Israel/Palestina - aktuelle News/Geschehnisse/Meinungen

Nur mal der Neugierde halber:
ich finde hier zwei Kommentare von @mags von denen einer gemeldet und vorübergehend ausgeblendet wurde.
Im ausgeblendeten Beitrag wurde angesprochen, dass man an Deutschland kritisieren kann, dass man in den letzten Jahren bereitwillig Judenhasser aufnimmt. Wer sich anschaut, was auf deutschen Straßen seit dem 7. Oktober 2023 los ist, kann eigentlich nicht verneinen, dass an dieser Aussage etwas dran ist, oder?
Im nicht ausgeblendeten Beitrag weiter oben steht ein Satz, der mMn deutlich bedenkenswerter ist, nämlich:

Ich möchte @mags hier keine rechte Gesinnung unterstellen, aber dieser Satz ist mMn schon entschieden abzulehnen. Solche Aussagen findet man normalerweise nur in der Argumentationslinie von Leuten, die darüber streiten, ob die Nazis nicht auch gutes für Deutschland getan haben.

Was ich an der ganzen Situation aber geradezu bizarr finde, ist, dass sich die Person(en), die sich über einen Post, in dem die Meinung vertreten wird, dass Deutschland Judenhasser ins Land lässt, echauffieren, kein Problem mit o.g. Satz haben, der u.a. drei demokratische Länder (USA, UK, Frankreich) auf eine Stufe mit einem der größten Verbrecher der Menschheitsgeschichte stellt.

Der Grund für diese unterschiedliche Gewichtung würde mich brennend interessieren.

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Rein juristisch gesehen hast du damit recht. Nur wäre es halt auch so, dass die Ukraine in Besitz von Waffen kommt, zu deren Produktion sie wahrscheinlich nicht fähig wären und wenn mit diesen Waffen in Russland großer Schaden angerichtet werden würde, möchte ich nicht wissen, wie man dort darauf reagiert.
Den Gedanken mal etwas paradox weitergesponnen:
Es wäre wahrscheinlich auch völkerrechtlich ok, wenn die Ukraine im Eilverfahren Tausende von US Marines und anderer NATO-Elitesoldaten einbürgern würde. Dann wären rein juristisch gesehen auch keine NATO-Soldaten direkt am Krieg beteiligt, sondern es wären Ukrainer mit typisch ukrainischen Namen wie John Smith, geboren in Kentucky, die in Russland Offensiven durchführen.
An dieses absurde Beispiel musste ich gerade denken beim Gedanken daran, dass man auf einer Taurus-Rakete eilig die deutsche Flagge übermalt und eine ukrainische draufklebt.

An der Stelle finde ich interessant, dass du dir ziemlich sicher bist, dass Putin bzgl. atomarer Drohungen wohl nur pokert, aber der NATO-Austritt unter Trump eine absolut sichere und definitiv eintretende Wahrheit ist, die durch nichts und niemanden beeinflusst werden kann. Dass Trump mit dieser Drohung nur Druck auf die NATO-Partner ausüben will, um sie zu mehr Ausgaben für Verteidigung zu bewegen, ist gänzlich ausgeschlossen?
Putin blufft bei Atomwaffen und Trump blufft nicht bzgl. NATO-Ausstieg? Sorry, das überzeugt mich nicht wirklich.

Das kann man so nicht stehen lassen, weil es einfach unwahr ist. Die Kriegsschuld liegt grundsätzlich beim Aggressor.

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Das ist so eine grobe hirnverbrannte Ignoranz historischer Tatsachen, dass es weh tut. Informier dich mal ordentlich, bevor du so einen Dreck von dir gibst.

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Derjenige, der Deinen Beitrag gemeldet hat, schreibt mir dazu:

„„Genauso“ viel Schuld ist ebenso sehr daneben, da hat @Willythegreat Recht. „Auch“ Schuld würde dagegen wohl so gut wie jeder Historiker zustimmen aber hat er halt nun mal nicht geschrieben…“

Das trifft es auf den Punkt. Insofern stellen Deine Formulierungen die geschichtlichen Fakten - und ich meine damit die ungehemmte Kriegstreiberei der Nationalsozialisten - schief dar. Dies ist nun aber keine Bagatelle für uns Deutsche, sondern maßgeblicher Ausgangspunkt unserer demokratischen Gesellschaftsordnung. Das kann hier so nicht stehen bleiben, deswegen lösche ich Deinen Kommentar.

