Israel/Palestina - aktuelle News/Geschehnisse/Meinungen

Da muss ich dann doch widersprechen.
Israel betreibt (übrigens genau so wie China (Uiguren, Tibeter), Rußland (Ukrainer) und die Türkei (Kurden)) sehr wohl einen Genozid, der nur nicht so offensichtlich ist, wie der der Nationalsozialisten. Er ist sehr viel perfider und findet auf sehr vielen Ebenen statt.
Es fängt an mit der gezielten Zersiedlung palästinensischer Orte, die auch während des Konfliktes mit der Hamas gezielt vorangetrieben wird (z.B. hier, Artikel aus der Le Monde, auf englisch: As Gaza war rages on, Israeli settlement expansion is accelerating in West Bank).
Das die Siedlungspolitik Israels dem Völkerrecht widerspricht hat der Internationale Gerichtshof inzwischen mehrfach bestätigt.
(Quelle: IGH prüft Israels Besatzung in der Westbank)
Das Israel dabei in einem Nebensatz die Vereinten Nationen delegitimiert, sei hier nur am Rande aufgeführt.

Es ist ja auch kein Zufall, das es in ganz Palästina keine einzige Bank gibt, die Palästinensern gehört. Der Grund ist einfach, die Zulassung zur Vollbank erfolgt über israelische Behörden. Interessant ist die sogenannte Einteilung Palästinas in A, B und C Gebiete. Infos hierzu:

Kein Geld heißt auch, kein Unternehmertum und keine Investitionen und damit zwangsläufig wirtschaftliche Selbstauflösung.

Ebenso interessant ist die Energieversorgung. Palästina verfügt über zwei riesige Gasfelder innerhalb der Seegrenzen vor Gaza. Israel vergibt JETZT schon Bohrlizenzen an Drittstaaten und Energiekonzerne
(Backgrundquelle: Streit um Erdgasfunde im Mittelmeer - Zwischen Kooperation und Konfrontation)
Das die bewusste Verknappung von Energie, Wasser und medizinischen Vorräten (auch im Kriegsfall) gegen die Menschenrechte verstößt, interessiert Israel genauso wenig wie die unzälligen Verstösse oder das simple ignorieren von UN Resolutionen (die, auch das sei hier nur nebenbei gesagt, unter anderem von Staaten wie Frankreich, England, Nigeria oder Australien kommen/kamen und nicht nur vom Iran und seinem Dunstfeld, wie so gerne behauptet wird)
(Israel und Vereinte Nationen: Beziehung am Tiefpunkt | tagesschau.de)
Sehen wir uns doch mal die völkerrechtliche Definition des Genozids an:
Das Delikt des Völkermords hat zwei Elemente, eine Tathandlung und eine dahinterstehende Absicht. Tathandlung kann etwa die direkte Tötung von Menschen sein, aber auch das Auferlegen von Lebensbedingungen, die zur Vernichtung führen können. Schon die Tötung eines einzelnen Menschen kann ein genozidaler Akt sein, wenn die entsprechende Absicht dahinterstand.

Die erforderliche Intention ist im Gesetz definiert. Es geht um die „Absicht, eine nationale, rassische, religiöse oder ethnische Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören“. Erst diese Absicht macht aus einem Mord oder Kriegsverbrechen einen Akt des Völkermords.
Der Krieg gegen die Hamas ist kein Genozid, es ist ein (leider) „ganz normaler“ Krieg.
Doch die gesamte Politik Israels in Palästina hat nur ein Ziel:
Keine Palästinenser in Palästina. Stück für Stück. Weggesiedelt, wegverarmt, wegverdurstet, wegverkrankt.
Israel ignoriert internationales Recht, ignoriert die Gründungsvorraussetzung für die Gründung des Staates Israel (nämlich die Zwei-Staaten-Regelung), ignoriert die Menschenrechte und versteckt sich bei jeder diesgearteten Kritik hinter dem Schild des Antisemitismus. Und gerade in Europa funktioniert diese Taktik ausgezeichnet.

