Financial Fair Play, Salary Caps & Finanzen

Ich spreche auch nicht von der Bundesliga. Ich spreche vom Deutschen Fußballmarkt.
Es ist das größte und bevölkerungsreichste Land Europas mit großer Wirtschaftskraft.
Es ist für den Fußball im generellen nicht egal. Für Chelsea mag es total egal sein, weil die Geldtöpfe für den Verein sicherlich nicht in Deutschland liegen.

Eine CL ohne deutsche Klubs oder eine Super League ohne deutsche Klubs mag Geld generieren. Aber da fehlt ein Stück des Kuchens das nicht sehr klein ist.

Im übrigen wird man sehen, wie Länder wie Italien und Spanien auf die aktuelle Lage mit hoher Inflation reagieren werden. Werden die mehr Geld bezahlen um Fußballspiele zu sehen im Stadion oder am TV? Die Einkommen dort sind nicht so hoch wie bei uns oder in England. Da trifft es viele härter weil das Geld nun anderswo ausgegeben werden muss.

Nur mit Logen und VIPs kann der Fußball nicht überleben. Die Faszination der Sportart ist doch auch, dass er breit durch alle Gesellschaften die Menschen fasziniert und dadurch auch verbindet. Ja, daraus kann man ein Business machen. Was ich persönlich im Grunde nicht verwerflich finde. Ich denke auch, dass die Strahlkraft der großen europäischen Klubs weltweit noch zulegen kann. Das Kerngeschäft ist und bleibt aber der europäische Markt für all diese Klubs. Wenn der Fußball hier an Interesse einbüßt, wird sich das auch auf die anderen Märkte auswirken.

La hausse amene la hausse

Wenn Du in Europa einen Boom hast in Sachen Fußball und sich alle dafür interessieren, dann wird das auch die Menschen auf anderen Kontinenten anlocken. Wenn das Interesse hier nachlässt, wird das nicht dazu führen, dass die anderen Märkte diese Lücke stopfen werden (meine Theorie).

Dass wir hier zu viele Debatten führen und das Jammern bei uns ganz groß ist und das Tun eher eine untergeordnete Rolle spielt, ist ein ganz anderes Thema. Ich habe nichts gegen gute Investoren aus USA oder auch anderen Teilen der Welt. Es müssen aber integre Persönlichkeiten sein. Herkunft der Gelder aus unbedenklichen Quellen und aus Ländern deren Werte mit unseren vereinbar sind. So wie es jetzt bei uns läuft lockt die Bundesliga Leute wie einen Windhorst an. Unglaublich unseriös und Gift für den Profifußball.

Zu Herrn Boehly noch der Kommentar, dass der Sport mit dem er erfolgreich geworden ist, gerade brutal zu kämpfen hat. Baseball (ich mag Baseball) verliert massiv an Interesse in den USA. Gerade die jüngeren Generationen sind an diesem uramerikanischen Sport nicht mehr so interessiert. Es gibt riesige Diskussionen wie man den Sport wieder attraktiver machen kann. Ein schwieriges Unterfangen. Aber eines, dass uns mittelfristig im Fußball auch blühen könnte. Dieser Balanceakt zwischen Tradition und Moderne ist in jeder Sportart ein ganz schwieriger.

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Er hat ja als Maßstab die NFL und nicht die MBL genommen.
Und das muss das Ziel sein, größer und mehr Einnahmen als die NFL zu generieren. Hat UH ja schon vor Jahrzehnten erkannt.

Eine CL wird immer deutsche Teilnehmer haben, die Frage ist wie viele und wie wettbewerbsfähig die Cluvs sind.

Am Ende ist es relativ simpel, wenn man sich selbst Fesseln anlegt und selbst kasteit, dann darf man sich nicht wundern wenn man abschmiert.

