Financial Fair Play, Salary Caps & Finanzen

Stuttgart, Köln, Hannover, Nürnberg, Hertha
Die Liste der Möchtegern ist lang

Das hat weniger mit dem Chaos als mit einer vllt schon krankhaften Antipathie gegen diesen Verein zu tun😅

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ach du wundervolle investorenwelt…

man findet für alles negative Beispiele. Das ist sehr einfach und aus meiner Sicht kein stichhaltiges Argument.

Wo soll das seriöse Interesse eines chinesischen Investors an einem Schweizer Fußballklub sein? Was will der damit bezwecken?

Gibt es in der Schweiz klare Regelungen für die Übernahme von Fußballklubs? Gab es da nicht mal einen Anführer eines Klans aus dem Kaukasus oder ähnliches @anon54756526 , Du weißt da sicherlich besser Bescheid über die illustren Investoren im Schweizer Fußball.

Dass man den Kauf von Fußballklubs nicht einfach freigeben kann, ohne Überprüfung der Investoren bezüglich ihrer Eignung, ohne klare Regelungen und eine professionelle Due Diligence (also eine eingehende Überprüfung eines solchen Verkaufs) versteht sich von selbst.

Aber für mich ist auch völlig klar, dass das ein Thema ist, an dem sich die Geister scheiden. Ich finde die „Dämonisierung“ von Kapitel trotzdem nicht zielführend. Gerade in einer Branche in der Kapital schon immer eine entscheidende Rolle gespielt hat. Es ist ja nicht so, dass das jetzt ein total neuer Faktor ist. Es ist ja nicht so, dass wir nicht schon Investoren hätten im deutschen Fußball. Nur leider auch zwielichtige Gestalten. Dies da seriöse Investoren keine Lust haben Geld in einen Klub zu pumpen ohne das Sagen zu haben. Wer würde das ernsthaft tun, wenn er alle sieben Sinne beieinander hat?

Trotzdem will ich keinen „Kettensägen Scheich“ oder einen chinesischen Mafiaboss als Investor in der Bundesliga. Nationale Interessenten sind langfristig meist die bessere Wahl. Da sie die Interessen des Landes und der Menschen vor Ort besser verstehen und auch respektieren.

Dass ich mit dieser Meinung zur Abschaffung von 50+1 eher einer Minderheit angehöre, ist mir auch bewusst.

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Wieso Minderheit, da bin ich mir nicht so sicher.

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wenn du eine Umfrage machst, wird es aus meiner Sicht keine Mehrheit für die Abschaffung von 50+1 geben. Da werden genau nach dem Muster, von oben Ängste geschürt. Es gibt natürlich total ungeeignete Investoren und abschreckende Beispiele in vielen Ländern.

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Mag sein. Kommt vielleicht auch auf den jeweiligen Club bzw die jeweilige Situation an.

Das größere „Problem“ sind mMn eher diejenigen die an ihren Sesseln kleben und auf Kosten der Fans und Mitglieder oft nur ihre Interessen vertreten unter dem Mantra das beste für den Club zu wollen.

Aktuelles Beispiel Jansen beim HSV, null Plan, null Erfolg, aber theoretisch die Welt erklären.
Wenn man die Profis ran liesse, würde es sehr schnell sehr viel besser laufen, da sind wir ja einer Meinung.

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Dich zum Beispiel? :rofl::rofl::rofl:

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Naja, immerhin haben die selben Investoren auch die Wolves übernehmen können. Die Hürde in England haben sie also auch übersprungen. Und wenn man jetzt sagt, dass das im Artikel ja nur beispielhaft dargestellte, aber weitverbreitete Phänomen, der Ownership mehrerer Clubs bei einem Investor halt verboten werden muss, schreckt man glaube ich viele ab, die aus Eurer Sicht eigentlich „geeignet“ wären. Deren Investments sich aber nur rechnen, wenn sie mehrere Clubs haben. Aus dem Artikel geht hervor, dass die Investoren eigentlich ihr Geld (auch) über „third party ownerships“ (TPO) von Spielern, die die FIFA inzwischen verboten hat, mehren wollten. Da das direkt (also Kauf der Transferrechte an Spielern) nicht mehr geht, bedient man sich halt eines Vereins als „Zwischenlösung“/Fassade. Zu glauben, dass man das durch strenge Reglementierung verhindern kann, wenn man den Markt mal für Investoren geöffnet hat, ist, um 918 mal zu zitieren, schon sehr naiv.
EDIT: Obwohl es mir wegen Stil und teilweise Inhalt/Grundhaltung (schreckliche Selbstbeweihräucherung und -bemitleidung der Journalisten ob ihrer stresseigen und gefährlichen Arbeit an dem „Projekt“) eigentlich widerstrebt, sei an dieser Stelle Football Leaks I und II empfohlen. Die Mechanismen, wie die Investoren im Schulterschluss mit Spielerberatern den Fußball als Selbstbedienungsladen betrachten und Vereine und Staaten (via Steueroptimierung) ausnehmen wie eine Weihnachtsgans, ist schon recht beeindruckend.