Versteh mich nicht falsch, Israel hat das Recht auf seine Existenz. Doch das haben die Palästinenser auch (so wie auch die Kurden oder Rohinga). Und Israel tut alles, mit größtem finanziellen und politischem Einsatz, um eben diesen palästinensischen Staat zu verhindern (ebenso natürlich wie diverse palästinensische Gruppen, der Iran und unsere Freunde von der Insel und über dem Ozean).

Für mich sehe ich ganz klar die Absicht, die Palästinenser auszulöschen, nicht durch Gaskammern und Zangsarbeit) sondern durch Zersiedlung, finanzielle Ausblutung, industrielle Isolierung und simplen Diebstahl von Land und Bodenschätzen.
Und das ist per Definition Genozid.

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Was für ein bodenloser Unsinn. Und der Verweis auf die UN-Resolutionen ist natürlich auch dabei.

Es bleibt wie immer: Antisemitismus aka „legitime Israelkritik“ ist der Kitt, der diese Gesellschaft zusammenhält. Da machen alle mit: die ganz Linken, die ganz Rechten, die Islamofaschisten.

Diese Antisemitismus-Definition ist haltlos überdehnt.
Nach der Logik ist bald jeder Antisemit.

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Ich bleibe bei meiner oben zitierten - offenbar für keine der beiden Seiten zustimmungsfähigen - Position, lasse aber eine Diskussion zu, die, solange sie ohne Polemik bzw. antisemitische Statements auskommt, keine Löschungen benötigt.

Bitte erkläre mir doch, warum das Unsinn ist.
Begeht Israel Kriegsverbrechen und verstößt gegen die Menschenrechte, indem sie vor und während des Hamas Konflikts die Wasser-, Energie- und medizinische Versorgung aktiv unterbindet?
Ja. Belegt und dokumentiert.
Verstösst Israel gegen den Gründungsvertrag durch illegale und juristisch klar als Verstoss gegen die UN Charta verurteilte Siedlungspolitik?
Ja. Belegt und dokumentiert.
Verhindert Israel die Gründung von finanzpolitischen Instrumenten in Palästina die sich in Palästinensischem Besitz befinden?
Ja. Belegt und dokumentiert.
Werden Palästinenser beim Bezug von Strom, Sozialleistungen, Mietpreisen, Steuern, Gewerbegründungen gezielt durch die israelische Verwaltungsbehörde diskreminiert?
Ja. Belegt und dokumentiert.
Ignoriert Israel die international anerkannten Besitzverhältnisse an Palästinensischem Rohstoffen?
Ja. Belegt und dokumentiert.
Haben relevante israelische Politiker schon vor dem Hamas Angriff regelmäßig verlangt, dass es KEINEN Palästinensische n Staat geben darf?
Ja. Belegt und dokumentiert.

Das einzige, was NICHT klar belegt ist ist der Umstand, dass kein israelischer Politiker oder General offen gesagt hat, das es Ziel Israels ist, Palästina von der Landkarte zu entfernen.

Ich lass mich gern vom Gegenteil überzeugen, aber für mich sind die juristischen Bedingungen für Genozid erfüllt und belegt.
Und bitte sei in Zukunft so freundlich von Beleidigungen abzusehen, das wäre einer echten Diskussion zuträglicher.
Denn ich bin sicher kein Faschist. Übrigens ist so eine Behauptung strafbewehrt, nur las Hinweis.

Nein.

Nein.

Wo?

Nein.

Nein.

lol

Meine Güte…

Es ist vielleicht doch etwas komplizierter. Ich will mich hier nicht zum Nahost-Experten aufspielen, möchte aber auf den Oslo-Friedensprozess hinweisen und auf die vielfältigen Gründe seines Scheiterns. Und darauf, dass es in der israelischen Gesellschaft nennenswerte Kräfte gibt, die weiterhin Lösungen im Geiste des Friedens und des Interessenausgleichs anstreben. Die harte Haltung Netanjahus ist zudem zu einem nicht geringen Teil nicht-ideologischer Natur, sondern stark von Eigennutz mit juristischem Hintergrund geprägt.
Oslo-Friedensprozess – Wikipedia.

