Eine glückliche Ehe ist eine, in der sie ein bisschen blind und er ein bisschen taub ist.
(Loriot)
Oder umgekehrt. Fast schon ein biblisches Motiv: der Blinde stützt den Lahmen.
Ich kann übrigens Nosferatu empfehlen.
Atemberaubende Bilder und Atmosphere und ein hammer Cast.
Inhaltlich nichts wirklich neues, wer schon Bram Stoker’s Dracula gesehen hat.
Aber mal erfrischend wieder einen Vampirfilm zu sehen, in dem der Vampir wirklich angsteinflösend ist.
Wem von Robert Eggers schon „the VVitch“, „der Leuchtturm“ und „The Northman“ gefallen hat, wird hier jedenfalls auch auf seine/ihre Kosten kommen.
weil ich gerade mit den Harfüßen nochmal durch die erste Staffel wander um alsbald endlich die zweite zu sehen - Die Ringe der Macht
Als Fantasy Fan mag die Serie vielleicht ganz ok sein, als HdR Fan finde ich sie schrecklich.
Rüstungen sehen, vor Allem im Vergleich zu den HdR Filmen, total billig aus, Armeen teleportieren sich durch die Welt, zumindest wirkt es so, zwei (oder waren es drei) Schiffe, die ziemlich klein aussehen haben hunderte von Soldaten inklusive Pferden an Bord uswusf. Dazu ist die ganze Story viel zu viel von Zufällen abhängig, die null Sinn ergeben.
Ich will natürlich niemandem den Spaß an der Serie absprechen, aber ich habe durch die Serie die Hobbit Filme mehr zu schätzen gelernt, und das will was heißen… (wie bei Star Wars, da merkt man auch erst durch die Sequeltrilogie, wie „gut“ eigentlich die Prequels waren).
Ich wusste gar nicht, dass es dazu auch noch eine Serie gibt.
Aber ist wohl wie bei Star Wars und Star Trek. Die Zitrone muss eben so lange auspresst werden, bis auch der letzte Tropfen Saft draußen ist.
Optisch finde ich die Serie gar nicht so schlecht. Inhaltlich merkt man natürlich, dass es einfach an bestimmten Rechten mangelt.
Die zweite Staffel ist aber zumindest besser als die erste.
Ich glaube nicht, dass es an den Rechten mangelt, es sind eher die Showrunner und die Drehbuchschreiber, die da rumpfuschen.
Es fehlen zum Beispiel die Rechte für das erste Zeitalter. Die beiden Showrunner hatten allerdings auch keine Erfahrung bei solch großen Produktionen.
Das war mir nicht mal bewusst… Aber dann sollte man vielleicht auch keine Serie machen, wenn man nicht genug Rechte hat…
Deswegen fange ich erst gar nicht an. Gerade über Weihnachten wieder alle 6 Teile in Langfassung durchgesehen und finde dass man das nicht besser machen kann und jedwede Darstellung vermutlich nur enttäuscht auch wenn sie noch so gut ist.
Da es in nem anderen Zeitalter spielt, sollte es ja eigentlich gar nicht sooo viele Überschneidungen geben, gibt es natürlich trotzdem, weil man die Leute natürlich auch mit bekannten Charakteren ködern will und weil einige Charaktere halt auch einfach damals schon gelebt haben.
Gratulation! Ich hatte zwar mit dem Ende des Films meine Probleme, aber Demi Moore war schon toll, dass muss man zugeben.
Insgesamt halte ich „Rings of Power“ für ein Symptom des Zustandes von Mainstream Hollywood.
In den letzten Jahren hat man bei Disney, Amazon, Sony und Warner weniger auf eine gute Handlung also auf ein gutes Drehbuch gesetzt und mehr auf Nostalgie und Werbung.
Die ganzen Sony Spiderman Filme ohne Spiderman scheinen überhaupt nur aus rechtlichen Gründen zu bestehen und dem Erfolg vom ersten Venom-Film.
Disney stellt am laufenden Band Realverfilmungen her, die nie an das animierte Original rankommen, Star Wars-Filme und Serien, die ohne einen übergeordneten Plan fabriziert wurden und Marvel-Filme, die fast immer nach dem selben Muster geschrieben sind und sich zwangsläufig abgenutzt haben.
Die ganzen Mainstream DC-Filme vor dem Machtwechsel zu James Gunn waren nur Versuche um auf den damaligen Erfolg vom MCU anzuknüpfen.
