Finanzen der FC Bayern AG

Da geht mMn einiges durcheinander.
Zunächst sollte man zum besseren Verständnis vielleicht noch einmal betonen (sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit alles langjähriger FCB Fan sein), dass der FCB hervorragend wirtschaftlich gearbeitet hat.

Ich stelle das nicht infrage und ist auch nicht Kern oder Gegenstand meiner Überlegungen. Sondern wie und in welchen Bereichen der FCB aus eigener Kraft, mit eigenen Entscheidungen eine Optimierung und Steigerung der Einnahmen erzielen kann.

Die Bundesliga Vermarktung ist Sache der DFL und da wird sich nichts signifikant ändern, solange man den Kurs der Verzwergung der Bundesliga sportlich und wirtschaftlich beibehält, und das wollen die meisten ja so. Die Verteilung richtig sich zwar auch nach sportlichem Erfolg, die Differenz zwischen Platz 1-4 ist jedoch zu vernachlässigen.

Stadioneinnahmen kann man sicherlich noch ein wenig optimieren ,aber auch da ist nach deutschen und FCB Verhältnissen mehr oder weniger vieles ausgereizt.

Die Einnahmen aus der CL steigen ab 23/24 signifikant aber eben für alle Teilnehmer bzw in späteren Verlauf für die erfolgreichen Teams. Da kann man aus eigener Kraft sicherlich durch das Ziel mindestens das HF zu erreichen, einiges mehr einnehmen als die letzten Jahre.
Basis ist aber immer die CL Qualifikation zu erreichen (wie wichtig das ist sieht man an den zwischenzeitlich eingebrochenen Arsenal und ManUnited). Die CL Qualifikation und Maximierung der Einnahmen durch sportlichen Erfolg ist also und wird zukünftig immer bedeutender.

Zu den kommerziellen Einnahmen ist jetzt viel gesagt worden, aber trotzdem ist da auch weiterhin ein wesentlicher Hebel zukünftige Einnahmen zu erzielen. Das management und auch Hainer haben eben zzt noch entschieden in der gleichen Art und Weise mit den AAA und der DT weiterzumachen. Und zusätzliche Sponsoren zu gewinnen. Aber auch die Entwicklung des Brands FCB, nachzulesen bei brands Finance ist nicht unangefochten, andere holen in grossen Schritten auf. Irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft wird das management das bisherige Modell hinterfragen (müssen).

Der letzte Bereich auf der Einnahmenseite ist natürlich das Transfergeschäft. Natürlich spielt da das scouting und der Campus eine große Rolle. Zuletzt waren da sicherlich Verbesserungen zu sehen, trotzdem hängen wir vergleichsweise hinterher (Real, Barca, ManCity, Liverpool, Chelsea haben alle mehr Talente hervorgebracht bzw gescoutet und erhebliche Transfereinnahmen). Dieser Bereich wurde ja vor Jahren schon immer wieder als sehr wichtig hervorgehoben, der Output ist mMn jedoch bescheiden zum Anspruch. Auch hier erwartet das management sicherlich mehr Einnahmen.

Natürlich spielen auch effektive Kostenkontrolle im eigenen Bereich, effektive Entscheidungen bei Transfers und stringente Governance bei der Einhaltung des FSR eine wesentliche Rolle.

Unter dem Strich sehe ich das ganze nicht so defätistisch wie einige andere, aber man muss eben ständig dran bleiben und hinterfragen. Ob man zu lange im gemütlichen Nest verharrt, Ahead überhaupt etwas in dieser Hinsicht produktives beiträgt wird man sehen.

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Ich denke man sieht beim Frauenfußball in Deutschland, dass den Leuten die Nähe zu den Spielern und dem Fußball sehr wichtig ist. Das gibt es beim Top-Fußball der Männer nicht mehr unbedingt. Es ist schwer Globalisierung und Internationalisierung mit Nähe zu den eigenen Fans zu vereinen. Ich könnte mir vorstellen, dass in diesem Prozess die eher traditionellen Fans nicht mitgenommen werden und man nach den Fans sucht, die bereit sind so viel zu zahlen und für die Fußball auch eher Lifestyle ist. Diese Fans sitzen aber eher nicht in Deutschland sondern in den USA oder Asien.
Die Entwicklung in Richtung des amerikanischen Systems ist meiner Meinung nach logisch und als Fan kann man entweder mitgehen oder nicht.