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@jep Ich habe kein Problem damit, dass du meinen Kommentar gelöscht hast. Ich bilde mir nicht ein alles zu verstehen und besser zu wissen. Vielleicht habe ich mich nicht ganz klar ausgedrückt. Ich habe in der Schule gelernt, dass die Unterstützung in der Bevölkerung für die Nazis so groß war, weil die Leute durch die Reparationszahlungen einfach kaum noch etwas zum Leben hatten.
Lassen wir mal das ganze Thema Judenverfolgung weg. Ich glaube darüber muss man nicht diskutieren. Aber die Nazis haben auch Autobahnen gebaut und dem Volk Hoffnung gegeben. Alles war also nicht schlecht. Dazu kann man noch sagen, dass wenn Deutschland den Krieg gewonnen hätte, die Geschichtsbücher heute ganz anders geschrieben wären.
Ich kann aber alle beruhigen, ich bin ganz sicher alles andere als ein Rechtsextremist und Judenhasser kann ich gar keiner sein, weil ich keinen einzigen Juden persönlich kenne.

Der Hass auf Juden ist abscheulich und durch nichts zu rechtfertigen. Du zitierst den Satz, der mich zum Ausblenden des Posts veranlasst hat, aber unzutreffend. Darüber kann auch das suggestive „oder?“ nicht hinwegtäuschen. Denn die Formulierung „eingeladen“ hat deutlich polemischen Charakter, weil sie unterstellt, dass Deutschland die Botschaft ausgesendet habe: „Judenhasser, kommt zu uns, hier seid ihr herzlich willkommen.“

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Mein lieber @mags: damit machst du es dir aber wirklich verdammt einfach. Autobahnen zu bauen loben und gleichzeitig Judenverfolgung, Bücherverbrennung und Demokratiezerstörung (nichts anderes war es) zu ignorieren, ist schon ein wenig zweifelhaft, denke ich.

Sorry Hibbs, du hast mich da sicher falsch verstanden. Was ich sagen wollte, ist dass die Nazis nur eine so breite Unterstützung haben konnten, weil das Volk verarmt war (das schreibe ich den Siegermächten zu) und nichts mehr zu verlieren hatte.
Den Krieg angezettelt haben sicher die Deutschen.
Ich bin dir nicht bösen, dass du mich ignorant und hirnverbrannt nennst, aber manchmal kann eine Bitte um genauere Erläuterungen/Argumente Missverständnisse sofort aus der Welt schaffen.

Auch ohne das Thema Judenverfolgung hat unser Land fast ganz Europa überfallen und versucht zu unterjochen!

Und das Unrechtsregime, bei dem nicht auch irgendwelche Profiteure was von „nicht alles war schlecht“ fabulieren - das zeigste mir mal?

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Diesen Satz habe ich nicht verstanden. Wie meinst du das?

Auch zB jemand wie Putin wurde mal als „lupenreiner Demokrat“ gelobt und viele Russen finden ihn auch heute noch gut weil sie wirtschaftlich besser dastehen als im Chaos der 90er Jahre sowie im Sozialismus davor.

Wenn ich richtig kucke hat’s für „Autobahnen“ in anderen Ländern keine Nazis gebraucht?

Und Hoffnung geben recht und schön, aber um welchen Preis? Indem man dann ganz Europa ausbeutet weil man nach dem ersten Weltkrieg unfair behandelt wurde?

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Das streite ich ja alles nicht ab. Nochmals ich bin kein Nazi und ganz bestimmt kein Befürworter der rechten Szene. Aber man muss einfach mal das Ganze sehen.
Gehen mir mal weg von Deutschland in ein Land in dem Armut herrscht und ein Politiker dem Volk eine goldene Zukunft glaubhaft versprechen kann. Ich bin sicher, er würde jede Wahl gewinnen.
Aber nochmals, ich entschuldige die Greueltaten der Nazis nicht. Das es soweit gekommen ist, ist (und dabei bleibe ich) nicht ausschließlich Schuld Deutschen.

In diesem Punkt gebe ich dir recht. Das ganze hat sich in eine Richtung entwickelt, die sicherlich von vielen nicht vorhersehbar war.