Rings of Power ist das offensichtlichste Beispiel, dass, nur weil man unmengen an Geld verbrennt, nicht unbedingt auch eine gute Serie/Film dabei raus kommt.
Es ist eine Serie, zugeschnitten auf eine Generation, die alle 5 min auf ihr Händy schaut und dabei von der Handlung nichts verpasst.
Es setzt auf Nostalgie - altbekannte Namen und Charaktere aus der Kindheit und keine anspruchsvolle Handlung.
CGI-Landschaften und Orte können nicht darüber hinwegtäuschen, dass a) die Charaktere nicht logisch handeln und b) die Inhalte der Bücher nicht respektiert wurden.
Ja auch Herr der Ringe hat nicht 1 zu 1 jedes Wort aus den Büchern übernommen (was ja auch generell nicht möglich ist) aber Peter Jackson hat die Ideen und die Handlung so gut wie es möglich ist umgesetzt und nebenbei auch 3 gute Filme unabhängig von den Büchern produziert.
Rings of Power ist unabhängig von den Büchern mittelmäßig, im Kontext der Bücher schlecht und im Kontext des riesigen Haufen an Geldes, der verschwendet wurde, grauenhaft.
Beispiele:
Der Look:
- die Elben sehen aus wie normale Menschen mit spitzen Ohren und nicht wie eine übernatürlich gut aussehende andere Spezies.
- die Menschen aus Numenor, also u.A die Vorfahren von Aragorn und Gondor, sollten ein noch majestetischeres Aussehen und Auftreten haben im Vergleich zu Gondor. - Stattdessen sehen sie wie eine billige Kopie aus den Peter Jackson Filmen aus.
- Galadriel (die in der Serie bereits mehrere tausend Jahre sein sollte) ist klein, zierlich und „menschlich“ während sie ungefähr so groß wie Gandalf in den Filmen ist und in den Büchern sogar größer und dabei Weisheit und Kraft ausstrahlt.
Die Charaktere:
- Galadriel ist quasi ein völlig anderer Charakter - sie will alles mit Gewalt durchsetzen, hört nur auf sich selbst und ist die Mutter der Frau von Elrond, der sie während der zweiten Staffel küsst.
- Gandalf, Saruman, Isildur und Elendil haben in der Serie eigentlich nichts zu suchen, da sie erst viel später in Mittelerde landen oder geboren werden
- Sauron wird vom teufelsgleichen Monster und Manipulator zu einem Typen, der nur weil Galadriel nicht auf ihn steht, ganz Mittelerde leiden lassen will.
Zum Thema Hautfarbe (das geringste Problem)
- die Serie macht keinen Hehl daraus, dass sie den Look der Peter Jackson Filme kopiert und sich als deren Prequel versteht.
- in den Filmen haben nur die Südländer eine dunklere Hautfarbe (mal abgesehen von einigen Schauspielern die Orks spielen)
- in der Serie gibt es vereinzelt Halblinge, Elben, Menschen und Zwerge mit dunkler Hautfarbe
- was ist dann bitte in der Zwischenzeit passiert?
- Gab es da einen Genozid?
Zu der Handlung gibt es auf YT unmengen an Analysen, die die Logiklöcher aufdecken.
Diese gibt es bei fast jedem Film/Serie aber die schiere Menge bei RoP ist schon beeindruckend.
Leider gibt es da viele konservative und rechte Grifter, die bei solchen Videos ihre Ideologie unterbringen und für all die Probleme „wokeism“ als Gründe nennen anstatt die Drehbücher und die Konzerne, die nur Content raushauen wollen.
Das Problem bei Marvel ist einfach auch, dass sie da halt schon ne ziemlich gute Storyline bis zu Endgame hatten und da auch den Spannungsbogen schön aufgebaut hatten. Seitdem fehlt komplett die Idee, wohin man will. Dazu kommt dann noch der Multiverse Müll, bei dem gestorbene Charaktere problemlos zurückgeholt werden können und somit nichts mehr endlich ist. Dazu hat man über unzählige Filme Thanos und die Infinitysteine aufgebaut nur um die dann in der Serie „Loki“ als dummes Spielzeug abzutun.
Das Ende von Tony Stark in Endgame war ganz stark und unglaublich emotional aber jetzt sollen zwei neue Filme in 2027 kommen, in denen er zurückkehrt. Dadurch wird es für mich auch total belanglos.