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Warum du auch jetzt wieder nicht ohne persönlichen Angriff auskommst („voreingenommen und eindimensional denkend“) auskommst…

Ich persönlich finde es eher „naiv“ zu glauben, dass das aktuelle System die Stärke hätte, sich durch eine Due Diligence vor den „bösen“ unter den Investoren zu schützen.

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@ChrisCullen
Ja da hast Du wahrscheinlich recht, mit dem was Du sagst. Fußball Deutschland ist wohl ein lost case. Wie immer wird erst ein brutaler Reality Check die Verzwergung der Bundesliga aufhalten können, wenn es dann nicht schon zu spät ist. Inzwischen ergötzt man sich an den sogenannten investigativen Erkenntnissen und daran die bösen Investoren zu verhindern, die sich derweil in englische spanische italienische französische Clubs engagieren.

deine opportunistische Einstellung ist wahrlich fürchterlich… nur weil alle anderen widerwärtige Praktiken anwenden sollen wir es auch? nur weil alle anderen falsch handeln sollen wir es auch?

da fällt einem jedes mal der alte Elternspruch ein:
wenn alle anderen von der Brücke springen - springst du danb auch?

ich glaube: du rennst im Vollsprint aufs Geländer zu!

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Unternehmensportrait / BVB auf einen Blick / eZ Flow,

Etwas zur Struktur des hier auch angesprochenen BVB.
Aus Sicht des Vereins eine hochinteressante Konstruktion. Investoren dürfen investieren, haben aber nichts zu sagen.

oh ha… die textstelle musst du mir zeigen wo ich jemand gröbst beleidigt habe - für eine person deines „formats“ erstaunlich wenig textverständnis!

und hohes ross? ich habe eine klare meinung und vorstellung - fertig!

Für Watzke ist sein Club auch ein 50+1 Club, weil der Club eben über die Management GmbH die Geschaftsfuhrer der KGaA stellt und damit alle Aktionäre vertritt. Im Prinzip verstößt dies aber gegen das AKtR. Aber solange die Aktionäre dies tolerieren, läuft es eben so. Die großen Aktionäre sind ja sogenannte friendly co shareholder. Könnte sich bei Wegfall von 50+1 ändern, wenn mal einer auf die Idee kommt den Streubesitz aufzukaufen.

Ich denke, das wäre die einzige Möglichkeit eine breitere Akzeptanz für die Anschaffung von 50+1 zu schaffen.

Das ist jetzt nicht so schwer ein Regelwerk zu schaffen das aus den Fehlern anderer Ligen lernt.

Ich habe keinen Bock auf mehr Windhorsts und dergleichen. Das macht den Fußball kaputt.

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GC als Rekordmeister an die nebligen Chinesen und Mendez ist ein bitterer Fall. Hier eine kurze Zusammenfassung weiterer Fälle, denke du redest von Tschagaef.

Witzig ist dass der am härtesten diskutierte allerdings eher der Typ Dorfkönig ist: Christian Constantin. Sensationeller Typ kurz (soweit bei ihm unmöglich) zusammengefasst :grinning:

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„sogenannten“ hmm. Ob jetzt investigativ oder nicht, interessante Einblicke bieten die schon. Und diese zur Kenntnis zu nehmen und nicht vollkommen beim Blick in die Zukunft des Fußballs zu ignorieren, heißt noch lange nicht, dass man sich daran „ergötzt“. (So ein Schmarrn, der mich an die unsägliche Debatte erinnert, in der die Hardliner, jeden der sich impfen lässt, als „Impf-Fan“ oder „Corona-Lobbyist“ bezeichnet haben - und umgekehrt die andere Seite diejenigen, die sich nicht impfen ließen als … ihr wisst schon, ich wiederhole das Wort nicht.) Blanke Ironie, wenn der Satz oben von genau dem kommt, der ein paar Stunden vorher geurteilt hat, dass jemand anders „voreingenommen“ und „eindimensional“ ist.

