@Gut_Kick: Was @918 sagt. Die beiden Aspekte Liquidität (Zahlungen) und Erfolg (Ertrag und Aufwand) sind völlig unabhängig voneinander.
Der buchhalterische Gewinn für den Verkauf eines Spielers, sofern es denn einen Gewinn gibt, wird gebucht, sobald der Spieler bei seinem neuen Verein auf der Matte steht (Zeitpunkt des Übergangs über die (physische) Kontrolle über das gehandelte Gut). Die 50 Millionen Euro, die Bayern durch dem Verkauf von Lewandowski im Geschäftsjahr 22/23 eingenommen hat, sind in dem Geschäftsjahr komplett als Ertrag verbucht worden und damit in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgswirksam geworden (+ 50 Mio. Euro Gewinnbeitrag).
Wann Barcelona allerdings tatsächlich zahlt, ist für diesen Sachverhalt vollkommen irrelevant. Erst wenn das hypothetisch sogar erst 2050 geschähe, wäre das für die GuV der Bayern egal.
Das einzige, was von den Zahlungsmodalitäten beeinflusst wird, ist die Liquidität der Bayern. Aus Sicht der Liquidität wäre es für die Bayern schon interessant, dass die Zahlung für Lewandowski so früh wie möglich kommt. Geld, das man nicht hat, kann man nicht anlegen, man erleidet also Zinsverluste (analog invers, wenn man Geld aufnehmen muss, weil die Kasse leer ist und sie dies bei früherer Zahlung nicht gewesen wäre), und außerdem gibt es ein Kontrahentenrisiko, dass Barcelona vor 2050 pleite gegangen sein wird, ein Inflationsrisiko etc.
Wenn bei einem Spielerverkauf bedingte, zeitversetzte Transferleistungen zu erbringen sind, beispielsweise weil ein Spieler einen bestimmten vereinbarten Schwellenwert für die Anzahl geschossener Tore o. ä. überschritten hat, gibt es buchhalterisch im Wesentlichen zwei Möglichkeiten:
Es wird zum Transferzeitpunkt nur der Sockelbetrag ohne mögliche Boni als Transferwert verbucht und falls und sobald die vereinbarten bedingten Zahlungen fällig werden, registriert sie der aufnehmende Verein als Verbindlichkeit und der abgebende als Forderung und der Transferbetrag der Spielers wird nachträglich angepasst;
Es wird von vornherein der maximal mögliche Transferwert inklusive der Boni verbucht, wobei die möglichen Boni zu einem kalkulierten fair value verbucht werden. Sollten die Boni fällig werden, werden entweder die Abweichungen von den geplanten Abschreibungen auf den Transferwert in der betreffenden Periode bei beiden Vereinen als Einnahmen respektive Ausgaben verbucht oder alternativ die Abschreibungen so angepasst, dass die Abweichungen ohne korrigierende Ausgaben- und Einnahmenbuchungen auskommen.
Egal, wie man es macht, auf jeden Fall gilt, dass die Bilanzen vergangener Jahre nicht retrospektiv angepasst werden müssen.
Jetzt wissen wir allerdings nicht, wie diese Verbindlichkeiten aussehen und woher sie kommen. Es gibt da verschiedenste Tricks, wie z.B. Leihen mit Kaufpflicht, um den Wechsel um ein Jahr zu verschieben. Auch beliebt sind Boni, die so definiert werden, dass sie nahezu garantiert eintreffen, aber dadurch eben ins nächste Geschäftsjahr fallen. Da hier vermutlich niemand die Verträge zwischen Bayern und Barcelona kennt, weiß auch niemand, wie diese 50 Millionen vertraglich festgelegt sind.
Hier also gegen Kahn und Brazzo nachzutreten ist ziemlich unqualifiziert (zumal es Dreesens Verantwortungsbereich war).
Dazu kommt dann noch, dass es im Zweifelsfall auch besser ist, eine Ablöse auf Raten zu bekommen als gar keine zu bekommen. Vor allem für einen abgebenden Klub, für den Liquidität generell null Problem darstellt.
Es geht ja darum, dass @918 mal wieder über den alten Vorstand abledert wegen einem Vorgehen, das im Fußball generell absolut üblich und alltäglich ist und gerade für einen Klub wie dem FC Bayern auch gar kein Problem darstellt. So super liquide muss man für dieses Vorgehen übrigens auch nicht sein. Fußball-Klubs kommen recht einfach an Kredite, aufgrund der hohen Umsätze, hohen Vermögenswerte und im Notfall auch hohen Einsparungspotentialen.
(Es gibt natürlich auch Klubs, die sich dabei verzocken. Bordeaux z.B. hat finanzielle Probleme und wartet noch auf Geld aus Barcelona.)
Das ist sicher so. Auch bei Bayern ist das Usus. Es wird nur sehr wenig darüber bekannt, da beide Parteien nicht so gerne darüber sprechen.
