Soweit ich sehe, hat Dich keiner hier als Nazi bezeichnet. Hier wird kontrovers, aber fair diskutiert. Einige Deiner Argumente mögen nicht so gemeint sein, sind aber aus der recht(sextrem)en Ecke sattsam bekannt. Darauf hingewiesen zu werden, ist vielleicht nicht angenehm, aber das musst Du ertragen.
Mit Verlaub: was ist das bitte für eine gequirlte Scheiße, um es deutlich zu formulieren? Soll ich jetzt Empathie für Neonazis oder Rechte wie die Afd haben? Da bin ich leider die falsche Person, fürchte ich.
OK, für dich bin ich ein Nazi, Rechtsextremer oder wie auch immer du es nennen willst. Du kennst mich aber nicht. Du bist noch nicht mal 10 Meter in meinen Schuhen gelaufen und willst meine geistige Gesinnung beurteilen. Was treibt dich dazu? Ist es vielleicht die Angst?
Verstehst du jetzt was ich meinte?
Ich habe doch geschrieben: „Wenn“.
Wir sollten hier nicht psychologisieren. Niemand bezeichnet Dich als Nazi. Deine Standpunkte erzeugen z.T. Reibung, man windet Dir keine Lorbeerkränze dafür. Da musst Du durch. Den Stress hast Du Dir selbst gemacht.
Stimmt, ich dachte nicht, dass das Eis da so dünn ist. Macht aber nichts, ich finde es schön die Meinung anderer zu hören. Leider scheint mich aber keiner richtig zu verstehen. Deshalb nochmals sorry, wenn ich den Blutdruck von einigen Lesern unnötig in die Höhe getrieben habe.
Damit ist das Thema für mich beendet und ich wende mich schöneren Sachen wie dem FC Bayern zu.
Da stimme ich dir zu. Das Wort „eingeladen“ verleiht dem ganzen einen unnötig polemischen Charakter und rechtfertigt dadurch natürlich eine Beschwerde und insofern natürlich auch eine Ausblendung des Kommentars.
Mir ging es aber darum, dass für mich die Verhältnismäßigkeit nicht gewahrt war, wenn die unsägliche und mittlerweile breit diskutierte und richtigerweise auch gelöschte Gleichsetzung von Nazideutschland und den Siegermächten des 1. Weltkrieges bzgl. der Kriegsschuld, einige Stunden länger stehen bleibt als der Satz über das „Einladen der Judenhasser“.
Es hat mich ehrlich gesagt etwas irritiert, dass jemand sich an einem dieser beiden Sätze stört und am anderen nicht.
Es klang für mich trotz des Konjunktivs aber einfach wie eine feststehende Tatsache, der ich nicht zustimme.
Das interpretierte ich dahingehend, dass es nur noch eine Chance gibt, dass die USA nicht aus der NATO austreten und diese Chance darin besteht, dass Harris die Wahl gewinnt. Sollte Trump gewinnen, ist die USA draußen aus der NATO. Diesem Gedankengang stimme ich nicht zu.
Vielleicht habe ich deinen Post da auch nur falsch interpretiert.
„Falls“ wäre auch der korrekte Terminus gewesen als Konjunktion.
Sicher ist da nix. Aber es geht da um Wahrscheinlichkeiten.
Im Nachhinein ist man sich in der Geschichtswissenschaft einigermaßen einig, dass der Versailler Vertrag in seiner Konsequenz zu überzogen war und die Bestimmungen natürlich für den Aufstieg der Nationalsozialisten ein gefundenes Fressen waren.
Allerdings muss man bei einer ehrlichen Betrachtung auch anfügen, dass dieser Vertrag der Logik nach einer Reihe von vorhergehenden Friedensverträgen folgte.
Der letzte große Vertrag, der in Europa zuvor zwischen den „Erbfeinden“ Frankreich und Deutschland ausgehandelt wurde, hat Frankreich ziemlich belastet.
Nachdem Frankreich (auf Bismarcks Provokation hin) dem norddeutschen Bund 1870 den Krieg erklärt hatte und sich die Truppen des norddeutschen Bundes im Verbund mit den süddeutschen Staaten durchsetzten, wurde Frankreich ziemlich „geschröpft“. Zum besseren Verständnis: In diesem Krieg wurde gerade mal ungefähr eine Woche auf deutschem Territorium gekämpft. Der Rest des Krieges spielte sich auf dem Gebiet Frankreichs ab.
Nach Ende des Krieges musste Frankreich Elsass-Lothringen an das provokativ im Spiegelsaal von Versailles neu gegründete Deutsche Reich abtreten und hohe Reparationen an den Kriegsgewinner bezahlen. Erst nach Abbezahlung dieser Reparationen zogen sich die deutschen Besatzungssoldaten 1873 aus Ostfrankreich zurück.
Damit hat man von deutscher Seite quasi schon mitbestimmt, was mal passieren würde, wenn die Deutschen einen Krieg gegen Frankreich verlieren.