Dass wir aktuell Leute wie einen Windhorst anziehen mit diesen Regeln sagt alles. Natürlich ist es Zeit für Veränderungen. Es muss aber klare Regeln geben für den Kauf von Anteilen an Klubs. Es tummeln sich viele windige Investoren deren Mittelherkunft komplett unseriös ist und deren Liquidität fraglich ist. Ein Windhorst hat verspätet Gelder bezahlt was zu einem großen Nachteil von Hertha geführt hat. Solche Dinge müssen zwingend unterbunden werden durch klare und gut durchdachte Regeln.

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Absolut aber die aufzustellen ist ja nun wirklich relativ einfach.

Ismaik ist ja in der EPL mehrmals durchgefallen. Bei 1860 und DFL nicht.

Ob Windhorst da durchgegangen wäre, bezweifle ich auch.

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In England konnte sich der Scheich mit der Kettensäge einkaufen (über Hintertürchen).
Genau das darf aber nicht passieren. Weder ein bin Salman noch ein Windhorst sind für die Entwicklung des Profifußballs gut. Ich fände es auch nicht gut, wenn sich Katarer etc. in der Bundesliga finanziell engagieren würden.

Ideal wären deutsche und internationale Firmen die eine klare Stratgie verfolgen, wozu ein Investment in einen deutschen Fußballklub gut sein soll. Das kann aber weder greenwashing sein noch sollen das anti demokratische Kräfte zum Imagegewinn benutzen. Die Herkunft der Mittel muss klar nachgewiesen sein etc.

Aktuell sehe ich noch keine Mehrheiten innerhalb der DFL für eine Aufhebung der 50+1 Regelung. Wenn man sich dann in Zukunft dafür entscheiden wird, wird die Lücke zur PL noch viel größer sein.

sehr gut der Watzke

Empfehlenswerte Lektüre.

28 June 2022

OVERVIEW OF THE NEW UEFA FINANCIAL AND SUSTAINABILITY REGULATIONS

UEFA is introducing new regulations around football clubs’ governance, economic and financial parameters. The Club Licensing and Financial Sustainability regulations will come into force in the 2022/23 season, through a gradual implementation process of three years, allowing clubs to adapt. It replaces the so-called Financial Fair Play (FFP) regulation, which was introduced in 2011, and contributed to a significant improvement in the overall financial performance of European football. The new, augmented regulations respond to the devastating impacts of COVID and the fast evolution of the football industry over the past ten years.

Among others, the new system enhances and reinforces FFP’s key parameters, the “absence of overdue payables” and the “break-even rule” through its new pillars of “Solvency” and “Stability”. Its most significant innovation is the new “Cost Control” pillar, in response to increasing player wages, agents and transfers’ costs potentially threatening clubs’ sustainability in the long-term. The new pillar is based on the ”squad cost ratio”, namely a ratio between total costs associated to the squad and clubs’ total income. The current FFP was already referring to a staff-cost-to revenue ratio, only as a recommendation to keep total employee expenses below 70% of total operating revenue, while the new ratio, focused on all the costs associated to the squad, will be a strict requirement. However, clubs will have a gradual transitional period to adapt: the 70% threshold is to be applied as of the 2025/26 season. In the 2022/23 season no cost control requirement will be applied, while in 2023/24 and 2024/25 the threshold will be equal to 90% and 80%, respectively.

I believe, the new regulations will most likely lead to enhanced financial discipline, while it is still to be seen if they may further crystallize sporting performance and results at the top of the football pyramid, a collateral effect already seen following the introduction of the Financial Fair Play regulations a decade ago. Obtaining simultaneously the long-term financial sustainability of clubs and a sufficiently high level of competitiveness of national and international competitions, is an absolute must for rightsholders – this to ensure the long-standing interest of fans, attracted more and more in the digital era by a variety of alternative entertainment options.

https://www.footballbenchmark.com/library/overview_of_the_new_uefa_financial_fair_play_regulations

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Interessant.
Kommt natürlich auf die Details an. Wenn es nur um schnelles Geld geht, ist für einen solventen Verein wie den FCB damit natürlich nichts gewonnen.

Hier geht es um die Rekapitalisierung vieler Clubs nach den großen Verlusten der letzten Jahre.
Hat LaLiga auch schon gemacht.
Der FCB braucht es sicherlich nicht, aber viele andere Clubs.