Im übrigen bleibt noch die Frage, wie viele von diesen Transferschulden tatsächlich noch bei den Vereinen ausstehen
Etliches davon dürfte auch schon längst weiterverkauft sein. Einige Bankhäuser haben sich geradezu auf das Thema spezialisiert.
Die Frage ist zu welchem Preis. Die Zinsen die Fußballklubs für Kredite bezahlen, würde ich in den meisten Fällen als überdurchschnittlich ansehen.
Bei hohen Vermögenswerten würde ich auch ein Fragezeichen machen.
Das größte Vermögen ist meist der Kader. Der bei sportlichem Niedergang auch schnell an Wert verliert.
Warum beispielsweise verkauft Barcelona denn sein Tafelsilber scheibchenweise? Bestimmt nicht, weil sie von den Banken günstige Kredite hätten bekommen können.
Was den Lewandoẃski Deal im speziellen angeht, hatte ich mir schon gedacht, dass die den langsam abstottern werden. Die ganze Saga war katastrophal. Barcelona ist für mich untendurch. War mal ein stolzer Verein, aber deren Geschäftsgebaren ist eines großen Klubs nicht mehr würdig. Die Anziehungskraft auf die Spieler ist für mich nicht mehr nachvollziehbar. Aber ich bin auch kein Profi Fußballer.
Kann vieles nachvollziehen, insbesondere das Geschäftsgebahren in den letzten Jahren. Wobei man auch sagen muss, dass es sich langsam dreht: Xavi als Trainer ist wohl der richtige Mann im Moment, und mit Pedri, Gavi, Yamal, Guiu und dem verliehenen Fati hat man ausgezeichnete Jugendspieler dabei. In der Quote wohl einmalig für einen Spitzenklub (wenn auch einiges sicher der Not geschuldet). Ich bin auch kein Profifußballer (natürlich), aber der Name Barcelona und auch die momentane Spielweise finde ich nicht unattraktiv. Ich kann verstehen, dass es so einige dahin zieht (Cancelo z. B. hätte ich auch gerne bei uns ).
Das liegt am Reglement der La Liga, die ein eigenes „Financial Fair Play“ hat. Barca verkauft immer gerade so viel Tafelsilber wie nötig ist, damit sie die Lizenz bekommen. Bezahlbare Kredite bekommen sie offensichtlich schon: Da muss man nur mal kurz gucken, was die mit ihrem Stadion machen. Das Stadion an sich ist dabei natürlich auch eine interessante Absicherung für die Banken und eben ein hoher Vermögenswert.
…„Gut“, dass sich diese „(rechtfertigend) viel-propa…-postulierte“ … „Rueck-zahlung:en“/„Markt -Erschliessung:en“ nicht … „(valide/…Abloese-konform) verifizi€ren“ lassen (sowie dbzgl. … „Opportunita€ts-Entscheidungen“ geflissentlich/…„mit-der-Zeit“ …)…!?
Hmm, klingt mir ziemlich abwegig Stand jetzt für die aktuelle Saison:
Nach der Preisgeldliste (ist zwar von letzter Saison aber in neue Dimensionen sollte es doch erst mit der Gruppenphasen Reform nächste Saison gehen) komme ich nicht mal auf 40 Mios inkl. Prämie fürs Achtelfinale.
„35,25 Millionen Euro kassieren die Bayern als Zweiter der UEFA-Koeffizienten-Rangliste.“
Das ist also des Rätsels Lösung.
Wobei das vom Prinzip her ja schon viel eher wie die Fernsehgelder in der Bundesliga verteilt werden als ein echtes „Preisgeld“ das wirklich durch die Leistung in der aktuellen Saison verdient wurde…
Da sieht man dann noch schön die Anteile der einzelnen Komponenten und wie genau aufgeteilt jeweils.
Aber ja, es läuft in der Tat alles unter „price money“
Was man schön sieht, wieviel so ein CL Sieg nur schon an Prämien mehr wert ist, als ein Aus im VF.
Das sind nur schon auf den ersten Blick 50 Mio. Gesamthaft (inkl. Prämien die man von Sponsoren noch erhält etc.) sind es dann wohl klar über 100 Mio. Da kann man dann schon die eine oder andere Mio. von Add ons bei Transfers drauf packen.
Liverpool verwundert da ziemlich wie weit ab „vom Schuss“ obwohl recht frischer Deal (ab 2020) obwohl sie im Jahr zuvor sowohl PL als auch CL gewonnen…
Muss also wohl schon deutlich früher fixiert worden sein, zeigt zumindest wie man da auch ins Klo greifen kann mit Timing bei Vertragsabschluss…
Wieso? Wenn du Jürgen Klopp fragst, ist Liverpool auch nur einer der vielen kleinen Robin Hood-Klubs, die sich mit viel Fleiß und harter Arbeit empor gearbeitet haben.