Da der 1. Weltkrieg für beide Seiten deutlich verlustreicher war und zudem die Zerstörungen, die durch deutsche Truppen in Frankreich angerichtet wurden, diejenigen, die der deutsch-französische Krieg auf deutschem Boden verursachte, um ein Vielfaches übertrafen, ist es irgendwie logisch, dass gerade Frankreich auf eine harte Bestrafung der Kriegsverlierer drängte.
Die USA und Großbritannien konnten sich da nicht durchsetzen bzw. waren an anderen Dingen interessiert. GB wollte vor allem sein Kolonialreich erweitern und Wilson musste auch an die Finanzen denken. Die Siegermächte waren aufgrund der Waffenlieferungen durch die USA hochverschuldet und je mehr das Deutsche Reich Reparationen bezahlt, desto eher waren Franzosen und Briten in der Lage, ihre Schulden an die USA zu bezahlen. Das stellte sich im Nachhinein zwar als Trugschluss heraus und erst als die USA durch Kredite die deutsche Wirtschaft auch unterstützten, ging es wieder aufwärts, aber da war das Kind schon in den Brunnen gefallen.
Die Nazis hätte man sich trotzdem ersparen können, wenn es nicht Ende der 1920er zur Weltwirtschaftskrise gekommen wäre.
Im Übrigen können Faschisten auch an die Macht kommen, wenn man auf der Siegerseite steht, wie man am Beispiel Italien gut sehen konnte. Die Italiener wurden bei den Pariser Vorortverträgen mit Gebietsgewinnen für ihren Kampf auf Seite der Alliierten belohnt und erhielten z.B. Südtirol dazu. Trotzdem war nicht einmal 5 Jahre später Mussolini an der Macht und ab 1925 sogar als Alleinherrscher (und Vorbild für Hitler). Der brauchte keinen Versailler Vertrag dafür.
Gute Einordnung von Dir. Daran sieht man auch, dass Entscheidungen von heute großen Einfluss auf übermorgen haben können.
Um wieder zum eigentlichen Thema dieses Threads zurückzukommen:
Ich denke, dass beim Thema Israel und Einsätzen der israelischen Armee oft Maßstäbe angelegt werden, die eigentlich nicht einhaltbar sind in einem Krieg.
Wir brauchen nicht darüber zu diskutieren, dass die Zahl an zivilen Opfern im Gaza-Streifen und in Libanon extrem hoch ist und jeder getötete Zivilist einer zu viel ist.
Aber es ist eben auch nicht möglich, in diesem Fall so vorzugehen, wie der Mossad das im Fall Adolf Eichmann 1960 gemacht hat, als man den Architekten des Holocaust in Argentinien kidnappte, nach Israel brachte und ihn dort zum Tode verurteilte und hängte. (Ironischerweise wurde selbst dieses Eingreifen damals noch als völkerrechtswidrig bezeichnet)
Die Realität sieht nun mal so aus, dass vom Gazastreifen aus eine Terrororganisation operiert, die an einem Tag über 1.000 Israelis tötete.
Vom Libanon aus operiert ebenfalls eine Terrororganisation, die aktuell dafür sorgt, dass 60.000 Israelis nicht in ihre Häuser zurückkehren können und die darüber hinaus auch noch das Leben vieler weiter Israelis gefährdet. Seit ungefähr 20 Jahren hätte sich die Hisbollah aus dem Süden Libanons zurückziehen müssen. Weder die libanesische Regierung noch die UNO hat irgendetwas erreicht in dieser Angelegenheit. Auch im Gaza-Streifen haben palästinensische Autonomiebehörde und die UNO gnadenlos versagt. Überall haben sich Terroristen breitgemacht, für die das Leben der Zivilisten rein überhaupt nichts wert ist. (weder das von Israelis noch von Palästinensern oder Libanesen)
Ihre zynische Kalkulation lautet: wenn wir uns nur gut genug mit der Bevölkerung vermischen, kann Israel gar nichts machen.
Die aktuelle israelische Regierung geht hier allerdings anders vor, als es sich die Terroristen gewünscht hätten.
Man muss das derzeit angewendete Prinzip: „für jeden getöteten Terroristen nehmen wir in Kauf, dass auch Zivilisten sterben, Hauptsache ein terroristisches A… weniger,“ nicht gutheißen. Man sollte aber auch so fair sein, dass diese Vorgehensweise auch von vielen anderen demokratischen Staaten so gewählt wurde, um ihre Kriegsziele zu erreichen. War es 1945 noch nötig, deutsche Großstädte zu bombardieren bzw. auf japanische Städte Atombomben abzuwerfen? War es gerechtfertigt, den vietnamesischen Dschungel zu entlauben und Napalm-Bomben auf Dörfer zu werfen, weil sich dort auch Feine aufhielten? Darf man Bagdad oder Belgrad bombardieren, um eine Invasion in Kuwait zu stoppen oder einen möglichen Völkermord an muslimischen Kosovaren zu verhindern? In manchen Fällen wird unsere Antwort ja lauten, in andern eher nein.
