaner von den eroberten Inseln vertrieben und Indochina von der japanischen Besatzung befreit. Es ging der US-Regierung nur darum, die als notwendig für die künftige Friedensordnung angesehene bedingungslose Kapitulation der Japaner zu erreichen, ohne übermäßig viele eigenen Soldaten zu opfern, was bei einer Invasion zwangsläufig der Fall gewesen wäre. Die Länder die so vorgingen waren wohlgemerkt alles demokratische Staaten und zum Zeitpunkt von Aktionen wie dem Luftangriff auf Dresden oder den Atombombenabwürfen in ihrer Existenz nicht mehr wirklich gefährdet. Trotzdem war die Sichtweise so: wir besiegen den Feind, um die eigenen Nationen und andere Länder vor dem Wahnsinn dieser Feinde zu beschützen, weil deren Leben und das Leben unserer Soldaten für uns mehr Wert ist als das von Deutschen oder Japanern (egal ob Soldaten oder Zivilisten). Es mag nicht moralisch einwandfrei sein, aber schließlich haben es sich die Deutschen und die Japaner in gewissem Sinne auch selbst eingebrockt.
Von daher kann man mMn schon sagen, dass Israel immer noch ziemlich maßvoll vorgeht, denn eins ist aus israelischer Sicht klar: Die Hamas muss weg, damit wieder (einigermaßen) Sicherheit herrschen kann. Und dass die Palästinenser im Gazastreifen selbst dazu willens oder in der Lage wären, sich vom Klammergriff der Hamas zu lösen muss man wohl ins Reich der Fabel verweisen. So hart es klingen mag: irgendwie sehe ich da schon Parallelen zu Nazideutschland. Es gab 2006 keinen Putsch durch die Hamas, sondern sie erhielten die Mehrheit bei freien Wahlen. Jetzt zahlen sie eben die Zeche dafür, was sie mit ihrem Wahlverhalten angerichtet haben. Wer jemanden wählt, der Israel auslöschen möchte, braucht sich nicht zu wundern, dass das verhasste Land sich wehrt und den Feind nicht mit Samthandschuhen anfasst, vor allem dann nicht, wenn der Feind sich so verhält wie am 7. Oktober.
Man sollte sich auch noch eine Frage stellen, auch im Hinblick auf eine mögliche Friedensordnung: Ist der Gaza-Streifen nicht hoffnungslos überbevölkert? Kann es eine Chance geben, dass eine so große Zahl an Menschen in einem so kleinen Gebiet vernünftige Lebensbedingungen bekommt. Wir wissen alle, dass die Anfälligkeit dafür, auf menschenverachtende Ideologien hereinzufallen mit der Verbesserung der Lebensumstände deutlich reduziert werden könnte. Der Gazasteifen war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein eine ländliche Gegend mit höchstens kleinstädtischen Ansiedlungen. Gaza-Stadt hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts ca. 20.000 Einwohner. Die Vervielfachung bis heute liegt nicht unbedingt daran, dass es sich um eine wirtschaftliche Boomregion handeln würde. Da wären wir auch wieder beim schon angesprochenen Thema, dass eigentlich niemand in der arabischen Welt die Palästineser in seinem Land haben möchte, diese aber wiederum keine Bereitschaft zeigen, sich in einem von Israel kontrollierten Staat niederzulassen und mMn kaum Hoffnung besteht, dass sich die Palästinenser mit einem eigenen Staat zufrieden geben würden. Wahrscheinlich wäre binnen kürzester Zeit eine Gruppe an der Macht, die dazu drängt, den Staat auf Kosten Israels zu vergrößern.
PS: Der Blick in die Geschichte des Nahen Ostens zeigt, dass in dieser Region eigentlich immer eine auswärtige Macht das Sagen hatte, angefangen von den Römern, den Kalifen, den Osmanischen Sultanen und den Briten. Manche Völker brauchen möglicherweise nicht nur „Nachhilfe in Sachen Demokratie“, sondern auch Kontrolle, ehe man ihnen zu viel Eigenverantwortung überträgt. Wer diesen Part übernehmen sollte, ist mir allerdings auch nicht klar.

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Eine Anmerkung zu Hiroshima etc. Deine Ausführungen stimmen soweit. Anmerken möchte ich noch, dass die USA die Atombombe auch gern mal testen wollte. Die Wirkung war dann so groß, dass die Amis die Bombe wohl wirklich nur im allergrößten Ernstfall einsetzen würden.

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Und natürlich kam noch der Gedanke der Abschreckung dazu bzw. der Willen, der Welt zu zeigen, dass die USA etwas besitzen, das sie von den anderen abhebt. Man darf ja nicht vergessen, dass im Jahr 1945 auch der Wettlauf um die Führungsrolle in der Weltpolitik in vollem Gang war. Das britische Empire befand sich eindeutig auf dem absteigenden Ast, die UdSSR wurde immer mächtiger und einflussreicher und da war es natürlich ein Signal, wenn man als USA etwas in der Hinterhand hatte, das die anderen (noch) nicht hatten. Um die Besonderheit dieser Waffe zu zeigen, war es dann in der Logik der Militärs nötig, sie auch außerhalb eines Testgeländes einzusetzen.