Ja gut, wer Fakten ignoriert/negiert da ist dann eine Diskussion tatsächlich sinnlos…

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Ist es ein kriegsverbrechen, eine belagerte feindliche stellung vom nachschub abzuschneiden?
Eher begeht die hamas kriegsverbrechen, indem sie ihre militärische Infrastruktur bewusst unter und zwischen ziviler versteckt.

Und was sonstige argumente bzgl.

Und

Es gibt einfach kein ‚palästinensisch‘.
Der staat existiert nicht.
Und nur weil ein rohstoff oder finanzen von Bevölkerungsgruppe ausgebeutet oder ‚kontrolliert‘ werden, werden sie nicht zum Eigentum ebenjener.

Wenn ich in den US ein fracking Unternehmen gründe, sind das dann auch keine ‚deutschen rohstoffe‘.
Und ne von juden geführte bank ist auch kein israelisches finanzsystem z.B.

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Bitte keine Fake News.

Ok, sorry, den staat palästina gibt es laut dem absoluten Großteil der westlichen Welt nicht.

Die westliche Welt ist in der Minderheit.
Und in der BRD gibt es auch einen palästinensischen Botschafter.

Das mag sein. Ich für meinen Teil sehe mich als Teil der westlichen Welt und orientiere mich auch (stand jetzt) daran.
Für meinen teil gibts genug problematische Staaten im nahen Osten, und da zähle ich Israel mit den extremen Zionisten in der Regierung absolut dazu.
Aber ich brauch nicht noch nen Staat von religiösen Spinnern.

Ich für meinen Teil sehe mich als Teil der gesamten Welt.

Nee, da bin ich zu egozentrisch und zu wohlstandsgewöhnt, ehrlicherweise.

Nur um eins klarzustellen, das die Palästinenser den Friedensprozess (diese Wort klingt in dem Zusammenhang dann doch sehr zynisch) sowohl im Rahmen der Autonomiebehörde als auch durch Anhänger der Hamas, der Hisbollah und anderen, größtenteils terroristischen Konstrukten torpediert haben, steht ausser Frage.
Genauso wie die Terroranschläge der Hamas verabscheuungswürdig und menschenverachtend sind.
Doch die Blindheit (ob historisch bedingt wie bei den Deutschen oder politisch /wirtschaftlich wie bei den USA) ist inzwischen fast schon pathologisch.
Man sieht es ja an der obigen Reaktion, es kann einfach nicht sein, was nicht sein darf und das verhindert zu großen Teilen eine inhaltlich substantielle Diskussion oder wird reflexartig als antisemitisch diffamiert. Argumente und Fakten spielen keine Rolle.
Was ich einfach nicht verstehe (und ich würde mir wirklich wünschen, daß ich falsch liege) ist, wie ein Land, dessen Geschichte seit Jahrhundetten geprägt von Genozid, Verfolgung, Diskriminierung und Ausgrenzung wie kein anderes in der Welt ist, aus ihrer eigenen Geschichte nichts gelernt hat.
Psychologisch leicht nachzuvollziehen, aber leider sehr menschlich.
Hätten beide Seiten einfach die Bedingungen des Gründungsvertrages eingehalten (und Frankreich und Großbritannien nicht beide Seiten schamlos belogen) hätten wir wahrscheinlich eine bessere Welt.

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Gut, dass Du das so klar sagst. Genau aus diesen Gründen halte ich aber den Genozidvorwurf für sehr problematisch.

Weitere Gründe habe ich bereits genannt, man kann sie im Israel/Palästina-Thread nachlesen.

Dass Deutschland wegen des Genozids an den europäischen Juden im zweiten Weltkrieg heute ein besonders hohes Maß an Verantwortung hat, steht außer Frage. Eine der daraus zu ziehenden Konsequenzen besteht darin, dass wir mit derart gravierenden Vorwürfen, an welche Adresse auch immer, deshalb besonders vorsichtig sein müssen.

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Na klar…. Das gehört immer dazu.

Und das natürlich auch. Zum Kotzen widerlich.