Tut mir leid, das ist Nazisprech par excellence. Das „Ganze“ sehen bedeutet für mich: die Nazis haben Minderheiten wie die Juden grausamst unterdrückt und getötet, aus rassistischen Motiven. Und die Mehrzahl der Deutschen hat damals geschwiegen und sie sogar bewusst gewählt. Sicher nicht alle, keine Frage. Das ist das dunkelste Kapitel unserer Geschichte, und da gibt es kein Herausreden.

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1983 bekam Manès Sperber den Friedenspreis des deutschen Buchhandels verliehen. Er war in einem jüdischen Schtetl am Ostrand der Donaumonarchie in der heutigen Ukraine aufgewachsen, im 1. Weltkrieg mit seiner Familie nach Wien geflohen und lebte von 1927 bis 1933 (schon im März wurde er verhaftet) als Psychologe und politischer Aktivist in Deutschland. Von 1927 bis 1937 war er KPD-Mitglied, trat unter dem Eindruck der stalinistischen Verbrechen wieder aus. Als er nicht mehr als Psychologe arbeiten konnte, wurde er Schriftsteller, er hinterließ ein beachtliches Werk. In seiner Dankesrede von 1983 heißt es unter anderem (auch mit Blick auf die Sowjetunion) über das Thema Kriegshetze: „Wer anstatt über die Quelle und die Gründe der Kriegsgefahr nachzudenken, seinen leidenschaftlichen Protest nur auf die Waffen, und wären es die mörderischsten, reduziert, vermeidet, bewusst oder unbewusst, die Suche nach dem Feuerherd und erliegt der heute weitverbreiteten Neigung, die Mittel mit den Zielen zu verwechseln. Ja, ich wiederhole es: Ich bin gegen jeden Krieg, ausnahmslos. Aber ich weiß, ich wusste es auch im Jahrzehnt des Dritten Reiches, dass ein totalitäres Regime sich gefährdet glaubt, solange es nicht seine grenzenlose Macht über die unmittelbaren und mittelbaren Nachbarn - und eines Tages über den ganzen Planeten - ausbreitet. In den 30er Jahren wurde meinesgleichen von Goebbels und seinen Tintenkulis als Kriegshetzer beschimpft, sooft wir davor warnten, den stetig wachsenden Forderungen Hitlers nachzugeben und durch Kapitulation am Ende den Krieg unvermeidlich zu machen. Und nun leben wir seit Jahrzehnten in der Ära pseudo-ideologischer Erpresser. Jeder aber sollte wissen, dass Erpresser um so mehr verlangen und um so bedrohlicher werden, je öfter man ihnen nachgegeben hat.“

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Ich spreche nicht über die Judenverfolgung. Da sind wir einer Meinung.
Ich beginne lang vor dem Krieg. Wieso hat die NSDAP soviel Zuspruch erhalten? Hast du dir diese Frage einmal gestellt? Glaubst du wirklich, alle Deutschen damals waren nur dumm und ignorant? Etwas hat sie dazu bewegt.

Da gibt es viele Motive, allesamt recht fragwürdig: das Angebot, sich als Opfer fühlen zu dürfen; die Sehnsucht nach einem autoritären Führer, der Schluss macht mit den parlamentarischen Debatten; die Chance, sich an anderen für den eigenen sozialen Abstieg zu rächen; eine völkische Ideologie, die es ermöglichte, den eigenen Minderwertigkeitskomplexen ein Überlegenheitsgrfühl entgegenzusetzen, etc.

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Genau das will ich die ganze Zeit sagen. Ich habe aber das Gefühl, dass ich hier in eine Ecke gedrängt werde, in die ich nicht gehöre.
Vielleicht treibt euch die Angst vor der Vergangenheit zu einer solchen Reaktion. Aber (bitte nicht ärgern, nur mal darüber nachdenken) jeder Mensch der seinen Vorurteilen freien Lauf lässt und andere beurteilt ohne sie zu kennen, ist nicht viel besser als ein Nazi.
Nochmals bitte nicht falsch verstehen, ich will niemanden beleidigen, sondern nur zum Nachdenken anregen (so wie ihr mir jetzt ein paar Inputs gegeben habt, über die ich nachdenken kann).

Kennst du den Film „Die Welle“? Ich habe den Film vor 30 Jahren gesehen und ich denke heute noch oft darüber nach. Durch diesen Film wurden mir bestimmte Zusammenhänge erst klar.

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