Frauenfußball ist, was die reinen Zuschauerzahlen in der Frauenbundesliga angeht, eine „Randsportart“ ähnlich wie Volleyball. Ohne die Zahlen von Frankfurt sogar noch deutlich schlechter (die tragen ja fast die Hälfte des Schnitts).

Ich möchte damit bewusst nicht gegen den Frauenfußball sprechen (ganz im Gegenteil!), aber die Reichweite und Bedeutung ist schlicht nicht vergleichbar, denke ich.

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Das ist richtig, dabei aber 2 Dinge nicht vergessen: Streaming ist global ein Draufzahl-Geschäft. Das hat nicht unbedingt nur mit Deutschland zu tun. Angebot und Nachfrage ergeben kein wirtschaftliches Modell und hier wird es früher oder später zur Bereinigung kommen.

Zumal - Punkt 2 - wir in Deutschland seit Jahrzehnten ein flächendeckendes Pay-TV fest implementiert haben: ein Großteil der Bevölkerung zahlt über die GEZ für TV-Inhalte, unabhängig von der Höhe der Nutzung. Das ist weltweit recht einmalig und sinkt hierzulande natürlich die Bereitschaft, mehr Geld in die Hand zu nehmen.

Hinzu kommt die inzwischen extrem unübersichtliche Verteilung der Sport-Angebote aus zahlreichen Kanälen, Devices, Anbietern und Formaten. Das wird sich mMn früher oder später konsolidieren, wie oben geschrieben.

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Ich denke für den FC Bayern ist es gar nicht so schwer. Er braucht die nationale, regionale Identität. Das ist ja das was dem interessierten Zuschauer im Ausland so gefällt. Wir werden im Ausland trotz Musiala und Davies ein Image Problem bekommen, wenn Thomas Müller nicht mehr für Bayern München spielt. Ein schuhplattelnder Bayern Spieler bei dem die Tracht kein Kostüm ist, ist ein identitätsstiftender Botschafter des Vereins regional und gleichzeitig auch global. Diese Dinge kann Dir kein gekaufter Superstar jemals bieten. Es sind solche Typen die den FC Bayern von anderen Klubs unterscheiden.

Es ist natürlich ein Spagat, aber ob der FC Bayern in Deutschland noch populärer wäre, wenn er das Trainingslager wieder in Bonn oder am Tegernsee abhalten würde, bezweifle ich. Die Spieler müssen einfach nahbarer sein. Ein Problem, dass aber nicht neu ist. Durch die extreme Kommerzialisierung sind Fans aber sensibler geworden.

DAZN ist ja kein reiner Streaming Anbieter mehr. Über Sky kann man ja DAZN 1 und 2 via Satellit (wahrscheinlich auch über Kabel) sehen.

Ich bin mir nicht sicher, ob es am Streaming liegt. Sky war nie eine richtige Cash Cow. DAs war ja ein langwieriger Kraftakt bis man das etablieren konnte.

Das ist tatsächlich ein wichtiger Hinweis. Wenn man aber die Gesamtausgaben sieht die ein TV Konsument in England oder Spanien bezahlt um den ganzen Bums zu sehen und in D die GEZ mit einbezieht, dann sind die Konsumenten in anderen Ländern trotzdem bereit für Fußball deutlich mehr Geld zu bezahlen. Ich glaube an diesem Fakt wird sich noch mancher Anbieter die Zähne ausbeißen. Am ehesten sehe ich Möglichkeiten für Amazon, die damit nicht per se Geld verdienen müssen sondern damit ihre anderen Sparten pushen wollen.

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Diese Statistik zeigt dass wir im Nachwuchsbereich noch einiges auf zuholen haben um an die Spitze zu kommen

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Ja, kann man sicher noch verbessern. Aber ich finde es auch nicht so schlecht. Gerade in der Rubrik „Transferrechte noch im Klub“ liegen wir ja richtiggehend gut.

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@Lerby91: Möglich wär’s. Der Parc de Princes hat eine Kapazität von rund 48.000 Plätzen, davon ca. 4.800 VIP-Seats und -Boxen. Mit diesen ca. 10% der Plätze verdient PSG ca. 50% seiner Spieltagseinnahmen.

