Der Tiger hat das Auge.
Gestern den Kroos Podcast mit Scholl gehört. Beide schwärmen vom Auge des Tigers und damit sind sie nicht allein. Das ist das was ihn auszeichnet. Mit seiner Aussage, viel Training bringt viel liegt er wohl auch nicht ganz daneben. Aber das was ihn von ganz vielen Unterscheidet ist sein Auge dafür, wer es wirklich schaffen kann. Das ist in der Branche ganz rar.
Deswegen ist er natürlich kein Heiland und auch kein Prophet. Aber dieses schlichte mit einem Schuss Genialität ist guter Stoff für Legenden.
Wieviele Whisky Cola er trinkt ist mir völlig egal. Wer sind wir, dass wir über die privaten Gewohnheiten von Hermann Gerland richten?
Den Auftritt im Doppelpass hätte er sich sparen können. Der Tiger ist nicht für die erste Reihe. War er nie und warum sollte er es jetzt plötzlich sein.
Nicht egal ist die Sache die im NLZ passiert ist. Als Leiter des NLZ’s hatte er Verantwortung.
Den Respekt den er von so vielen Profis und Weggefährten erfährt, sagt sehr viel über diesen Mann.
Es sagt auch keiner was über seine Leistung 1985 bis 2010. allerdings kamen eben seit damals die Skandale auf dem Campus und umso vertrockneter die Ausbeute im Campus wurde, desto feuchter wurde (zumindest soweit öffentlich vorgetragen) seine Kehle
Von daher sollte man ihm heute (2023) eine schöne Rente wünschen und ihn nicht wegen seiner Arbeit von 1985-2010 als Lösung oder Ratgeber für die Zukunft sehen.
Und die Rolle des „früher war alles besser, da gab es den Genderstern nur auf der Heineckenflasche“ Witzbold übernimmt Mario Basler
Ich vermute wir sind uns inhaltlich relativ nahe.
Aus meiner Sicht haben viele Leute das Auge Talente zu erkennen, aber nur wenige haben den Mut Talente auch zu bringen. Und hier rede ich nicht von der Regionalliga. Aber Cheftrainer wird Gerland wohl nicht mehr, weiterhin stellt sich die Frage ob sein auf Hamann, Eberl, Nerlinger und Babbel geeichtes Auge noch zeitgerecht ist. Oder würde er überspitzt gesagt Musiala erst mal zur Schweinshaxendiät unter dem Kopfballpendel schicken?
Zum Kopfballpendel wäre nicht schlecht. Ich denke mir oft, dass da viel mehr Spieler hin müssten.
Klar muss man die auch bringen. Er hat aber in Spielern Dinge gesehen die andere nicht gesehen haben. Hoeneß hat auf ihn gehört und Lahm nicht verkauft. Schweinsteiger wurde nicht aussortiert und bei LvG stieß er mit seiner Fachkenntnis auf offene Ohren, Arme und was auch sonst alles.
Bei den vielen Talenten und den Lobpreisungen wer das nächste Supertalent ist, fände ich seine Expertise wertvoll.
Lahm hatte zum Zeitpunkt seiner Leihe zum VFB auch schon fast 20 U Länderspiele. Schweini kam bis inklusive U19 NM auch auf diese Zahl. Da muss man nicht so tun als hätte Gerland exklusiv im dicken Stefan mit der mit dem Gummiband gesicherten Sportbrille die Cinderella gesehen.
Dieser Beitrag zählt schön aus, was das Problem ist. Es wird zu viel Geld ausgegeben ohne dass es sich in der spielerischen Qualität widerspiegelt. Dazu die Führungsschwäche. Es war halt ein Fehler, einen Berufsanfänger auf dieser Position zu installieren, der außer einer Profi-Karriere keinerlei Erfahrung im Fußball vorzuweisen hatte. Da fehlt dann eben die Autorität und da reicht es auch nicht, dass er die Rückendeckung von UH hat. Und falls es stimmen soll, dass er die Bild-Zeitung sogar selbst mit Infos versorgt (auffällig ist ja auch, dass Interna seit seiner Ankunft viel häufiger wieder in der Presse landen als in den Jahren zuvor, als sogar Vertragsverlängerungen mit Leistungsträgern mitunter ziemlich überraschend bekannt gemacht wurden), dann rundet das das Bild zusammen mit seiner Außendarstellung ab. Wird Zeit, dass er geht.