Ich würde sagen, dass die Juden durchaus etwas gelernt haben, nämlich, dass sie nur überleben können, wenn sie sich wehren. Über die Wahl der Mittel kann man natürlich diskutieren.
Als nach Ende das 2. Weltkrieges Juden, die den Holocaust überlebt haben, nach Palästina bzw. ab 1949 nach Israel emigrierten, wurde vonseiten derer, die schon seit den 1920er bzw. 1930er Jahren im Land waren häufig hinterfragt, wie es sein konnte, dass sich Millionen von Juden in Europa nicht vehementer gegen die Gräueltaten der Nazis und ihrer Gehilfen in den besetzen Ländern, wehren konnten. Damals hat man auch als Reaktion darauf die Entscheidung getroffen, dass man sich nie wieder „wie ein Opferlamm zur Schlachtbank“ führen lassen will bzw. nicht auf Hilfe anderer warten möchte.
Das würde ich durchaus als Lektion auf jahrhundertelange Unterdrückung und Vernichtung interpretieren.
Hätten die Israelis hier nicht ihre Einstellung geändert, dann hätten sie den feigen Angriff der Palästinenser und ihrer arabischen „Brüder“ am Gründungsdatum des Staates Israel im Jahr 1949 nicht überlebt, denn es wäre ihnen von außen sicher mal wieder niemand zu Hilfe gekommen.
Seitdem hat man gelernt, dass man mit Härte gegen den Feind weiterkommt als mit Passivität.
Im Übrigen finde ich nicht jeden Schritt von Israel gut, aber die andere Seite finde ich noch schlimmer. Jahrzehntelang versuchen, den Gegner zu vernichten und ihm den Tod zu wünschen und dann im Angesicht der eigenen Schwäche plötzlich doch wieder eine Lösung favorisieren, die man schon vor 75 Jahren hätte haben können, ist für mich einfach scheinheilig und ich kann jeden Israeli verstehen, der hier keinen Willen zu einer friedlichen Koexistenz erkennen kann.

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Und genau da möchte ich ansetzen. Faktisch ist alles was du sagst korrekt (sofern man das als Aussenstehender überhaupt beurteilen kann) aber auch du schiebst die Schuld komplett von Israel weg… nicht inhaltlich, aber sprachlich.
Es müssen die Israelis verstanden werden, aber die gleich behandelten Palästinenser nicht?
Der Angriff gegen Israel ist/war verwerflich aber die Besetzung des Gaza Streifens und der Golanhöhen nicht?
Das meine ich mit Blindheit und es fängt mit diesen semantischen Feinheiten an.

Die Hamas sind Terroristen (in Sprache und Inhalt korrekt)
Die radikalen israelischen Siedler (denen nach UN und Ärzte ohne Grenzen Auswertungen über 300 Morde und zahlreiche Vergewaltigungen zuzurechnen sind, sind (semantisch) bestenfalls… was? Radikale Siedler halt. Semantisch und inhaltlich so falsch wie es nur geht.

Das ist aber natürlich kein israelisches/palästinensisches Thema sondern ein grundlegendes.
Vor 30 Jahren waren die Mudschahedin Freiheitskämpfer, heute sind es Terroristen.

Schlussendlich ist es PR die vor allem in Deutschland aber zu realer Politik führt. Und jede Kritik daran wird sofort als antisemitisch diffamiert.
Ich bin ja auch inzwischen ein Rechtsextremer (wahlweise Linksextrem), ein Faschist, ein Islamofaschist, ein Reaktionärer und vieles mehr.
Und irgendwie amüsiert mich das inzwischen, denn diese Aussagen kommen meistens dann, wenn einem die Argumente ausgehen wenn denn je welche vorhanden waren.

Anyway, schlussendlich wird im Nahen-/Mittleren Osten irgendwann das passieren, was Europa im 19. und 20. Jahrhundert durchgemacht. Nur hatten wir damals nur Musketen und die ersten Versionen von Automatikwaffen und die Religion spielte nur eine nachgeordnete Rolle. Das sieht im 21. Jahrhundert leider anders aus.

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