In der Saison 21/22 betrugen die Spieltagseinnahmen für PSG €132 Mio. Das heißt, ca. €66 Mio. stammten von ca. 43.000 Plätzen und ca. €66 Mio. von ca. 4.800 Plätzen.

Die Spieltagseinnahmen der Bayern in derselben Saison betrugen ca. €68 Mio. PSG hat also 21/22 mit knapp 5.000 Plätzen im Parc de Princes ungefähr so viel Geld in der Kategorie Spieltagseinnahmen umgesetzt wie der FCB mit seinem gesamten Stadion.

In Anbetracht dieser Zahlen ist die Vermutung, dass einige der PSG VIP-Plätze im Parc de Princes von ganz besonders spendierfreudigen Scheichs aus Katar gemietet werden, vielleicht - möglicherweise, unter Umständen - nicht ganz abwegig…

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Wäre tatsächlich interessant. Wäre ein weiterer der unendlichen Wege Einnahmen zu verschleiern.

Müsste da nicht auch, wie bei Sponsoring Verträgen, geschaut werden, ob es „marktübliche“ Preise sind? Das ist ja alles Irrsinn.

Adidas mit 700 Mio Verlust?

Hoffentlich müssen wir nicht die Dividende erhöhen……

Social Media- da gibts noch viel zu tun

https://www.footballbenchmark.com/library/football_benchmark_social_media_roundup

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Noch einige gute aktuelle Charts von Football Benchmark zu den Bereichen

  • commercial broadcasting Stadium income
  • sponsoring
  • transfer balance
  • wage cost/ratio
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Erinnert sich noch jemand an Sebastian Rudy? Zumindest unsere Buchhaltung tut es.
Kürzlich ging anscheinend die letzte Rate seiner damaligen Ablösesumme bei uns ein.

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Wir haben ja noch keinen Schoko Sponsor oder?

Vielleicht ebnet ja die kürzliche Aktion von Sommer den Weg zu Nestle oder Lindt

Kägi hätte Bock drauf :slight_smile:

Sport und Schoki ist nicht ganz so einfach. Ich glaube das Problem ist, dass hierzulande die Margen sinken im Süßwarenbereich. Dann noch Themen wie Zuckersteuer etc. Ob man da jetzt relativ viel Geld für ein Sponsoring mit einem Fußballklub ausgeben will? Gut, vielleicht macht es Cadbury genau deshalb.

Lindt fände ich super :slight_smile:

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Mondelēz (früher Kraft) denen Cadbury gehört, operiert weltweit, und so sieht es eben auch ManUnited. Machen die trotz Sugar tax in UK.

Da geht was, wie auch noch in vielen anderen Sektoren wo ManUnited Sponsoren gefunden hat.

https://www.opportimes.com/the-24-main-sponsors-of-manchester-united/?amp=1

Lindt setzt quasi nur auf Roger Federer und ich wüsste nicht wo Nagelsmann den aufstellen sollte. Kägi ist ziemlich klein und wird wohl kein Sponsoring im Millionenbereich abschliessen, die sind ja nicht Teamviewer. Chocolat Frey hat den hüftsteifen Migroskonzern als Klotz am Bein.

Eine Kooperation mit Nestle sehe ich bei vielen Marken ihrer unendlichen Palette, aber wohl eher nicht bei der Schokolade. Vielleicht könnte Musiala wie einst Beckenbauer bei Knorr sich eine leckere Maggisuppe reinschaufeln. Kommt wohl glaubwürdiger als wenn er zeitnah ebenfalls Werbung für Rasierer macht.

Oder man verbleibt mit Schokoosterhasen der Firma Riegelein.

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Was gut nachvollziehbar ist.
Kägi war ein Witz :wink:

Mondelez könnte was sein. Aber wie geschrieben bezweifle ich im aktuellen Umfeld, dass
ein Hersteller von Schokolade so viel Geld locker hat für ein solches Sponsoring. Also ich meine jetzt nicht mit Cadbury sondern mit Milka.

Die machen es vielleicht gerade darum.

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Also Musiala und Schokolade? Hört sich für mich nach einer perfekten Kombination an. :slightly_smiling_face:

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