Ja, absolut. Was wir jetzt brauchen, sind Leute, die Führungsstärke und Analysefähigkeiten besitzen. Dazu einen elder statesmen, der nicht UH sein muss (Heynckes, Rummenigge o.Ä.). Dieser elder statesman ist eher Berater und gelegentliche Stimme nach außen als hauptverantwortliche Person, sondern jemand, der den anderen etwas Deckung verschafft. Tuchel als Trainer ist anerkannt genug, da braucht es jetzt nicht noch mal eine Veränderung. Aber ein Sportvorstand, der nicht nur teure Transfers und hohe Gehälter aushandeln kann, sondern auch mal im mittleren Preissegment eine Verstärkung für uns findet, wäre schon enorm wichtig. Zumal dieser Sportvorstand auch nach innen atmosphärisch wirken muss. So müssen die Interna auch wieder Interna bleiben. So müssen die Spieler das Gefühl haben, dass sie nicht alles tun und machen können wie sie wollen. Die Entgleisungen von Mané (Trainer anmotzen, Mitspieler schlagen), Sané (wiederholte Verspätungen) oder auch Gnabry (Reisen) kommen ja auch nur deswegen zustande, weil sie offensichtlich glauben, sich das rausnehmen zu können (es gibt ja auch noch weitere Beispiele wie Pavard, der betrunken Auto fährt). Da hat man zu lange zu viel schleifen lassen. Und da braucht es nun neue Personen, damit sich das ändert. Bei Kahn bin ich da noch eher unsicher, weil er noch nicht so lange da ist. Aber eigentlich hätte er natürlich auch viel früher diesen atmosphärischen Fehlentwicklungen entgegentreten müssen. Aber vielleicht reicht es ja, einen konsequenten und erfahrenen Sportdirektor/-vorstand und den og. elder statesmen zu holen. Zusammen mit Tuchel wäre dann zumindest genügend Autorität im Verein, so dass die Spieler sich nicht mehr alles trauen, was im Moment so läuft.
Ob beabsichtigt oder nicht: ein wenig erinnern Bobby’s Texte an „Zettel’s Traum“ von Arno Schmidt, veröffentlicht 1970. Und die beigefügte aktuelle Kontroverse zeigt, dass sich auch an diesem Werk bis heute die Geister scheiden.
Arno Schmidt? Zettels Traum?!? Um Gotteswillen! - Von Peter Kock und Björn Ziegert
Sehr gut lesbar und interessant ist hingegen Arno Schmidts beiläufig erwähnte Biografie von Fouqué, dem Verfasser der zauberhaften Erzählung „Undine“, die von der tragischen Liebe einer Wasserjungfrau zu einem Menschen handelt.
Ah, ich vergaß: Der aktuelle Zeitgeist ist alkohol- und laktosefrei.
Wer es da noch wagt, genussvoll aus der Reihe zu tanzen, wird von den sauertöpfischen Benimmtanten notiert.
Die Fräuleinrottenmeierisierung der Gesellschaft schreitet voran…
Stimmt.
Die Typografie finde ich ausgesprochen anregend, leider sind die Aussagen nicht so originell, der Inhalt von Bobbys Einlassungen ist schon arg konventionell.
(Was ja auch von „Zettels Traum“ mitunter behauptet wird).
Das ist ja nun Blödsinn. Aber der Typ war für Jugendarbeit verantwortlich und hockt sich in die Öffentlichkeit und erzählt um 11 Uhr vormittags ganz stolz wieviel Jacky Cola er schon gesoffen hat.
Aber gut… wir können Alkoholmissbrauch auch bagatellisieren