Ursache und Wirkung my boy.
Du bespielst genau das Feld des bösen Investors, das @ChrisCullen beschrieben hat.
Jedes Land, jede Organisation, jede Firma, jeder Fussbalverband, jeder Ligaverband und jeder Club ist seines eigenen Glückes Schmied.

Übrigens ist Ismaik zweimal beim KYC der EPL durchgefallen, bevor er Anteile bei 1860 kaufen durfte!!

Wenn die Schweizer Liga zu dämlich oder zu korrupt ist, entsprechende Regeln aufzustellen, die es erlaubt zwielichten Gestalten in Clubs zu investieren (genauso wie Schweizer Banken Geldwäsche etc erlaubt haben), dann ist es deren ursächlich eigenes Problem.

Die EPL ist doch nun das beste Beispiel dafür, wie über Jahre Lücken geschlossen wurden, um gröbsten Unfug und Betrug zu vermeiden. Solche Gestalten, die da in Schweizer Clubs investieren durften (auch da gibt es Ausnahmen wie INEOS etc), hätten beim EPL KYC keine Chance, auch wenn ein Eigentümer den Club an solche verkaufen wollte. Ein Verkauf kann nur nach erfolgreicher umfangreicher due diligence erfolgen, nicht nur des Verkäufers sondern auch der EPL, FA und inzwischen sogar HMRC/UK Gov.

Richtige Investoren brauchen keinen Fußball Club um Geldwäsche, Steuervermeidung etc zu betreiben wie es von diesen zwielichten Gestalten teilweise gemacht wurde/wird.

Es gibt genug sehr viele gute Beispiele für gute Investoren und Engagements in Fußball Clubs, wo es diese Praktiken nicht gibt, oder nicht geben kann. Wenn man sich so wie der Spiegel und SZ immer nur auf die zwielichtigen Gestalten stürzt und die Mehrzahl der guten Investitionen weg lässt, dann ist es keine umfängliche Berichterstattung, sondern verkommt zu einer Agenda, ergo oberflächlich und eindimensional.

Davon abgesehen, hat der Portugiese mit seinen Football leaks dem Fußball insgesamt einen guten Dienst erbracht, weil viele Praktiken aufgedeckt und inzwischen teilweise nicht mehr möglich sind. Aber erst nachdem sie vom Staat oder Verband verboten wurden.

Die Diskussion um die Abschaffung von 50+1, so wie ihr sie hier führt, ist nicht zielführend. So kann jeder zwar mal sein Mütchen kühlen und etwas Dampf ablassen, aber zu einem auch nur annähernd für alle nachvollziehbaren und befriedigenden Ergebnis werdet ihr nicht kommen. Im Gegenteil, man kann ja jetzt schon sehen, dass ihr euch tendenziell immer weiter voneinander entfernt, in Lager teilt und mit jedem weiteren Kommentar eher immer noch persönlicher als sachlicher werdet.

Wir haben es ja bei der Frage „Abschaffung von 50+1“ mit einem Fall zu tun, wo man schon die Lösung kennt oder zu kennen glaubt, obwohl eigentlich noch nicht einmal das Problem klar beschrieben ist.

Was ist denn das Problem, zu dem die Abschaffung von 50+1 die Lösung sein soll? Ist es das schlechte Management in vielen Vereinen, das @918 immer wieder hervorhebt, oder ist es die mangelnde internationale Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga? Oder ist es die mangelnde Wettbewerbsgleichheit der Vereine in der Bundesliga untereinander? Oder ist es gar nur die mangelnde internationale Wettbewerbsfähigkeit des FC Bayern? Oder ist es zwei davon, oder drei, oder gar alles vier? Oder ist es doch noch etwas ganz anderes?

In Schritt 1 wäre also zuallererst einmal die Frage zu klären: Was genau ist eigentlich das Problem?

Nehmen wir an, das Problem wäre die mangelnde internationale Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga, dann stellt sich in einem zweiten Schritt die Frage, wie wichtig es ist, dieses Problem zu lösen. Ist es von entscheidender Bedeutung für die Zukunft der Bundesliga in Europa, dass ihre mangelnde Wettbewerbsfähigkeit beseitigt wird? Besteht eine Notwendigkeit, international wettbewerbsfähig zu werden? Oder könnte die Bundesliga, so wie sie jetzt beschaffen ist, auch prima noch eine ganze Weile weiterexistieren?

