Financial Fair Play, Salary Caps & Finanzen

@918: Danke für diese Zahlen. Ich habe mir die von dir angesprochene Seite 116 mal angeguckt. Hier ist ein Screenshot:

Wenn Du die Grafik richtig liest, straft sie Deine und @ChrisCullens düsteren Einschätzungen sowohl zur gegenwärtigen Höhe der commercial revenues der Bayern Lügen als auch Eure Befürchtung, dass sie schon bald von der Konkurrenz links und rechts überholt würden. Denn wie die dreifarbig codierten Bubbles zeigen, sind die commercial revenues der Bayern nicht nur die im Geschäftsjahr 2022 dritthöchsten in ganz Europa hinter denen der staatsalimentierten City und PSG, sondern sie sind auch in dem hier betrachteten Zeitraum von 2019 bis 2022 jedes Jahr stetig gewachsen, sogar durch die geschäftlich verheerenden Jahre der Pandemie hindurch. Bei City und PSG geht es nicht mit rechten Dingen zu, und Eure hochgelobten Real Madrid und FC Barcelona (Spotify!) haben über die hier betrachtete Periode kontinuierlich von Jahr zu Jahr geringere commercial revenues verzeichnen müssen als im Jahr davor, der FC Barcelona ist mit einem Rückgang von €360m auf €260m sogar regelrecht abgestürzt (Real ist aber auch nicht viel besser). Nicht mal die ach so tolle Marketing-Großmacht Manchester United hat heute höhere commercial revenues als 2019.

Der einzige Club, bei dem ich vorbehaltlos anerkenne, dass er in den letzten Jahren in Sachen Vermarktung wirklich einen hervorragenden - und möglicherweise sogar besseren - Job gemacht hat als die Bayern, ist der FC Liverpool*. Die haben zwar mit Fenway auch enorme Reichtümer im Hintergrund, aber anders als bei City und PSG dürfte da nicht ganz so blatant mit Schattenfirmen, generös dotierten Sponsorship-Verträgen und dergleichen mehr getrickst werden, um möglichst viele davon ohne große Umwege direkt in den Club zu pumpen.

(*selbstverständlich begünstigt durch ihren einmaligen sportlichen Aufstieg in den letzten Jahren)

Aber alle anderen Clubs? Na ja, ihr seht’s ja selbst. Die Bayern sind nicht abgehängt, die Bayern werden nicht im großen Stil überholt, die Bayern verkaufen sich nicht unter Wert. Ihre commercial revenues liegen in der absoluten Spitzengruppe und - vielleicht noch wichtiger - sie wachsen kontinuierlich und unbeirrt weiter. Jahr für Jahr.

Eure ganz düstere Prophetie ist durch die Faktenlage einfach nicht gedeckt.

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Sehr gut, sehr gut. Hoffentlich geht die Verzwergung weiter, bis diverse Leute sich endlich nur noch für irgendwelche Scheichclubs in England interessieren.

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Das Fußballfachblatt Financial Times bittet zum Ball der Ölbarone…

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The University of Liverpool’s Maguire points out that Manchester United’s £583 million revenue represents only 55 pence per follower per year.

Ich erinnere mich an die Uli Hoeneß Rechnung, wenn der Chinese ein Bayern Spiel für einen Euro anschaut.

Für mich ist ein Follower kein Gradmesser wie viel Potential im Umsatz steckt. Aber egal.

The eyeballs, the revenue and the growth potential are there; the industry just needs to sort out its dysfunctional cost structure. In effect, it’s a turnaround situation — and that’s what private equity firms do, rationalizing operations and squeezing out inefficiencies to improve profitability.

Man darf gespannt sein.

After all, what is more likely: that this large, socially and culturally important industry continues to spiral into a black hole of out-of-control spending and widening losses, or that somehow it is pulled back to a sustainable path that enables rational investors to profit?

Genau. Wenn ich Chelsea anschaue erwarte ich eher das schwarze Loch.

Ich glaube in erste Line sind und bleiben es diese Punkte

It’s easy to understand why super-wealthy individuals or oil-rich nations might want to buy football clubs. There’s the glamor of associating with a sport followed by billions of fans and, for governments with a challenging public profile, the chance to project a softer, more cuddly image.

Die spannendsten Nachrichten werden hier am wenigsten kommentiert.

Ein absoluter, für alle Vereine unter dem Dach der UEFA verbindlicher salary cap wäre in der Tat eine kleine Revolution im europäischen Fußball. Ich wüsste allerdings nicht, wie man eine ligaübergreifend einheitliche, faire Höhe für so einen cap bestimmen will, die große Vereine nicht stranguliert, aber für kleine nicht irrelevant, weil viel zu hoch ist.

