Sei Dir unbenommen.
Ich stimme Dir zu, dass er als eV Präsident nicht die beste Wahl ist. Das Problem ist natürlich, dass die beiden Ämter miteinander verknüpft sind. Die eV hat die Mehrheit an der AG, also soll ihr Präsident auch AR-Vorsitzender sein.
Ansonsten sehen wir die Sache etwas anders. Ein AR-Vorsitzender darf kein Abnicker sein. Uli Hoeneß war kein Abnicker als AR-Vorsitzender. Der muss schon die Richtung des Unternehmens vorgeben und die Leistung der Geschäftsleitung und deren Zielsetzungen messen und bewerten. Das war beim FC Bayern immer so, seit es diese AG gibt. Ich denke, das macht er gut.
Der CEO des FC Bayern wird auch an Zahlen gemessen. Nicht an Rekordgewinnen. Aber daran, ob die AG gesund ist, Erfolge nicht auf Kredit basieren etc. Das ist gerade in dieser Branche wo alle nach noch mehr Geld und noch mehr Transfers und höheren Gehältern schreien kein einfacher Job.
Da muss man schon ein scharfes Auge auf die geschäftsführenden Personen der AG haben.
Um nochmals darauf zurückzukommen. Das sind natürlich nicht die allbesten Voraussetzungen um die Leistung einer Person urteilsfrei bewerten zu können
Es ist aber auch gut, wenn die Führung des FC Bayern kritisch beäugt wird. Schulterklopfer helfen ja auch nicht weiter.
„Die größte Herausforderung für den FC Bayern ist, international auf höchstem Niveau konkurrenzfähig zu bleiben“ , konstatiert Präsident Herbert Hainer gegenüber der ‚Bild‘, „weil die finanziellen Möglichkeiten der Klubs vor allem in England, aber auch in Spanien und weiteren Ländern wesentlich größer sind.“
Hainers Lösung: „Um das zu schaffen, müssen wir kreativ sein, wach sein und wir müssen dabei gleichzeitig unsere Identität als Klub bewahren: Erfolgreich sein, unsere Werte leben, die Fans immer im Fokus haben und unseren Bayern-Weg beibehalten, weil er diesen Klub seit Jahrzehnten so einzigartig in der ganzen Fußballwelt macht.“ *
So negativ sehe ich das gar nicht. Was Hainer von sich gibt sind natürlich die üblichen Phrasen die für 90% der Klubs passend sind.
Aber sehr gute Bayern-Phasen hatten schon immer ihre Wurzeln im Nachwuchs, das war in den 70ern/frühe 80er so oder auch um die Schweinsteiger/Müller/Lahm Generation.
Vielleicht sind Pavlovic und Tel ein Anfang…
Aber der Nachwuchs muss besser integriert werden, da führt kein Weg dran vorbei.
„Wenn es beim FC Bayern sportlich mal nicht ideal läuft, kommt in der Öffentlichkeit oft das Gefühl auf, dass bei uns die große Krise herrscht“ , sagt Hainer gegenüber der ‚tz‘, „wir hatten in der Bundesliga zu viele schlechte Spiele, das ist überhaupt keine Frage. Aber wenn man sich die Qualität der einzelnen Spieler anschaut, haben wir eine Top-Mannschaft.“ *
Im Zweifelsfall wären die Bayern auch bereit, eine Ablöse für den neuen Coach auf den Tisch zu legen. Hainer sagt auf Nachfrage über den Ablöseaspekt: „Wir brauchen einen Trainer für den FC Bayern, der zu uns passt. Der die hohen Ansprüche, die wir an uns haben, mitgehen und erfüllen will. Das ist das Entscheidende.“ *
Als ich das Interview heute gelesen habe,@Bobby, musste ich es mir echt verkneifen, das zu verlinken.
Diese Nullaussagen, die dieser Mann „hochfrequent“ absondert, diese Gemeinplätze, dieses Gewäsch … erinnert sich wer an Martin Bader? Das war auch so einer …
Ich kann Deinen Gedankengang nachvollziehen, bei Politikern nervt mich das hochfrequente Absondern von selbstähnlichen Allgemeinplätzen geringsten informationsgehalts auch ganz enorm (und ist dort als Phänomen ungefähr so stark ausgeprägt wie im Profifußball, wahrscheinlich sogar noch stärker), aber unter der Annahme, dass es nolens volens zu der Stellenbeschreibung des Präsidenten des FC Bayern gehört, mit einiger Frequenz in der Öffentlichkeit Aussagen über den Verein zu tätigen, stelle ich Dir mal eine Gegenfrage:
Was soll er denn sonst sagen?
(Du darfst natürlich auch meine Prämisse angreifen. )
Ich verstehe auch nicht ganz, wieso wir uns an dieser Stelle noch ein Problem aufmachen müssen. Ohne Deiner Einschätzung inhaltlich klar widersprechen zu wollen: Haben wir nicht größere Baustellen?
Im Organigramm von Bayern wimmelt es von großen Namen, die auch ständig von allen möglichen Organen zu allem möglichen befragt werden. Daraus entsteht dieses Dauer-Rauschen, das immer wieder eingefangen werden muss.
Wenn wir uns darauf einigen können, dass Hainer vor allem repräsentative Dinge zu bewältigen hat und auf die sportlichen Dinge wenig Einfluss hat (haben sollte?), dann sehe ich kein Problem darin, wenn er „Nullaussagen“ tätigt. Ganz im Gegenteil.
In memoriam Champagner-Willy…
Mir persönlich ist ein nichtssagender, phrasendreschender Frühstücksdirektor lieber, als ein omnipräsenter General, der täglich durch seine Aussagen seinen eigenen Vorstand enteiert (sorry für die ordinäre Entgleisung ).
Hast du den Artikel gelesen? Da steht auch, dass die iranische Regierung es ihm verbietet und mit Gefahr für die Familie droht. Das Thema ist schon komplexer als einfach nur jemanden als Spinner zu bezeichnen.
ähm… nein… ist sie nicht!
wenn man weiß, wie das eigene Regime tickt und ich NICHT dahinter stehe, bringe ich mich entweder nicht in die Situation oder aber ergreife im Vorfeld Maßnahmen um nicht erpressbar zu sein…
Laut dem Bericht hat er auch schon mal 3 Monate Ausreiseverbot bekommen. Und wenn man glaubt, dass die eigene Familie in Gefahr gerät, weil man ne Runde Schach spielt, sind die Prioritäten auch ganz andere.
Es sagt sich so einfach, dass man im Vorfeld Maßnahmen ergreifen kann…vermutlich kann sich niemand hier in seine Lage versetzten.
Man braucht hier schon mehr Informationen über den Menschen. Wie tickt er? Was hält er vom Regime? Das kann man doch aus so einer Meldung gar nicht ableiten. Bevor man da nicht mehr weiß, sollte man da nicht mit dem Schaum vor dem Mund in die Tasten kloppen.