In Schritt 2 wäre also die Frage zu klären: Wie wichtig ist eine Lösung des Problems?

Je nachdem, was man im Schritt 1 als Problem identifiziert und ob und wenn man dessen Lösung in Schritt 2 als wichtig eingestuft hat, hat man an dieser Stelle ein konkret beschriebenes Problem, dessen Lösung unbedingt angegangen werden sollte. Normalerweise würde man jetzt anfangen, nach möglichen Lösungen zu suchen. In diesem Fall - tataa - kennen wir die Lösung aber schon: Die Abschaffung von 50+1.

Statt also in Schritt 3 zu beginnen, nach einer geeigneten Lösung zu suchen, stellt sich hier nun die Frage: Wie gut ist die Maßnahme „Abschaffung von 50+1“ in der Lage, das in Schritt 1 identifizierte, wichtige Problem zu lösen?

Somit verschiebt sich der Fokus von dieser Stelle an von einer Suche nach einer Lösung zu der Bewertung einer gegebenen Lösung.

Daraus ergeben sich eine Reihe neuer Fragen. Zunächst wäre zu klären, ob die vorgeschlagene Lösung (Abschaffung von 50+1) überhaupt geeignet ist das Problem zu lösen. Geeignetheit heißt hier: Wird der problematische Zustand durch die Abschaffung von 50+1 verbessert? Oder würde sich beispielsweise die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga dadurch sogar noch verschlechtern? Je nachdem, was das in Schritt 1 definierte Problem ist, greift man an dieser Stelle zur Evaluation idealerweise auf empirische Erfahrungen, beispielsweise aus anderen Ligen oder von anderen Vereinen, zurück.

Stellt man fest, dass die Abschaffung von 50+1 tatsächlich geeignet ist, das betrachtete Problem zu lösen, ist jetzt zu klären, ob die vorgeschlagene Lösung auch im weiteren Sinne verhältnismäßig ist. Verhältnismäßigkeit ist ein vielschichtiger Begriff, der zahlreiche Aspekte umfassen kann. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit sind einige wichtige etwa:

  • Wer ist von der Abschaffung von 50+1 wie betroffen? Ist der dadurch verursachte Schaden für einzelne Interessengruppen größer als der Nutzen für andere? Profitieren etwa beispielsweise nur Investoren oder profitieren auch die Fans (oder keiner von beiden)? (Interessenabwägung)
  • Welche anderen Dinge werden durch die Abschaffung von 50+1 (mit-)betroffen? Gibt es vielleicht Dinge, die jetzt funktionieren, die durch eine Abschaffung von 50+1 (unbeabsichtigt) zerstört werden? (Konsequenzenabwägung)
  • Setzt die Lösung bei den Ursachen an, oder bekämpft sie bloß einzelne Symptome? Gäbe es vielleicht noch geeignetere Maßnahmen zur Lösung des Problems? (Alternativenevaluation I)
  • Gibt es eine alternative Lösung, die denselben Zweck genauso gut erfüllt, aber weniger tief in das System eingreift? Sind schon alle anderen, milderen Mittel ausgeschöpft? (Alternativenevaluation II)

Wenn man diesen Katalog durchexerziert hat, hat man vielleicht eine erste Näherung an die Frage, ob die Abschaffung von 50+1 wirklich eine Lösung für die Probleme ist, mit denen sie hier im Forum immer wieder in Verbindung gebracht wird und ist dann nicht mehr so sehr darauf angewiesen, einfach aus dem Bauch heraus zu argumentieren und andere dumpf zu beleidigen, wenn einem die Argumente Bauchgefühle ausgehen.

Ich lade euch alle ein, das zu tun!


Schritt 1: Identifikation von Problem P

Schritt 2: Feststellung der Wichtigkeit von P

Schritt 3: Generierung von Lösung L (entfällt → L = Abschaffung von 50+1)

Schritt 4: Ist L = A50+1 geeignet, Problem P zu lösen?

Schritt 5: Schaden durch A50+1 für Betroffene größer als Nutzen?

Schritt 6: (Unbeabsichtigte) negative Kollateralschäden?

Schritt 7: Noch geeignetere Mittel vorhanden?

Schritt 8: Genauso geeignete, aber mildere Mittel vorhanden und ausgeschöpft?

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