Ja, das ist das dumme bei Serien - wer an sie glaubt ist schon nach einem Fehlschuss mental ruiniert und dass der kommt ist bei Elfmeter Schützen ja fast so sicher wie das Amen in der Kirche.
Wer den Job (und außer dass es sehr nice zum Tor Rekorde brechen ist es ja für den Schützen ja generell viel eher so dass was zu verlieren als was zu gewinnen - dass verwandelt wird ja eher ne Selbstverständlichkeit bei Elfmeter) auf sich nimmt muss also in Grunde generell auch den Misserfolg schnell wieder ausblenden können, sonst kann er es eben so oder so nicht längerfristig machen.
Auf die Negativserie was geben/vor ihr Angst haben geht also gerade so gar nicht als Elfmeter Schütze.
Und klar würde man sich wünschen, dass wenn dann schon beinahe zum 2. Mal in Folge vergeben hat man dann beim vielleicht wichtigsten Spiel ever nochmal genauer sich das überlegt vorher. Aber ich fürchte erfolgreich Elfmeter verwandeln und sich dazu davor zu genaue/viele Gedanken zu machen schließt sich generell eher schon grundsätzlich aus…
gestern Abend Folge 4 gesehen - ich glaube Folge 5 über das Finale 2012 werde ich überspringen, die Erinnerung muss ich mir wirklich nicht geben …
Da bleib ich lieber wie gestern mit den Gedanken im Oberrang von Madrid und den unglaublichen Gefühlswelten, die man beim Halbfinal-Rückspiel dort erlebt hat.
Mein Freund neben mir damals hat übrigens das gesamte Elfer-Drama mitgefilmt - wer das also noch einmal aus der Perspektive aus dem Block nacherleben will:
Kanns nur allen wirklich in höchsten Tönen empfehlen es sich reinzuziehen - abstruse, Tornetz sei Dank, Bildqualität und irre Kameraführung hin oder her oder gerade auch mega passend alles:
Mehr „Emotionen pur“ (noch dazu ja hier „in der Kurve“ im wahrsten Sinne „aus der Kurve“) geht nun wirklich nicht mehr…
Normalerweise sucht die Mannschaft, die als zweites schießen darf, das Tor aus, oder? Warum durften wir damals eigentlich anfangen und auf den Auswärtsblock spielen?
gebe ich dir prinziell recht, mein Ding ist das auch nicht!
Allerdings wäre es in diesem Fall natürlich schade um dieses zeitgenössische Dokument gewesen.
Zudem war in dem Moment ja eh nichts mit Fangesängen, Fahne wedeln etc., sondern jeder hat „nur“ gebannt zugeschaut.
Insofern kann ich meinen Freund da schon etwas in Schutz nehmen, im Normalfall geht er schon immer recht gut mit …
Bin ich in dem Punkt überhaupt nicht dabei. Verstehe sogar die Argumentation (welche eigentlich?) kein bisschen. Bin auch ohne Smartphone aufgewachsen, aber die Möglichkeit sowas authentisch auch in 20-30 Jahren immer wieder nachzuerleben, mit seinen Kindern und Enkelkindern zu teilen - unbezahlbar.
Dieser ganze Purismus mag ja vielleicht nostalgisch sein aber die Welt hat sich geändert. Ich wünschte ich hätte damals 2001 das Siegtor von Zicko am Vorletzten Spieltag gefilmt und zeitgleich die ANzeigetafel mit dem Ausgleichstreffer in Stuttgart. Ich hätte es noch 1000 mal angesehen und jedesmal fast die gleichen Glückgsfeühle empfunden.
Es ist ja auch nicht so - und deswegen ging mir auch der minutenlange Einwand von Buschmann neulich so gegen den Strich - dass man das reele Geschehen nicht wahrnimmt, das macht man ja zusätzlich. Und wenn ein Kane 5 Meter vor mir eine Ecke tritt dann finde ich hat man jedes Recht den Moment festzuhalten solange man niemanden damit einschränkt. Genauso eben wie bei dem 11er-Schießen.
Btw.: das von 2012 habe ich auch noch irgendwo - falls Interesse besteht
Ich glaube von zu wenig Mitgehen sind wir beim „Kameramann“ hier so weit weg wies nur geht, lol
Sehe die ständige Handyfilmerei bei live Events eigentlich auch total kritisch…
In Zukunft vielleicht aber in so ganz speziellen Momenten wesentlich unkritischer als bevor dieses „Zeitdokument der Kurven Emotionen“ genießen durfte. Es hat schon wirklich was für sich…
Meine persönliche Meinung zum Thema „Handyfilmen“ : soll es jede/r handhaben wie er/sie möchte, solange es niemanden stört. Ich persönlich habe in den letzten Jahren so einige Musikkonzerte im Innenraum als Zuschauer besucht, und stellte zunehmend immer wieder fest, dass einige „Pappnasen“ direkt vor mir das Handy hochgehalten haben, so dass mein Liveeindruck deutlich getrübt war. In einer Kurve, die steil angelegt ist, ist das eher kein Problem.
Ich persönlich käme nie auf die Idee, solche Momente mit einer Kamera festhalten zu wollen - es würde mir den Moment absolut verderben. Aber wie gesagt: solange es nicht andere stört, ist es mir völlig wurscht.
Im Grunde genau mein Punkt - ob sich sowas je jemand später Mal ansieht, wo man Konzertaufnahmen nun wirklich wesentlich besser in Profiqualität sowohl vom Sound (bei einem Musikkonzert jeglicher Art ja eigentlich entscheidend und bei Handyaufnahme unweigerlich verheerend) als auch Video genießen kann?
Bei einem potentiell selber live und in nächster Nähe miterlebten nicht unwahrscheinlichen „Magic Moment“ einer Vereinsaison bei nem Elfmeterschießen in einem CL Spiel mitten im Zentrum des „Fantums“ in der Kurve dagegen:
Ja, da sehe ich den Sinn sich eine Aufnahme des eigenen erlebten nochmal oder gar öfter mal reinzuziehen doch ausnahmsweise Mal wesentlich leichter/eher…
Gomez kommt für mich sowieso super rüber in der Doku. Und Arjen Robben ist mein absoluter all time Bayernlieblingsspieler, ist mir durch die Doku nochmal klar geworden. Für mich einzigartig, seine Eleganz, sein Wille, seine Technik, auch menschlich sehr sympathisch und intelligent, für mich nochmal eine ganz andere Liga als Ribery. Und was für Tore, super schön und mega wichtig.
Ich dachte auch: Gegen den will ich keinen Elfer schießen müssen. Eiskalt, Todesblick…aber guter Typ natürlich trotzdem. Ich hatte fast das Gefühl beim Schauen der Doku, dass er selbst heute noch ein ganz kleines bisschen Mitleid vor allem mit Schweinsteiger hat. Der natürlich gegen seine Skills absolut chancenlos war, ohne das ihm das vor dem entscheidenden Schuss bewusst war.