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Jetzt gehts der Hezbollah an den Kragen

IDF Spokesman Rear Adm. Daniel Hagari: „The IDF has operational plans to change the security situation in the north. The security situation will not remain in a way where residents of the north will not feel safe to return to their homes.“

Die Met macht das gut so

https://twitter.com/metpoliceuk/status/1723462648577081629?s=20

APPEAL: Officers leading a hate crime investigation following yesterday’s pro-Palestinian demonstration want to identify this man. If you can help, please call 101 providing the reference 5122643/23.


A photo of a man wanted in connection with a hate crime offence.

Ist bald vorbei

IDF estimate: Hamas battalions falling apart, no longer able to carry out coordinated assaults by 30-40 fighters; some terror operatives avoid clashes with Israeli forces & are mostly trying to survive. via

@WallaNews

USA liquidieren inzwischen radikale schiitische Milizen in Syrien

“Today, in response to continued provocations by Iran’s Islamic Revolutionary Guard Corps and their affiliated groups in Iraq and Syria, U.S. Central Command (USCENTOM) conducted air strikes against facilities near the cities of Abu Kamal and Mayadin,” said General Michael Erik Kurilla, USCENTCOM Commander. “The United States will continue to defend itself, its personnel, and its interests.”

U.S. airstrikes have targeted one of the largest Iranian militia headquarters in Al-Siyal town in the eastern countryside of #DeirEzzor, resulting in casualties and injuries among the militia forces stationed at the military base. Our sources on the ground have confirmed this.

@DeirEzzor24

Nein, sorry, leider nicht. Eigentlich bin ich sogar überrascht, dass es sich um eine Frau handeln soll - ohne der Person zu nahe treten zu wollen.

In UK fliegt die Innenministerin (!) weil sie ihre eigene Polizei angegriffen hat, nicht hart genug gegen Pro-Palestina Protesters vorzugehen und sie gegenüber far right protesters zu bevorzugen. Muss man sich alles Mal in D vorstellen…

Auch das will ich bezweifeln:

Vor halbem Jahr noch waren mehr als doppelt soviel der UK Bevölkerung auf Seite der Palästinenser als auf der Israels!

Zuletzt nach 7/10 hat es sich etwa ausgeglichen - so wie Du voll auf Seite Israels sind bzgl dieses Konflikts in UK aber weiter (vor halbem Jahr warens nur 10%) nicht Mal 20% der Bevölkerung…

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13NOV2023 updated map of Warships in Eastern Mediterranean, Red Sea, Gulf of Oman, Gulf of Aden, Persian Gulf As always work in progress. Trying new layout adding ships deployed under routine operations across the middle east let me know what you think. Does not include ships partaking in naval exercises, nor does it include ships under Combined Maritime Force such as CTF 150, CTF 151, CTF 152, CTF 153. Updated all sources used Warships from the following countries are underway or deployed in the Mediterranean currently. 🇺🇸🇬🇧🇫🇷🇩🇪🇮🇹🇪🇸🇹🇷🇬🇷🇮🇩🇧🇩🇩🇰🇳🇱 #IsraelPalestineWar #Israel #Israelunderattack #IsraelHamasWar #Navy #NATO #NAFO #RedSea #Mediterranean #Persiangulf #gulfofoman #gulfofaden

@ianellisjones

@mercoglianos

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@clashreport

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@Intelligencefnt

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https://x.com/Schizointel/status/1724031390339989724

It’s awesome, as always. Admirable copy and paste work. Maybe consider copyrights here and there?

Ernsthaft: wie dreist kann man denn Inhalte klauen?

For the third time in eight days, B-1 Lancers conducted missions in the USCENTCOM area of responsibility demonstrating the ability to rapidly project combat power.


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https://x.com/CENTCOM/status/1724121382135472316?s=20

Man kann davon ausgehen, dass diese Spezialtruppen in Syrien und/oder Irak zum Einsatz kommen

Aufgrund der aktuellen Positionen der CSG ist das gesamte Gebiet abgedeckt

Sehr guter Artikel

Die Metropiltan Police hat ihn gefunden

Surprise surprise

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Saudumm allemal in so ner Position überhaupt den Mund aufzumachen zu der Thematik und H.-Vergleiche erst recht was womit eigentlich nur ins Klo greifen kann umschmeichelnd gesagt…

Massiv kritisch Netanyahu gegenüber sind aber zumindest massenhaft Leute - selbst in sehr exponierter Position auf der israelischen Seite…

Überraschend ist eigentlich nur, dass dies einige überraschend finden