Aber wenn ein solcher salary cap käme und wenn er tief genug angesetzt wäre, dann wäre sämtliches Kaufen des Fußballs mit einem Schlag eliminiert.*

*beziehungsweise es würde sich auf die dunklen Kanäle und die Hinterzimmer verlagern, nach dem Motto: €400m-für-zwei-Jahre-Anschlusskarriere in der saudi-arabischen Liga.

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Ich finde man darf an dieser Stelle auch die Unterschiede in den Steuersystemen (und bei den Sozialabgaben) der verschiedenen Länder nicht vergessen. Da sich Fußballspieler natürlich (berechtigt) primär um ihr Nettogehalt sorgen, kann ein Spieler für den FC Bayern effektiv teurer und damit auch einschränkender sein, als für Monaco.

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Dann kommt am Ende doch noch die Super League :switzerland:

Diesen Fatalismus wollte ich mit meinem Kommentar nicht bedienen. :wink:
Da eine mögliche Super League sehr problematisch für die UEFA ist und die UEFA durch ihren Sitz in der Schweiz ja schon Geschick in Steuerthemen bewiesen hat, halte ich einen tax-adjusted Salary Cap doch für das deutlich realistische Szenario.

Das war auch eher mit einem Augenzwinkern auf den Namen der schweizer Liga bezogen :wink:
Aber vielleicht liessen sich ja mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen:

  • Quasi Brutto = Netto Salary Cap :heavy_check_mark:
  • Anreisewege für die Funktionäre wie einst für Jogi ins Dreisamstadion :heavy_check_mark:
  • Juve und Co bekommen ihre Super League :heavy_check_mark:
  • MSR hätte auch dort einen FCB :heavy_check_mark:
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In der FAZ gibt es unter dem Titel „Das große Beben“ einen interessanten Artikel, der einen guten Überblick gibt über „rund ein halbes Dutzend Verfahren gegen die UEFA und den Internationalen Fußball-Verband (…), die allesamt darauf zielen, das aktuelle Fußballsystem auf unterschiedlichsten Feldern zu attackieren“. Der Verfasser sieht dabei das „europäische Fußballsystem (…) in seiner größten Zerreißprobe.“

(Paywall!) Champions League und Super League: Die UEFA und das große Fußball-Beben

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Nicht anklicken

Horeni ist wieder am träumen

Du bist einfach so eine bedauernswerte Kreatur.

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Ich bewundere deine optimistische Interpretation dessen, was man aktuell beobachtet!

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Danke, liebe Saudis. #miasansaudi

gut, dann warte ich noch ein paar Jahre und lege es auf „Wiedervorlage“! :sweat_smile:

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Nachdem hinter paywall könntest Du bitte zumindest (wir machen hier immerhin vorallem mal kostenlose Werbung für solche paysites und Du hast offensichtlich Zugriff) diese Grafik/Aufstellung mal rauskopieren?

Wäre ja doch ziemlich interessant (sicher nicht nur für mich) wie da der aktuelle Stand überall

Vielen vielen Dank, @918
Allemal alles sehr interessant…

https://www.google.com/search?client=ms-android-samsung-ss&sca_esv=582945116&sxsrf=AM9HkKm5FhSOq6KiUsoiWRbzKVmqnI9P3w:1700131343422&q=uefa+squad+cost+control+2023&tbm=isch&source=lnms&sa=X&ved=2ahUKEwiX9q7mqsiCAxU1UkEAHRJCA0EQ0pQJegQIBxAB&biw=384&bih=751&dpr=2.81

An Grafiken mit 70% Ratio verletztenden Vereinen der letzten Jahre findet man immerhin auch mit Google schon einiges…

Monaco zb totaler Schizo Wert in einem der ersten Treffer. Aber da liegt das Problem wohl eher auf der Einnahmen Seite aufgrund ihrer kaum vorhandenen „lokalen Fans“???

Sorry, das glaube ich keine Sekunde. Mit der Logik („Werbung“) könntest du dann ja auch Artikel von Spiegel Online, die sich hinter einer Paywall befinden, verbreiten. Oder MSR-Artikel, die nur für Patreon-User sind? Swiss Ramble teasert seine Artikel ja extra an, auf ihrer Webseite oder auf X.

Es ist mir eh völlig unbegreiflich, wie @Alex und Co diese ständigen (!) Urheberrechtsverletzungen sowie leider „vergessenen“ Links auf die Quelle durch einen bestimmten User durchwinken. Und ob sie es auch so locker sähen, wenn es um MSR-Content ginge.

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Von wem hast du das diesmal geklaut?