Dann werden auch noch Serien wie eben „Loki“ oder auch „Hawkeye“ gemacht in denen der titelgebende Held eigentlich nur ne Nebenfigur ist.
Spiderman: No way Home und Guardians 3 waren nach Endgame noch ganz gut.
Es ist also immernoch möglich in diesem „Universum“ gute Geschichten zu erzählen.
Der Spiderman Film hat aber vor allem durch Nostalgie und die Schauspieler aus früheren Filmen profitiert und James Gunn hatte relativ viele Freiheiten mit seinen Filmen und hatte scheinbar von Anfang an einen Plan.
Robert Downey Jr als Dr. Doom kann funktionieren bei einem guten Drehbuch.
Es würde sich ja dabei um einen anderen Charakter handeln und das Opfer von Ironman hätte mMn immernoch Gewicht.
Die noch vorhandenen „Helden“ sind aber ziemlich verbrannt durch die anderen Filme/Serien nach Endgame.
Der letzte Dr Strange hat jedenfalls gezeigt, wie es nicht geht.
Die Handlung war mies, keine Entscheidung machte Sinn und Dr Strange kann man nicht mehr ernst nehmen.
Die Spiderverse Filme haben aber mMn gezeigt, wie man das „Multiverse“ gut nutzen kann.
Hätten die nur mal ihre Leute richtig bezahlt…
Das ist, in aller Kürze, mit die beste Analyse, die ich bisher zu RoP gelesen habe. Chapeau!
Eine Nachhol-Aktion:
Wenn man hört, dass der Streifen in Italien letztes Jahr mehr Zuschauer hatte als OPPENHEIMER und BARBIE, denkt man als Deutscher ganz instinktiv (und fälschlicherweise) an halbwegs solide oder eher peinliche Komödien für den Massengeschmack. Weit gefehlt!
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Paola Cortellesis Film ist ein Wunderwerk, das mich extrem überrascht hat. Hätte ich ihn last year im Kino gesehen, meine Top Ten hätte nochmal anders ausgesehen.
Würde mich sehr interessieren, wie er hier in der Kurve aufgenommen wurde von denen, die nicht meinen Fehler gemacht haben…
Dass er offenbar bei sehr vielen Italiener/-innen einen absoluten Nerv getroffen hat, ist klar. Überrascht hat mich der hohe cineastische Wert, der Einfallsreichtum (Stichworte, ohne zuviel zu spoilern: Format, Umsetzung der Gewalt-Szenen), mit dem das anfangs wie klassisch italienischer Neorealismus wirkende Setting mit, im wahrsten Sinne des Wortes, Leben erfüllt wurde. Dazu noch eine Schluss-Pointe, die extrem clever das gesamte (historische) Narrativ in dem Mittelpunkt rückt und in seiner Wirkung fast eine Shyamalan’sche Qualität hat. 9,5/10!
Danke für den Hinweis! Ich hab den Film verpasst, trotz der guten Kritiken, die den Gang ins Kino nahelegten. Schön dass er jetzt erhältlich ist.
Wo Du den italienischen Neorealismus erwähnst, denke ich spontan an ein Meisterwerk dieses Genres, „Rocco und seine Brüder“ von Luchino Visconti, mit dem großen Alain Delon, einer Topbesetzung für tragische Rollen wie etwa auch die des Exhäftlings Gino im soeben auf Arte gesehenen Drama „Endstation Schafott“ mit dem kongenialen Jean Gabin.
Lustig, hab ich auch mal wieder geschaut. Auf ARTE sieht man wenigstens solche Klassiker auch mal zu normalen Zeiten und nicht versteckt im Nachtprogramm. Hach! Jean Gabin war schon immer ein großer Held von mir.
Zu Visconti hab ich eigentlich ein ambivalentes Verhältnis, wohl wegen Der Tod in Venedig. Das Buch ist mir heilig, mit der Verfilmung hab ich meine Probleme. Aber ich glaube, ich war damals einfach zu jung und zu dumm…
Rocco ist toll. Delon ist auch (leider) immer toll. Leider, weil ich ihn privat auf meine schwarze Liste gesetzt hab’… - was dann natürlich wieder mit der von mir verehrten Romy Schneider zu tun hat.
Aber dazu ein andermal!