Wer Geld haben will wie die PL, der muss seinen Kunden eben dieses Geld auch abnehmen.

Dann kostet ein Fussball-Abo einen dreistelligen Betrag - pro Monat. Und im Free-TV läuft dann gar nix mehr.

Aber bitte, wer’s braucht…

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Watzke wie er leibt und lebt. Selbst tingelt der BVB im Kernmarkt Bad Ragaz rum und als Vorbild für USA Reisen nennt er seinen Schnucki Klopp und Liverpool und erwähnt Bayern nur am Rande

Konkret schwebt Watzke vor: "Wenn wir nachhaltig und in einem nennenswerten Umfang unsere Auslandserlöse erhöhen wollen, dann kommen wir nicht darum herum, Präsenz zu zeigen. Zu Ende gedacht bedeutet das, dass ab nächster Saison eigentlich jeder Bundesligist und zahlreiche Zweitligisten eingeladen sind, einfach raus in die Kernmärkte zu gehen. In die USA, nach Asien, irgendwann vielleicht auch mal nach Australien, so wie es jetzt der FC Liverpool gemacht hat. Jürgen Klopp setzt sich mit seinem Team 23 Stunden in den Flieger.

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naja… so am rande nun auch nicht… kommt schon vernünftig rüber!

viel wichtiger:
er spricht sich weiter vehement für 50 + 1 aus - gut so!

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Das Problem ist, dass sich in den USA keine Sau für den BVB interessiert. Sonst wären die längst über den Teich geflogen.

Bisserl besser sieht es in Asien aus. Aber in die Länder in denen das Reisen diesen Sommer problemlos war, ist das Interesse ähnlich schwach wie in den USA.

Haben die in Bad Ragaz wenigstens den Schweizer Markt ein wenig beackert? Interviews mit der lokalen (sprich Schweizer) Presse, Meet & Greet mit Chapuisat? Der Markt ist zwar klein, aber finanziell nicht ganz so schlecht und dem BVB historisch zugeneigt. Aber ich glaube nicht mal das raffen sie in Dortmund.

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Watzke ist eigentlich ein kluges Köpfchen. Seine vehemente Ablehnung, 50+1 aufzuheben, kann man eigentlich nur damit begründen, das ihm klar ist, das der BVB als börsennotierter Club sofort aufgekauft würde, und er in letzter Konsequenz mit seiner Mischpoke den Job verlieren würde.

Und das, genau das ist die eigentliche Verzwergung der BL Clubs.

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Ich wohne ja im kaum eine Stunde entfernten Grossraum Zürich und muss ganz klar sagen: Nein
Hier leben unfassbar viele Deutsche und folglich auch BVB Fans. Diese mussten nach Bad Ragaz zum öffentlichen Training. Ansonsten haben sie sich in diesem Kaff verschanzt. Die Freundschaftsspiele waren ja im österreichischen Altach und nicht im nahen Zürich oder St Gallen. Das ist insofern schade, als dass die Bundesliga im Hinblick auf die heimische Gurkenliga eine extreme Präsenz hat

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Danke. Ich habs mir fast gedacht.
Wie geschrieben, nicht mal das können sie.
Nur jammern, dass sie so wenig umsetzen. Als ob es von Gott gegeben wäre.

ich sehe ihn als einseitig begabt.

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Der eV hält doch sowieso nur 4% der Aktien. Über 70% der GmbH sind in Streubesitz

Die wären schnell aufgekauft bei einem Übernahmeangebot.

Ich fände ja den HSV das interessantere Investment auf lange Sicht.

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Bevor ich Geld in den HSV stecken würde, würde ich lieber wen bezahlen meine Geldscheine vor mir zu zerreißen :joy:

Wenn man Eigner wäre, wäre die Situation eine ganz andere.

Diese Machtkämpfe beruhen ja auf der Existenz dieser ganzen Gremien.

Man frage mal beim õrtlichen Turnverein nach.

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