Wenn man den Tod von Zivilisten verhindern möchte, gibt es eigentlich nur die Alternative der Verhandlung und das müssen beiden Seiten wollen. Im Fall Israels gibt es eine Seite, die in keinster Weise an ehrlichen Verhandlungen interessiert ist und das ist nicht die Seite von Netanjahu (der allerdings sicherlich auch kein Meister der Diplomatie ist)
Ich finde: wenn man Israel kritisiert, sollte man auch in der Lage sein, bessere Alternativen zu finden, wie man diese Terroristen sonst stoppt und da stehen UNO und Israelkritiker mit ziemlich heruntergelassenen Hosen da. Das Mantra „Zwei-Staaten-Lösung“ wird mMn weder Hamas noch Hisbollah stoppen und den Iran auch nicht besänftigen.
Manchmal kann man als Moderator nur sporadisch reagieren. Dann nimmt man keine Abwägung von der Art vor, wie Du sie skizzierst, und befasst sich ad hoc mit einer einlaufenden Beschwerde. Wenn, wie hier, die erste den gravierenderen Fall betrifft, es aber der erste problematische Post eines Users ist, sanktioniert man u.U. erstmal softer. Dann kommt die zweite Meldung, und obwohl der Fall leichter ist, endet hier der Welpenschutz, und es erfolgt die härtere Sanktion.
Danke @willythegreat für insbesondere die letzten beiden Posts.
Eins zu eins was mir schon zu Beginn der Auseinandersetzung mit @mags und zum eigentlichen Thema durch den Kopf geht. Fazit, einfache Erklärungen à la „wer andere schuftig behandelt, muss sich nicht wundern, wenn man mit Greueltaten (aka Nationalsozialismus und Shoa, Terrorakt der Hamas 7/10) zurückschlägt“ verklären, verwässern Geschichte und verhindern dringend notwendige Learnings.
Den Terror der Hamas soll das aber hoffentlich nicht relativieren.
Dazu kann ich dieses eindrucksvolle Buch empfehlen.
Zur Thematik, wie es zum 1. Weltkrieg kam, kann ich auch das Buch „Die Schlafwandler“ von Christopher Clark empfehlen. Eine umfassende, extrem detaillierte Schilderung der Verhältnisse in allen europäischen Mächten, die daran beteiligt waren.
Den Hamas-Terror relativiert hier meines Wissens niemand. Diese Aufgabe übernehmen versprengte Greta-Jünger, verwirrte Linksradikale an deutschen Unis und verblendete Muslime in Deutschland und das in viel zu hohem Ausmaß, als es ein demokratischer Staat mMn tolerieren sollte.
Wenn man allerdings sieht, dass bei mindestens zwei Parteien der aktuellen Regierung zumindest an ihren linken Rändern solches Gedankengut einsickert bzw. schon lange vorhanden ist, könnte man sich nur wünschen, dass die Parteien es schaffen, solchen Subjekten ganz klar den Weg aus ihren Parteien zu weisen. Das gilt im Übrigen auch für so manche Verirrte in der Union, die meinen braunes Gedankengut einsickern lassen zu müssen. (nicht dass es wieder heißt, ich würde nur auf die Grünen schimpfen)
Es müsste doch auch mal funktionieren, dass man eine Partei säubert, ohne dabei gleich stalinistische Vorgehensweisen anzuwenden, sondern einfach sagt: „Hier ist die Tür, raus!“
Statt dessen versucht man aus Angst vor Stimmenverlust, auch diese Irrlichter und ihre Meinung im Parteiprogramm oder bei der Ämterbesetzung einzubauen mit dem Effekt, dass man Minister werden kann, obwohl man sich weigerte für den Bundestagsbeschluss " BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten – Antisemitismus bekämpfen “ zu stimmen (gell Frau Paus) oder dass man Waffenlieferungen an Israel damit verknüpft, dass die israelische Seite schriftlich zusichert, diese Waffen nur im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht einzusetzen. Wie das in einem Krieg, in dem sich der Gegner bewusst mit menschlichen Schutzschilden umgibt, gehen soll, wissen wahrscheinlich auch nur Habeck und Baerbock.
Eigentlich wollte ich mich zu dem Thema nicht mehr äußern. Heute Nacht ist mir das alles nochmals durch den Kopf gegangen. Ich habe verstanden, dass wir die ganze Zeit aneinander vorbeigeredet haben. Ich habe von den Gründen für die Akzeptanz der NSDAP gesprochen, während andere auf den Holocaust konzentriert waren.
Jetzt verstehe ich auch die Reaktion mancher Diskussionsteilnehmer und auch wieso mein Post gelöscht worden ist. Nochmals sorry, dass ich mich wahrscheinlich nicht ganz klar ausgedrückt habe.
Kompliment, toller Beitrag. Du scheinst dich in dieser Materie ja echt gut auszukennen. Kannst du mir den Judenhass im Allgemeinen erklären. Woher kommt er? Im arabischen Raum kann ich es verstehen aber in Europa?